welche Möglichkeiten für Super-Tele habe ich?

  • wie neulich bereits an andere Stelle gezeigt, ist in der Nachbarschaft wohl regelmäßig ein Steinkauzpärchen zu sehen (vorzugsweise in der Dämmerung). Mit etwas Glück werden die hier sogar ihr Nest aufschlagen. Ich würde die beiden Geschöpfe gern formatfüllender ablichten können. In den beiden Fotos zeige ich euch zum einen ein komplettes Bild - mit meinen derzeitigen maximalen Möglichkeiten (200mm an APS-C) - zum anderen einen 100% Crop aus diesem Foto.

    Ich spiele nun mit dem Gedanken an den Kauf einer Superzoom-Kamera: Nikon Coolpix P950 oder Panasonic Lumix DC-FZ82, die aber wohl nur eine bescheidene Bildqualität im Telebereich über 1000mm bieten würden.
    Andere Möglichkeit wäre Adaption einer manuellen Telebrennweite an eine der vorhandenen Kameras, da werde ich aber kaum überhaupt in den Bereich von 1000mm oder mehr kommen können. Vorhanden sind eine Sony Alpha 7 und diverse Samsungs.

    Habt ihr vielleicht noch eine Idee?


    Oder vielleicht sollte ich einfach ein Stativ nehmen, um so mit ISO100 statt ISO1250 (und stark unterbelichtet) knipsen zu können.


  • seit ein paar Jahren dokumentiere ich eine Turmfalkenaufzucht unter einer Autobahnbrücke. Dafür habe ich eine Nikon P 900 und eine Fuji S 1. Der Nistkasten hängt an einem der Brückenpfeiler ziemlich hoch, wo es sehr "schattig" ist. Die Falken kommen zuverlässig jedes Jahr wieder. So erwarte ich sie auch in diesem Jahr und werde berichten. Bei der Bildqualität muss man bei der Nikon und Fuji Kompromisse eingehen, anders gehts nicht. Aber nicht so gute Aufnahmen sind besser als gar keine, weil dort kein Licht hinzubringen ist auf Grund der Entfernung. Man kommt auch nicht näher ran wegen der Absperrungen.


    Gruß Martin

  • Ich hatte mal die FZ83, baugleich mit der FZ 82, aber weniger verbreitet... tolle Kamera. Aber lichtschwaches Tele und Dämmung.. musst du mal probieren. Die Brennweite eröffnet einem schon mehr Möglichkeiten, dabei ist sie recht kompakt. Ich habe meine damals gebraucht gekauft für EUR 160 und zu dem Preis auch wieder verkauft. Das finanzielle Risiko ist also überschaubar.

    Unterwegs mit Nikon D7000, Sigma 18-200 C, AF-S 35/1.8 und AF-S 85/1.8. Immer dabei: Huawei P30

  • FZ83, baugleich mit der FZ 82, aber weniger verbreitet... tolle Kamera. Aber lichtschwaches Tele und Dämmung..

    Ja, das wäre wahrscheinlich nicht der Brüller. Bei diesem Test der P950 wird z.B. angegeben, dass die effektive Auflösung bei maximalem Tele nur 4,7 MPixel sei. Ich denke, das sieht bei der FZ82 wohl ähnlich aus.

    https://www.fotomagazin.de/tec…m-test-nikon-coolpix-p950

  • Exifs hab ich extra drin gelassen: 1/250 Sek. - F5,6 (Offenblende, billiges Tele-Kit-Zoom), Unterbelichtung von 1,6 Blendenstufen.

    Das war das Maximum, was in der Dämmerung drin war.

    Exifs.... gulp - sorry - da hätte ich selbst drauf kommen können.


    Unterbelichtung trägt natürlich schon gewaltig zum Rauschen bei.


    Für eine korrekte Belichtung bräuchtest Du ISO 4000.


    Sagen wir mal, Du hättest ein wirklich stabiles Stativ, dann kämst

    Du mit einer 1/60sec bei korrekter Belichtung auf ISO 1000 runter.


    Das Bildfeld bleibt konstant, Du könntest die Kamera auch mit

    Bohnenbeuteln drunter und Sandsäcken drüber auch auf z.B.

    einem Tisch "einmauern" und dann fernausgelöst mit 1/30sec

    arbeiten. Die Vögel werden immer mal wieder still sitzen, dann

    geht das.


    Bewegung ist dann nicht, und Du wirst große Mengen an Ausschuss

    produzieren. Aber das was rauskommt sollte brauchbar sein.


    1000mm Brennweite werden nicht gehen. Was für einen brauchbaren

    Preis geht, wäre ein manuelles Beroflex 8.0/500mm.

    (Ich hätte eins für 50 Lewonzen zu verkaufen)

    Das ergibt das Äquivalent von 750~800mm (je nach Cropfaktor)

    an APS-C. Da sich der Bildausschnitt nicht ändert und die Ansitze

    der Tiere gleich bleiben, brauchst Du keinen AF.

  • Die Alternative mit dem Entrauschen ist eine Überlegung wert.

    Ich stelle mal ein Foto vom vergangenen Jahr ein, welches ich mit ISO 25000 aufgenommen habe, um das am Beispiel

    von DxO PureRAW zu zeigen.

    Linksseitig das Originalraw, rechts nach der Bearbeitung mit PureRAW.

    Das Programm verarbeitet aber nur RAW-Dateien, für JPEG dann eher Topaz Denoise AI zu empfehlen, welches

    in der neuen Version auch RAW-Dateien verarbeiten kann.




    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • Andere Möglichkeit wäre Adaption einer manuellen Telebrennweite an eine der vorhandenen Kameras, da werde ich aber kaum überhaupt in den Bereich von 1000mm oder mehr kommen können. Vorhanden sind eine Sony Alpha 7 und diverse Samsungs.

    Habt ihr vielleicht noch eine Idee?

    Wirklich rundum zufriedenstellende Lösung fällt mir keine ein, bzw. keine günstige. Wenn man das mit aktuellem Glas lösen wollte, würde man wohl beim Sigma 150-600 S landen, das es inzwischen auch in einer Version für Sony E gibt. Das ist durchaus preiswert, aber absolut gesehen stehen da natürlich immer noch knapp 4 Zahlen (und 2 Kilo Gewicht).

    Die etwas günstigeren 150-600 C oder die Entsprechung von Tamron gibt es aktuell leider nicht für Sony E.


    Andererseits, so sonderlich billig wäre eine P950 nun auch nicht, dafür dass es - bei vorhandener Kleinbildkamera doch eher eine Notlösung wäre.

    Ich vermute auch mal, dass ein gutes Sony E Objektiv deutlich preisstablier wäre als die Superzoomkamera.

    Vielleicht bekommt man das Glas auch gebraucht und wird es im Zweifel mit geringem Verlust wieder los, falls sich die Wildlifefotografie dann doch nicht als die große Leidenschaft herausstellt.

    • Offizieller Beitrag

    APS oder mFT ist nicht vorhanden, oder? Weil, ich hab an meiner Pentax ein Reisezoom jüngerer Bauart und das ist bei 300 mm mMn (also äquivalent 450 mm) noch ganz ordentlich. Netter als erwartet, jedenfalls.


    Du hast kein Preislimit genannt. In der 1"- Kategorie bekommst du die Panasonic FZ 1000 II unter 700,-, die ältere Version I sogar vereinzelt noch preiswerter. Das wären äquivalente 400 mm und Blende f 4.0. Damit kann man was anfangen.

  • le spationaute: doch, APS-C ist (reichlich) vorhanden, aber äquivalente 400, bzw. 450mm ist nicht allzu weit von meinen jetzigen äquivalenten 308mm entfernt. Und eine Blende mehr (also von jetzt 5,6 zu 4) wäre da dann auch nicht so viel Vorteil, dass ich in investieren wollen würde.

    Ich werd' die Tage nochmal gucken, ob die Käuze mal bei etwas mehr Licht am gucken sind.

    • Offizieller Beitrag

    Hmm. Da fällt mir nix ein, auf das Du nicht selber kommst. Aber ich hab noch eine ganz andere Idee: Digiskopie! Da kaufst Du Dir für die Beobachtung der Vögel ein Spektiv / Monoskop und dann eine adaptierung für Smartphone oder Kamera.

  • T2 (Beroflex Wundertüte) an Samsung NX

    Wundertüte in der Dämmerung? Die Dinger haben doch Blende 8.0, da gehen die ISO-Werte durch die Decke. Da kann er auch gleich die Russentonne von Maksutov nehmen, die hat zwar 10.0 aber dafür auch gleich 1.000mm Brennweite. Und für eine Spiegellinse ist die garnicht mal so schlecht. Allerdings fürchte ich, 1.000mm sind für die Entfernung schon ein wenig zu lang.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Danke für eure Ratschläge und Beschäftigung mit dem Thema!

    Ich werde aber zunächst wohl nicht in Hardware investieren. Die nötigen Kompromisse, bzw. Gewichte, bzw. Preise, ... für dieses eine spezielle Thema sind mir dann doch zu massiv.

    Hinzu kommt: Heute hab ich nochmal um die gewohnte Uhrzeit Ausschau gehalten - keine Steinkäuze zu sehen.