DSLR vs. Spiegellos - ein Resümee

  • Nun ist mein Englisch nicht so dolle, aber ich sag mal ... Geschmackssache.

    Ich glaube, dass es erstmal hauptsächlich um die Sensoren, der Soft- und Hardware dahinter und natürlich um gutes Glas geht. Ob dann mit oder ohne Spiegel dürfte eigentlich bis dahin keine Rolle spielen. Das Ergebnis müsste gleich sein.


    Ich persönlich möchte meine Spiegellosen nicht mehr missen. Gerade heute Abend bei meiner Nebeltour war ich froh, dass ich auf den Displays sehr gut sehen konnte, was ich bekomme. So habe ich z.B. die Belichtung vereinzelt bis auf -1,7 runter gezogen und konnte das sofort sehen.


    Das sehe ich bei optischen suchern nicht und bisher waren für meinen Geschmack die "Liveview"-Ansichten bei den Spiegelkameras nicht so gut. Da ich beides hatte, erlaube ich mir diese subjektive Meinung.

  • Sie lässt zwischen den Zeilen eigentlich nur durchscheinen, daß sie recht wenig Erfahrung hat.


    Sie lobt den Output der Canons und die große Palette an Objektiven,

    schlingert aber munter zwischen den Systemen hin und her - mit eher

    kleinem Besteck.


    Anscheinend findet sie immer mal wieder was anderes was ihr gefällt

    und wechselt von einer Kamera mit Kitobjektiv auf die nächste.


    Sie ist nicht sonderlich belichtungssicher und verwendet Automatiken.


    Das ist nun nicht gerade die Speerspitze der professionellen Fotografie,

    und die Bilder, die sie zu dem Artikel zeigt sind auch eher banal geknipst

    statt Referenz.

  • Der Artikel beschreibt eine Entwicklung die sich bei mir ähnlich abgespielt hat. Lange Zeit war ich regelrecht beleidigt daß "digital" so stiefmütterlich mit optischen Suchersystemen umging.

    Heute habe ich mich vollständig an elektronische Sucher gewöhnt. Es ist eben wie es ist.

    Die im Artikel genannten Punkte


    - lautes Auslösegeräusch

    - wuchtige Erscheinung

    - lahmer live view


    sind die für mich relevanten Punkte die gegen die Benutzung von DSLRs sprechen.
    Die ersten beiden schon von je her, weshalb ich lange Zeit gern mit Meßsucher- und Sucherkameras fotografiert habe.

    Inzwischen ziehe ich elektronische Sucher jedem optischen System vor. Sogar dem konkurrenzlos großen und hellen Sucher meiner hochgeschätzten Leica M6.

  • Ob dann mit oder ohne Spiegel dürfte eigentlich bis dahin keine Rolle spielen. Das Ergebnis müsste gleich sein.

    Den Unterschied sieht man erst wenn man Hochleistungsobjektive wie die

    Sigma ART bei Offenblende verwendet.


    Die erreichen eine Schärfe, bei der man genau sieht wo die Schärfenebene liegt.

    Mit älteren Konstruktionen konnte man das nie so genau sehen, weil die

    eben nie an diese Maximalschärfe herankamen, und dann war es eher egal

    ob man auf Nasenspitze, Pupille oder Gehörgang scharfgestellt hatte, das

    war alles etwa gleich scharf bzw matschig.


    Mit den neuen Konstruktionen sieht man Fokusabweichungen sehr schnell

    und sehr deutlich. Da kommt dann zum Tragen daß Spiegellose auf dem

    Sensor messen, und Spiegelreflexe an einer Ersatzstrecke. Eine Abweichung

    in den Shims von einem hundertstel Millimeter kann am Motiv auf kurze

    Distanz 3 bis 4 Zentimeter ausmachen. Bei einer Spiegellosen nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe spiegellose Kameras nur als schlanke Ergänzung. Seit ich die Pentax KP besitze, die selbst sehr klein ausfällt, liegen die Spiegellosen im Schrank oder wurden schon verkauft. Ich bin ein Überzeugungstäter was optische Sucher angeht, ich hab's versucht aber ich mag Videosucher einfach nicht. Ich sehe durchaus auch objektivierbare Vorteile bei spiegellosen Systemen aber als echt und ungefiltert empfinde ich die DSLR. Meine Augen werden langsam älter und ich weiß es sehr zu schätzen, dass ein optischer Sucher immer annähernd die gleiche Helligkeit hat, wie das freie Auge. Nichts schmiert, kein zeitliches Offset, wenig Ablenkung, viel Direktheit. Jede meiner verbliebenen Spiegellosen hat deshalb einen optischen Aufstecksucher. Aber das ist dann leider nicht mehr so präzise wie an der DSLR.

  • Den Unterschied sieht man erst wenn man Hochleistungsobjektive wie die

    Sigma ART bei Offenblende verwendet.

    OK, Du bist Profi und ich bin bisher aus finanziellen Gründen nicht in diese Ebene der Hochleistungsobjektive eingestiegen. Es leuchtet aber ein, dass eine direkte Info vom Sensor präziser ist, als ein optischer Weg mit Fertigungstoleranzen im Weg.

    Danke für diese Erklärung!

  • Das habe ich sehr gut vor einiger Zeit mit dem Sigma Art 135 1.8 an der Z6 beobachtet. Wenn man trotz AF-Modus am Fokusring dreht, kann man im Sucher/auf dem Display sehr gut nachvollziehen, wie die Schärfebene wandert. Hammer!

    Ich nutze meine D 750 zwar trotzdem parallel, aber die Z6 ist schon ein angenehmes Stück Technik.:cheers:

    • Offizieller Beitrag

    Eine Abweichung

    in den Shims von einem hundertstel Millimeter kann am Motiv auf kurze

    Distanz 3 bis 4 Zentimeter ausmachen. Bei einer Spiegellosen nicht.

    Ja, das ist bei DSLRs grundsätzlich ein Thema im Gegensatz zu spiegellosen Systemen, aber es bedeutet nicht, dass man nicht auch mit DSLRs hochpräzise arbeiten könnte. Gerade deshalb gibt es ja bspw. den wunderbaren Sigma Dock. Einmal justiert und das Thema ist gegessen. Bei mir sitzt der AF seither auf den Milimeter genau da, wo ich ihn haben will...

    Ich sehe durchaus auch objektivierbare Vorteile bei spiegellosen Systemen aber als echt und ungefiltert empfinde ich die DSLR...

    Ich sehe das ja bekannterweise sehr ähnlich, aber man muss schon auch sagen, dass wir jetzt (geschätzt seit den letzten 1, 2 Jahren, bzw. seit der Generation Sony A9 / A7 III) an einem Punkt angekommen sind, wo spiegellose Systeme tatsächlich anfangen, einen technologischen Vorsprung in diversen Bereichen aufzubauen, den die bisherigen DSLR-Systeme prinzipbedingt so nie erreichen werden können. Lange Zeit sind die Spiegellosen den DSLR-Systemen insbesondere beim AF ja deutlich hinterher gehinkt, mittlerweile ist es tatsächlich tendenziell umgekehrt, obwohl im absoluten Profi-Bereich wohl nach wie vor die Sport-Modelle 1D X III / D6 die Messlatte sein werden. Aber Ich meine damit vor allem Dinge mit hohem Alltags-Nutzen wie den Face-/Eye-AF, die riesige Bildfeld-Abdeckung und die Präzision, die eben prinzipiell immer auch ohne manuelle Nachbesserung vorhanden ist.


    Ein anderes Thema, das ich sehr faszinierend finde (im Allgemeinen aber irgendwie unter dem Radar vieler Forenten stattfindet), sind die Möglichkeiten der nun deutlich größeren Mounts in Verbindung mit dem kürzeren Auflagenmaß der neuen spiegellosen Systeme, insbesondere also dem Z-, R- und dem L-Mount.

    Es gibt ja noch gar nicht so viele Linsen, die das konsequent nutzen, aber an den wenigen sieht man schon, wohin die Reise geht: Nahezu telezentrische Konstruktionen, hohe Randschärfe schon ab Offenblende und es können viel größere Hinterlinsen verbaut werden. Auf einmal gibt es Objektive wie das Canon 15-35mm/2.8 oder das Nikon 14-30mm/4, an denen man nun problemlos mit Schraub(!)-Filtern arbeiten kann. Sowas wird es mit DSLR-Systemen eben einfach nicht mehr geben, muss man ganz klar anerkennen.


    Trotzdem: Für mich persönlich ist ein optischer Sucher dem EVF noch immer in vielen Situationen überlegen und ich gebe meine D750 daher so schnell nicht her. Die jüngsten DSLRs sind generell einfach eine extrem ausgereifte Kamera-Generation, mit denen man wirklich mühelos nahezu jede Situation meistern kann. Aber es ist eben auch kaum noch Luft nach oben vorhanden...

  • Ja, das ist bei DSLRs grundsätzlich ein Thema im Gegensatz zu spiegellosen Systemen, aber es bedeutet nicht, dass man nicht auch mit DSLRs hochpräzise arbeiten könnte. Gerade deshalb gibt es ja bspw. den wunderbaren Sigma Dock. Einmal justiert und das Thema ist gegessen. Bei mir sitzt der AF seither auf den Milimeter genau da, wo ich ihn haben will...

    Ja, wenn ich die Optik nur für eine Kamera trimmen müsste......... und mit

    globalen Korrekturen in den Kameras decke ich nicht alle Entfernungsbereiche

    gut ab. Spiegellos sitzt alles da wo es hingehört.

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem Sigma-Dock kannst Du mehrere Entfernungsbereiche und (!) mehrere Brennweiten (bei Zooms) als Korrektur-Matrix definieren. ;)


    An der K-5 brauchte ich das, an der KP passt alles ohne Korrektur.

  • Meine Augen werden langsam älter

    Da bin ich auch, mittlerweile ohne langsam :x


    Früher war es nur die Lesebrille, inzwischen betrifft es ganz viele Bereiche des täglichen Lebens. Was die Fotografie angeht nehme ich die Leuchtkraft und die Individualisierbarkeit meiner EVFs dankbar an. Nicht nur als reiner Sucher sondern auch unbedingt für die Bildkontrolle.

    Moderne Kameratechnik bedeutet für mich auch ein Stück Barrierefreiheit.


    Um das nochmal deutlich gegen sinnfreie Diskussionen, ob a) oder b) allgemein "besser" ist abzugrenzen: besser ist nur das was auf jeden individuell passt.


    Bei mir heisst das daß z.B. daß ich bei schönen Kameras keine Kompromisse mehr machen muss. War die Leica M6 in der aktiven Zeit auch ein Kompromiss zwischen Größe und Funktionalität leiste ich mir heute eine R. Die fand ich schon immer schöner. Eine Flüster-EOS ist auch noch da.

    Film liegt im Kühlschrank... ;)

  • Sie lobt den Output der Canons und die große Palette an Objektiven,

    schlingert aber munter zwischen den Systemen hin und her - mit eher

    kleinem Besteck.

    Ja, da werden zum x-ten Male olle Kamellen im Zickzackkurs aufgewärmt. das Ganze mit einigen eigenen subjektiven Statements untermalt. Aber alles schon 100-fach durchgekaut.



    Interessanter Bericht auf dpreview.

    .. ist er mMn aus o.g. Gründen nicht. Im Grunde liest sich das wie ein Bericht, der irgendwann mal geschrieben wurde und gerade jetzt noch mit rein musste, um freie Lücken für die letzte Ausgabe zu schließen, die man anders nicht belegen konnte. In der allgemeinen Printpresse wird das ständig so gemacht.

    Spiegellos sitzt alles da wo es hingehört.

    … für mich persönlich letztlich der entscheidende Grund, b.a.w. nicht mehr in DSLR's zu investieren. Was für ein Albtraum, als ich vor ein paar Jahren das WW-Zoom (5 Exemplare..) wechseln wollte oder mir einfach nur einen neuen Body (3 Exemplare..) anschaffen wollte...


    Ich hab's gesteckt. Beim besten Willen habe ich keine Lust, alles erstmal zum Justieren zu schicken, wenn ich mir etwas Neues gekauft habe, und dann noch auf Laune und Motivation des Servicetechnikers zu hoffen, um schließlich frustriert festzustellen, dass dann der Rest nicht mehr passt...


    Wie angenehm, wenn man nur mit einfachen Dezentrierungen zu kämpfen hat, die in allen Systemen mehr oder weniger paritätisch auftreten :winke:..

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, dass es erstmal hauptsächlich um die Sensoren, der Soft- und Hardware dahinter und natürlich um gutes Glas geht. Ob dann mit oder ohne Spiegel dürfte eigentlich bis dahin keine Rolle spielen.

    Nein, der Fotografin geht es hauptsächlich darum, dass DSLRs keine Möglichkeit haben, lautlos auszulösen, nicht mal mit elektronischem Verschluss. Und dann fehlt ihr der EVF. Ja, und das Gewicht... Es macht tatsächlich einen Unterschied, wenn die Kameras/Objektiv-Kombination auch nur ein viertel oder halbes Kilo leichter wird, wenn du die Kamera ganztags oder auch nur stundenlang rumschleppen musst.


    Mir geht es ähnlich.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich persönlich ist ein optischer Sucher dem EVF noch immer in vielen Situationen überlegen und ich gebe meine D750 daher so schnell nicht her.

    Jetzt würde mich wirklich interessieren, welche viele Situationen du meinst.


    Sportfotografie bei besonders schnellen Sportarten, klar. Könntest du mir noch drei, vier (oder auch viele) weitere Situationen nennen? Ich würde gerne wissen, wieweit die für meine Fotografie von Bedeutung sein können.

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem Sigma-Dock kannst Du mehrere Entfernungsbereiche und (!) mehrere Brennweiten (bei Zooms) als Korrektur-Matrix definieren.

    Aber das deckt doch nur die Abstimmung für EINE Kamera, für EIN Gehäuse ab, oder? Was ist mit den anderen drei Gehäusen?

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt würde mich wirklich interessieren, welche viele Situationen du meinst.

    Ich will eigentlich ungern einen weiteren Thread für eine EVF vs. OVF - Diskussion kapern, habe ich zuletzt schon hier gemacht: Nikon Z Objektive :duck:


    Daher nur in Kurzform: Bewegungs-Schlieren, Kunstlicht-Flackern, schlechtere Dynamik, ermüdende Augen-Adaption bei Helligkeitsanpassungen und durch die Fokussierung auf den wenige Millimeter vor dem Auge befindlichen EVF-Monitor, Einschränkungen beim Blitzlicht-Einsatz. Im Einzelnen je nach Modell natürlich in unterschiedlichen Ausprägungen und alles auch nicht so gravierend, dass man bestimmte Bilder nur mit einem OVF hätte machen können (wobei Blitzen mit einem EVF mitunter wirklich nervt...), aber eben so, dass ich es in vielen Situationen als einschränkend/nervig empfinde.

    Aber das deckt doch nur die Abstimmung für EINE Kamera, für EIN Gehäuse ab, oder? Was ist mit den anderen drei Gehäusen?

    Also eine entfernungsabhängige AF-Korrektur ist in der Regel nur einmalig am Objektiv zu korrigieren, der Rest sind dann globale Korrekturen, die man dann besser pro Body einstellt. Das von mir korrigierte Sigma Art bspw. war seither bspw. außer an meiner D750 auch problemlos an zwei verschiedenen D5200 einsetzbar. Es mag sicher auch Szenarien geben, wo ein entfernungsabhängiger Front-/Backfokus an unterschiedlichen Modellen jeweils noch unterschiedlich stark ausprägt ist, aber die Regel ist das nun nicht, jedenfalls nicht nach meiner Erfahrung.

    Aber klar ist natürlich auch: Je hochauflösender die Sensoren und je lichtstärker die Objektive, umso genauer treten solche Ungenauigkeiten zutage. Insgesamt also zweifellos ein Argument pro Spiegellose. Das ganze Thema ist, sofern man als DSLR-User davon betroffen ist, tatsächlich lästig...

    • Offizieller Beitrag

    Aber das deckt doch nur die Abstimmung für EINE Kamera, für EIN Gehäuse ab, oder? Was ist mit den anderen drei Gehäusen?

    Die Frage war ja vermutlich eher scherzhaft gemeint aber in aller Regel wird es genügen, das Objektiv auf eine Kamera zu justieren und dann die restlichen Bodies auf das Objektiv. Also auf gut deutsch: die Kameras einheitlich machen, dann klappt auch mit den Objektiven...

  • Mit dem Sigma-Dock kannst Du mehrere Entfernungsbereiche und (!) mehrere Brennweiten (bei Zooms) als Korrektur-Matrix definieren. ;)

    Das weiss ich wohl, ich hab ja zu meinen divesen ART-Objektiven das Dock.

    Das hilft aber nichts, denn die Objektive passen an der 1D-X, liegen an der

    5D Mk4 jedoch teils daneben. Passe ich sie nun im Objektiv an, liegen sie

    anschliessend an der 5er richtig, an der 1er aber daneben.


    Nix gewonnen.


    Spiegellos ist das Problem weg.