DSLR vs. Spiegellos - ein Resümee

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    Moment. Was ist denn das für ein Argument. Zwischen Rechte haben und Recht haben gibt es Unterschiede. Rechte werden und wurden hier doch niemandem abgesprochen. Und Recht zu haben, kann keine Seite für sich in Anspruch nehmen. Wir reden über Präferenzen.

    • Offizieller Beitrag

    Dazu habe ich eine Frage Philipp. Hast Du dieses Sigma im Onlineversand gekauft? Ich weiß nicht mehr genau, wieviele Objektive ich probiert habe ( bei unterschiedlichen Händlern), aber alle waren irgendwo nicht scharf, da wo sie scharf sein sollten.

    Ich hatte es gebraucht gekauft, in neuwertigem Zustand zwar, aber es musste eben korrigiert werden. Es hatte einen ekligen Frontfokus, der sich vom Nahbereich in Richtung Unendlich immer weiter abschwächte...

    Nochmal kurz und knapp - ich will kein Objektiv nachjustieren müssen. Vor über 10 Jahren schon nicht und heute mit Dock auch nicht.

    Klar, das ist eine Ansage, die man vertreten kann. Nur in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß, aber das ist meine persönliche Meinung. Aber wenn man das konsequent weiterdenkt, müsste man dir ja glatt auch von spiegellosen Systemen abraten und eher zu einer guten Kompakten/Bridge raten. Denn vor Dezentrierungen ist man leider auch bei Spiegellosen nicht gefeit und davon hatte ich persönlich bspw. schon mehr Fälle als Front-/Back-Fokus. Wobei, sogar bei Kompaktkameras liest man mitunter von dezentrierten Objektiven. Ach, ist ein bisschen Leidensfähigkeit nicht eigentlich Grundvoraussetzung für jedes Hobby? :ugly::duck:

  • Ich möchte nochmal auf mein Verständnis von zeitgemäß eingehen. Für mich ist der jeweils aktuelle Stand der Technik dazu da mir mein Leben leichter zu machen. Mein Ziel in der Fotografie ist meine Bilder so zu gestalten wie es mir gefällt.

    Da passt wirklich kein Stück Leidensfähigkeit mit hinein.


    PhilippV3 konsequent zu Ende gedacht hast Du es ja. Sachlich ist dem nichts hinzuzufügen ;)


    Was sich technisch aus meiner Sicht noch einige Zeit nicht verwirklichen lassen wird, ist ein elektronisches Sucher Bild, das dem natürlichen Licht so nahe kommt, dass das Auge nicht mehr akkomodieren muss als am guten optischen Sucher.

    Da hab ich jetzt eine ganze Weile drüber nachgedacht. Das Erste was mir auffällt wenn ich durch einen meiner Spiegelreflexsucher sehe ist genau das. Mein Blick, meine Wahrnehmung muß sich an das dunkle, tunnelartige Bild gewöhnen. Das hat nichts mit dem natürlichen Licht drumherum zu tun. Daher ja auch schon meine frühe Flucht zu Sucher- und Messsucherkameras. Okay, meine Wahrnehmung eben.


    Wir fotografieren nun mit elektronischem Gerät, kontrollieren schon vor Ort auf elektronischer Ausgabe um dann unsere Bilder für die Wiedergabe auf elektronischen Displays zu optimieren. Ich kriege da keinen sachlichen Bogen hin der mir einen Ansatz pro OVF liefert.
    Ich kann auf allen meinen EVFs etwa vor dem Auslösen sehen was wohl als Bild beim Auslösen rauskommt. Das liegt nicht an besser oder schlechter sondern einfach an der Systematik an sich.


    Ist das nicht etwas Selbsttäuschung wenn - ich habs mal nachgeschlagen - ich sage daß a) am optischen Sucher keine Anpassung notwendig und b) eine mögliche Anpassung aber
    ab Auslösezeitpunkt nicht mehr relevant ist?

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

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  • Es war ja zu befürchten, dass das Thema insgesamt wieder zum Aufeinanderprallen gegenteilige Weltsichten führt.

    Aber das habe ich beim Titel des Threads schon erwartet, da steht immerhin "DSLR vs. Spiegellos - ein Resümee", was ja quasi danach schreit, dass sich die Befürworter der beiden Lager verbal auseinandersetzen.


    Ich würde mir heute auch keine DSLR mehr kaufen, bin aber mit meiner D 750 immernoch super zufrieden. Bei meinem Eisenbahnfotografietrip nach Tschechien im Mai habe ich sie nahezu in gleicher Häufigkeit wie die Z6 eingesetzt. Meist mit dem Sigma 50 1.4, während die Z6 mit dem Z 35 1.8 bestückt war.

    • Offizieller Beitrag

    Axel Beispiel heute Abend: Kind macht mit bei schulischer Zirkusvorstellung. Dunkle Umgebung, logo. Ich benutze des optischen Sucher und sehe gleichzeitig die Vorstellung. Beide Augen sind offen. Der Fokuspunkt scheint 3D auf der Bühne zu schweben. Die Augen erhalten ein vollsynchrones Bild, gleiche Helligkeiten, gleicher Kontrast. Ich setze die Kamera ab oder führe Sie zum Auge, mein Blick auf das Motiv bleibt nahezu gleich. Mit einem EVF geht das nicht.


    Beispiel vor-vorgestern: Sylt. Inselwanderung im Seenebel. Der Himmel ist (phasenweise) großflächig gleißend hell. Ich habe es mit vielen Kameras mit EVF versucht, aber mein Auge (blame it on me) hat die größten Probleme, in so einem Licht in einem elektronischen Sucher etwas zu erkennen. Bis ich das Auge so dicht an die Muschel gekuschelt habe, dass das Störlicht keinen Weg mehr findet und bis ich mich an die geringere Helligkeit des Monitorbildes gewöhnt habe, ist der Moment vorbei.

  • Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, wie Ihr eigentlich durch den Sucher guckt. Also ein Auge am Sucher und das andere geschlossen oder lasst Ihr beide Augen geöffnet?. Ich tendiere meist zum Letzteren ...

    Ich vermute mal, dass das einen nicht unerheblichen Einfluß darauf hat, wie man die Wirkung eines OVF und eines EVF wahrnimmt.



    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    • Offizieller Beitrag

    Beide offen, meistens. 'Umschalten' findet im Kopf statt, wenn die Brennweite es erfordert. Bei 55 mm an meiner KP sind die Bilder deckungsgleich, was sicher mit dazu beiträgt, dass das DA* 55 immer mein Lieblingsglas bleibt, egal wie viele Limiteds ich auch kaufe...

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe in speziellen Situationen immer durch den Sucher, selbst wenn keine Kamera in der Nähe ist. Ich versuche immer, das Bild zu beurteilen.


    Deshalb liebte ich den Lichtschachtsucher auch so.

    Dann kam auch bei Mittelformat der Prismensucher, welcher Rückschritt für mich.


    Ich denke, das war schon die Antwort auf deine Frage. Ich sehe immer nur durch dennSuchwr. Ich komponiere mein Bild, die Umgebung ist (für mich) maximal störend.

  • DHVEF

    Ja, das stimmt. Wenn man gewohnt ist, ein Auge immer zuzulassen, dann ist das erstmal recht ungewohnt. Zumal man u.U. das andere Auge nehmen muß, weil man ja sonst nur auf den Kamerabody starrt (funktioniert natürlich trotzdem, aber so richtig wirkt das erst, wenn man mit dem "freien Auge" tatsächlich auch auf das Motiv schaut.) :smile:



    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ja das hat schon zu Analogzeiten nicht funktioniert bei mir.

    Spiegelreflexsucher sind mir dafür zu klein und zu dunkel.

    Mit Messsucher- und Sucherkameras dagegen schon.


    Wenn ich den EVF benutze dann nur den. Ich muß mal bewusst probieren ob es damit auch beidäugig geht. Wegen der Belichtungsvorschau habe ich das bisher nicht gemacht. Darauf konzentriere ich mich ganz wenn ich den EVF benutze.


    Allerdings sind die Displays an meinen Kameras geradezu genial für beidäugige Szenenbeobachtung sodaß ich alles was in Um- und Übersicht fotografiert werden muß eben so erledige.

    Häufig und gern auch mit abgewinkeltem Display vor dem Bauch.

    In alter TLR-Manier nur präziser, heller und seitenrichtig ;)

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

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    • Offizieller Beitrag

    Deshalb liebte ich den Lichtschachtsucher auch so.

    Das geht mir ähnlich, zumal der Lichtschachtsucher eben auch ein dreidimensionales Bild liefert, weil man ja mit beiden Augen rein schaut. Ganz an den Lichtschacht gewöhnt habe ich mich allerdings nie. Dass das Bild spiegelverkehrt auf dem Kopf steht (Edit: nur spiegelverkehrt, nicht auf dem Kopf. Schon lange keinen Film mehr damit verschossen) ist für mich immer herausfordernd geblieben. Dafür hab ich wahrscheinlich einfach viel zu wenig damit fotografiert.

  • Beide Augen offen, egal ob EVF oder OVF.


    Beim OVF schon deshalb kaum anders möglich weil ich mich oft

    an der Grenze dessen bewege, was technisch möglich ist.


    Im OVF kann ich dann oft nicht mal die Grenzen meines Motivs sehen,

    das zweite Auge hilft beim Rantasten.


    Elektronisch kann ich mit Belichtungssimulation oder notfalls EVF Boost

    mein Motiv überhaupt erst sehen, mittels Focus Peaking manuell

    scharfstellen (der AF packt dann schon lange nicht mehr) und mein

    Bild machen.

  • Deshalb liebte ich den Lichtschachtsucher auch so.

    Dann kam auch bei Mittelformat der Prismensucher, welcher Rückschritt für mich.

    Ja, das habe ich an der Hasselblad immer geliebt.

    Seitenverkehrt war blöd, aber man konnte sich daran gewöhnen.


    Ein optischer Sucher (egal ob OVF oder EVF) ist immer eine "Verlängerung" des Auges.


    Mit einem Lichtschachtsucher schaut man auf ein Bild, eine erste Abstraktionsebene.

    Ausserdem fotografiert man meist aus schmeichelhafteren Blickwinkeln.

    Die Dinger heissen für Anglophile ja nicht umsonst Waist Level Finder.

  • bei meiner RB67 tu ich mich beim Scharfstellen schon mal schwer. Das findet mit OVT schon mal einfacher. Aber dir Größe des Bildes im Schacht ist einfach genial. Vom 3D Feeling ganz zu schweigen.


    Ich hatte noch keinen evf der nicht wahnsinnig geflimmert hat in der Hand. Deswegen hatte ich ja dann auch die D850 gekauft.

  • Habe mich nach Jahren der "Enthaltsamkeit" wieder hier eingeloggt, vor allem, weil ich nun endlich meine 40 D (!!) - don't laugh! - ersetzen will, und nach Erfahrungen damit suche. Und natürlich die Objektive, vor allem das "Safariobjektiv" 100-400er von Canon weiter nutzen will. Spiegellose bräuchten da einen Adapter, und wirken irgendwie hilflos an dem Teil. so denke ich an die 90D, dieselbe, die die im Startbeitrag zitierte Dame getestet hat.

    Also: Hat die einer, und wie zufrieden seid Ihr damit? Oder sollte ich das lassen?