Bilder bearbeiten aus dem Diascanner

  • Hallo zusammen,

    kürzlich kauften meine Tochter und ich zusammen einen relativ hochwertigen Discanner (Reflecta RPS 10M mit Silverfast Studio). Im Zuge ausgiebiger Tests hat sich zweifelsfrei gezeigt, dass beim Nacharbeiten der gescannten Dias am ehesten und einfachsten in einem Druchgang mit dem JPG-Illuminator brauchbare Ergebnisse erzielt werden können. Mit im Test waren Gimp, DXO, Darktable und RawTherapie. Was uns dabei allerdings stört, ist der Verlust an Details durch die JPG-Komprimierung.
    Der Scanner gibt aus in TIFF, JP2, PSD und JPEG, die ersten drei in 48 Bit und JPEG wie man weiß nur 24 Bit.


    Jetzt stellt sich folgende Frage: Wenn wir in TIFF scannen und auf PNG konvertieren, kommen dann die 48 Bit von PNG auch im JPG-Illuminator an und bilden dort die Grundlage für die weitere Bearbeitung?


    Damit hätten wir nur eine einzige verlustbehaftet JPEG-Komprimierung am Ende der Bearbeitungskette. Sonst können wir drehen wie wir wollen, es kommen immer zwei Komprimierungen heraus. Ob das im Endeffekt eine erkennbare Rolle spielt, glaube ich zwar nicht wirklich. Aber wenn schon Geld und Arbeit investiert wird, soll auch das bestmögliche Ergebnis erreicht werden.
    Super wäre natürlich, wenn der JPG-Illuminator TIFF, JP2 oder PSD lesen könnte, aber alles kann man doch nicht verlangen...


    Grüße, Heinz

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt stellt sich folgende Frage: Wenn wir in TIFF scannen und auf PNG konvertieren, kommen dann die 48 Bit von PNG auch im JPG-Illuminator an und bilden dort die Grundlage für die weitere Bearbeitung?

    Das ist nicht der Fall. Auch die png-Bilder werden in jpg-Illuminator generell mit 8 Bit pro Kanal geöffnet.

    Sonst können wir drehen wie wir wollen, es kommen immer zwei Komprimierungen heraus

    Vermutlich ist es aber ein Unterschied, ob man zwei jpeg-Komprimierungen hat oder "nur" eine Reduktion von 48 auf 24 Bit und am Ende eine jpeg-Komprimierung.


    Gruß, Bertram

  • Hallo Bertram,

    danke für die Aufklärung. Hatte im Hinterkopf, dass jpg-illuminator "im Hintergund" mit voller Qualität arbeitet. Konnte diese Passage im Handbuch allerdings nicht mehr finden. Bedeutet wahrscheinlich, dass die Bearbeitung "unkomprimiert" abläuft.

    Vermutlich ist es aber ein Unterschied, ob man zwei jpeg-Komprimierungen hat oder "nur" eine Reduktion von 48 auf 24 Bit und am Ende eine jpeg-Komprimierung.

    Denke ich auch: Soviel wie möglich von den 48 Bit in die Bearbeitung mit hinein nehmen, damit es sich am Ende sehen lassen kann.


    Grüße, Heinz

  • Hallo Heinz, meine Erfahrung mit dem Dia-Scannen ist, das man sich bei den Einstellungen in Silverfast möglichst viel Mühe geben muß, nach dem scannen ist meist nicht mehr viel zu retten, weil man die 48 bit nicht rüber retten kann. Was noch viel schlimmer ist, daß die Scanner nach eine bestimmte Anzahl von Bildern stark an Leistung verlieren. Was ich noch nicht probiert habe, die Bilder über die Zwischenablage nach JI zu holen. Ich hatte mir "SilverFast -Das offizielle Buch" geholt und gelesen, das erspart viel Mühe beim rumprobieren. Die große Stärke von JI ist, das Beseiligen der Stöhrungen mit Hilfe des Stempels, unter Zuhilfename der vollen Monitorfläche. Beim scannen die Stöhrungen zu entfernen geht nur bedingt, weil man auch Details mit beseitigt. Viel Spaß beim ausprobieren, vielleicht kannst Du von den Ergebnissen mal was mit zeigen.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Was uns dabei allerdings stört, ist der Verlust an Details durch die JPG-Komprimierung.

    Ich glaube nicht, dass das in der Praxis sichtbar ist, jedenfalls wenn die Auflösung der Scans hoch genug ist (> 12 Megapixel). Dann wird die Bildqualität nach meiner Erfahrung nahzezu vollständig von Auflösung und Korn des Films begrenzt.


    Du könntest die TIFFs des Scanner aber in PNGs mit 8-Bit pro Kanal umwandeln. Die lassen sich dann verlustlos in JPG-Illuminator bearbeiten und speichern. Trotz 8 Bit ist die Qualität besser als bei einem JPEG, da das Farb-Subsampling und die hin- und her Umwandlung des Farbraums entfällt (JPG speichern im YCbCr Farbraum). Z.B. großflächige, sanfte Farbverläufe können mit 8-Bit PNG deutlich besser reproduziert werden als mit JPG. Allerdings glaube ich wie gesagt aufgrund des Filmkorns nicht, dass das für Dias am Ende einen Unterschied macht.


    Zum Thema Unterschied zwischen PNG und JPG haben wir einen Thread:

    Ist JPEG für den Druck ausreichend?

  • Hallo zusammen,
    danke für die Hinweise. Im Grunde genommen ist es so, dass ich aus der Kamera (D7500) kaum ein Bild nur mit Darktable (früher mit DXO) bearbeitet und konvertiert so lassen kann. Für die letzten Feinheiten bruacht es meist noch den JI. Damit ergeben sich auch bei den aktuellen Fotos zwei JPG-Speicherungen. Ein direkter Nachteil erkennen lässt sch dabei nicht. Inzwischen bin ich dazu über gegangen, nur noch Basikurve, Entrauschen, chromatische Abberation und Objektivverzeichnung im Stapelverfahren raus rechnen zu lassen. Die sonst noch nötige Bearbeitung erfolgt dann mit dem JI.

    Mit SilverFast oder auch VueScan schaffe ich es schon garnicht, Dias ohne zusätzliche und sehr weitreichende Nachbearbeitung zu scannen. Dabei erhoffe ich mir bei dunkeln Bildstellen, dass die größere Farbtiefe bei 48 Bit-Ausgabe für die Nachbearbeitung ein Vorteil sein müsste. Aber leider schaffe ich es mit keinem der Werkzeuge, die mit 48 Bit umgehen können, ein brauchbares (End-) Ergebnis zu erzielen. Der Umgang mit dem JI liegt mir offenbar besser wie mit den schon genannten RAW-Konvertern.

    Jetzt bleibt die Frage übrig, mit welchem Konverter sich die 48 Bit Tiffdateien im Stapel zu 24 Bit PNGs umwandeln lassen? Die PNG-Dateien aus Darktable kann der JI nicht lesen. Gimp wiedrum bietet keine Stapelverarbeitung an. Hat jemand Erahrung damit?


    Grüße, Heinz