Kompaktkamera für Sachverständige

    • Offizieller Beitrag

    Bei der Canon M hatte ich Hemmungen. Ich hab in der Vergangenheit Leuten das Olympus FourThirds (ja, ohne 'micro') - Bajonett empfohlen und ein andermal die Nikon 1. Beide gibt es nicht mehr. Dem M-Bajonett bei Canon traue ich ein ähnliches Schicksal zu. Dort ist sehr wenig echte Fortentwicklung und es fehlt die Kompatibilität zu R.


    Was die G1X III angeht, mich überzeugt die nicht. Zu wenig Brennweite, wenig Lichtstärke, nein. Dafür kann man dann auch eine einfache DSLR oder MILC nehmen.

  • Bei der Canon M hatte ich Hemmungen. Ich hab in der Vergangenheit Leuten das Olympus FourThirds (ja, ohne 'micro') - Bajonett empfohlen und ein andermal die Nikon 1. Beide gibt es nicht mehr. Dem M-Bajonett bei Canon traue ich ein ähnliches Schicksal zu. Dort ist sehr wenig echte Fortentwicklung und es fehlt die Kompatibilität zu R.

    Klar, wenn man das als "System" betrachtet, in das man einsteigt und in dem man möglicherweise noch weitere Produkte kaufen mag, in dem man upgraden, aktualisieren, erweitern mag, dann würde ich auch nicht auf Canon M setzen wollen - arg viel wird da wohl nicht mehr kommen, wenn überhaupt. Für mich klang es so, als würde einfach "eine Kamera" gesucht. Je nach aktueller Preislage könnte in dem Fall M (kompakt, ordentliche Kits) eine Option sein. Wenn ein besonders lebendiges, erweiterbares System wichtig ist, dann sind konsequenterweise alle Optionen mit festverbautem Objektiv auch wieder schwierig.

    Was die G1X III angeht, mich überzeugt die nicht. Zu wenig Brennweite, wenig Lichtstärke, nein. Dafür kann man dann auch eine einfache DSLR oder MILC nehmen.

    Sehe ich jetzt nicht so den Unterschied zu manchen anderen diskutierten Systemkameras mit Kit, die sind auch APS-C, 3-fach-Zoom (5fach bei der MKII), f2.8-5.6.

    Die GX1 Serie hat da eigentlich die gleichen Rahmendaten, bei bei deutlich kompakterer Bauweise (sogar nochmal etwas kompakter als eine kleine Spiegellose) - um den Preis des fest verbauten Objektivs. Wenn man sich nicht hundert Prozent sicher ist, dass es bei dem einen Objektiv bleibt, und bisschen größer nicht stört, dann ist eine Spiegellose natürlich flexibler.


    Gerade die Einsteiger-DSLRs aus dem untersten Fach à la vierstellige Canons würde ich generell ungern empfehlen, noch weniger nur mit dem Kit - das ist irgendwie das schlechteste aus allen Welten. Passt nicht in Jacken- oder Handtasche, recht schwer, kleiner Sucher, schlechte Displays ohne Touch, begrenzte Zoom und Gestaltungsmöglichkeiten.... Wer hier dann tiefer einsteigen will ins Hobby Fotografieren wird letztlich sowohl das mäßige Kit als auch das Gehäuse tauschen.

    Da seh ich den Vorteil auch nicht so sehr, ganz abgesehen von der Frage, ob das Canon DSLR System noch so arg viel lebendiger ist als Canon M?

    • Offizieller Beitrag

    Du hast natürlich Recht, was die M angeht. Wenn man dazu sagt, dass man in ein sternbendes System einsteigt und das also als zerlegbare Kompaktkamera betrachten muss, dann könnte man das schon empfehlen. Und letztlich gilt das auch für Canikon Einsteiger-DSLR, auch da gebe ich Dir Recht.


    Was die G1X III angeht, so kann ich einfach keine relevanten Vorteile gegenüber den bereits genannten Kameras erkennen.

  • Was die G1X III angeht, so kann ich einfach keine relevanten Vorteile gegenüber den bereits genannten Kameras erkennen.

    Nochmal kleiner ist sie, deutlich weniger tief, die geht in die Jackentasche, wohin eine kleine DSLR oder Spiegellose mit etwas größerem Objektiv nicht passt - wenn das nicht nicht so wichtig ist, ja, dann hält sich der Vorteil echt in Grenzen. Gefühlt ist die Mk III mit dem kürzeren Brennweitenbereich auch auf dem Papier nicht mehr so spannend wie es die MkII mit dem 5faxh Zoom zu zeitweise attraktivem Preis mal war.

    • Offizieller Beitrag

    Mein Punkt bei dieser Kamera ist der fehlende Vorteil gegenüber den noch kompakteren 1"- Kameras, die bei gleichem äq. Brennweitenbereich die Nachteile des kleineren Sensors - sofern überhaupt vorhanden - durch größere Lichtstärke ausgleichen. Und das zu einem geringeren Preis.


    Version II fand ich auch interessanter. Leider war die zum Ausgleich eher sperrig...

  • Hm, im Prinzip ist doch vom Top Smartphone über 1"er bis hin zu den Systemkameras so ziemlich alles genannte für den Zweck gut genug.

    Die Anwendungsfälle sind so breit gefächert, dass Mal die eine und Mal die andere Kamera Vorteile haben wird. Ich für meinen Teil tue mich schwer etwas empfehlen zu wollen.


    Und wenn ich die Bilder von unseren KFZ Sachverständigen sehe und deren Ergebnisse auf die Bausachverständigen ableite....

    Na ja, meine Smartphonebilder sind oft aussagekräftiger.


    Bezüglich Größe stellt sich doch nur die Frage, ob die Kamera in die Tasche passt oder nicht. Man ist vermutlich seltener auf langen Wanderungen unterwegs, wo es auf Feinheiten im Tragekomfort geht.


    Mir stellt sich auch die Frage, ob denn eine Kompaktkamera vor Gericht professionell wirkt, wo solche Geräte in der Wahrnehmung der Bevölkerung von Smartphone verdrängt wurden.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich kenne keine KFZ-SVs aber eine Menge Sachverständige für Schäden an Gebäuden. Es liegt in der Natur der Sache, dass es unter dieser Personengruppe Leute gibt, die besser und solche die schlechter fotografieren. Es gibt selbstverständlich sogar Fotoseminare, speziell für Sachverständige. Trotzdem würde ich für die überwiegende Mehrheit meiner Kolleg:innen in Anspruch nehmen, dass die Fotos angemessen aussagekräftig für den jeweils darzustellenden Sachverhalt sind. Das dazu.


    Zum Tragekomfort: es ist typisch für die Tätigkeit des Sachverständigen, dass man stunden- oder tagelang in Objekten unterwegs ist. Dabei hat man häufig noch ein Dictaphon oder Notizbrett und diverse Messgerätschaften vom Meterstab über das Feuchtemessgerät bis zur Wasserwaage oder zum Nivelliergerät bei sich. Je kleiner und leichter jedes dieser Teile ist, desto besser.


    Zur Außenwirkung: Smartphones verdrängen Kameras ja nicht weil sie besser wären sondern weil sie niederschwelliger sind. Weil sie sowieso dabei und ausreichend gut sind. Dass sich das verselbständigt hat und Leute ihr Telefon nach der Kamera aussuchen, ist dabei ein Nebenkriegsschauplatz. Kompaktkameras erfahren dadurch in meinen Augen eher eine Auf- als eine Abwertung.

  • Ich geb mal meinen Senf dazu, weil ich oft bei Kamera-Diskussionen hier den Eindruck habe, dass diese doch schon sehr weit ab von der "normalen Welt" geführt werden. Das Smartphone auszuklammern ist wahrscheinlich ein Fehler, weil immer dabei, gute Bildqualität, automatische Bildverbesserungsoftwarealgorithmen, einfach zu bedienen und vereinzelte Modelle sind erstaunlich flexibel.


    Die meisten Nutzer werden eine Kompakte oder Systemkamera in die Hand nehmen und sich dann wundern, warum das Bild doch zu dunkel, verwackelt oder sonst was ist - obwohl das doch eine so gute Kamera sein soll. Eine Kamera muss man halt kennen lernen, das Smartphone funktioniert intuitiv und definiert mittlerweile die Erwartungen der Leute, wie ein Foto gemacht werden soll.


    Btw. ich kenn Gutachterfotos im KFZ-Bereich aus den letzten 20 Jahren und leider auch Fotos eines Sachverständigen aus der Baubrache für eine gerichtliche Auseinandersetzung - keines dieser Bilder hatte den Anspruch eine bestimmte Kamera nutzen zu müssen ;)

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X