DxO PureRAW als Frontend für jpg-Illuminator?

  • Ich möchte an dieser Stelle mal auf einen neuen Raw-Konverter hinweisen, der wie für den JI gemacht erscheint.


    Die Firma DxO hat ihren genialen DeepPRIME-Algorithmus (bekannt aus ihrem Vollprodukt DxO PhotoLab 4) in ein reines Rechenmodul verpackt, das keinerlei Einstellungen erfordert bzw. ermöglicht. Die Raw-Datei wird dabei extrem sauber entrauscht, so dass auch High-ISO-Aufnahmen mit hervorragender Farbsättigung und nie gekannter Detailfülle artefaktfrei gelingen. Die Nachbearbeitung kann dann mit jedem anderen Programm erfolgen, idealer Weise mit dem Jpg-Illuminator.


    Die Ausgabe von PureRaw (so heißt der Konverter) kann wahlweise als JPEG, TIFF oder DNG erfolgen, wobei für den JI derzeit leider nur JPEG in Frage kommt.


    PureRaw ist offenbar speziell als Frontend für die DxO-Konkurrenzprodukte entwickelt worden, allen voran Adobe.


    Von dem DeepPRIME-Algorithmus, der idealer Weise im Grafikprozessor läuft, bin ich schwer beeindruckt weil er praktisch ohne langes Gefummel sowohl Schärfe wie auch Rauschfreiheit liefert, was sonst immer nur als Kompromiss möglich ist.

    Gruß softride
    Lumix GM1, GX7, GX80, GX9, G9, P 7-14, P 8, PL 1,7/15, P 12-32, O 1,8/45, O 2,8/60, O 1,8/75, P 14-140 II, PL 50-200 + TC14, PL 100-400

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das mal ausprobiert. Die Ergebnisse sind hinsichtlich Rauscharmut/Detailreichtum und Objektivkorrektur tatsächlich sehr überzeugend, den occ-JPEGs meiner Panasonic-Kameras deutlich überlegen.


    Einige Bilder kommen aber überschärft aus dem Konverter und haben einen sehr elektronischen Look. Einstellmöglichkeiten gibt es leider keine. Als ein rundum-sorglos-Frontend für JPG-Illuminator sehe ich den Konverter daher nicht.


    Wenn man DNGs ausspielt, hat man vielleicht nachträglich noch Möglichkeiten die Schärfung und sonstige Bildaufbereitung anzupassen, aber dann kann man auch gleich mit einem RAW-Konverter arbeiten.


    softride: Hast du den Konverter produktiv im Einsatz?


    Edit:

    Ich hab noch ein wenig damit herumgespielt. Auch im DNG-Modus ist die künstliche Schärfe des DeepPRIME-Algorithmus enthalten. Für bereits gut aufgelöste kontrastreiche Bilder ist das m.E. nicht geeignet, eher für Sport / Available Light, wo den Originalen RAWs eh einen Tick Schärfe fehlt.


    Wenn man aber den Modus von DeepPRIME auf PRIME zurückschaltet, wirken die Ergebnisse gleich viel natürlicher. Außerdem braucht ein 16 MP Bild auf meinem Rechner dann "nur" noch etwa eine Minute zur Umwandlung. :cool:

  • Franz

    Hat den Titel des Themas von „DxO RAW-Konverter für jpg-Illuminator?“ zu „DxO PureRAW als Frontend für jpg-Illuminator?“ geändert.
  • in der aktuellen c't gibt's einen Bericht darüber. Zum Vergleich werden eine Handvoll Mitbewerber mit ihren Ergebnissen betrachtet (Affinity, C1, Lightroom CC, Photoshop CC).

    Fazit des Fazits: PhotoLab/PureRaw arbeite schneller, zuverlässiger und variabler für die verschiedenen Bereiche in einem Foto.

  • Ich habe das Entrauschen mit PhotoLab 4 ausprobiert und die Ergebnisse mit MFT und ISO 3200 und ISO 6400 waren sehr überzeugend. Aber ohne Hi-End Grafikkarte heisst es geduldig zu sein, denn minutenlanges Warten pro Bild ist angesagt ...


    Manfred

  • Ich verwende PhotoLab 4 und bin davon recht begeistert. Es gibt dafür ein Preset, welches den Batch-Betrieb mit PureRaw simuliert. In diesem Preset ist die Objektivschärfe, das ist die auf den DxO-Profilen basierende Schärfung, auf +1 gestellt. Wenn in PureRaw die Schärfe wirklich so hoch eingestellt ist, könnte das die Ursache für Deinen Eindruck der Überschärfung sein.


    Wenn man DxO PL4 hat, macht der Kauf von PureRaw keinen Sinn. Deswegen habe ich PureRaw nicht gekauft.


    Die DeepPRIME-Entwicklung eines 20MP-Raw-Bildes dauert auf meinem Tower-PC mit GeForce GTX 1050 ca. 26s. Die Berechnung im Hauptprozessor, und damit auch die Entrauschung mit dem an sich schon sehr guten PRIME, dauert erheblich länger. Eine gute Grafikkarte vorausgesetzt, kann man DeepPRIME als Standard eingestellt lassen.

    Selbst ISO-Werte von 6400 aus µFT-Kameras sind mit DeepPRIME kein Problem mehr.


    Natürlich kann man gleich mit einem Raw-Konverter seiner Wahl arbeiten. Ich denke, in diesem Kreis muss ich aber nicht die Vorzüge des JI erklären. PureRaw ermöglicht es, die einfache und leistungsfähige Bedienung des JI mit der Raw-Entwicklung zu kombinieren.

    Gruß softride
    Lumix GM1, GX7, GX80, GX9, G9, P 7-14, P 8, PL 1,7/15, P 12-32, O 1,8/45, O 2,8/60, O 1,8/75, P 14-140 II, PL 50-200 + TC14, PL 100-400

  • Einige Bilder kommen aber überschärft aus dem Konverter und haben einen sehr elektronischen Look.

    Über die Überschärfung von DxO PureRaw wird in vielen Foren berichtet.

    Angeblich soll es wohl hauptsächlich Olympus betreffen und in der zweiten Jahreshälfte eine Korrektur veröffentlicht werden.

    Da ich sowieso PhotoLab 4 verwende, und das mit Überzeugung, habe ich keinen Bedarf an dem reinen Raw-Konverter.

    Gruß softride
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    • Offizieller Beitrag

    Hier mal ein Beispiel, was man mit PureRAW aus Hi-ISO Bildern machen kann. Das gezeigte Bild ist mit ISO 51200 gemacht, Blitz war nicht möglich.

    Da ich auch oft mit meinem 150-600mm im Wald unterwegs bin und zwangsläufig mit höheren ISOs fotografieren muss nutze ich PureRAW hin und wieder ganz gerne.
    Demnächst hoffentlich auch wieder im Theater.
    Wenn man seine Bilder allerdings ausschließlich im JPG-Illuminator bearbeitet, glaube ich nicht, daß das Programm geeignet ist.




  • Der Vollständigkeit halber poste ich hier die Links zum PhotoLab-Preset, die in privater Kommunikation angefragt wurden:


    Hier ist der Link zum Preset von Frank S. Fischer:

    https://frank-s-fischer.lpages…raw-als-photolab4-preset/


    Unter DxO.com findet man noch weitere:

    https://feedback.dxo.com/t/pure-raw-preset/18789


    Richtig ist, dass beim Einsatz von PhotoLab der JI in der Basisbearbeitung etwas an Bedeutung verloren hat. Trotzdem ist er immer noch mein wichtigstes Tool. Was der JI z.B. an geometrischen Transformationen anbietet, davon kann selbst DxO ViewPoint nur träumen. Auch sind die Reparaturfunktionen (Pflaster) denen vom JI deutlich unterlegen. Die U-Point-Technik hat zwar die lokalen Anpassungen von DxO stark verbessert aber die Möglichkeit des JI, mit beliebigen, selbst erstellten Filtern retuschieren zu können, schlägt die meisten anderen Tools. Nahezu unerreicht ist die tonwertselektive Glättung im Schärfenmodul, um Hintergründe entrauschen zu können oder um blauen Himmeln die "Flockigkeit" auszutreiben. :danke:



    Wenn der JI noch DNG-Dateien oder wenigstens TIFF verarbeiten könnte, .... nicht auszudenken :duck:

    Gruß softride
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