Nikon Z6 II / Z7 II

  • Wenn ich noch nichts hätte oder wechseln wollte, wäre die Z6 II wahrscheinlich meine erste Wahl.

    Hat sie Jemand hier im Forum?

    Mir geht's genauso, ich habe keine, aber falls ich meine D600 aktualisieren würde, dann wäre das aktuell auch eine z6 II.

    Ein Youtuber hat letzthin berichtet, dass der AF der Z6 II Probleme mit Vögeln am oder auf dem Wasser hätte. Das soll der AF der Sony A7 III besser können.

    Laut dpreview kriegen es wohl manche Kameras etwas besser hin zwische AF Modi hin- und herzuschalten: https://www.dpreview.com/reviews/nikon-z6-ii-review

    Insgesamt ist das aber wohl eine Frage der Perspektive:

    AF Summary

    Ultimately, you can expect the Z6 II to perform well in a wide variety of situations. If you're used to the behavior of an older camera, the AF is likely to seem excellent. But there are rivals that are that bit more dependable and that make the whole process simpler.

    Es gibt auch namhafte Wildlife Fotografen die mit Nikon Z fotografieren, auch mit z6 oder z6 II - so kriegsentscheidend problematisch scheitnder Unterschied demnach nicht zu sein,

    z.b.: https://www.youtube.com/c/MortenHilmer - https://mortenhilmer.com/my-gear-list/

    • Offizieller Beitrag

    Ein Youtuber hat letzthin berichtet, dass der AF der Z6 II Probleme mit Vögeln am oder auf dem Wasser hätte. Das soll der AF der Sony A7 III besser können.

    Ich habe sie zwar auch nicht, aber generell muss man hier gerade bei Nikon sehr aufpassen: Sogar die Z6 I hat vor wenigen Wochen nochmal ein umfangreiches FW-Update bekommen, das den AF anscheinend deutlich aufgewertet hat. Das war meines Wissens das dritte große AF-Update für die Z6 I. Bei der Z6 II gab es auch schon mehrere Updates, die jedesmal auch den AF mehr oder weniger verbessert haben. Ich kann nicht sagen, ob der AF der Z6 II damit nun auf Augenhöhe mit der A7 III ist oder nicht, aber in dem Thema ist so viel Dynamik drin, dass man bei solchen Vergleichen eigentlich immer auch den FW-Stand der Kameras angeben müsste.

    Mir geht's genauso, ich habe keine, aber falls ich meine D600 aktualisieren würde, dann wäre das aktuell auch eine z6 II.

    Da schließe ich mich an. Sowohl die Z6 II als auch die Z7 II sind unter den spiegellosen KB-Kameras in meinen Augen aktuell die attraktivsten Angebote, was P/L angeht. Das Problem beim Nikon Z-System sehe ich weniger beim AF als eher beim Objektiv-Angebot. Mich persönlich spricht das Angebot momentan nicht an, bei Sony ist man mit dem offenen E-Mount da einfach sehr viel besser aufgestellt. Wobei das natürlich auch sehr subjektiv ist. Aber gäbe es für Nikon Z ein natives 35/1.4 und ein 135/2.0 hätte ich den Umstieg vielleicht sogar schon gemacht.


    Momentan ist aufgrund des Chipmangels zum Glück ohnehin kein guter Zeitpunkt für Elektronik-Käufe. Und wirklich unzufrieden bin ich mit meiner D750 auch nicht, der optische Sucher ist mir nach wie vor lieber als ein EVF. Von daher schiebe ich das Thema ganz entspannt auf 2023 oder so. Entweder haben sich Sigma und Tamron bis dahin entschlossen, auch den Z-Mount zu beliefern oder Sony bringt mal einen Body, der mich überzeugen kann. Wobei ich die Hoffnung auf letzteres nach Erscheinen der A7 IV erstmal begraben habe...

  • Sowohl die Z6 II als auch die Z7 II sind unter den spiegellosen KB-Kameras in meinen Augen aktuell die attraktivsten Angebote, was P/L angeht.


    Vom P/L-Verhältnis finde ich durchaus auch die z5 interessant, die ist doch deutlich günstiger als die z6 II und es gibt zwar an vielen Stellen merkliche Einsparungen, aber ich habe hier nicht den Eindruck dass künstlich beschnitten oder kleingehalten wurde, sondern sehr viel mehr mit Augenmaß gespart um Kosten reduzieren zu können.

    Das Problem beim Nikon Z-System sehe ich weniger beim AF als eher beim Objektiv-Angebot. Mich persönlich spricht das Angebot momentan nicht an, bei Sony ist man mit dem offenen E-Mount da einfach sehr viel besser aufgestellt. Wobei das natürlich auch sehr subjektiv ist. Aber gäbe es für Nikon Z ein natives 35/1.4 und ein 135/2.0 hätte ich den Umstieg vielleicht sogar schon gemacht.

    Vielleicht geht's mittelfristig auch erstmal noch nicht ohne F-Mount Adapter. In deinem Beispiel bei den 35/1.4 und 135/2. Auch wenn da je eins nativ für z kommen sollte, werden beide wohl extrem teuer. Als günstige Reportagebrennweite hat man bereits das 40/2.0, im bereits gehobenen mittleren Preissegment das 35/1.8. Alles was es bisher mit f1.4 oder kleiner gibt ist absolute Premiumklasse. Genaus bei den Zooms, f2.8 nur in der Profikategorie. Oder man überlegt sich, ob es f1.8er bzw. 4.0er Objektive nicht auch tun.

    Bei Telezooms sieht es ja noch dünner aus - ohne Adapter entweder das extrem teure 70-200/2.8 oder es bleibt ausschließlich das 24-200 Superzoom.

  • Vom P/L-Verhältnis finde ich durchaus auch die z5 interessant, die ist doch deutlich günstiger als die z6 II und es gibt zwar an vielen Stellen merkliche Einsparungen, aber ich habe hier nicht den Eindruck dass künstlich beschnitten oder kleingehalten wurde, sondern sehr viel mehr mit Augenmaß gespart um Kosten reduzieren zu können.

    Wenn ich es richtig gelesen habe, hat die Z5 im Video-Modus einen starken Crop.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Wenn ich es richtig gelesen habe, hat die Z5 im Video-Modus einen starken Crop.

    Nur wenn man 4k filmen möchte. FullHD geht mit dem vollen Sensor - wo ich jetzt sagen würde, das wird für viele Fotografen, die gelegentlich mal filmen, als Kompromiss gut reichen. Aber stimmt natürlich, wer wirklich ambitioniert filmt, vlogt etc., für den ist das natürlich schon ein Einschnitt und die z5 eher nichts. Genauso wie "nur" 4.5 fps einen Sportfotografen vielleicht stören könnten, ebenso wie der bisschen weniger empfindliche Sensor. Oder der ein oder andere sicher das Topdisplay vermissen würde (ich z.B.).

    Dafür dass der z5 Body bei aktuell bei 1100€ Neupreis liegt und der z6 II Body bei 1800€ sind das aber alles, finde ich, recht erträgliche Einbußen.

    • Offizieller Beitrag

    Dafür dass der z5 Body bei aktuell bei 1100€ Neupreis liegt und der z6 II Body bei 1800€ sind das aber alles, finde ich, recht erträgliche Einbußen.

    Ja stimmt, die Z5 ist auch so ein Geheimtipp. Sie wäre es aber noch mehr, wenn erstmal die Z6 I ausverkauft ist. Die kostet momentan nur wenig mehr, hat dafür aber den BSI-Sensor, das Top-Display, das Magnesium-Gehäuse, mehr fps, und kein Crop bei 4K. Und gerade durch das letzte FW-Update ist die Z6 I offenbar nochmal richtig aufgewertet worden. So stiehlt die Z6 I der Z5 derzeit noch ein bisschen die Show, finde ich. :smile:

    Vielleicht geht's mittelfristig auch erstmal noch nicht ohne F-Mount Adapter. In deinem Beispiel bei den 35/1.4 und 135/2. Auch wenn da je eins nativ für z kommen sollte, werden beide wohl extrem teuer. Als günstige Reportagebrennweite hat man bereits das 40/2.0, im bereits gehobenen mittleren Preissegment das 35/1.8. Alles was es bisher mit f1.4 oder kleiner gibt ist absolute Premiumklasse. Genaus bei den Zooms, f2.8 nur in der Profikategorie. Oder man überlegt sich, ob es f1.8er bzw. 4.0er Objektive nicht auch tun.

    Ja, bei Nikon mache ich mir da nichts vor, die entsprechenden Z-Nikkore wären mit ziemlicher Sicherheit für mich unbezahlbar, zumal Nikon mit seiner neuen f1.2er-Strategie ja gar keine f1.4er-Festbrennweiten mehr vorsieht. Daher hoffe ich einfach mal auf Sigma. Das aktuelle 35/1.4 Art DN und das 135/1.8 Art wären meine Traum-Kombi.

    (Am liebsten dann noch an einer künftigen Z6 III, die den AF der Z9 erbt und sich Design-technisch an der Z fc orientiert... :duck:)

  • Die kostet momentan nur wenig mehr, hat dafür aber den BSI-Sensor, das Top-Display, das Magnesium-Gehäuse, mehr fps, und kein Crop bei 4K. Und gerade durch das letzte FW-Update ist die Z6 I offenbar nochmal richtig aufgewertet worden. So stiehlt die Z6 I der Z5 derzeit noch ein bisschen die Show, finde ich.

    Ja, stimmt schon. Die letzten günstigen Angebote liegen mit Speicherkarte aktuell ziemlich mittig zwischen z5 und z6II.

    Dass eine XQD Speicherkarten bei z6I und z7I für den Gesamtpreis eines Systems brücksichtigen muss, ist man bei SD nicht mehr gewohnt, aber mit mal eben 110€ (64gb) oder 160€ (128gb) fällt das in der Tat etwas ins Gewicht. :-o

    Auch gebraucht ist eine Z6 I sicher eine Option, da liegt sie inzwischen schon in dreistelligen Regionen.

  • Ich muss mich mal outen, ich habe sie seit Mittwoch, die Z 6 II.

    Das ist ein lustiges Kapitel Online-Shopping. Ich habe bei einem seriösen Online-Versand (da gibt es deutschlandweit auch Ladengeschäfte) die Z6 II, eine SanDisk 64 GB CF-Express-Speicherkarte, den FTZ II-Adapter und einen zusätzlichen EN-EL-15c bestellt. Am 22.1. 22. Am Mittwoch kam die Cam und der Adapter (in Einzellieferungen wohlgemerkt), am Samstag Mittag der Akku. Die CF-Express-Speicherkarte lässt auf sich warten. So kann ich zumindest keine Angaben über die Geschwindigkeit machen.


    Im Großen und Ganzen kann ich vom bisherigen Befummeln bestätigen, dass die Cam deutlich zügiger fokussiert. Ich habe sie quasi an meine Z6 in den Punkten angeglichen, in denen das möglich ist. Als Handschlaufengriff habe ich die SpiderPro Hand Strap v2 in rot angesetzt, die sich gut macht.

    Der Hintergrund für den Kauf liegt darin, dass ich im Mai in der Slowakei das erste Mal ein paar 2-3 minütige Videosequenzen von einer akustisch sehr präsenten Diesellokomotive machen will.

    Vor zwei Jahren habe ich mal das Rhode Stereo Video Mic geschenkt bekommen, das wollte ich dazu mit einsetzten. Den kamerainternen Ton finde ich bei der Z6 katastrophal. Ich möchte allerdings keinen externen Recoder einsetzten, sondern die kurzen Filme in der Kamera aufnehmen und speichern.


    Achso, was immernoch Kacke ist, ist der Fakt, dass der Godox v1 zwar pima auf der Z6 II funktioniert, aber nicht als solcher in der Blitzsteuerung auftaucht/erkannt wird. Der V860 II wird mit der Firmware v1.8 nicht erkannt. Aber ich kann den Blitz auch nicht aktualisieren, die Software G1 lädt zwar die Firmware , aber sie erkennt mit keinem der 10 verschiedenen Kabel den Blitz. Komischerweise funktioniert der uralte trigger X1T-N super auf der Z6 II.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte gestern einige Minuten und für einige Bilder die Nikon Z 7 II meines Bruders in der Hand. Die Familienfeier stand im Mittelpunkt, ich habe mich also nicht intensiv mit der Kamera befasst, wollt nur ein paar Bilder machen.


    Sehr positiv ist mir das Handling aufgefallen. Klingt jetzt komisch aber meine Pentax-Finger fallen automatisch an die gewohnten Plätze. Das meiste fühlt sich sogar gleich an wie bei der KP. Lag vielleicht auch daran, dass mein Bruder sein Kamera auch mit Backbuttonfocus verwendet, wie ich.


    Aber deshalb melde ich mich nicht zu Wort. Mein Dauerthema ist ja der EVF im Vergleich zum OVF einer DSLR. Und was soll ich sagen? Auch bei dieser nicht ganz billigen Kamera überzeugt mich das Konzept eines EVF nicht. Ich verstehe mich da so langsam nicht mehr. Eigentlich muss es ja wohl an mir liegen, dass ich das so störend finde aber es bleibt dabei.


    Ich hatte - wie immer wenn ich mit einem Gegenüber kommuniziere, das ich fotografieren will - beide Augen offen. Das unruhige Gewimmel, das helle Sucherbild, das Nachziehen und sei es auch angeblich nicht mehr da, ich sehe da keinen Gewinn.


    Ich bin froh, dass die DSLR noch nicht Geschichte ist.

  • Was meinst Du denn mit unruhigem Gewimmel, Stefan?


    Das helle Sucherbild ist es, was ich an meinen beiden Zett-Knipsen so klasse finde, weil ich durchaus nicht selten auch bei sehr wenig Licht fotografiere und das Bild quasi so gestalten kann, dass ich hinterher das fertige Bild bereits sehe und wenn überhaupt, allerhöchstens ein16:9-Bild draus mache. Bei der D750 und früher auch der D 700 war bei Dunkelheit immer so ein bisschen Raten angesagt, was alles an den Rändern seitlich zu sehen ist.

    Backbutton-Fokus ist bei mir doof, weil ich 2020 bei einem Arbeitsunfall temporär den halben rechten Daumen eingebüßt habe. Der ist zwar wieder in der vollen Größe dran, aber das Gelenk kriege ich nur noch zu 50° abgewinkelt. Seine Stütz-und Führungsfunktion hat mein Daumen sehr wohl noch, aber die Beweglichkeit ist ein bisschen eingeschränkt.


    Zur Z6 II, die CF Express-Speicherkarte ist nun endlich da und ich kann die Kamera nahezu analog zur Z6 bedienen. Lediglich die Fokusmeßfeldoptionen sind bei der Z 6 II etwas erweitert. Die Optionen automatische Meßfeldwahl mit Augen- oder Tieraugenautofokus sind bereits im i-Menu enthalten, man braucht dafür nicht in die Individualfunktionen wechseln. Das ist klasse! Zudem ist beim großen Meßfeld Large die Option Tier- und Menschenaugenerkennung dazugekommen. Man kann also den Bereich, in dem der Augenautofokus nach Augen suchen soll, einschränken. Gut, ich nutze das nicht so superhäufig, betreibe ja doch eher Eisenbahnfotografie, aber es ist erstaunlich, wie schnell die Z 6 II auf ein Auge anspringt, wenn der Menu aktiviert ist. Selbst beim recht großen Bildausschnitt einen 20 mm-Objektives erkennt sie sofort ein Auge und springt drauf. Das ist wirklich sehr zügig geworden.


    Das Einzige, wo ich mir noch nicht sicher bin, ist die Wahl der Aussteuerung der Mikrofonlautstärke beim Filmen. Ich würde gerne die automatische Aussteuerung wählen, bin aber nicht sicher, ob sie nicht zu leise ist, wie bei meinen Versuchen im Keller. Vielleicht hat da ja jemand von Euch einen Tipp für mich. Ich habe zum Filmen von Rhode das Stereo Video MicPro Rycote, das hat eine Option auf den Normalpegel, Absenkung um -10 dB und Erhöhung +20dB. Das habe ich tatsächlich mal unverhofft geschenkt bekommen.

    Ansonsten ist die Kamera für mich nochmal ein deutlicher Fortschritt in Sachen Speed, den ich mir erhofft habe. Was ich noch herausfinden muss, ist der Unterschied in der Geschwindigkeit und Genauigkeit zwischen dynamischem Meßfeld beim AF-C und der Motivverfolgung mit der automatischen Meßfeldwahl.


    Für mich ist der EVF immer eine Offenbarung, wenn ich durchsehe. Freilich muss ich die Kamera einschalten, damit ich etwas sehe, aber eine DSLR muss ich auch einschalten, wenn ich fotografieren will, also ist das Argument, dass ich auch bei ausgeschalteter DSLR im Sucher was sehe, irgendwie hohl.

    Das Allerwichtigste ist, ich kann die Kamera quasi blind bedienen. Ich muss nichts mehr im Menu suchen. Für meine Ansprüche ist die Z 6 II nahezu perfekt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin froh, dass die DSLR noch nicht Geschichte ist.

    Du hattest auch noch nicht die letzte Generation (Z9) in der Hand. Nix mehr Nachziehen, nicht mehr Blackout, nix mehr Veerzögerung.


    Andererseits könnte ich z.B. niemals mit zwei offenen Augen fotografieren. Ich brauche EIN Bild, auf das ich alle Konzentration lege.


    Und ich bin einer der wenigen "multitasking humans". Ich kann problemlos einen Artikel oder ein Buchkapitel schreiben oder mit dir angeregt diskutieren und trotzdem einem Hörspiel oder Film in den Augenwinkeln folgen. Ich kann auch mit dir diskutieren und fotografieren. Aber ich kann nicht kreativ mit zwei Bildern vor beiden Augen gleichzeitig fotografieren.

  • Ich hatte - wie immer wenn ich mit einem Gegenüber kommuniziere, das ich fotografieren will - beide Augen offen. Das unruhige Gewimmel, das helle Sucherbild, das Nachziehen und sei es auch angeblich nicht mehr da, ich sehe da keinen Gewinn.

    Glaube das ist auch einfach eine Umstellung. Bei der DSLR mit einem ordentlichen Sucher siehst du den Bildausschnitt so, wie du ihn mit deinen Augen auch siehst. Mit dem EVF sieht man das Bild, welches die Kamera aufnähme, würde man jetzt den Auslöser drücken. Da kann man verstehen, dass man seine gewohnte Wahrnehmung nicht so gern abgibt, wenn man es anders gewohnt ist.

    Ich erinnere mich aber noch, dass mir andersherum, als jemand der erst mit einer digitalen Kompakten ohne (nutzbaren) Sucher wirklich das Fotografieren angefangen hat, der Umstieg auf den optischen Suchen anfangs ungewohnt war, als ich *grübel*... 2008 meine erste DSLR angeschafft habe. Bei der Kompakten habe ich über das Display fotografiert und konnte schon vor dem Druck auf den Auslöser immer direkt das fertige Bild sehen. Passt die Belichtung, packt die Kamera die Dynamik der Szene (damals beides nochmal relevanter als heute), wie wird das Bild auf meinem Monitor aussehen. Liveview war damals noch in den Kinderschuhen und ist mit einer DSLR ja auch sperrig, den implemetierten Prototyp der Funktion habe ich nicht genutzt.

    Mit wachsender Erfahrung kommt man mit dem optischen Sucher mit der Zeit natürlich gut klar, weiß auch vor einem nachfolgenden Blick auf das Display immer genauer wie das Ergebnis aussehen dürfte, wo man wohl am besten die Belichtung misst.

    Umgekehrt denke ich auch, wenn man lang genug mit einem EVF fotografiert, gewöhnnt man sich daran, dass man mit vermurksten Einstellungen auch mal ungewohnte Ansichten hat und wie man den Blick dadurch am besten handhabt, und lernt auch die Vorteile wie mehr einblendbare digitale Helferlein und weniger Überraschungen am Display zu schätzen.

    Persönlich mache ich mir keine Sorgen, dass mir - irgendwann mal - der Umstieg länger Probleme machen wird. :)

  • Ich kann mich da nur den positiven Anmerkungen bezüglich des EVF - Suchers anschließen.

    Als ich vor zwei Jahren von der DSLR auf eine spiegellose Kamera (Q2) umgestiegen bin, da war der Blick durch den elektronischen Sucher

    eine einzige Offenbarung für mich. Die Helligkeit und die Tatsache, das fertige Bild bereits vor der Aufnahme zu sehen und gegebenenfalls

    entsprechend beeinflussen zu können, das hat was. Einzig bei stockdunkler Nacht ist ein minimales Nachziehen im Sucher zu bemerken, aber

    da fotografiere ich allenfalls statische Objekte und es stört in keiner Weise. Dafür kann ich nachts auch endlich das erkennen, was ich fotografieren will,

    da mutiert die Kamera zum Nachtsichtgerät - sicherlich wird der Begriff in diesem Zusammenhang sehr strapaziert, aber man hat tatsächlich diesen Eindruck.

    Die Fokussierhilfe ist gerade in solchen Situationen eine willkommene Funktion, die auch hervorragend funktioniert.

    Das Menü kann ich über den Sucher bedienen, muss die Kamera dabei nicht abnehmen. Alle wichtigen Daten einschließlich

    Histogramm und Wasserwaage lassen sich im Sucher ablesen oder bei Bedarf auch ausblenden, wie man möchte.

    Ich habe dem optischen Sucher nicht eine Sekunde nachgetrauert und mich sofort an die neuen Umstände gewöhnt, insofern war

    der Umstieg für mich perfekt.


    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

    • Offizieller Beitrag

    Ich sag's mal so: für eine Q2 würde ich den EVF wohl in Kauf nehmen. :D


    Erst mal vielen Dank für das reichliche Feedback. Ich sehe, dass der elektronische Sucher inzwischen eine breite Basis an Fürsprechern hat.


    Bei mir ist es ja so, dass ich von der analogen SLR zu einer Bridge mit aus heutiger Sicht natürlich vorsintflutlichem EVF gewechselt war und dann mit der K10D wieder zur DSLR. Zwischendurch hatte ich dann zusätzlich die Samsung Galaxy NX, wieder mit EVF, aus heutiger Sicht natürlich ebenfalls nicht mehr zeitgemäß. Ich bin mit diesem Sucher wieder nicht warm geworden und hab die Kamera wieder abgegeben.


    Für mich ist das Argument des 'fertigen Bildes' im Sucher völlig egal. Für meine Art zu fotografieren ist das belanglos. Ganz und gar nicht belanglos ist aber für mich das natürliche Licht im optischen Sucher.


    Trotzdem - ich bin ja technikaffin - versuche ich immer wieder Kameras mit EVF. Ein Freund ist innovationsfreudiger Fujianer, der da immer wieder updated, mein Bruder ist Nikonian, im Büro hab ich eine (kleine) Canon und im Fachhandel greife ich sowieso immer mal wieder zu allen Kameras, deren Akkus gerade nicht tot sind. Das Ergebnis ist aber immer ungefähr das selbe für mich.


    Lokknipser : mit Gewimmel meine ich die eingeblendeten und naturgemäß im Motiv tanzenden Fokusrahmenund all die anderen Zusatzinformationen, die mich eigentlich eher stören. Kann man bestimmt alles abschalten, das ist mir bewusst. Trotzdem bleibt der EVF eben künstlich und hell und für mich einfach eine Barriere zwischen dem Mitiv und mir. Videokonferenz statt Meeting, sozusagen.


    ernst.w : beide Augen offen ist reine Übungssache. Das Gehirn kann mühelos zwischen den Augen hin und her schalten, dadurch sehe ich das ganze Bild /die ganze Situation und gleichzeitig/im Wechsel den Ausschnitt. Außerdem sehe ich (bei Bildern mit Menschen) mein Gegenüber an, kann reden, feixen, lachen und bin trotzdem jederzeit in der Lage, das Bild zu machen. Das geht wohlgemerkt auch mit EVF, ist aber wesentlich unangenehmer für mich.

  • Du hattest auch noch nicht die letzte Generation (Z9) in der Hand. Nix mehr Nachziehen, nicht mehr Blackout, nix mehr Veerzögerung.


    Andererseits könnte ich z.B. niemals mit zwei offenen Augen fotografieren. Ich brauche EIN Bild, auf das ich alle Konzentration lege.


    Und ich bin einer der wenigen "multitasking humans". Ich kann problemlos einen Artikel oder ein Buchkapitel schreiben oder mit dir angeregt diskutieren und trotzdem einem Hörspiel oder Film in den Augenwinkeln folgen. Ich kann auch mit dir diskutieren und fotografieren. Aber ich kann nicht kreativ mit zwei Bildern vor beiden Augen gleichzeitig fotografieren.

    Sag bloß, Du hast die Z 9?

    Zum Multitasking, das, was Du beherrschst, habe ich nicht drauf! Da ziehe ich den Hut vor Dir. :daumenhoch: