Neue Sony Alpha 7R - aber welche?

  • Danke an alle für die Anregungen und Ratschläge. Es ist tatsächlich nach reiflicher Überlegung, vielen Bildvergleichen (auch Raws) und dem Befingern die MK IV geworden.

    Ich wünsche Dir ganz viel Freude mit der Kamera, Heiko!:winke:Und vor allem ziehe ich den Hut davor, dass Du jetzt nach Canon und Olympus schon das dritte System nutzt. Mögen Deine Objektive mit der Auflösung der A7RIV klarkommen!

  • Danke 🙂


    Ich habe heute den ersten Tag mit meinem neuen "Fotosportgerät" erlebt und bin wirklich beeindruckt.

    Zum Ausprobieren war ich mit meiner kleinen Tochter (3) heute draußen in der Natur (sie natürlich mit ihrer pinkfarbenen Kinderkamera, auf die sie seit Weihnachten 2019 ganz stolz ist und die überall zu dokumentarischen Zwecken mitgenommen werden muss). Dabei sind viele schöne Portraits mit dem 85er 1.8 entstanden, alle bei offener Blende und mit Augenautofokus..... Grandios! Jeder Schuss ein Treffer, egal wie schnell die Kleine über die Wiese gerannt ist, von der Seite, von vorne... Alles bei offener Blende und treffsicher auf's Auge scharfgestellt. Das macht süchtig.

    Die Schärfe der beiden Festbrennweiten (35mm 1.8 und 85mm 1.8) ist beeindruckend - selbst an dem Sensor.

    Bis jetzt bin ich jedenfalls sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

    Die ISO habe ich heute Abend bis 3200 ausprobiert bei Portraits mehrerer Personen im Strandkorb im Garten - absolut im grünen Bereich. Davor hatte ich zugegebenermaßen etwas Bammel. Dabei habe ich auch den lautlosen elektronischen Verschluss ausprobiert - genial. Gerade, wenn man Gespräche nicht durch Auslösegeräusche stören möchte.

    Ich "freue" mich schon darauf, in den nächsten Tagen das wirklich ausufernde Menü zu durchwühlen, um MEINE Einstellungen zu finden.

  • Das liest sich ja wirklich schön! Tatsächlich gefällt mir, dass die 1.8er Brennweiten nicht so auftragen, wie 1.4er. Das stelle ich an meiner Z6 immer wieder fest, speziell mit dem 35 1.8 oder dem Nikkor AF-S 85 1.8G. Das bleibt sogar mit Adapter eine schöne kompakte Kombi.:smile:

  • Ja das hatte mich auch dazu bewogen, nicht das Samyang 85mm 1.4 zu nehmen. Eine gewisse Kompaktheit wollte ich mir noch bewahren.

    Das 35mm 1.8 liebe ich, besonders aufgrund seiner optischen Qualitäten. Allerdings hätte ich gerne auch das Samyang 35mm 2.8 als "Pancake" für maximale Mobilität genommen. Das hatte ich aber direkt zurückgeschickt, nachdem mir das Plastikbajonett aufgefallen war. Schade, denn optisch war das Glas wirklich ohne Tadel. Keine Dezentrierung, wirklich schöne Schärfe bei offener Blende....

  • Ich würde Dir ja das Samyang 45mm f 1.8 mit Metallbajonett ans Herz legen, aber mit dem AF wirst Du fürchte ich nicht glücklich werden. Der ist sogar für mich als ausgeprägten Landschafts- und Architekturknippser zu langsam. Evtl. wird es mit Firmware Update durch die Docking Station besser, aber dazu kann nich nix sagen... Das Bokeh von dem Ding ist ein Traum!


    Siehe hier: Link

  • Hallo zusammen,


    nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, dem Finden der für mich am besten funktionierenden Einstellungen und einigen Alltagsbildern meiner Familie, möchte ich ein kurzes Feedback zu meinen bisherigen Erfahrungen mit der Alpha 7r MK 4 geben.


    Da ich mit meiner bisherigen a7r MK1 und meiner Olympus noch ohne Probleme mit Lightroom 5.7 auskam, musste ich mir nach dem Verkauf meiner alten Kameras und dem Kauf der neuen MK4 nun etwas Neues einfallen lassen.


    Auf keinen Fall wollte ich für ein Abbo bezahlen - somit war Lightroom natürlich direkt gestorben.


    Fündig bin ich recht schnell bei Capture One geworden (für den Windwos-PC).

    Auf dem Ipad pro 12.9" hatte ich bereits Affinity photo installiert, das auch bestens mit den 7r MK4-Dateien arbeiten konnte.


    Was den Workflow angeht, bin ich nach kurzer Zeit bereits sehr zufrieden. Aufgrund des bescheuerten Dateisystems des Ipads nutze ich für die ernsthafte Bearbeitung der Bilder nur den Windows-10-Rechner (I7, 16GB Ram, SSD und HDD).

    Zwar ist der I7 bereits etwas betagt, dennoch läuft mit Capture One wirklich alles super flüssig. Ich fotografiere übrigens ausschließlich in "uncompressed RAW" - also über 120 MB große Dateien.


    Die Angst vor den großen uncompressed RAWs war letztlich (auch angeheizt durch zahlreiche Kommentare im Internet) völlig übertrieben und unbegründet. Festplatten kosten nun wirklich nicht mehr viel, SSDs ebenfalls nicht.

    Von der Rechenleistung her reicht mir sogar der kleine I5 (8GB RAM) meines Windows 10 Ultrabooks von Asus. Selbst damit kann man ohne Probleme mit Capture One flüssig diese RAWs bearbeiten.


    Der zweite für mich wichtige Punkt ist das Harmonieren meiner Objektive mit diesem Monster-Sensor.

    Dies ist ein zweischneidiges Schwert.


    Positiv: Meine beiden neuen Festbrennweiten, das Sony FE 35mm 1.8 und das Sony FE 85mm 1.8 harmonieren perfekt mit dem Sensor. Beide sind auch bei offener Blende knackscharf und sehr kontrastreich. Besser geht es in meinen Augen kaum. Selbst die oft so sehr gelobten MFT-Objektive (Festbrennweiten) an der OMD waren offen nicht derart scharf.

    Es ist wirlich eine wahre Freude, in solche Bilder reinzuzoomen.... ein echt surreales Gefühl.


    Auch das Rauschen ist bei meinen Alltagsaufnahmen (auch abends bei weniger Licht) nie ein Problem gewesen. Genutzt habe ich sehr häufig ISO-Einstellungen zwischen 100 und 1600, gelegentlich auch bis ISO 6400. Bis ISO 1600 sind die RAWs auch mit sehr wenig Entrauschung völlig in Ordnung. Bei ISO 6400 muss selbstverständlich etwas mit den Reglern gespielt werden bei der Bearbeitung - die Ergebnisse finde ich aber wirlich erstaunlich gut.


    Negativ: Die meisten alten Minolta-Rokkore machen an diesem Sensor leider nicht mehr allzuviel Spaß. Die ganzen 35mm Objektive (ich habe 3 verschiedene 35mm 2.8 und hatte ein 35mm 1.8) kann man komplett vergessen. Alles außerhalb des Zentrums ist selbst abgeblendet sichtbar matschig. Am schlimmsten war diesbezüglich das 35mm 1.8.

    Brauchbar ist das MD 24mm 2.8, sehr gut ist das MD 85mm 2.0, wie auch das 135mm 2.8 und das 200mm 4.0.

    Ebenso recht gut finde ich das MD 100 4.0 Macro.

    Das früher von mir geliebte MC 50mm 1.4 muss schon derbe abgeblendet werden, um vernünftig abzubilden. Das war am alten 36MP-Sensor nicht so.


    Sehr sehr positiv ist mein Eindruck zum Autofokus der Sony. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass es diesbezüglich noch irgendeine Steigerung geben könnte. Wenn man die richtigen Einstellungen gefunden hat und evtl. auch die Custom-Knöpfe entsprechend für sich eingerichtet hat, hat man 0% Ausschuss. Auch bei sich bewegenden Objekten. Unfassbar.

    Es macht einfach Spaß, mit dem 85mm bei Blende 1.8 sich bewegende Personen zu fotografieren und alle Schüsse sitzen genau auf dem Auge.


    Das Anfass-Gefühl, also die Habtik der Sony ist - gerade auch im Vergleich mit der MK1 - richtig toll. Man hat das Gefühl, dass man damit sprichwörtlich Nägel in die Wand hauen könnte. Erinnert mich etwas an die Nikon DSLRs (die D810 hatte ich schon öfters in der Hand). Endlich hat man auch nicht mehr das Bedürftnis, unbedingt einen Batteriegriff oder eine L-Schiene aus Alu unter die Kamera zu schrauben. Alle meine Finger finden am Griff ihren Platz und nichts - wirklich garnichts - knarzt oder klappert. Selbst wenn man richtig fest zupackt.


    Den Sucher finde ich grundsätzlich super - irgendwie finde ich ihn als Brillenträger aber schon fast zu groß (ich weiß, alle wollen immer möglichst große Sucher, ich mag es aber gerne etwas kleiner). Nur mit Mühe kann ich mit aufgesetzter Brille auch alle Bildränder gleichzeitig sehen. Mal sehen, ob ich mich daran gewöhnen kann, die Brille abzusetzen beim Fotografieren....

    Außerdem ist mir aufgefallen, dass Bilder, die mit höherer ISO aufgenommen worden sind (aber manchmal sogar Bilder mit ISO 100), viel verrauschter im Sucher aussehen, als später am PC-Bildschirm. Der Sucher scheint gerade in dunkleren/schattigeren Bildbereichen merklich zu rauschen. Das empfand ich bei der mk1 nicht so ausgeprägt.

    Eventuell muss ich auch da noch die richtige Einstellung finden - vielleicht kann man daran noch etwas optimieren.


    Insgesamt jedenfalls habe ich die 7r MK4 bereits sehr ins Herz geschlossen. Es macht wirklich extrem viel Spaß, damit zu fotografieren. Meist habe ich (seit langer Zeit wieder) meine kleine Cullman-Tasche und nur die beiden Festbrennweiten von Sony dabei. Das gesamte Set wiegt nur wenig mehr, als meine frühere MFT-Ausrüstung (an der OMD brauchte ich immer den Batteriegriff, weil ich sie sonst nicht richtig halten konnte).



    Viele Grüße

    Heiko

  • Nach einer so kurzen Zeit schon so einen Bericht abzuliefern, Respekt dafür, Heiko!:daumenhoch::daumenhoch::daumenhoch:

    Auf den Autofokus bin ich ein bisschen neidisch, obwohl ich den meiner Z6 nicht mehr so langsam wie vor den Firmwareupdates finde. Ich freue mich darauf, immer mal wieder ein paar tolle Bilder von Dir zu sehen. Viel Spaß beim Fotografieren!:winke: