Reine


  • Einer der klassischen Ausblicke auf den Lofoten, vom Reinebringen-Grat auf Reine, oft fotografiert - jetzt auch von mir. :pink:

    Von da oben gibt es sehr viele Möglichkeiten, welcher Ausschnitt, welche Brennweite, von wo am Grat, und dann ändert sich ständig das Licht, hier im schrägen Licht der Mitternachtssonne (die aber trotzdem irgendwann hinter dem Berg verschwindet, auch wenn sie nicht untergeht). Ich war über zwei Stunden dort oben, und bin mit mehr als 200 Bildern wieder herabkommen - Varianten, Details, mit anderem Licht, mit Vordergrund,... Dieses hier ist bisher mein Favorit.

  • Sehr schönes Foto von einer sehr schönen Landschaft. Ich tue mich mit den Jahren immer schwerer mit dieser Art von Bildkritik, wie man anders hätte beschneiden müssen und ob die Kontraste so in Ordnung sind. Möglicherweise hätte ich das Motiv etwas anders aufgenommen - aber das wäre dann eben ein anderes Bild geworden. Ich kann Deins so stehen lassen wie es ist und es genießen. Es vereint für mich sehr schön den sensationellen Ausblick von dort oben mit dem für uns ungewohnten Licht.

    Ich war über zwei Stunden dort oben, und bin mit mehr als 200 Bildern wieder herabkommen

    Glaub' ich gern. Und wenn der Aufstieg noch so höllensteil ist, wie ich ihn in Erinnerung habe, wäre weniger auch verschenkte Zeit und verschenkter Genuss. ;) In der Schweiz gäbe es da längst eine teure Seilbahn rauf, mit einer zweiten Sektion noch auf den Reinetinden, und in den USA wären die gesamten Lofoten längst privatisiert und als Nationalpark mit hohen Eintrittspreisen vermarktet - da reicht es dann, raufzufahren und ein obligatorisches Selfie zu knipsen. Schön, dass man in Norwegen noch zu Fuß raufklettern darf/muss, um das Schauspiel keuchend aber glücklich auch richtig zu genießen - und eben wirklich zu fotografieren.

  • Ich tue mich mit den Jahren immer schwerer mit dieser Art von Bildkritik, wie man anders hätte beschneiden müssen und ob die Kontraste so in Ordnung sind.

    Wenn man das "müssen" durch ein "können" ersetzt, dann kann daraus für mich eine spannende Diskussion werden. Man muss aber auch nichts herbeireden - weil aus das hier

    Es vereint für mich sehr schön den sensationellen Ausblick von dort oben mit dem für uns ungewohnten Licht.

    ist eine für mich interessant Bildkritik. :danke:

    Glaub' ich gern. Und wenn der Aufstieg noch so höllensteil ist, wie ich ihn in Erinnerung habe, wäre weniger auch verschenkte Zeit und verschenkter Genuss. ;) In der Schweiz gäbe es da längst eine teure Seilbahn rauf, mit einer zweiten Sektion noch auf den Reinetinden, und in den USA wären die gesamten Lofoten längst privatisiert und als Nationalpark mit hohen Eintrittspreisen vermarktet - da reicht es dann, raufzufahren und ein obligatorisches Selfie zu knipsen. Schön, dass man in Norwegen noch zu Fuß raufklettern darf/muss, um das Schauspiel keuchend aber glücklich auch richtig zu genießen - und eben wirklich zu fotografieren.

    Sehr steil ist die Route noch, aber inzwischen ausgebaut, weil sie durch viel Erosion immer gefährlicher geworden ist und immer mehr kaputt gegangen ist. Für den Ausbau hat man sich allerdings eine maximal natürliche, stylische, nachhaltige Variante gesucht - man hat nepalesische Sherpas dafür angestellt, eine traditionelle nepalesische Steintreppe aus losen, schweren Natursteinen zu legen. Zum Grat geht nun also eine sichere, schöne, natürliche Treppe, der Grat ist noch völlig frei begehbar. Für mich eine absolut tolle Lösung.



    Ja, in der Schweiz oder auch in Österreich wäre eine Bergbahn wahrscheinlich, und in Deutschland wäre das ganze ohne Touri-Ramschstände und fette Hotels spätestens ums Eck undenkbar und das Boot würde genau da halten, aber auch in vielen anderen Ländern - wenn ich an die Cliffs of Moher in Irland denke, mit riesigem Visitorcenter, und Mäuerchen, das die Touris 2m von der Klippe weghält - zumindest so lange die Aufpasser des Vistorcenters da sind... :duck:Oder auch Island, wo man bei immer mehr Zielen Aussichtsplattformen mit Geländer hat, gefährliche Bereiche abgesperrt sind (und zum Teil natürlich auch die sehr fragile Natur geschützt werden muss). Da habe ich Nord-Norwegen als wahnsinnig angenehm empfunden - was natürlich auch daran liegt, dass die Norweger zum einen das nötige Kleingeld haben, sich solche sicher nicht biilligen Lösungen zu leisten und zeitgleich auch auf möglichen, aber zerstörerischen Extratourismus zu verzichten, zum anderen Nord-Norwegen natürlich ein Nischenziel ist (teuer, mühsam zu erreichen, kalt).

  • .. und in den USA wären die gesamten Lofoten längst privatisiert und als Nationalpark mit hohen Eintrittspreisen vermarktet ...


    Das ist unter gleich mehreren Gesichtspunkten so nicht richtig, denn:

    "Die Aufgaben des National Park Service bestehen darin, die verwalteten Orte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die natürliche Landschaft und Tierwelt und historische Denkmäler für künftige Generationen zu erhalten..." und untersteht direkt dem US-Innenministerium.
    National Park Service – Wikipedia


    Dass das "Eintritt" kostet, versteht sich unter dieser Maßgabe von selbst. Dieser ist in der Relation aber äußerst moderat. Es steht im Übrigen jedem frei, in das "Tal nebenan" zu gehen, ist gratis, und da ist kein Mensch.


    Die Probleme, die die Schweiz, Island und die US-NPs gemeinsam haben, ist schlicht der Auflauf der schieren Menschenmassen. Der ist naturgemäß auf den Lofoten geringer. Man kann ihm jedoch auch aus dem Wege gehen, in den USA natürlich einfacher als in Europa.


    Zum Bild:

    Das Licht macht's hier, und diesbzgl. perfekter Bildaufbau.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    Edited once, last by aeirich ().

  • Bei mir letztens war das Licht nicht ganzso schön .... (ooc, da noch im Urlaub)



    Sehr steil ist die Route noch, aber inzwischen ausgebaut, weil sie durch viel Erosion immer gefährlicher geworden ist und immer mehr kaputt gegangen ist. Für den Ausbau hat man sich allerdings eine maximal natürliche, stylische, nachhaltige Variante gesucht - man hat nepalesische Sherpas dafür angestellt, eine traditionelle nepalesische Steintreppe aus losen, schweren Natursteinen zu legen. Zum Grat geht nun also eine sichere, schöne, natürliche Treppe, der Grat ist noch völlig frei begehbar. Für mich eine absolut tolle Lösung.

    Ja, die Zerstörung der Natur durch die Begehung ohne vorgegebenen Wanderweg (die Sherpatreppe) kann man immer noch sehen, wenn man die Augen offen hat. Durch die Trampelpfade ist Bewuchs und Erdreich ziemlich zerstört, den Rest erledigen Wind und Wasser. Es wird Jahre dauern, bis alle Narben verschwunden sind. Für mich war daher am Ende der Sherpa-Treppe auch Ende des Weges (zumal ich als Flachlandtiroler eh nicht so der Kraxeler bin).


    Und steil? Ja, schon - aber verirre dich lieber nicht auf die Straßen der Inka - der Aufstieg zum Huayna Picchu zum Beispiel ... Die Stufen genauso hoch, nur halb so breit und vor allem auch nur halb so tief - der Fuß passt da nicht unbedingt in voller Länge drauf :o_o:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Und steil? Ja, schon - aber verirre dich lieber nicht auf die Straßen der Inka

    Persönlich bin ich da als begeisterter Bergsteiger eigentlich entspannt. :)

    Bei mir letztens war das Licht nicht ganzso schön ....

    Zumindest gute Sicht :) Für Sonnenaufgang oder -untergang hätten solche Wolken eigentlich Potenzial, wenn sie dann möglicherweise flach von unten angestrahlt werden - aber da müsste man dann natürlich entsprechend timen, was mit den Kompromissen und anderen Plänen einer Reise natürlich nicht immer vereinbar ist. Und sich zutrauen, nach Sonnenuntergang mit Stirnlampe abzusteigen.

  • Und sich zutrauen, nach Sonnenuntergang mit Stirnlampe abzusteigen.

    Von dem Aussichtpunkt wie oben gezeigt 1-2 Schritte nach vorne, und der Abstieg geht in Windeseile vonstatten. Egal, bei welchem Licht und welcher Witterung. :o_o:


    Aber trotzdem (oder gerade deshalb) Bilder mit Sehnsuchtspotential - wenn's die Gesundheit zulässt, vielleicht 2024 oder 2025 wieder - der Winter fehlt mir dort oben noch.