Tauernkönigin

  • Auch wieder sehr schön komponiert. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche "Berge mit See" Motive ihre Tücken haben, inbesondere was die Gestaltung des Vordergrunds angeht. Und Standort und Blickwinkel kann man sich auch nicht immer völlig frei aussuchen, ohne nasse Füße zu bekommen.

  • Aus Erfahrung weiß ich, dass solche "Berge mit See" Motive ihre Tücken haben, inbesondere was die Gestaltung des Vordergrunds angeht. Und Standort und Blickwinkel kann man sich auch nicht immer völlig frei aussuchen, ohne nasse Füße zu bekommen.

    So ganz glücklich war ich vor Ort mit den paar Steinchen auch noch nicht, sonst war da nicht viel, und einiges vom Ufer auch verschneit und (mit) damit zu hell und zu arm an Textur. Aber kombiniert mit etwas Vignette bin ich mit dem steinernen Vordergrund jetzt auch ganz zufrieden. :)

    Nach den ersten paar versuchen kam dann eh Wind und der Spiegel war kaputt.


    Auch die Wolke, die mich vor Ort geägert hat, weil sie die schöne blaue Spiegelung kaputt macht, ist im Nachhein ganz interessant, weil man so den Seegrund besser sieht... (kann man sich eh nicht aussuchen).

    Der Vordergrund macht es hier meiner Meinung. Ohne Vordergrund würde (mir) was fehlen.

    Ein eher breites Pano ginge vielleicht noch ganz gut, Berge, Spiegelung, sonst nicht viel mehr. Das wäre jetzt meine Alternative gewesen, wenn es mit dem Vordergrund nichts geworden wäre. Wobei es mit mit Vordergrund auch besser gefällt. :)

  • Mich stören die Steine rechts vorne gar nicht.

    Sie sind da auch absichtlich, Vordergrund wollte ich auf jeden Fall einen haben. :smile: Vor Ort hatte ich nach etwas noch prominenterem gesucht, oder etwas etwas symetrischeres auf beiden Seiten...

    Im Nachhineien hat das so aber auch funktioniert.


    Aufgehellt sind die Steine schon etwas, noch mehr Kontrast/Licht könnte man sich aber überlegen - zu dominant sollen sie aber auch nicht werden. :smile:

  • Sie sind da auch absichtlich, Vordergrund wollte ich auf jeden Fall einen haben. :smile: Vor Ort hatte ich nach etwas noch prominenterem gesucht, oder etwas etwas symetrischeres auf beiden Seiten...

    Im Nachhineien hat das so aber auch funktioniert.


    Aufgehellt sind die Steine schon etwas, noch mehr Kontrast/Licht könnte man sich aber überlegen - zu dominant sollen sie aber auch nicht werden

    Exakt so erlebe ich auch Dein Bild oben. Das Thema VG, speziell das nahe liegende Ufer, ist nicht einfach zu gestalten. Wie man es macht, immer hat es irgendwelche Haken. Insofern finde ich die oben gezeigte Lösung schon ziemlich gut. Mir gefällt, dass a) ein bisschen Ufer drauf ist, aber unsymetrisch, und im linken Teil offen, und b) die Lösung mit den Steinen unter Wasser. Sie geben ein wenig optischen Halt, ohne gleich eine harte Grenze zu ziehen. Doch, kann man mal so machen.

  • Meins ist das Foto nicht. Mich stören tatsächlich die Steine unter dem Wasserspiegel (nicht die Steine am Ufer). Die Wasserfläche ist zweigeteilt, einmal die Steine am Grund und dann (mir vom Übergang zu abrupt) der Teil mit der Spiegelung des blauen Himmels und der Berge im Hintergrund. Und die Trennlinie liegt dann auch noch genau bei der Spiegelung des Gipfels, das wirkt für mich so, als wären zwei Bilder zusammengefügt worden - einmal der Bergsee mit Spiegelung und einmal der Bergsee mit dem Klamottengrund. Die durchgehende Spiegelung der Bergflanke rechts reicht mir nicht, um diese "beiden Aufnahmen" zu verbinden. ist natürlich immer auch Geschmackssache.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Danke für die Meinung!

    Und die Trennlinie liegt dann auch noch genau bei der Spiegelung des Gipfels

    Die Wolkenlinie hätte ich wohl auch einen fingerbreit nach oben beschoben, wenn ich mir das hätte aussuchen können (und in der Spiegelung dementsprechend nach unten), auch das die Gipfelform noch klarer zur Geltung kommt und der Blauanteil im Bild ein Stückchen größer würde.


    (im reinen Wunschkonzert-Modus wäre natürlich auch dramatisches Abendlicht schön :smile: - in der Praxis aber schwer mit einer normalen Tagestour im herbstlich verschneiten Hochgebirge zu vereinbaren... Das oben waren die besten Bedingungen, die ich in der vielleicht dreiviertel Stunde an dem See hatte - wie gesagt, relativ schnell war es windig und die Bedingungen dadurch ohne Spiegelung viel schlechter. Da ist dann auch einer der Hauptunterschiede zu den maximal ambitionierten Landschaftsprofis - da oben stundenlang auf besseres Licht/Wolken warten, möglicherweise auch ein Zelt aufschlagen, noch ein paar mal wiederkommen, wenn es mit den Bedngungen nicht geklappt hat... Das würde schon nochmal einen sehr großen Schritt bringen, ist aber normal nicht das, was ich für ein perfektes Bild leisten möchte)

  • Um Gottes Willen, ich will jetzt nicht, dass du künftig in einem Zelt irgendwo in der Pampa lebst, nur um einmal ein optimales Foto zu bekommen :shock: ;) :mrgreen: Im Urlaub oder auf Tour ist es oftmals nicht möglich, die optimalen Ergebnisse zu erzielen, weil man eben weiter muss. Das ist mir als jemand, der viel und gerne reist, leider nur zu bewusst. Ich habe einfach nur beschreiben wollen, warum das Foto nicht auf mich wirkt, wobei mir vollkommen bewusst war, dass du vermutlich an den ungünstigen Gegebenheiten in einem an Zeit und Aufwand vertretbaren Rahmen nichts hast ändern können.


    Ähnliches ist mir ja letztendlich an den Pyramiden von Gizeh passiert.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Sehen wir schon gleich, bei "wunschlos glücklich" sind wir beide nicht - nur dass wir das dann eben unterschiedlich einordnen und ich eben dann bei "trotzdem noch sehr zufrieden mit dem Ergebnis" lande und offensichtlich bei "nicht meins". Passt aber, ist ja viel Geschmackssache. :) (um nicht zu sagen subjektiv, weil subjektiv scheint es ja auch zu mögen :pink:)

  • um nicht zu sagen subjektiv, weil subjektiv scheint es ja auch zu mögen

    Immer schön subjektiv durch's Objektiv :mrgreen:.


    Und tatsächlich habe ich inzwischen eine andere Einstellung zum "optimalen" Foto - ich er-lebe im wahrsten Sinne des Wortes eine Landschaft erst, und DANN mache ich davon manchmal ein Bild. Heißt: ich nehme die Situation immer so, wie ICH sie erlebe (ziemlich subjektiv, sozusagen) und ein Bild ist dann für mich gelungen, wenn es meine Empfindungen vor Ort wieder hervorruft. Dem Mainstream genügen solche Aufnahmen selten, das ist schon klar. Und natürlich habe ich auch nichts dagegen, wenn sich - just, wenn ich dort bin - traumhafte Lichtverhältnisse einstellen. Aber ich würde nicht 10x zur gleichen Location laufen, nur um ein Foto zu machen, dass ich mir vorher im Kopf zurecht gelegt habe.


    Das ist aber keine Wertung - ich habe Hochachtung vor Fotografen, die keine Mühe (und keine frühe Morgenstunde) scheuen, um tolle Bilder zu machen. Aber ich habe meinen Frieden damit geschlossen, die Dinge so wahrzunehmen und zu fotografieren, wie ich sie eben erlebe.


    In diesem Sinne finde ich auch das Foto oben gut. Das Licht war halt so, wie es war. Und damit hat Flash ein Bild gestaltet, dass für mich viel typische Bergwander-Atmosphäre hat.

  • Sehen wir schon gleich, ...

    Das beschreibst du richtig gut. Ich vermute, ich hätte das Foto auch gemacht, aber dann später am PC gesessen und mir überlegt, was ich damit machen soll. Es ist eine Erinnerung (und zwar an die Situation wie ich sie persönlich erlebt habe und wie ich sie halt auch nicht ändern konnte), aber es gefällt mir letztendlich nicht so richtig. Da schwebt mein Finger immer für längere Zeit über der delete-Taste :roll: Ob er sich dann senkt kommt auf die Tagesform "meines Bauches" an.


    Manchmal wünsche ich mir, ich wäre ein angesehener und gut gebuchter Berufsfotograf, da bezahlt mich dann nämlich jemand für das Rumsitzen und Warten auf die richtige Gelegenheit und ich bringe nur noch Bilder mit nach Hause, mit denen ich subjektiv vollumfänglich leben kann :lol:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • da bezahlt mich dann nämlich jemand für das Rumsitzen und Warten

    Wenn Du Dich da mal nicht täuscht ... aber das können die Berufsfotografen hier auf dem Forum sicher besser beurteilen, ob sie für's Rumsitzen bezahlt werden. :o_o:


    Ich denke, ich versteh' schon, was Du meinst - aber dazu brauchst Du einen gut bezahlten Reportageauftrag, ohne Zeitdruck, ergebnisoffen (man nimmt halt, was Du bringst), usw.. Und diese Aufträge sind auch für Berufsfotografen wohl eher Glücksfälle, schätze ich.

  • Na, dann mische ich auch mal mit ;):


    Im Grunde eine super Location, die man eben nicht mal so aufs Bild bringt, obwohl mMn das Foto wahrscheinlich schon das Optimale aus der (Ist-)Situation holt, denn wie du selbst schon sagst

    Das oben waren die besten Bedingungen, die ich in der vielleicht dreiviertel Stunde an dem See hatte - wie gesagt, relativ schnell war es windig und die Bedingungen dadurch ohne Spiegelung viel schlechter. Da ist dann auch einer der Hauptunterschiede zu den maximal ambitionierten Landschaftsprofis - da oben stundenlang auf besseres Licht/Wolken warten, möglicherweise auch ein Zelt aufschlagen, noch ein paar mal wiederkommen …

    musst du ganz einfach einen unverhältnismäßigen Mehraufwand betreiben, der dann wegen einem Foto mit etwas Mehrwert dein komplettes weiteres Programm über den Haufen wirft.


    Ja, das i-Tüpfelchen fehlt. Aber zu welchem Preis? Würde ich nie machen, und ist auch nicht meine Art, zu fotografieren. Manche machen das, hierfür meinen Respekt!


    Es ist kein spektakuläres, aber trotzdem ein schönes Bild :smile:!


    P.S.: Ich kenne die Location nicht, aber habe mich gerade eben hierzu im Netz mal etwas umgesehen. Ich halte den See mit HG für ein sehr schwieriges Motiv, obwohl es eine tolle Gegend ist. Da kann man fotografisch gar nicht so ohne weiteres ein Topbild machen, das ist zu wenig, alles zu ungünstig platziert usw. Unter diesem Aspekt nochmals alle Achtung bzgl. des Ergebnisses.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    Einmal editiert, zuletzt von aeirich ()

  • Ich denke, ich versteh' schon, was Du meinst - aber dazu brauchst Du einen gut bezahlten Reportageauftrag, ohne Zeitdruck, ergebnisoffen (man nimmt halt, was Du bringst), usw.. Und diese Aufträge sind auch für Berufsfotografen wohl eher Glücksfälle, schätze ich.

    Genau das meinte ich. Ich habe in den 80ern mal (bei einem Fotokurs) einen Berufsfotografen kennengelernt, der hatte kein Studio, keinen Laden oder sonstige berufliche Station. Er war auch nicht im Branchenbuch zu finden. Seine Aufträge erhielt er per Flüsterpropaganda. Sein Spezialgebiet waren Industrieanlagen, die er für bunte Werbeblättchen ablichtete. Er lebte (nach seiner Aussage) von vielleicht 12-15 Aufträgen im Jahr. Zeit spielte keine Rolle, seine Arbeit war zu festen Preisen gebucht (sein letzter Auftrag hatte ihm seinerzeit 25.000 DM gebracht, von denen er allerdings die Hälfte in die Anmietung von Beleuchtung investiert hat).


    Zur Beschäftigung gab er ansonsten Kurse oder fotografierte auch mal bei Festivitäten von Bekannten. Sein Traum war, einmal einen Auftrag von GEO oder Time Life zu bekommen, da hätte er nicht nur Zeit sondern auch echte Macht gehabt - frei nach dem Motto, es ist eine Reportage über eine Kleinstadt zu erstellen und der Bürgermeister fragt ihn untertänigst, wann er denn welche Straßenzüge sperren solle, damit die Fotos auch schön werden ;) Schließlich ist ein Artikel in solcheiner Zeitschrift die beste Fremdenverkehrswerbung, die man bekommen kann.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

    • Offizieller Beitrag

    Das klingt nach unwiederbringlicher Vergangenheit. Heute werden Straßen nicht mehr für sondern gegen Fotografen gesperrt. Und Geld zu verdienen ist auch nicht einfacher geworden, schätze ich.