Wie fotografiere ich an einem Hotspot? - Eure Erfahrungen mit Bildern von Sehenswürdigkeiten.

  • Das erging doch sicher jedem schon einmal so: Man plant eine Reise, man macht sich im Vorfeld Gedanken, was man sich anschauen und auch fotografieren möchte. Und dann steht man endlich vor dieser tollen "Sehenswürdigkeit", und kein Bild wird so, wie man sich das vorgestellt hat: Es regnet, das Licht ist anders, es sind zu viele Menschen vor Ort oder vor lauter Hektik verliert man das Konzept.



    Aber will man denn überhaupt ein 1001. Bild eines Eiffelturms machen? Kann und will man sich denn überhaupt mit diesen "photogeshopten Idealbildern" vom Eiffelturms messen? Deren professionelle Fotografen mglw. tagelang unterwegs waren und auf DAS ideale Licht, DEN richtigen Sonneneinfall oder DAS fehlende Wölckchen gewartet haben? Möchte man nicht gerade deshalb für sich lieber dann doch nur ein persönliches Erinnerungsbildchen oder vielleicht etwas anspruchsvoller eine Aufnahme mit einer persönlichen, dafür originellen, besonderen, vielleicht auch witzigen Note? Wie macht ihr das? "Wir kommen aber an einer Location oft nur einmal vorbei und müssen dann mit der vorgefundenen Situation zurechtkommen." (ein Zitat von unserem lieben Dieter "11er", dessen Überlegungen zu Reiseberichten mich letztlich endgültig veranlasst haben, diesen Thread zu eröffnen).


    Wie macht ihr das, wenn ihr vor einem Hotspot "Eiffelturm" steht, welche Erfahrungen habt hier hierbei gesammelt? Wie zieht ihr euch da fotografisch aus der Affäre? Welche Schwierigkeiten habt ihr angetroffen und wie habt ihr sie für euch gelöst?


    Ein derartiger Thread sollte jedoch keine reine "Bildablage" werden, sondern diese Eure Bilder sollten bitte (obligatorisch, denn sonst machts keinen Sinn!) versehen sein mit euren Erklärungen über ihre Entstehung, über mgl. Probleme, Entscheidungwege und Lösungen, die letztlich zu diesem speziellen euren Bild geführt haben. Besonders wünschen würde ich mir dann im folgenden weitere Diskussionsbeiträge.


    Der Begriff "Hotspot" als stark frequentierte Sehenswürdigkeit soll nicht auf nur auf Gebäude o.ä. beschränkt sein. Hotspots können auch Landschaftsansichten oder Panoramaaussichten sein. Es geht hier um alle diese Locations, bei denen man sich mit den schönen Bildchen vergleichen möchte, die sich auf Ansichtskarten, in Reiseführern oder Bildbänden befinden. Je bekannter, desto besser (für hier). Diese jetzt von mir angestellten Überlegungen haben natürlich in der Form keinen Absolutheitsanspruch, sondern sollen lediglich einen Ideenrahmen und Grundgerüst abstecken, das sich gerne weiterentwickeln kann.


    Ich bin gespannt und wünsche allen hier viel Spass und Bereicherung, vor allem aber viele neue und nützliche Erkenntnisse beim Fotografieren. Das Eingangsbild zum Thread zeigt beispielhaft ein Erinneungsbildchen "light" vom Eiffelturm als eine Alternative zu den "unnachahmlichen" Klassikern von den Kalendern und Postkarten.


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    4 Mal editiert, zuletzt von aeirich ()

  • Mein Vorschlag zu Beginn, wie könnte es jetzt auch anders sein, ein weiteres Bild vom Eiffelturm. Ich war zwar schon so einige Male in Paris, aber dieses hier ist meine einzige, halbwegs ernnsthafte Aufnahme von diesem bekannten Wahrzeichen.


    Wieso ist das so?


    Es existieren unzählige einschlägige Aufnahmen, mit denen ich mich erst gar nicht messen und auch nicht vergleichen möchte und kann. Ich mache mittlerweile solche Bilder an Hotspots eigentlich fast nicht mehr. Darüber hinaus ist ein Tour Eiffel abgedroschen bis zum geht nicht mehr. Also was kann man tun? Kleine Erinnernungsbildchen wie das eingangs im Thread gezeigte? Das wäre eine Möglichkeit! Aber fast zufällig und unerwartet ergab sich bei einem Besuch in Paris ein Blick vom Trocadero, entstanden während einigen Minuten Müßiggangs. Hier waren jetzt plötzlich nicht mehr so viele Menschen unterwegs, es war fast beschaulich. Um den unschönen, leicht blaustichigen und dunstigen Farben der Mittagszeit im August aus dem Weg zugehen, entschied ich mich zuhause für eine SW-Konversion. Ganz einfach in aller Ruhe straight draufgehalten, keine exzentrischen Perspektiven, nicht mal mehr farbig. Die Farbversion ist schlichtweg ungeniesbar, und SW mag ich ja sowieso. Et bien voilà...


    Nicht berühmt, nicht perfekt, aber immerhin. Für mich o.k. so und fotografisch ansehlich, ohne abgedroschen oder völlig wie Mainstream zu wirken. Und das reicht mir jetzt aber für die nächsten Jahre an Bildern von und mit Eiffeltürmen...


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Man plant eine Reise, man macht sich im Vorfeld Gedanken, was man sich anschauen und auch fotografieren möchte. Und dann steht man endlich vor dieser tollen "Sehenswürdigkeit", und kein Bild wird so, wie man sich das vorgestellt hat

    Ich habe vor einer Reise bzw. vor dem Besuch eines "Hotspots" in der Regel keine Vorstellung bzw. kein Plan, wie ich das Motiv ablichten will.
    Ich fotografiere in fast allen Situationen sehr spontan und lasse den Augenblick auf mich wirken.


    Vor ein paar Jahren bin ich mit einem befreundeten Fotografen zusammen durch Amerika gereist. Er hatte sich von allen Orten vorher diverse Fotos im Internet angesehen und hatte klare Vorstellungen was er wie fotografieren wollte. Ich hatte mir vor der Reise so gut wie keine Gedanken darüber gemacht. Fazit: Er war ständig auf der Suche nach irgendwelchen Perspektiven, die er auf irgendwelchen fremden Fotos gesehen hatte und hatte kaum einen Blick für andere Motive und das drumherum. Ich denke die eigene Kreativität leidet eher darunter, wenn man sich schon im Vorfeld einen Plan macht.


    Bezogen auf das Eiffelturm-Beispiel kann ich für mich sagen:
    Natürlich fotografiere ich in Paris auch den Eiffelturm, und natürlich sind da auch Perspektiven dabei, die schon tausendfach von anderen Fotografen abgelichtet wurden. Gelungener finde ich meist Aufnahmen die spontan und aus der Situation heraus entstanden sind, die man gar nicht im voraus planen kann.



    Und auch mit dem Mobiltelefon mache ich oft spontane Fotos mit Hipstamatic. Die Aufnahmen gefallen mir z.T. besser als die Hochglanz-Aufnahmen aus der großen Kamera.



    Fazit für meine Herangehensweise: nichts planen und den Moment erleben, dann gefallen mir die Ergebnisse meist am besten.


    "Wir kommen aber an einer Location oft nur einmal vorbei und müssen dann mit der vorgefundenen Situation zurechtkommen."

    Genau so geht es mir bei meinen Gruppen-Fernreisen.


    In gewisserweise sehe ich es für mich sogar als "Problem", wenn ich mehrfach an der selben Location fotografiere.
    Ich merke in solchen Situationen oft, dass ich anfange mich selber zu kopieren, dass ich relativ identische Fotos mache wie beim ersten Besuch.

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte nicht gerade behaupten, dass ich Hotspots meide aber ich stelle fest, dass sie so selten unter meinen Bildern auftauchen, dass ich jetzt schon auf 10 Jahre alte Aufnahmen zurückgreifen müsste. Und da hat sich zwischendurch ja doch auch bei mir selbst noch was getan.


    Jedenfalls kann ich nicht für mich in Anspruch nehmen, an Hotspots wahnsinnig kreativ zu sein und gleichzeitig würde ich für mich in Anspruch nehmen, dass ich auch keine Bilder 'nachfotografiere'. Ich mach einfach meine eigenen 'Postkarten', so wie es die Gelegenheit, die Zeit und meine Verfasstheit eben gerade zulassen. Ich akzeptiere sehr bewusst, dass so ein Bild immer auch ein Bild von mir selbst ist. Dass es etwas von einem speziellen Moment erzählt. Von mir, dort. Aber ich hab auch nichts dagegen, einen Versuch in Sachen 'perfekt justiert' zu unternehmen. Im Gegenteil. Das versuche ich oft.


    Und ich schrecke auch definitiv nicht vor dem gefürchteten Gruppenbild mit prominentem Hintergrund zurück. Das zeige ich nur nicht öffentlich sondern montiere es lieber ins Fotobuch.


    Ganz häufig lasse ich mich aber auch in (m)eine Stimmung hineingleiten und fotografiere Serien, auf denen niemand zu sehen ist und die dennoch erzählen.


    Ich führe als Beispiel meine schmerzhaft misslungene Turinreise von 2014 ins Feld, auch wenn die Spots dort nicht ganz so hot sind wie der Eiffelturm. Hier sind die Bilder, ich denke, so versteht man, was ich meine:


    [been to] Torino bianco e nero | Stefan Senf – Motivprogramm

    • Offizieller Beitrag

    und im Vergleich dazu Bilder aus Graz 2013. Dort ging es mir prächtig. Man sieht's:


    [been to] a friendly Alien | Stefan Senf – Motivprogramm

  • Ich habe vor einer Reise bzw. vor dem Besuch eines "Hotspots" in der Regel keine Vorstellung bzw. kein Plan, wie ich das Motiv ablichten will.
    Ich fotografiere in fast allen Situationen sehr spontan und lasse den Augenblick auf mich wirken.

    So wie Claudia geht es mir auch. Ich wusste zwar beispielsweise vor der Reise nach Florenz, ja, da gibt es diese berühmte Brücke. Die Ponte Veggio. Mir war auch klar, dass das Lied "Du bist nicht allein" auf jeden Fall zu singen ist. Trotzdem habe ich die Kamera immer dabei. Aber wenn ich an einem fremden Ort bin, lasse ich das alles über mich ergehen. Mache zwischen durch auch schon ein paar Fotos, aber ich präge mir mehr ein, was unbedingt aufgenommen werden soll. Wie ich es ablichte, entscheide ich dann bereits beim "einprägen" der Örtlichkeit.


    Da ich meine Reisen immer (noch) mit der Familie mache (der Klassiker: Mama, Papa, Kind) genieße ich lieber die Zeit mit beiden und schleiche mich dann gezielt weg und mache im "Akkord" hinter einander die Aufnahmen, die ich unbedingt machen wollte. Mal zu Fuß, mal mit örtlichen Bussen oder mit einem geliehenen Fahrrad. Das ganze dann ohne Familie, wobei mein Sohn mittlerweile 18 ist und auch gern fotografiert. In Amsterdam hatten wir zum Beispiel die Mutter im Hotel gelassen und sind nachts gemeinsam zur Tour aufgebrochen.


    Dabei ist mir auch egal, wie oft die Ponte Veggio von anderen fotografiert wurde. Ich mache die Aufnahmen ausschließlich für mich und als Erinnerung. Wenn mal etwas gutes dabei ist, zeige ich es gern hier im Forum, aber vordergründig sind das meine Aufnahmen und meine Erinnerungen.


    Vor Ort warte ich oft auf eine Gelegenheit, bei der wenige bis gar keine Menschen mir ins Bild laufen. Das ist nicht immer einfach, aber es klappt. Ich habe in Danzig in der Frauengasse solange gewartet, bis zwischen zwei Reisegruppen eine Lücke war und habe dann ausgelöst. Man muss an "Hotspots" Zeit und Ruhe mitbringen. Tja, wenn beides nicht vorhanden ist, dann ist das Foto halt voll.


    Ich finde das aber gar nicht schlimm. Wenn ich irgendein berühmtes Gebäude aufnehme, mache ich ja keine Architekturaufnahme, sondern eine Momentaufnahme für mich.


    Das einzige, was ich wirklich "versuche" zu planen, ist meine Ausrüstung. Dafür ist es schon praktisch, sich die Aufnahmepunkte vorher einzuprägen (siehe weiter oben) und die Tasche entsprechend zu packen. Wenn wir mit dem Wagen verreisen, habe ich eh die ganze Ausrüstung und mehrere unterschiedlich große Taschen dabei. Da wird dann entsprechend gepackt und los geht´s. Bei Flugreisen wird das schon schwieriger. Aber ein kleines Stativ und 2-3 Optiken sind immer dabei.

  • Gute Frage. Oft verzichte ich einfach darauf. Es fällt mir aber einiges zu diesem Thema ein:

    • Kennst Du Corinne Vionnet: Photo Opportunities?
      http://www.sueddeutsche.de/kul…-der-betrachter-1.1069155
      http://www.galerie-photo.com/corinne-vionnet.html
      Manchmal denke ich rechtzeitig, bevor ich ein Snapshot mache: die Frau würde sich bestimmt mein Foto auch für ihre Collagen nehmen. Manchmal mache ich trotzdem Klick, dann bleibt das Foto aber als Datenleiche für die Ewigkeit auf der Festplatte.
    • Manchmal ist mir das bewusst egal. Wenn mir ein Motiv gefällt, spielt es keine Rolle, ob auch Tausende anderen das schon fotografiert haben und ob ich was Besseres auch im Internet oder Print finde. Wie Karl Valentin mal ironisch meinte, ist alles schon einmal fotografiert worden, nur nicht von jedem. Also wurde das auch von mir fotografiert. Und? – Aber das behalte ich dann auch in der Regel für mich bzw. für die Festplatte, die sowieso alles erträgt.
    • Manchmal verunsichert mich das genauso wie Dich und wenn ich irgendwo ankomme, schaue ich mir zuerst die Ansichtskarten an, um zu sehen, was da überhaupt die Hotspots sind und wie diese dargestellt werden. Das macht es aber nur noch schlimmer... (Übrigens, entweder werden die Ansichtskarten immer schlechter oder haben sich meine Kriterien mit der Zeit verändert, weiß ich nicht. Früher, vor der digitalen Zeit, kaufte ich manchmal eine schöne Karte für mich, statt selbst zu knipsen, obwohl ich mit dem Fotoapparat vor dem selben Motiv stand. Das tue ich schon lange nicht mehr.)
    • Oft braucht man so ein Hotspot-Bild, um die Serie komplett, „rund“ zu machen. Dann stört es nicht, auch wenn es „08/15“ ist: es wird sowieso nicht als ein Einzelbild betrachtet.

    Ich bin zum Schluss gekommen, dass man die Sehenswürdigkeiten auf die gleiche Art und Weise fotografieren kann/soll, wie alles andere. Eigentlich scheint es mir, dass hinter Deiner Frage noch eine andere steckt, die sich auf die sogenannte Kreativität im Allgemeinen bezieht. Darauf, wie man Fotos macht, die anders und originell sind.


    Das Gesicht von einem Säugling z.B. ist nämlich auch eine Sehenswürdigkeit. Hmm, das heißt, vor allem vom eigenen Kind. Sonst sind wir ziemlich satt von Kinderbildern genauso wie von Eiffelturm Bildern. Daher:

    Wie macht ihr das, wenn ihr vor einem Hotspot "Eiffelturm" steht

    — Genauso, wie wenn ich z.B. vor dem Hotspot „Meine Frau“ stehe.

  • Ich habe vor einer Reise bzw. vor dem Besuch eines "Hotspots" in der Regel keine Vorstellung bzw. kein Plan, wie ich das Motiv ablichten will.
    Ich fotografiere in fast allen Situationen sehr spontan und lasse den Augenblick auf mich wirken.

    Deine "spontan" Aufnahmen gefallen mir sehr gut, es ist mal gar nicht so einfach, solche Szenen zu erkennen.


    In gewisserweise sehe ich es für mich sogar als "Problem", wenn ich mehrfach an der selben Location fotografiere.

    Diese Erfahrung habe ich nicht gemacht, ganz im Gegenteil: Die "Fehler" der ersten Session werden reduziert, Perspektiven "optimiert" usw.


    Ich akzeptiere sehr bewusst, dass so ein Bild immer auch ein Bild von mir selbst ist. Dass es etwas von einem speziellen Moment erzählt. Von mir, dort. Aber ich hab auch nichts dagegen, einen Versuch in Sachen 'perfekt justiert' zu unternehmen.

    DAs ist sicher keine schlechte Einstellung. Wobei ich mich bei meinen Überlegungen natürlich nicht nur auf die "großen" Hotspots beziehe, sondern das kann auch schon das kleine Kirchlein im Reiseführer sein. Ich sehe das dann aber vor allem unter dem Aspekt "meine visuelle Erinnerung", und dann ist das o.k. so (für mich).


    .. was ich wirklich "versuche" zu planen, ist meine Ausrüstung.

    Das mache ich auch so, wobei ich mich immer auf das Minimum beschränke. Mglw. sind Zoomobjektive hier der eigenen Kreativität mehr als abträglich. Das ist grundsätzlich eine spannende Frage. Gerade on tour habe ich meist nur 1 Zoom dabei (wie wahrscheinlich viele andere auch), aber ich stelle das in letzter Zeit immer öfter in Frage. Vielleicht der Urlaub nur mit einem 35-er??


    Ich bin zum Schluss gekommen, dass man die Sehenswürdigkeiten auf die gleiche Art und Weise fotografieren kann/soll, wie alles andere. Eigentlich scheint es mir, dass hinter Deiner Frage noch eine andere steckt, die sich auf die sogenannte Kreativität im Allgemeinen bezieht. Darauf, wie man Fotos macht, die anders und originell sind.

    Das wäre natürlich eine der Konsequenzen. Ich habe mich schon oft dabei erwischt, wie ich nach einer Möglichkeit suche, etwas anderes als die anderen zu machen.


    Dabei kommt oft nichts sinnvolles heraus, manchmal sind die Ansätze aber nicht schlecht. Hier ein Beispiel (es dürfen und sollen ruhig auch Bilder gezeigt werden!!). Ein Bild (ooc) vom Central Park in NY. Was hatte ich mich gefreut, mal etwas "anderes" zu haben: Eine schöne Sonne im Gegenlicht mit Blendensternchen, dazu noch das Spiegelbild im Teich, hatte ich so noch nie gesehen, tolle Kulisse. Und dann in der Hektik Lensflares, Beugungsunschärfe (Blende 16!!) und schlechte Ausrichtung nicht berücksichtigt. Ein Bild, und das war's, da just in dem Moment eine ältere Dame (ca. 80..) auch beim Fotografieren mit ihrer schönen DSLR gestolpert ist und bäuchlings im Wasser gelandet ist... (ES war sehr kalt!!) Das ging natürlich vor, und die Unzulänglichkeiten meines eigenen Produkts habe ich dann erst zuhause gesehen..


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Vielleicht der Urlaub nur mit einem 35-er??

    Einerseits stimme ich Dir zu und andererseits muss ich widersprechen. Ein ganzer Urlaub mit nur einer Linse wäre mir zu heikel, wenn ich dann irgendetwas nicht aufnahmen kann, weil die Linse nicht passt. Anderseits habe ich den Irlandurlaub nur mit dem 12-50 gemacht, obwohl ich mehr dabei hatte.

  • Das mache ich auch so, wobei ich mich immer auf das Minimum beschränke. Mglw. sind Zoomobjektive hier der eigenen Kreativität mehr als abträglich. Das ist grundsätzlich eine spannende Frage. Gerade on tour habe ich meist nur 1 Zoom dabei (wie wahrscheinlich viele andere auch), aber ich stelle das in letzter Zeit immer öfter in Frage. Vielleicht der Urlaub nur mit einem 35-er??

    In analogen Zeiten habe ich ganzen Urlaube mit der 35mm-Sucherkamera bestritten.
    Das ging und hat schöne Ergebnisse gebracht. Aber ich habe auch manches Motiv ziehen lassen müssen, weil es z.B. zu weit weg war. Auf so was wie hier beim Kölner Hotspot will ich nicht mehr verzichten:




    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Gerade on tour habe ich meist nur 1 Zoom dabei (wie wahrscheinlich viele andere auch), aber ich stelle das in letzter Zeit immer öfter in Frage. Vielleicht der Urlaub nur mit einem 35-er??


    Ich habe eine viertägige Reise nach Kopenhagen mit nur einem manuellen 24mm (=36mm Kleinformat) gemacht. Die Bilder zählen zu meinen Lieblingsbildern und ich war mit der Serie, die daraus geworden war, ganz zufrieden.


    Allerdings waren zwei Voraussetzungen erfüllt:

    • Ich habe mich entschieden, mich nicht zu ärgern, wenn ich einen Turm nicht heranzoomen oder die Gesamtszenerien in weitläufigen Räumen nicht aufnehmen kann (und das hat funktioniert, ich war wirklich deswegen nicht unglücklich) und
    • ich habe es in einer mir bekannten Umgebung (in dem Fall Hamburg) ausprobiert und wusste ziemlich genau, was ich erwarten kann und was ich nicht erwarten kann.



    (Wenn ich das wieder tue, würde ich vielleicht stattdessen einen 28mm (=44mm) nehmen.)

  • Ich versuche mal eine Antwort anhand eines Beispiels. Als wir nach einer glühend heißen, trockenen Rundfahrt 2014 nach 3 Wochen nach Agra kamen - da fing es an zu regnen. AUSGERECHNET! Wenn ich schon einmal im Leben am Taj Mahal bin, dann regnet es!! Andererseits: so haben wir das eben erlebt, und so mache ich dann auch meine Bilder.
    ..


    Die Bilder sind "anders" als die meistens bei schönem Wetter fotografierten. Aber ich fahre ja nicht zu einer bestimmten Location, um dort - bei garantiertem Sonnenschein - ein in Gedanken schon vorgefertigtes Bild zu knipsen, sondern um eine Landschaft, ein Ereignis, ein Gebäude mit eigenen Augen zu sehen und zu "er-leben".


    Hot spots zu fotografieren, stellt sich für mich deshalb schon lange nicht mehr als Problem dar. Entweder ich finde das Teil ohnehin langweilig und überbewertet (Eiffelturm), dann fotografiere ich es überhaupt nicht. Oder es fasziniert mich, so wie ich es erlebe - dann versuche ich, möglichst viel von dieser Faszination in ein Bild zu bekommen. Dass diese Bilder meist nicht geeignet sind, Fotowettbewerbe zu gewinnen, stört mich nicht. Ich habe meine Erinnerung, meine Umsetzung des Erlebten in ein Bild - und darauf kommt es mir an.


    Teilweise kommen dabei auch ganz brauchbare Fotos heraus, die ich so nie hätte planen können. Der Regen hatte z.B. den Vorteil, dass die Anlage vergleichsweise schlecht besucht war:



    Und ein Bild vergleichbar zu diesem finde ich bei Google spontan auch nicht:


    Die "Andersartigkeit" ist für mich dabei aber nicht Selbstzweck, sondern ergibt sich aus der Situation.

  • Mein bester Hotspot war Boston. Mit dem Mietwagen von NY angereist fanden wir nur ein Hotel in einem Vorort für über 300 Dollar die Übernachtung. Mit dem Zug in die City, zu Fuß durch die City. Bis wir uns zurechtgefunden hatten hatte meine Frau Blasen an den Füßen und war entsprechend schlecht gelaunt. Über Mittag war die Hitze fast unerträglich und gegen Abend hat mir Dunst alle Aufnahmen bei einer Bootstour versaut.


    Wir habe viel gesehen aber keine vernünftigen Fotos gemacht. Ich habe mich erst etwas darüber geärgert aber .... Boston war trotzden toll. Ich habe die Bilder immer noch im Kopf kann sie aber leider nicht ausdrucken ;)


    Macht euch keinen Stress unbedingt fotografieren zu müssen.