Schreckhorn bei Nacht

  • Ein Bild von dem ich gar nicht gedacht hatte, dass es funktionieren würde. Ein Stativ hatte ich aus Gewichtsgründen nicht dabei, so ist diese Aufnahme aus der Hand bei "nur" ca. 3 sec. entstanden (ich liebe diesen Wackeldackel). Deshalb sind auch nicht Millionen von Sternen zu sehen, sondern nur ein paar. Der leicht rötliche Schimmer am Fels war mit bloßem Auge nicht erkennbar, ich nehme an, da spiegelt sich noch ein allerletzter Rest der Abendstimmung (obwohl das Bild ca. 23h entstanden ist). Ach ja, unten links, die zwei Lichtpunkte, das ist eine Hütte - kein Bildfehler.

    Vielleicht geht es nur mir so, aber ich finde, Nächte in den Bergen haben etwas Erhabenes.

  • Wo entstand das Bild? Mir fällt da nur Bergrestaurant First ein.

    Ganz gut geraten, das Foto entstand ca. 20 min. oberhalb vom First, etwas unterhalb von dieser Stelle:

    Den First sieht man ganz klein in der Bildmitte. Weiter rauf hab ich mich nachts mit Taschenlampe nicht getraut. Und eigentlich wollte ich das Wetterhorn bei Nacht fotografieren, aber die Bilder vom Schreckhorn sind einfach besser geworden.

  • Naja geraten..... Als Kind und Jugendlicher wurde die Wanderung von der Schynigge Platte übers Faulhorn und First (beziehungsweise bis kurz davor), und nach Grindelwald runter mindestens einmal im Jahr gemacht. Und da hatte man den Blick mehr oder weniger vom Faulhorn ab. Nur da sah es doch bezüglich Gletscher ganz anders aus. Es geht nicht mehr lange und alles ist weg. Erst letztes Jahr habe ich die Wanderung nach langer Zeit wieder einmal gemacht. Einfach nur schön.

    An First dachte ich wegen der Übernachtungsmöglichkeit.

  • Kaum zu glauben, dass Du das um 23:00 Uhr aufgenommen hast.

    Eine tolle Stimmung mit den Sternen.


    Insgesamt würde ich den Blau-Anteil etwas reduzieren, damit der Schnee etwas weißer wird. Ggf. geht diese Änderung an der Realität vorbei, aber dann gefällt es mir noch besser.


  • Insgesamt würde ich den Blau-Anteil etwas reduzieren,

    Ja, geht auch. Mir persönlich rutscht es ein wenig zu sehr ins Grünliche, aber das ist Geschmacksache. Man hat bei solchen Motiven tausend Möglichkeiten, weil die "Realität" ja doch nicht so eindeutig ist - unser Auge passt sich der natürlichen Beleuchtung an und das Gehirn kompensiert und interpretiert fröhlich drauflos. Jede Einstellung erzeugt einen etwas anderen Eindruck. Ich liebe dieses Spielen mit der "Entwicklung", und dieses Foto fasse ich sicher ab und zu mal wieder an.

    Es geht nicht mehr lange und alles ist weg.

    Ja, leider. Und dann sind die Alpen nur noch ein großer Geröllhaufen. Optisch finde ich das jammerschade, aber wir sind ja selbst dran schuld. Ein Stück weit sind meine Bilder deshalb auch dokumentarisch angelegt - wo's halt noch ein wenig Gletscher gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Insgesamt würde ich den Blau-Anteil etwas reduzieren, damit der Schnee etwas weißer wird. Ggf. geht diese Änderung an der Realität vorbei, aber dann gefällt es mir noch besser.

    Ja, auch mir ist das Bild im Original etwas zu strahlend blau. Wobei ich es wahrscheinlich um einen Hauch heller gebracht hätte. Nur um einen Hauch.

  • Ja, auch mir ist das Bild im Original etwas zu strahlend blau. Wobei ich es wahrscheinlich um einen Hauch heller gebracht hätte. Nur um einen Hauch.

    Ich sitz grade vor meinem ordentlichen, aber unkalibrierten und nicht farbgemanageten Büro-Monitor, und da kann ich Eure Meinung ganz und gar nachvollziehen - das Original ist zu blau, und das der Hobbitin ist nicht grünlich, sondern "entsättigt" blau.

    Nur auf meinem kalibrierten Monitor zu Hause kommen die Farben ganz anders rüber: das ursprüngliche Bild ist bei weitem nicht so knallblau, und das von Claudia geht ins grünliche. Hab noch mal nachkalibriert, aber der Eindruck bleibt gleich. Hm ...

    • Offizieller Beitrag

    Also, lieber Subjektiv, ich sitze hier vor einem bei Arbeitslicht kalibirierten SpectraView. Wer ganztags und täglich mit Bildbearbeitung arbeiten muss, weiß das zu schätzen. ;)


    Das Original ist auf meinem Schirm sehr blau, Claudias Anpassung ist nicht mehr so blitz, hat aber einen marginalen Stich ins Blaugrün. Okay, das ist aber nicht so der Punkt.


    Claudia wollte nicht ein Bild einstellen. Wichtig bei ihrem Versuch, dir dir näherzubringen, was sie meinte, war die teilweise Entsättigung, denke ich. War deshalb ja auch nur Quick & Dirty.

  • Claudia wollte nicht ein Bild einstellen. Wichtig bei ihrem Versuch, dir dir näherzubringen, was sie meinte, war die teilweise Entsättigung, denke ich. War deshalb ja auch nur Quick & Dirty.

    Don't worry, wir kennen und schätzen uns, und ich denke, wir ordnen das auf beiden Seiten schon richtig ein. Deshalb prüfe ich solche Vorschläge auch immer ernsthaft darauf, ob sie mir für mein Bild gefallen oder nicht. In dem Fall ist mir halt aufgefallen, dass ihr Vorschlag auf einem ordentlichen Büromonitor ganz gut passt, auf dem Eizo zuhause aber eben nicht so ganz meiner Bildvorstellung entspricht. Aber in den Nuancen, um die es hier geht, spielt wohl auch das subjektive Farbempfinden eine größere Rolle; der eine mag's mehr blau, der/die andere halt weniger.

  • Ich habe mir das Bild auch mal angeschaut, für mich macht der Blauanteil durchaus Sinn, auch bei den weißen Flächen. Die Umgebungsfarbe ist halt mit Blauanteilen versehen, demnach ist es auch nachvollziehbar, wenn besonders in den Schattenpartien aber auch bei den hellen Flächen eben dieser Blauanteil sichtbar wird. Ich würde eher dazu neigen, den Hauch von rötlichem Schimmer noch ein ganz klein wenig zu steigern, schon für den farblichen Komplementärkontrast, der sowohl Kälte als auch den vergehenden Abend sichtbar macht.


    Der Datei ist übrigens kein Farbprofil eingefügt, ich kann nur immer wieder dazu raten, dies unbedingt zu tun, ansonsten erübrigt sich jede Diskussion um mögliche Farbstiche, kalibrierter Monitor hin oder her. Ich habe den sRGB Farbraum angenommen, ein entsprechendes Profil zugewiesen und diesen Farbraum zur Betrachtung gewählt. ;)




    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard