Sony A7 IV

    • Offizieller Beitrag

    Auch wenn der Technik-Bereich hier zunehmend vereinsamt, hier trotzdem mal meine Meinung zu der Kamera:


    Ich persönlich empfinde diese Vorstellung tatsächlich als ziemlich schwach. 10fps gibt es nur mit Sonys berühmt-berüchtigter Raw-Komprimierung, ansonsten schafft sie mit normalen Raws nur 5fps. Ein LCD mit 1.08 MP, ein nagelneuer Sensor mit einer Readoutzeit von 1/15s (Der RollingShutter-Effekt soll laut Dpreview sogar etwas schlechter als bei der A7 III sein), EVF gerade so Mittelklasse, 4k60p nur mit 1,5x Crop. Und das alles im Jahr 2021 und mit einem Preisschild von 2800 Euro? Ernsthaft?


    Der neue Sensor lässt natürlich trotzdem erstmal aufhorchen. Das Plus bei der Auflösung ist positiv, aber Sprünge beim Rauschverhalten und der Dynamik scheinen sich nicht anzudeuten. Bleibt noch der RTT-AF als Key-Feature. Klar, das war vor zwei Jahren sicher eine tolle Innovation und Sony ist den Mitbewerbern damit offenbar immer noch ein Stück voraus. Aber jetzt, wo dieser AF in jeder A6400 für 900,- angeboten wird, wäre mir persönlich das viel zu wenig, zumal bei 5fps i. d. R. ohnehin kein AF der Oberliga gebraucht wird.


    Da würde ich persönlich wohl eher nochmal 200,- drauflegen und mir eine Z7 II holen, die fast alles besser kann: Mehr Auflösung, ISO64, besserer LCD, besserer EVF, Status-Display, echte 10fps, 4k/60p ohne Crop. Und die bessere Ergonomie obendrauf, aber das ist natürlich sehr subjektiv...

  • Ja, die Sache ist sehr gespalten.


    Grundsätzlich finde ich die Kamera sehr gelungen, dass vorne weg. Der Sucher ist auf dem Stand meiner A7RIII, da der gut war und ist, wäre es für mich ok. Wo bei mir die Fragezeichen wachsen ist die Nummer mit den fps. Ich verstehe auch nicht, wie im Jahr 2021 eine solche Kamera gebremst wird, wenn sie nicht in einem bestimmten Komprimierungsmodus ist. Grundsätzlich ist es so, ich schiesse bis heute nur in diesem Modus, obwohl es die datenintensiveren RAWs auch bei mir gibt, aber es ist schlicht unnötig. Man sieht es nur, wenn man Nachaufnahmen macht, ansonsten bekommt man von der Komprimierung nichts mit. Kann aber kein Grund sein, die Kamera dahingehend einzubremsen. Meine RI hatte nur dieses RAW, war auch super.


    Das Display soll ein anderes sein, mehr Auflösung wäre schön, mir wäre aber grundsätzlich erstmal wichtiger, dass es heller und farbstabiler wäre. Was es jetzt ist, wir haben ein Touchscreen, der auch wirklich als solcher fungiert. Mich kotzt mehr an, dass jetzt eins dieser Japanischer-Tourist-Mit-Camcorder-In-Der-Hand-Klapp und Drehdisplay ist. Aber das ist eine Hybridkamera, daher was solls.

    Jetzt aber mal zum Kern der Nummer. Sony hat hier eine Kamera gebracht, die im ersten Moment etwas öde daherkommt, aber sie ist bei genauerem Hinsehen brutal. Die A7III hat mich nie interessiert, weil mit ihrem 24Mpix Sensor im APS-C Modus unbrauchbar. Sowohl die R6, die Z6 als auch die A7III sind alle keine Allrounder. Die A7IV ist es. Die 33Mpix sind geschickt gewählt. Für mich waren die 36Mpix meiner RI immer nahe am Sweetspot dessen, was man für unterschiedlichste Anwendungen nutzen kann. Man kann wunderbar damit größere Produktionen schiessen, die 33Mpix killen gleichzeitig aber auch nicht den Workflow bei der Reportage-Fotografie. Geht man in den APS-C Crop, bleiben immerhin noch 15Mpix übrig, also wirklich brauchbar. Gleichzeitig schafft die Kamera aber die gute Rauschperformance des 24igers zu halten. Was die Dynamik angeht, wir sind eh an der Grenze, die sind inzwischen alle gleich. Als Sony die RIV brachte, war diese ein echter Rückschritt, was das Rauschverhalten angeht. Die hat locker eine ISO-Stufe verloren, ist hier nicht der Fall.


    Meine RIII hatte immernoch so ihre Problemchen mit den AF-Tracking, die hier bringt die Nummer auf den Punkt. Das wir nicht exakt das bekommen werden, was eine A1 bietet, sollte klar sein. Da wird sich Sony nicht kannibalisieren. Ob eine A6400 einen guten AF hat, interessiert keinen, er muss bei der A7IV funktionieren. Selbst in meiner RX100VII ist so ein brutalo AF drin. Ich habe das die letzten Wochen mehrfach erleben können, es ist nahezu unglaublich, wie gut dieses System arbeitet. Ganz wichtig bei der A7IV, die Kamera arbeitet jetzt mit allen Objektiven auch bei schlechten Lichtverhältnissen, was gerade bei langen Zooms und Telekonvertern ein kresser Fortschritt ist.

    Dann das frei belegbare Rädchen der ehemaligen Belichtungskorrektur - endlich. ISO drauf, glücklich sein. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es mich angenervt hat, dass man grundsätzlich bei jeder Kamera ein Rädchen hat, dass für den manuellen Fotografen völlig sinnbefreit sein Dasein fristet. Nennt mich dumm, aber alleine das, ist für mich schon ein Kaufgrund. Ich bekomme zum ersten mal drei vollwertige Rädchen, für jeden Parameter, ohne dass ich den ISO auf das Drehkreuz-Rädchen packen muss.

    4K 60 bei 1,5er Crop. Kann ich nicht verstehen, stört mich aber auch nicht. Andere wird es zur Weissglut bringen und das verständlicher Weise. Ich nutze grundsätzlich wenn nur 4K 24/25. Ich weiss nicht, ob mit genügend Kritik ein 4K 60 ohne Crop noch per Firmware möglich sein würde, aber genau hier haben sie sich wirklich ins eigene Fleisch geschnitten. Das ist schon ziemlich Canon mäßig. Immerhin bekommt sie jetzt den digitalen Bildstabi im Video. Endlich.

    Letzter Punkt, der Preis. 2800€ für die "Basis" A7, wie Sony sie nennt. Wir wissen alle, Basis ist die A7C, aber lassen wir das mal dahingestellt. 2800€ soll jetzt jemand berappen, der bei Sony eine aktuelle Kamera haben möchte. Das ist schon ziemlich steil. Da sie für mich an der Grenze dessen steht, was meine A7RIII ist, kann man so argumentieren, dass sie jetzt ja wo anders positioniert ist, aber am Ende ist das auch einfach nur technische Evolution, die deswegen nicht teurer wird, sondern eher billiger. Ich weiss nicht, wie der typische A7III Kunde auf diese Preisvorgabe reagiert, für mich wirds schlicht billiger, zumal sie jetzt die Gehäusequalität ihrer großen Schwestern hat.
    Die A7IV ist so in etwa alles, was ich mir gewünscht habe. Meine A7RIII war nochmal eine Stufe teurer, daher ist das Downgrade raus aus der R-Serie, für mich sogar ein Upgrade zum geringeren Preis. Ich wäre nicht mehr bereit gewesen, 4000€ und mehr für eine A7RIV zu zahlen, als sie auf den Markt kam. Für mich war bei der A7RIII damals preislich die Grenze.


    Ich gehe davon aus, dass die Kamera ein großer Erfolg für Sony werden wird, weil für alle Fotografen ist die Kamera ein Taum. Für die ganzen Hochzeitsfotografen etc ist sie sogar ein feuchter Traum. Die Video-Leute werden stöhnen, die werden in die A7SIII gedrängt und die ist ihrerseits halt auch ein feuchter Traum. Hier stellt sich wirklich die Frage, ob wir hier den Mark korrekt einschätzen. Sony ist wesentlich weiter aufgestellt, als Canon oder Nikon, man vergisst es halt gerne. Bei Canon hab ich nur die Wahl zwischen Ultra Kohle mit der R5 oder eine R6, mit verkrüppeltem 20Mpix Sensor. Die RP ist wie eine A7 von 2012 und die R ist eine Bedieungskatastrophe mit altem Sensor. Nikon kann alles irgendwie, aber bisher noch nichts richtig gut. Das einzige wo die richtig glänzen, ist die Ergonomie und ISO64 bei der Z7II. Die Panasonic können alles ausser AF und damit sind sie wertlos. Sony hat die A7C, A7III, A7IV, A7RIIIA, A7SIII, A7RIV, A9II und A1 und bietet damit wirklich jedem das passende Gerät.


    Da würde ich persönlich wohl eher nochmal 200,- drauflegen und mir eine Z7 II holen, die fast alles besser kann: Mehr Auflösung, ISO64, besserer LCD, besserer EVF, Status-Display, echte 10fps, 4k/60p ohne Crop. Und die bessere Ergonomie obendrauf, aber das ist natürlich sehr subjektiv...

    Ganz ehrlich? Neee. Die Z7II ist kein echter Allrounder, dafür hat sie einfach zuviele Pixel und der Af ist schlicht nicht vergleichbar. Du machst dir da auch wirklich zu viele Gedanken bezüglich des komprimierten RAW. Glaub mir einfach mal, du siehst den Unterschied nicht. Ich arbeite damit seit 2014 und wie schon geschrieben, ich hab es nur bei Nachaufnahmen gesehen, da es dort zu Problemen in den Blendensternen kommen kann, ansonsten Jacke wie Hose, aber zu einem Drittel der Größe. Ich weiss jetzt nicht, wer sich bei einer Nikon freiwillig mit 10fps bei 120MB je NEF zutackern lässt. Da geht man auch auf die Komprimierung.

    • Offizieller Beitrag

    Auch wenn sich mein Beitrag oben ziemlich negativ liest, halte ich die Sony A7 IV tatsächlich ebenfalls für eine gute Kamera und vor allem für eine gute Allrounderin, keine Frage.


    Nur wird jede neue Kamera halt immer auch in Relation zum Preis und zur Konkurrenz bewertet. Und für 2800,- sorgt Sony ganz automatisch für höhere Erwartungen. Wenn man sich dann bei LCD, fps, RollingShutter usw. irgendwo zwischen einer Z5 und einer Z6 erster Generation von 2018 bewegt, ist das halt echt peinlich.


    Du machst dir da auch wirklich zu viele Gedanken bezüglich des komprimierten RAW. Glaub mir einfach mal, du siehst den Unterschied nicht.

    Es ist ja zu begrüßen, dass Sony nun endlich eine verlustfreie Raw-Komprimierung in ihren Kameras implementiert hat (wie es die Konkurrenten schon seit über 10 Jahren beherrschen). Vorher gab es nur riesige unkomprimierte Raws oder diese verlustbehaftete Komprimierung, die in bestimmten Situationen eben für Artefakte sorgt. Klar sieht man das nur selten, aber wenn ich schon Raws nutze, dann doch eben, um genau sowas zu vermeiden.

    Dass bei der Verwendung dieser neuen verlustfreien Kompression die Bildrate unter das Niveau meiner D750 von 2014 abfällt, erfüllt mich einerseits mit gewissem Stolz, aber letztlich ist auch das einer 2800,- Euro Kamera einfach nicht würdig. In dieser Preisklasse gibt sich niemand gern mit solchen Kompromissen zufrieden.


    Ich weiss jetzt nicht, wer sich bei einer Nikon freiwillig mit 10fps bei 120MB je NEF zutackern lässt. Da geht man auch auf die Komprimierung.

    Ja, aber eben auf die verlustfreie Komprimierung, die ähnlich Platz spart und sonst keinerlei Kompromisse nötig macht.


    Bei Canon hab ich nur die Wahl zwischen Ultra Kohle mit der R5 oder eine R6, mit verkrüppeltem 20Mpix Sensor.

    Wobei die R6 sich außer der Auflösung eigentlich keine Schwächen leistet. Genau genommen kann sie überall dort, wo Auflösung nicht entscheidend ist, so ziemlich alles besser als eine A7 IV:

    - 2800 EUR versus aktuell 2200 EUR

    - LCD 1.08MP versus 1.6MP

    - 4k60p mit 1.5-Crop versus 1.05-Crop

    - Readout 1/15 Sek. versus 1/52 Sek.

    - IBIS 5.5 EV versus 8 EV

    - 5-6fps (unkomprimiert) / 10fps verlustbehaftet versus 20 FPS

    - ...


    Von daher: Ja, die Konkurrenz hat bei weitem noch nicht diese breite Produkt-Palette an KB-DSLMs im Angebot, wie es bei Sony aktuell der Fall ist. Und besonders ein Allrounder wie die A7 IV fehlt überall, die Kombination aus einem Sensor um die 30MP und einem sehr guten AF ist längst überfällig.


    Aber Sony ruht sich auf dieser Stärke für mein Empfinden zu sehr aus und macht es der Konkurrenz damit nun wirklich leicht. Da braucht Canon nur seine R etwas auffrischen und eine A7 IV sieht ganz schnell ganz alt aus...

    • Offizieller Beitrag

    Ja, ist die finale Firmware.

    High-Iso RAW sieht nicht sooo super aus.

    Es gelingt ihr erstaunlicherweise sogar kaum, sich von der älteren und höher auflösenden A7 R III abzusetzen. Andererseits wirken die Bilder der A7 IV bei diesem Vergleich dafür deutlich schärfer, vom Auflösungsvorteil der R III scheint durch den etwas weicheren Bildeindruck kaum etwas übrig zu bleiben...

    • Offizieller Beitrag

    Licht und Schatten im Test auf ValueTechTV:


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  • Ich hab die A7IV nun für zwei Wochen zum Testen hier, um mich in die aktuellen Geräte einleben zu können und bin in der Haltung sehr zweigeteilt.

    Der Body ist insgesamt beefiger, die einen liebens, die anderen nicht. Vor der Wertigkeit hat man klar eine normale A7 in der Hand, kein Premium. Meine A7RIII fühlt sich nach 5 Jahren knackiger an. Das kann daran liegen, dass die Kamera besser abgedichtet ist, aber wie gesagt, ich denke das ist der Einstufung der Kamera geschuldet.


    Der Sucher ist jetzt deutlich flüssiger, allerdings habe ich das Gefühl, man sieht beim Sucher der RIII minimal besser, ob die Bilder wirklich scharf geworden sind. Wer den alten A7IIIer Sucher zum Vergleich nimmt, wird einfach nur glücklich sein, man sollte aber direkt die automatische Sucherhelligkeit ausschalten und auf +1 stellen, dann gibt er wieder, was real bei rauskommt.


    Ich hatte jetzt den Spaß eines Klappdisplays und einmal dieses Dreh-& Klappdisplays für ein paar Tage und es unterstreicht meine ablehnende Haltung gegenüber den Dreh-& Klappdisplays. Du willst schnell ein Foto aus der Hüfte oder von Oben machen? mit diesen Displays kannst du es schlicht vergessen. Ich nutze die Kamera inszwischen wie mit einem festen Screen, ich hab keine 5 Sekunden, um dann irgendwann mal die richtige Position fürs Display gefunden zu haben. Zumal man danach wie ein Psycho versucht, dieses Display wieder wegzubekommen, weil es eben nicht 360° rotiert. Die einfachen Klappdisplays sind sofort in Position, einfach weil man schon direkt aussen am Gehäuse die Kerbe für sie hat und man eigentlich nur kurz dran zieht. Diese Dreh-& Klappdisplays sind wirklich nur für Videofilmer und Langsamfotografen. Wenn dein Motiv dir wegrennt, vergiss es.

    Ein echter Pluspunkt ist das ehemalige Rädchen für die Belichtungskorrektur, welches nun frei alles sein kann, was man möchte das es ist. Bei mir ist es zum ISO- Rädchen geworden, denn ich benutze Kameras ausschliesslich manuell. Tolle Sache, denn ihr könnt euch das mit x Funktionen belegen. Womit ich gleich zum nächsten Punkt komme, der Belegung der Tasten. Hier sag ich WOW. Die Kamera zeigt dir alle einstellbaren Knöpfe, also eigentlich alle, du wählst dir einen aus und dann zeigt sie dir das gesamte Menu und man kann sich wirklich fast jeden Menupunkt auf eine Taste legen. Das habe ich so noch nie gesehen. Das ist die völlige Freiheit bei der Belegung der Tasten.

    Das Lob geht auch direkt an das neue Menu weiter. Funktionen die zusammengehören, sind jetzt beisammen. Kein stundenlanges Gesuche mehr und das gesamte Menu ist auch endlich per Touch bedienbar.


    Das Kern-Feature dieser Kamera dürfte wohl aber der AF sein. Dieser AF ist so unbeschreiblich gut, so schnell, so sticky, man glaubt es nur, wenn man es selber sieht. Ob Video oder Foto. Die Verfolgung findet quer von einer Ecke zur andere statt, ist die Person mal kurz raus aus dem Bild, weiss die Kamera sofort wo sie hin muss, wenn die Person wieder auftaucht. Es ist fast spooky. Die Vorgängergeneration war auch schon schnell, aber nicht im Ansatz so verbissen und sicher. Da gab es immer wieder Abbrüche, weil irgendwas dann doch interessanter für den AF war. Jetzt merkt man, dass er das Objekt als solches erkennt und es als Objekt auch verfolgt. Wie gesagt, man dachte das schon bei den älteren, aber es ist ein anderes Level von Erkennung. Ich habe den Tracking-AF bei der A7RIII nur teilweise genutzt, aber bei der A7IV ist er an und man denkt einfach nicht mehr übers Fokussieren nach, denn die Kamera macht es schlicht grandios.


    Fehlt noch die Bildqualität und der Stabi. Ich würde jetzt sagen, dass sich da gefühlt in 7 Jahren bei der Bildqualität nichts getan hat. Der Sensor meiner A7RIII war schon in der RII verbaut und in Sachen ISO Performance kommt die A7RIV nicht an der RIII vorbei. Ich hatte gehofft, dass die A7IV bei den wirklich hohen ISO von 12800 sich die Vorteile holen könnte, aber sie tut es nicht und das obwohl sie weniger Pixel hat, als meine RIII. Das folgt leider auch genau dem, was man bei DPreview.com im Vergleich sehen konnte und wir hier ja schon besprochen haben. Allerdings gelingt das auch einer A1 nicht. Rein von der ISO Performance kommt nach wie vor nichts an sowas wie der Canon R6, Sony A7III und Nikon Z6II vorbei. Wir scheinen da einfach an einer Grenze aktuell angekommen zu sein, was die Hardware selber angeht. Die Frage wäre an der Stelle, was durch Computational Photography hier möglich wäre. OM-Systems zeigt es ja. Es würde sich insofern lohnen, wenn man das ein und ausschalten könnte. Insgesamt fehlt mir hier aber einfach der nächste Schritt. Ich würde mir in 2022 einfach mal halbwegs cleane ISO3200 wünschen.
    Der Stabi ist spürbar besser am Arbeiten, gerade wenn es um Aufnahmen um die 1sek. geht.

    Ich selber kann persönlich mit Kameras die nur 20 oder 24Mpix haben nichts mehr anfangen, da sie leider kaum Kapazitäten beim Croppen haben. Die A7RIII hat mir gezeigt, wie praktisch ein APS-C Crop mit 18-20Mpix sein kann und dass per Knopfdruck. Die A7IV hat im Crop-Modus noch 15Mpix und das wäre für mich die absolute Untergrenze.
    Die A7IV kann jetzt aber nochwas tolles, sie hat von Sony die sRAWs spendiert bekommen. Seit dem 26.09. ist es nun möglich, RAWs in voller Auflösung, halber Auflösung und noch mal kleiner zu speichern. ENDLICH! Sie haben geliefert. Für die A7IV ist das gar nicht so elementar, aber für Kameras wie die A7RIV und A1 ist das Feature elementar. Für die A1 bedeutet dies 50-24-12Mpix, für die A7RIV 61-30-15Mpix und plötzlich wird aus einer der unflexbilest einzusetzenden Kameras eine Kamera, die alles kann. Wenn sie es denn bekommt. Das ist ein echter Game-Changer, der seinen Namen verdient hat. Die A1 wurde dadurch auch endlich zu der Sportkamera, wo Sportfotografen sich einfach 12Mpix RAWs ausspucken lassen und den Workflow in einer Art beschleunigen kann, wie es in letzter Zeit nur Apples neue Prozessoren getan haben. da dies jetzt auch für die A7IV gilt, ist diese Kamera für die ganzen Presseleute etc. umso interessanter.


    Kurzum, wie ist das Fazit zur A7IV? Positiver als sich hiervieles liest. Für viele dürfte die A7IV sehr nahe an die eine Traumkamera rankommen, denn ansich macht sie alles richtig. Die Kamera vereint alles, was man braucht, glänzen tut sie aber eben nur beim AF. Für Fotografen wie mich, die sehr spezifische Wünsche wie hohe Auflösung, kombiniert mit gutem Rauschverhalten und einem simplen Klappdisplay hat, ist sie nur die Zweitkamera. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich an die Kamera ein 85mm F1.8 oder das 70-180mm gehangen habe und sie die Ergänzungskamera wurde. Ich habe sie ein paar mal mit meinem Hauptobjektiv, dem 24mm F1.4 GM bestückt, aber da sie bezüglich des Displays und auch des Crops nicht performt, konnte sie nicht zur Hauptkamera werden. Die A7RIII ist bei mir ständig mit geklapptem Display rein raus unterwegs, einfach um diese dynamischeren Winkel zu bekommen, bei der A7IV muss ich da auch noch über die Seite gucken und nicht in einer Achse mit der Kamera. Dann muss das Display super schnell rein, damit ich die Kamera unter einer Sekunde ans Auge bekomme wenn es tricky wird und das ist schlicht nicht umsetzbar mit der A7IV. Das mag überzogen klingen, aber in meinem Job zählt oft die halbe Sekunde, ob ich die Situation bekomme, oder nur einer Situation hinterherschaue. Und genau hier muss jedem die Trennung klar sein, denn für den normalen Fotografen, ist die Kamera einfach nur wundervoll.

  • Dann muss das Display super schnell rein, damit ich die Kamera unter einer Sekunde ans Auge bekomme wenn es tricky wird und das ist schlicht nicht umsetzbar mit der A7IV.

    Ohne die A7IV jetzt zur Hand zur haben, wenn's schnell gehen muss, die Kamera einfach mit ausgeklappten Display ans Auge nehmen?

    Schärfe/Tracking, per Touch vergeben, während man durch den Sucher schaut, geht auf einem vom Gesicht weggeklapptem Display eh komfortabler, finde ich zumindest.

  • Ohne die A7IV jetzt zur Hand zur haben, wenn's schnell gehen muss, die Kamera einfach mit ausgeklappten Display ans Auge nehmen?

    Schärfe/Tracking, per Touch vergeben, während man durch den Sucher schaut, geht auf einem vom Gesicht weggeklapptem Display eh komfortabler, finde ich zumindest.

    Tracking per Touch ist nur was für Video, oder wenn man genüsslich fotografiert. Der Daumen ist ja stehts in der Nähe des Joystick, bzw, die Kamera findet das Ziel eh schneller alleine. Das ist der Vorteil vor diesem brutalen AF. Man muss da nicht mehr viel beisteuern. Ich geh meist, wie früher, mit dem zentralen Feld auf die Person und ab dem Moment kannst du die Kamera frei bewegen, da die Kamera so dermassen schnell tracked und das Ziel auch nicht mehr verliert. Das passiert irgendwie alles in einer Bewegung, wenn man das so lange macht und die A7RIV vereinfacht an der Stelle den Prozess durch ihr Präzision beim AF.


    Man könnte die Kamera natürlich mit zur Seite geklapptem Display ans Auge führen, allerdings siehst du vor deinen Kunden aus wie ein Horst, dass geht schlicht weg nicht. Das mag privat alles nicht bedenklich sein, aber nicht im beruflichen Einsatz. Ich hoffe da inständig, dass bei sowas wie der wohl bald kommenden A7RV ein normales Display für Fotografen verbaut ist.

  • Ich vermisse das Dreh- und Schwenkdisplay meiner guten alten Alpha 77 an meinen beiden Sony Gehäusen 7RII & 7RIII, da ich eh fast nur Landschaften o.ä. fotografiere. Echt interessant, wie sehr die Einsatzbereiche auseinander gehen. ;) Die wenigen Male, die ich bisher den Tieraugen AF bei der 7RIII eingesetzt habe, um meine zwei kleinen Kater zu fotografieren hätte ich das besagte Display allerdings auch als störend empfunden.

  • ghooosty :

    :danke:für die ausführliche Schilderung deiner Eindrücke!


    Einerseits teile ich deine Meinung bezüglich schnelles Foto bodennah oder über Kopf. Andererseits sind beim reinen Klappdisplay Hochkantfotos in diesen Positionen stark erschwert.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Ich würde eine Kamera ohne Schwenk-/Klappdisplay bevorzugen,

    aber damit bin ich mal wieder "sample size of one".

    Ein Großteil meiner Kameras hat mittlerweile dennoch solche

    Displays, schlicht weil es kaum noch Kameras ohne gibt.

    Und natürlich benutze ich die auch immer mal wieder.

    Dabei ist jedoch absolut klar daß das mechanisch der schwächste

    Punkt am Gehäuse ist, und ich hab genug kaputte Displays gesehen

    um wenigstens eine L-Schiene oder sogar einen Cage immer an den

    Kameras zu haben.

    Was das Tracking per Touch angeht, kann man bei den Canons

    Quadranten festlegen in denen das passiert, man macht das dann

    mit dem Daumen ohne der Nase ins Gehege zu kommen.

    Das ist bei denen vorbildlich gelöst.

  • Offtopic:

    Ich würde eine Kamera ohne Schwenk-/Klappdisplay bevorzugen,

    aber damit bin ich mal wieder "sample size of one".

    das bin ich auch - allerdings "andersrum": Ich würde jeder Zeit eine Kamera ohne Sucher bevorzugen, denn der ist einfach immer nur im Weg. Allein schon beim Kamera flach auf den Boden legen. Man braucht immer ein dünnes Buch oder etwas ähnliches, das mindestens so dick ist wie die Wulst vom Sucher, um die Kamera waagerecht zu bekommen.

  • Allein schon beim Kamera flach auf den Boden legen. Man braucht immer ein dünnes Buch oder etwas ähnliches, das mindestens so dick ist wie die Wulst vom Sucher, um die Kamera waagerecht zu bekommen.

    Flach auf den Boden? Also Objektiv senkrecht nach oben und Display auf den Boden?

    Was machst Du damit so häufig daß es eine Kaufentscheidung beeinflussen könnte?

  • Flach auf den Boden? Also Objektiv senkrecht nach oben und Display auf den Boden?

    genau



    Was machst Du damit so häufig daß es eine Kaufentscheidung beeinflussen könnte?

    nicht übermäßig oft, aber ab und zu schon. Das Foto unten ist z.B. mit Kamera (plus leider Buch) flach auf dem Boden entstanden. Es handelt sich um dieses Deckengemälde:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…nerabtei_Iburg#Rittersaal

    Ich hab's trotz unzähliger Versuche nicht hingekriegt, die Kamera nicht (minimal) verdreht oder nicht (minimal) gekippt zu positionieren, um durch Korrektur keinen Verschnitt fabrizieren zu müssen.

    Für mich ist ein Sucher (bei anständigen Displays) einfach über, unnütz. Selbst in der Tasche - oben rechts im Bild :duck: stört die Wulst einfach nur - platztechnisch. Ich nehme gern mehrere Kameras mit angesetztem Objektiv mit, habe digital noch nie den Sucher genutzt und weiß aber sehr wohl, das ich da Ausnahme bin.