BenQ SW 270C

  • Hallo, liebe Mitleser und -kieker,


    gestern ist mein neuer Monitor bei mir angekommen, der im Betreff genannte BenQ SW 270C. Ich habe ihn in erster Linie wegen der 100%igen Abdeckung für den sRGB-Farbraum gekauft, weil ich doch zumeist meine Bilder im Web präsentiere. Die 99%ige Abdeckung des AdobeRGB-Farbraumes lässt zumindest die Option auf einen einigermaßen guten Druck zu. Hoffe ich jedenfalls. Der Monitor kommt in einem fetten Paket, alles ist extrem gut verpackt und verschachtelt gegen Hin- und Herfliegen. Der Aufbau ist (im Nachhinein :mrgreen:) recht einfach, ich habe anfänglich mit der Montage der Lichthaube so ein bisschen blöd reingeschaut. Wo wir bei der Lichthaube sind, die ist mit schwarzem Samt/samtähnlichem Material ausgekleidet und besitzt oben ein Loch zum Öffnen, dessen tieferen Sinn ich noch nicht erfast habe.


    Mitgeliefert werden einige Kabel (DVI-Port, USB-C) zum Anschließen an den PC, aber bedauerlicherweise fehlt ein HDMI-Kabel. Alleweil, meine Grafikkarte Nvidia GForce 750 Ti hat eh nur einen HDMI-Mini-Ausgang, also habe ich mir im örtlichen Elektromarkt ein passendes Kabel besorgt. Mitgeliefert zum Monitor wird außerdem ein Protokoll der Kalibrierung ab Werk. Außerdem ist ein Hotkey dabei, mit dem man mit Klicken und Drehen die wesentlichen Einstellungen des Monitors ziemlich schnell ändern kann. Das Ding ist echt klasse. Der Fuß und der Arm zum Aufnehmen des Monitors sind wirklich ziemlich schwer, man kommt nicht in Gefahr zu denken, der Monitor könnte kippen. Am Arm, an dem der Monitor angeklickt wird, ist oben ein eingearbeiteter Griff, der das Tragen der Gesamtkonstruktion ergonomischer macht. Der Monitor hat zwar nur 2k-WQHD-Auflösung (2560 * 1440, Format 16:9), aber mehr wollte ich nicht haben .... und es hätte auch meinen Preisrahmen gesprengt.


    Das Einzige, was nicht mitgeliefert wird, ist ein Kalibrationstool. Aber zumindest gibt BenQ auf der HP die Tools/Hardware an, mit denen sich der Monitor kalibrieren lässt. Und da sind wir bei meiner Frage an die Profis (und ambitionierten Hobbyfotografen), welches Kalibrationstool ihr nutzt? X-Rite i1 Display Pro/ i1 Pro/ i2Pro/ i1 Studio oder Datacolor Spider 4 oder 5? Und wie oft man kalibiert? halbjährlich, vierteljährlich, vielleicht sogar monatlich?


    Viele Grüße aus Crailsheim vom Lokknipser Oli

  • gestern ist mein neuer Monitor bei mir angekommen, der im Betreff genannte BenQ SW 270C.

    Klingt nach einem schönen Spielzeug/Werkzeug, viel Spaß damit! :daumenhoch:

    Der Monitor hat zwar nur 2k-WQHD-Auflösung (2560 * 1440, Format 16:9), aber mehr wollte ich nicht haben .... und es hätte auch meinen Preisrahmen gesprengt.

    Persönlich bin ich seinerzeit auch bei 27" mit 1440p gelanden. Zum einen auch der Preisaspekt, am anderen finde ich die Auflösung auch ohne Skalierung recht angenehm (je nach Programm funktionierte das unter Windows meiner Erfahrung an einem 15" Laptop mit 4k nach mal besser, mal schlechter).

    Das Einzige, was nicht mitgeliefert wird, ist ein Kalibrationstool. Aber zumindest gibt BenQ auf der HP die Tools/Hardware an, mit denen sich der Monitor kalibrieren lässt. Und da sind wir bei meiner Frage an die Profis (und ambitionierten Hobbyfotografen), welches Kalibrationstool ihr nutzt? X-Rite i1 Display Pro/ i1 Pro/ i2Pro/ i1 Studio oder Datacolor Spider 4 oder 5?

    Persönlich nutze ich ein Spyder 5, für das ich mich primär wegen des gegenüber x-rite günstigeren Preises entschieden hatte. Als Software nutze ich die mitgelieferte Herstellersoftware für die Hardwarekalibrierung, einem kurzen Blick zu Prad zufolge scheint das bei deinem BenQ ähnlich möglich zu sein. Software vom Monitorhersteller, die Messsonde von Spyder oder xrite. Dürfte dann auch heißen: Aus dem Kalibrierpaket interessiert dich (zumindest für diesen Monitor) auch nur die Hardware, teurere Pakete, die mehr Software liefern, sind dagegen in diesem Fall weniger interessant. Selbst habe ich seinerzeit zwar das Spyder 5 Pro Paket gekauft, weil es wegen eines Sonderangebots das billigste Paket war, benötigt hätte ich die leistungsstärkere Software gegenüber der damals niedriger angesetzten Expressvariante aber nicht - die Original Spyder Software liegt unangetastet in der Schachtel.

    Das Angebot bei Datacolor scheint sich ein bisschen geändert zu haben, der Nachfolger heißt SpyderX, da müsste man sich ansehen wie das mit der Kompabilität mit der Monitorsoftware aussieht.

    Und wie oft man kalibiert? halbjährlich, vierteljährlich, vielleicht sogar monatlich?

    Denke da hilft ausprobieren. Persönlich glaube ich nicht, dass öfter als halbjährlich in der Praxis nötig ist.

  • Klingt nach einem schönen Spielzeug/Werkzeug, viel Spaß damit! :daumenhoch:

    Persönlich bin ich seinerzeit auch bei 27" mit 1440p gelanden. Zum einen auch der Preisaspekt, am anderen finde ich die Auflösung auch ohne Skalierung recht angenehm (je nach Programm funktionierte das unter Windows meiner Erfahrung an einem 15" Laptop mit 4k nach mal besser, mal schlechter).

    Persönlich nutze ich ein Spyder 5, für das ich mich primär wegen des gegenüber x-rite günstigeren Preises entschieden hatte. Als Software nutze ich die mitgelieferte Herstellersoftware für die Hardwarekalibrierung, einem kurzen Blick zu Prad zufolge scheint das bei deinem BenQ ähnlich möglich zu sein. Software vom Monitorhersteller, die Messsonde von Spyder oder xrite. Dürfte dann auch heißen: Aus dem Kalibrierpaket interessiert dich (zumindest für diesen Monitor) auch nur die Hardware, teurere Pakete, die mehr Software liefern, sind dagegen in diesem Fall weniger interessant. Selbst habe ich seinerzeit zwar das Spyder 5 Pro Paket gekauft, weil es wegen eines Sonderangebots das billigste Paket war, benötigt hätte ich die leistungsstärkere Software gegenüber der damals niedriger angesetzten Expressvariante aber nicht - die Original Spyder Software liegt unangetastet in der Schachtel.

    Das Angebot bei Datacolor scheint sich ein bisschen geändert zu haben, der Nachfolger heißt SpyderX, da müsste man sich ansehen wie das mit der Kompabilität mit der Monitorsoftware aussieht.

    Denke da hilft ausprobieren. Persönlich glaube ich nicht, dass öfter als halbjährlich in der Praxis nötig ist.

    Also mittlerweile wird auch der Spyder X als Hardware für den Monitor genannt. Es wird aber die Software von BenQ empfohlen. Habe gerade beim Support nachgeschaut. Es sieht also ganz danach aus, als wenn ich bei Datacolor fündig werde.


    Danke für Deine Infos!:danke:

    • Offizieller Beitrag

    Früher sollte man die LCDs wegen der alternden CCFL-Hintergrundbeleuchtung regelmäßig kalibrieren, ist das heute bei den LED-LCDs noch zweckmäßig? Die Colorimeter altern ja auch - evtl. verschlechtert sich die Kalibrierung mit fortschreitendem Alter sogar, weil der Colorimeter schneller altert als der Bildschirm.

  • Früher sollte man die LCDs wegen der alternden CCFL-Hintergrundbeleuchtung regelmäßig kalibrieren, ist das heute bei den LED-LCDs noch zweckmäßig? Die Colorimeter altern ja auch - evtl. verschlechtert sich die Kalibrierung mit fortschreitendem Alter sogar, weil der Colorimeter schneller altert als der Bildschirm.

    Wenn man den Herstellern der Monitore auch nur ein bisschen Glauben schenken darf, sollte man auch heute noch Monitore kalibrieren. Ich bin allerdings auch ein Laie in diesem Punkt und verlasse mich deswegen ein bisschen auf die Hersteller.:winke:

  • Die Colorimeter altern ja auch

    Wenn ich mich richtig erinnere, war die Alterung bei einigen, günstigeren Modellen (Spyder) der Fall., weil da organisches Filter verwendet wurde. Die Alterung kann man verzögern (einigermaßen), indem man das Gerät bei Nichtbenutzung vor Lichteinfall schützt. Und genau dem versuchen die Hersteller mit unterschiedlichen zusätzlichen Filtern und Hardware entgegenzuwirken. Seit Spyder 4 liefert der Hersteller Korrekturen für den Colorimeter selbst. Also der muss selbst auchvon Zeit zu Zeit kalibriert werden.

  • Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, Dir einen Colorimeter auszuleihen. Es gibt auch Testbilder im Netz, die bei der Beurteilung der Einstellung helfen können.


    Mein aktueller LG-Bildschirm und auch die Eizos, die ich vorher hatte, waren alle ab Werk so gut eingestellt, da gab es im Prinzip nichts zu kalibrieren.

  • Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, Dir einen Colorimeter auszuleihen. Es gibt auch Testbilder im Netz, die bei der Beurteilung der Einstellung helfen können.


    Mein aktueller LG-Bildschirm und auch die Eizos, die ich vorher hatte, waren alle ab Werk so gut eingestellt, da gab es im Prinzip nichts zu kalibrieren.

    Kann man sich so ein Ding tatsächlich ausleihen? Das wäre ja eine gute Alternative. Danke für den Tipp!:danke:

  • Genau, erstmal sehen :pink: was der Bildschirm macht.

    Nur bei konkretem Bedarf nachjustieren bzw. kalibrieren.

    Auch meine Erfahrung.

    Aber wie erkenne ich, wann ich kalibrieren sollte? Wenn ich sichtbare Farbabweichungen auf verschiedenen Monitoren habe? Oder muss ich einen Testdruck machen? Prinzipiell ist der BenQ ja ab Werk bereits kalibriert, ich sollte also erstmal eine Zeit lang Ruhe haben.

  • Aber wie erkenne ich, wann ich kalibrieren sollte? Wenn ich sichtbare Farbabweichungen auf verschiedenen Monitoren habe? Oder muss ich einen Testdruck machen?

    Wenn du mit dem bloßen Augen absolut (also ohne Vergleich) erkennst, dass man kalibrieren muss, dann ist der Monitor wirklich komplett falsch eingestellt. Bei manchen Laptop- oder Officemonitoren hat man zum Beispiel öfters mal einen deutlichen Blaustich, so z.B. auch das Display meines eher alten Lenovo Laptops. Von diesem Level sollte dein BenQ weit entfernt sein.

    Einen Testdruck daneben zu legen beantwortet dir die Frage, ob ein Druck auf einem bestimmten Papier vom Anbieter deiner Wahl halbwegs ähnlich aussehen wird wie die Anzeige auf deinem Monitor. Falsch eingestellte Farben können da - subjektiv - etwas besser erkannt werden als wenn man nur absolut auf den Monitor schaut. Wirklich zuverlässig und präzise ist das aber auch nicht. Laufen die Tiefen auf deinem Druck nun etwas zu weil das die Eigenschaft des Papiers ist, oder ist dein Monitor zu hell, wie vergleicht man aussagekräftig die Kräftigkeit von Farben auf einem leuchtenden Monitor und einem Papier das beleuchtet werden muss?

    Vielen Nutzern reicht das vielleicht auch - mit farbverbindlichem Arbeiten hat das zwar nichts zu tun, aber wenn man sich bewusst entscheidet, dass man für sein Hobby kein farbverbindliches Arbeiten braucht, weil's nicht nicht so wichtig ist, weil man eh keine Farben bearbeitet, oder warum auch immer, dann ist das natürlich okay.


    Meine persönliche, durchaus von Fehlern geprägte Monitorhistorie: Angefangen mit einem ordentlichen Röhrenmonitor, der seinen Job für die erste Kompaktkameraphase gut getan hat. Erster TFT war ein aus damaliger Sicht eigentlich gutes Office/Gaming-Gerät (sehr blickwinkelinstabil, viel schlechter als das meiste was man heutzutage zu egal welchem Preis kaufen kann), viel schlechter als die Röhre, schnell als leider für Bildbearbeitung unbrauchbar befunden und durch einen Einsteiger-Grafikmonitor (ein Eizo S2231) ersetzt, der dann ein viel stabileres und besseres Bild hatte. Ds Bild war allerdings in Werkseinstellungen etwas warm und zu hell, im Pradtest von damals stand, man könne das mit einer Reduktion des Rotwerts und der Helligkeit auf genannte Werte in den Monitoreinstellungen verbessern, was subjektiv dann auch gut gepasst hat. Mit Drucken war ich weitestgehend zufrieden, gab es Abweichungen so war das gering. Einige Zeit später habe ich noch mal einen Testbild-Druck von saal daneben gehalten, das hat auch gut ausgesehen, minimal sichtbare Abweichungen im blau/cyan/lila Bereich.

    Jahre später ein etwas besseres, moderneres, vor allem hochauflösenderes und größeres Modell besorgt (ein Eizo CS2730, quasi 1:1 die Entsprechung deines Monitors von der Konkurrenz aus Japan), lange überlegt ob Colorimeter nötig oder nicht, dann dafür entschieden und ein Black Friday Angebot für ein Spyder genutzt. Das Bild des neuen Monitor war im Auslieferungszustand gefühlt perfekt, ich hätte nicht sagen können, dass da etwas nicht stimmt. Trotzdem mit dem Spyder und dem monitoreigenen Tool für die HW-Kalibrierung kalibriert - überraschenderweise war der Unterschied direkt (vorher/nachher) trotzdem klar sichtbar. Absolut gesehen wenig, aber eindeutig war da im unkalibrierten Bild ein leichter Grau-Cyan-Schleier, der mit Korrektur dann komplett weg war.

    Zwei Unterschiede erkannt: Im Gegensatz zu meinem alten Monitor waren mir einige Bilder am neuen Monitor etwas zu blass, die Anzeige am alten Monitor war schlicht etwas bunter gewesen. Nicht wahnsinnig viel, aber in einem Bereich, in dem ich bei intensiverer Bearbeitung Regler verstelle. Zudem, die Abweichungen im Blaubereich waren jetzt auch weg. Drucke sehen zwar immer noch anders aus als ein Monitor, aber besagter Farbunterschied lag ab den Einstellungen des alten Monitors.

    TLDR: Für mich persönlich waren die 90€ für das Spyder damals im Nachhinein sehr gut investiert und ich wünschte, ich hätte auch für den alten Monitor schon sehr viel früher ein Colorimeter besorgt oder geliehen.


    Ausgehend von deiner Auswahl beim Monitorkauf und deiner Frage an die "Profis (und ambitionierten Hobbyfotografen)" würde ich dir aus meiner Sicht empfehlen zumindest einmal mit einem geliehenen Gerät auszuprobieren, ob sich hier ein Unterschied ergibt.

  • Wo wir bei der Lichthaube sind, die ist mit schwarzem Samt/samtähnlichem Material ausgekleidet und besitzt oben ein Loch zum Öffnen, dessen tieferen Sinn ich noch nicht erfast habe.


    Als ich den Satz geschrieben habe, habe ich gewusst, wofür das Loch in der Haube ist. Ich bin so ein idiot!:ugly::mrgreen::pink: Für das Kalibrationstool natürlich, man lässt es am Kabel von oben her durch die Öffnung der Haube auf den Monitor.


    Ich habe jetzt mal ein Bild in View NX am BenQ und parallel dazu am Asus Zenbook UX3410UA GV441T entwickelt, dem ja auch eine 100%ige Abdeckung des sRGB-Farbraumes bescheinigt wird. Und dann jeweils am anderen Monitor betrachtet und verglichen, ich konnte keinen Unterschied ausmachen. Also schiebe ich das Kalibrieren noch ein bisschen vor mir her.:winke: