Fotos ooc

  • Ich wage mich mal an ein neues Thema.

    Viele von uns werden aus der analogen Fotografie kommen. Ich habe Dias gemacht. Die Interpretation der Wirklichkeit überließen wir dem Film, dem Labor und der Kamera. Mit der Zeit hat sich das eingespielt, man wusste ungefähr was rauskommt. Die meisten von uns werden in der einen oder anderen Art und Weise Ihre Bilder bearbeiten. Was würdet Ihr einem Hobbyfotografen mit auf den Weg geben, der möglichst auf eine Bearbeitung verzichten will? Mal überspitzt: super oder in den Papierkorb. Nebeneffekt wäre ja auch weniger Arbeit. ( Reisefotografie unter einem gewissem Zeitdruck und Gewichtslimitierung)

    LG Andy

  • Das ist schwer zu beantworten. Einerseits sind die aktuellen Kameras Hard- und Softwaremäßig so gut. dass man die meisten Situationen den Automatiken überlassen kann/könnte. Andererseits ist eine allgemeine Auffrischung mit einer Software ist m.E. eh Geschmackssache.


    Ich persönlich verändere z.B. kaum oder nie die Farbtöne und -sättigungen, hingegen erhöhe ich oft den sogenannten Microkontrast (DXO) und schiebe oft den Regler für Clerpixel (ebenfalls DXO) auf 20 - 50 %.


    Ich benutze aber fast ausschließlich die RAWs und nicht die jpg´s, die aus der Kamera kommen. Mein Hauptgrund liegt aber nicht in der Bildqualität, sondern an der automatischen Kamera-/Objektivkorrektur von DXO. Ich bin oft erstaunt, wie krum und schief die jpg´s sind und was DXO daraus macht.


    Im Laufe der Zeit habe ich für mich heraus gefunden, dass oft weniger mehr ist. Ich bin zum Beispiel überhaupt kein großer Freund von Montagen, übermäßigen Filtern und Arteffekten. Ich habe zwar alles mal ausprobiert, aber so richtig gefallen hat´s mir nicht.


    Ich glaube das es für Deine Frage keine eindeutige Antwort gibt. Da ist viel Geschmack im Spiel. Du weißt doch, wenn Du 4 Leute nach einer Lieblingsfarbe fragst, hast Du mind. 5 Antworten. :lol:

  • Das wäre nach meinem Verständnis der klassische Anwendungsfall für ein Smartphone. Zum Einen die auf maximal brauchbare Ergebnisse programmierte interne Bildverarbeitung.

    Zum Anderen die einfache Konnektivität.

  • Ich bin oft erstaunt, wie krum und schief die jpg´s sind und was DXO daraus macht.

    Das wundert mich ... ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die JPG durch die Kamera sehr gut korrigiert werden und eigentlich nur die RAW-Bilder Verzeichnungen haben. Eine JPG-Korrektur dürfte eigentlich nur notwendig sein, wenn man Fremdobjektive verwendet.


    Ansonsten denke ich auch, dass die Kameratechnik heutzutage so weit fortgeschritten ist, so dass man getrost Automatiken verwenden kann.


    Eine aufwändige Nachbearbeitung ist nicht (mehr) notwendig, wobei man aber mit ein paar wenigen gezielten "EBV-Eingriffen" doch noch optimieren kann.


    Meine Nachbearbeitung beschränkt sich meist auf

    - gerade richten

    - automatische Belichtungskorrektur

    - ggf. Beschnitt


    Smartphone-Fotos mache ich inzwischen auch oft, wobei die Ergebnisse doch sehr von den Lichtverhältnissen abhängig sind.

  • Das wundert mich ... ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die JPG durch die Kamera sehr gut korrigiert werden und eigentlich nur die RAW-Bilder Verzeichnungen haben. Eine JPG-Korrektur dürfte eigentlich nur notwendig sein, wenn man Fremdobjektive verwendet.


    Hätte ich bis zu diesem Herbst auch gesagt. Aber die FZ 1000 hat aus tollen Herbstwäldern in der Tat in JPEG Aquarelle gemacht. Die RAWs sind hingegen 1a in ihrem Detailgrad. Echt seltsam... Und wieso erscheint mein Text hier als Teil von Claudia Zitat? Verflixte Technik :cry:

    • Offizieller Beitrag

    aha Obwohl ich keine Bilder veröffentliche und nur wenige drucke, die nicht nachbearbeitet würden, lege ich großen Wert auf 'fertige' jpgs aus der Kamera. Der Grund dafür ist, dass alle Bilder auf einem NAS landen, auf das auch meine Frau zugreift und Bilder von dort direkt verwendet. Deshalb habe ich - mit einigem Gefummel - 'meinen' Bildstil an meiner Kamera ausbaldowert und abgespeichert. Was die Pentax KP jetzt abliefert bekomme ich mit Lightroom auch nur wenig besser hin.


    Der zweite Tipp ist auch bei mir das Smartphone. Hier Stelle ich fest, dass es nicht einfach ist, die ausgedruckten jpgs noch relevant zu verbessern. Eher kann man ihnen noch einen gewissen Bildstil verpassen aber das ist nicht Jedermanns Sache!

  • Danke, da ist ja schon einiges zusammengekommen. Wie haltet ihr es mit Belichtungsreihen (oft reicht ja der Kontrastumfang nicht aus), feststellen des Weißabgleiches oder der ISO?

    Deshalb habe ich - mit einigem Gefummel - 'meinen' Bildstil an meiner Kamera ausbaldowert und abgespeichert

    Würdest Du verraten auf was Du Wert legst, ohne Dir allzuviel Geheimnisse entlocken zu wollen?

  • Wie haltet ihr es mit Belichtungsreihen (oft reicht ja der Kontrastumfang nicht aus

    Ist aus meiner Sicht bei modernen Digitalkameras immer weniger häufig erforderlich. In vielen, nicht so extremen Fällen wird es ausreichen eher auf die Lichter zu belichten und dann die Tiefen per Software aufzuhellen, in Raw-Konverter oder Bildbearbeitungssoftware. Bei sehr hohem Dynamikumfang kann man das bei anspruchsvoller Ladschaftsfotografie natürlich schon in Betracht ziehen. Da sind wird dann aber auch schon sehr weit von "möglichst auf eine Bearbeitung verzichten" weg.


    feststellen des Weißabgleiches

    Machen moderne Kameras meist recht gut automatisch. Ein bisschen nach Gefallen warm/kalt mangenta/grün anzupassen ermöglichen Raw-Konverter und viele Bearbeitungssoftwares aber auch mit wenigen Klicks.

    oder der ISO?

    Die real verwendete Iso kann man ja eh nur zum Aufnahmezeitpunkt festlegen.

    Nachträglich aufhellen/abdunkeln ist natürlich möglich.

  • Für mich ist die Bearbeitung der zweite Teil vom ganzen Spaß! Darauf möchte ich nie und nimmer verzichten, erst in der EBV entsteht für mich das eigentliche Bild. Manchmal näher am JPG ooC, manchmal weiter davon entfernt und manchmal fast schon verfremdet. Viele Bilder fotografiere ich auch schon mit einem klaren Plan für die Bearbeitung nachher in EBV.


    Aber ich kann verstehen, dass viele Menschen sich das Gegenteil wünschen, ein "fertiges" Bild aus der Kamera. Dazu würde ich eine (gute) Kamera auf einen leidlich neutralen Bildstil einstellen, evtl. 1/3 Bl. unterbelichten, um Knatsch-Farben zu verhindern. Das Fokusfeld auf die Mitte einschränken (und dann das gewünschte Motiv mit halb gedrücktem Auslöser anvisieren) - das vermeidet Fehlfokussierungen seitens der Kamera. ISO auf Auto, aber mit einer Begrenzung noch oben, falls das einstellbar ist.


    Belichten tue ich schon seit vielen Jahren auf die Lichter, mit dem Daumen am Korrektur-Rädchen. Ob das Bild dann im Durchschnitt richtig oder unterbelichtet ist, kümmert mich nicht - ich belichte so, dass ich keine ausgefransten Lichter bekomme, und vermeide dadurch Ausschuss.


    Alles andere würde ich den Automatiken (Weißabgleich, Programm-Shift etc.) überlassen, die Trefferquote ist da sehr hoch.

  • Ich bin da ganz bei Subjektiv . Irgendwas am Foto gibt es zu fummeln und wenn es vielleicht nur drum geht die Tiefen aufzuhellen oder die Lichter abzusenken. Beim Importieren in Lightroom 6 werden an der RAW-Datei schon Standardeinstelltungen vorgenommen wie z.B. Entrauschen, Schärfen Histogrammanpassung und Tags hinzufügen. Da ich eher der Schönwetterknipser bin steht an der Kamera der Weißabgleich auf Sonne. Wenns nicht passt wir das in LR6 geändert. Oftmals wähle ich bei der Aufnahme den Ausschnitt etwas großzügiger und beschneide dann am PC.

  • Aber ich kann verstehen, dass viele Menschen sich das Gegenteil wünschen, ein "fertiges" Bild aus der Kamera. Dazu würde ich eine (gute) Kamera auf einen leidlich neutralen Bildstil einstellen, evtl. 1/3 Bl. unterbelichten, um Knatsch-Farben zu verhindern. Das Fokusfeld auf die Mitte einschränken (und dann das gewünschte Motiv mit halb gedrücktem Auslöser anvisieren) - das vermeidet Fehlfokussierungen seitens der Kamera. ISO auf Auto, aber mit einer Begrenzung noch oben, falls das einstellbar ist.

    Genau diese Einstellungen würde ich auch wählen.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Grundeinstellungen sind sicher pentaxspezifisch aber nicht geheim:


    Natürliche Farbstimmung, Farbsättigung mittel, Farbton mittel, High- und Lowkey Anpassung +1, Kontrast +2, Feinschärfe +1, Spritzlicht-Korrektur an, Schattenkorrektur automatisch, Belichtungsmodus P mit MTF-Priorität, Rauschunterdrückung automatisch, Objektivfehlerkorrektur an, ISO automatisch bis max 6400, Belichtungsmessung integral, AF-S, Fokuspunkt mittig aber steuerbar auf der 4-Wege-Taste. Das vordere Rad greift trotz P auf die Blende zu, das hintere auf die Zeit, das dritte Rad oben (Pentax...) auf ISO. Für eine Belichtungskorrektur verwende ich die dafür von Pentax vorgesehene Taste neben dem Auslöser und das hintere Rad (Zweitbelegung). Die Belichtung lasse ich auf den tatsächlichen Bildausschnitt messen, unabhängig vom Fokuspunkt ( keine AE-Speicherung bei halb gedrücktem Auslöser).


    Alternative: Komplett manuell nach meiner Lieblingsmethode. Die Einstellungen sind dabei aber die selben, bis auf M statt P.

    • Offizieller Beitrag

    PS: Die Liste steht wunderbar stellvertretend für den Unterschied zwischen Smartphone und Kamera. An der Kamera kann (aber muss) ich all das einstellen. Das Smartphone benutze ich fast nur in Vollautomatik. Wird nicht besser, wenn ich eingreife.

  • Wenn ich eine überschaubare Anzahl von Bildern habe, dann habe ich viel Spaß mit dem Nachbearbeiten, allerdings ... So ab 2-300 Bildern, da hört der Spaß dann auf und ich bin froh, dass die Bilder meist einigermaßen gescheit aus der Cam kommen.
    Wenn die Bilderflut dann von einem Event kommt, dann sind die grundlegenden Bearbeitungsschritte/Korrekturen ja meist ähnlich, dann geht es auch zügig und problemlos - aber so die üblichen 800 bis 1000 Urlaubsbilder... Das ist Arbeit!

    Übrigens: Gerade die Sache mit dem Weißabgleich hängt ganz stark von der verwendeten Kamera ab:

    Die Automatik bei der D750 funktioniert fast immer richtig gut, bei der D7000 muss ich oft nachhelfen. Die Automatik von LR ist irgendwo dazwischen.
    Alleine dafür lohnt sich das Nachbearbeiten.


    Schöne Grüße

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Deswegen mach ich mir einerseits ansehnliche jpgs in der Kamera und fotografiere andererseits trotzdem grundsätzlich jpg + RAW. Die besondere n Bilder bearbeite ich immer nach und ja - auch ich sehe das als Teil der Bildgestaltung, selbst wenn ich in der Regel nicht inhaltsverändernd eingreife.

  • Ich fotografiere fast ausschliesslich manuell.

    Die paar mal wenn ich dann doch eine Automatik verwende

    führen eigentlich immer dazu, daß ich mich am Ende ärgere.


    Ich hab schon analog fast ausschliesslich manuell gearbeitet,

    aber ich hab das nicht Film, Kamera und Labor überlassen,

    sondern hab den Film nach seinen Fähigkeiten ausgewählt

    und der Kamera gesagt wie sie ihn manuell zu belichten hatte.


    In der new F-1N hatte ich die Mattscheibe mit Spotmessung.

    Die Entwicklung und die Abzüge habe ich auch selbst gemacht.


    Ich bin selten in die Situation gekommen daß technisch nicht

    rausgekommen ist was ich haben wollte (im Rahmen dessen

    was technisch überhaupt ging).


    Digital ist das heute genau so. Ich arbeite manuell, schiesse

    RAW+Jpeg. Auch wenn das RAW Optionen offen lässt, setze ich

    dennoch alles daran die Bilder in Helligkeit und Farbe so präzise

    wie möglich an mein Zielergebnis zu bringen.

    Dann kann ich die Jpegs gelegentlich zum schnellen Verzehr

    verwenden, zumindest aber hält sich der Aufwand für eventuelle

    Korrekturen am RAW in sehr engen Grenzen.

    Automatische Belichtungsregelung liefert unter durchschnittlichen

    Bedingungen durchschnittlich akzeptable Ergebnisse. Mehr nicht.

  • Automatische Belichtungsregelung liefert unter durchschnittlichen

    Bedingungen durchschnittlich akzeptable Ergebnisse. Mehr nicht.

    Das mag aus professioneller Sicht zutreffen, aber für den Hobby-Knipser nicht: für unsereins ist ein Bild entweder richtig, über- oder unterbelichtet. Wo soll da jetzt etwas "durchschnittlich" sein, nicht aber so richtig gut?


    DRI-Techniken, Belichtung nach Zonensystemen und was die alte Schule sonst noch so bietet - für Hobbies und Knipsies alles nicht relevant. Automatische Schattenaufhellung, wie oben genannt, kann man noch einstellen (wenn man weiß, wo). Bei manchen Handys nicht einmal abstellen.


    Deshalb für die Ausgangsfrage dieses Threads als Antwort: ganz leicht unterbelichten, tendenziell auf die Lichter zielen, und ansonsten Automatik.