"Fotografieren lernen heißt Sehen lernen"

  • Zitat von "Diaknipser"

    Mir fehlt etwas Platz nach rechts bei dem zweiten Bild.
    Gefällt mir bei deinem ersten Bild besser...


    geht mir auch so.
    Klar wird der Blick beim zweiten Bild auf das Gewächs gezwungen, aber dem Bild fehlt das kompositorische Drumherum.
    Beim ersten sorgt die Tärfenschiefe dafür, dass die Augen immer wieder auf den Baum (?) wandern.

  • Ja, geb meinen Vorschreibern auch recht, außerdem steht's im Gegensatz zu deiner beim Möwenbild aufgestellten Theorie, ich finde auch hier macht's der Hintergrund ...

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Meinungen. Hab schon überlegt, den Thread in der Versenkung verschwinden zu lassen. Da hab ich nochmal versucht, aus meiner amateurhaften Sicht etwas beizusteuern. Ich schreibe halt, was ich mir so denke, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, und bin froh, dass ihr das gerade rückt.
    Als Widerspruch zum Möven-Beitrag sehe ich es nicht. Es ist anders. Und mir hat hier die Einfachheit der drei Flächen (Wiese, Wasser, Wald) im Hintergrund gefallen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das gar nicht so eindeutig. Jedes Bild hat seine Berechtigung, das erste integriert den Baum in die Landschaft, das zweite löst in heraus. Gerade das finde ich interessant.


    Vielleicht ist es ein Fehler zu lange das erste Bild zu betrachten, weil man dann vom zweiten etwas ähnliches erwartet, was es aber gar nicht zeigen soll.

  • @Diaknipser, Frank, BWH


    ist das vielleicht das unbewußte (natürliche) Verlangen nach dem "Rule of Thirds"? Womöglich eine Rebellion der Natur?


    bertram
    Bitte nicht; das ist ein guter Thread, auch wenn es hier nicht so heiß hergeht, wie in "wo/wie/was-ist-das"-Threads (nicht negativ gemeint). Aber ich kann mir vorstellen, dass es hier langfristig gute Beiträge zustande kommen werden.
    Hier fehlt mir dann ein interner "Gefällt-Mir-Button"; ein "i-mog-Button" würde es auch tun, Patrick... :P


    Franz
    :thumbup::danke:


    Übrigens: den "Hingucker-Schwindel" empfinde ich eigentlich ganz nützlich, zumindest in diesem Thread. Hier ist es nämlich egal, ob der Hingucker schon beim Auslösen da war oder im Nachhinein reinmontiert wurde. Dem Beitrag entnehme ich nämlich, dass ein Hingucker dem Bild gut tut. Und genau darum geht es hier, es steht auch im Titel: lernen...

  • Zitat von "bertram"

    Hab schon überlegt, den Thread in der Versenkung verschwinden zu lassen


    Nein, nein, bitte nicht, so war das nicht gemeint, ich finde das auch einen sehr interessanten, anspruchsvollen Thread den ich seit Anfang an gespannt verfolge ....


    Ich hab mich nur selbst gefragt, warum ist es jetzt bei der Möwe gut etwas von der Umgebung zu zeigen und beim Bäumchen weniger, letztendlich ist es doch das was der Fotograf selbst will, die Möwe alleine schön freigestellt oder in ihrer natürlichen Umgebung, das Bäumchen alleine oder auch die Gegend in der es wächst ......


    Das Schöne an der Fotografie ist doch, daß es soviele Möglichkeiten gibt, ein Motiv nach seinen persönlichen Vorstellungen darzustellen und keine ist dabei schlechter oder besser als die andere, solange es einem selbst gefällt ....

    • Offizieller Beitrag

    BWH:
    ja, das sehe ich auch so.
    Übrigens:

    Zitat

    bitte nicht, so war das nicht gemeint


    Nicht wegen der Antworten (im Gegenteil!), sondern schon vorher, weil ich mehr Beteiligung in Form von Themen-Beiträgen mit Bild erwartet hatte und jetzt mühsam versuche, den Thread am Leben zu halten. Wahrscheinlich erwarte ich zu viel.

  • wieso mühsam am Leben erhalten? Dieses Thema ist für Fotografen und solche, die es werden wollen, sehr wichtig. Denn der Fotograf muß das Motiv richtig sehen lernen und kann dann das aufs Bild übertragen. Die Kamera kann dabei nur unwesentlich helfen. ;)


    Gruß phoenix66, der auch noch sehen lernt.

  • Zitat von "Franz"

    Ich finde das gar nicht so eindeutig. Jedes Bild hat seine Berechtigung, das erste integriert den Baum in die Landschaft, das zweite löst in heraus. Gerade das finde ich interessant.


    Vielleicht ist es ein Fehler zu lange das erste Bild zu betrachten, weil man dann vom zweiten etwas ähnliches erwartet, was es aber gar nicht zeigen soll.


    interessant mag sein, ich finde es nicht spannend.
    Es gibt im Bild nichts zu entdecken.
    Mit einem kurzen Draufschauen hab ich alles gesehen.
    Das andere Bild hat Tiefe, das Auge kann "wandern", suchen, entdecken.

  • Zitat von "Equinox"

    @Diaknipser, Frank, BWH


    ist das vielleicht das unbewußte (natürliche) Verlangen nach dem "Rule of Thirds"? Womöglich eine Rebellion der Natur?


    genau so denke ich auch.
    Diese "Regel" wurde schon in der Antike angewandt. Die menschliche Natur verlangt offensichtlich danach.

    Einmal editiert, zuletzt von FrankDpunkt ()

  • Zitat von "bertram"

    [...] ich mehr Beteiligung in Form von Themen-Beiträgen mit Bild erwartet hatte [...]


    Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich erst nach sinnvollen und geeigneten Beispielen suchen muss, die dem Thread gerecht werden. Bei 'wünsch Dir ein Bild' z.B. traue ich mich eher, mit einem halbwegs passenden Bild reinzuspammen. Geht anderen bestimmt ähnlich...

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Das Thema find ich großartig... :thumbup:


    Stichwort:


    Natürlicher Rahmen


    Da will ich mal versuchen was beizusteuern...
    Bei meinem Beispiel gab es die Möglichkeit für den "freien" Blick auf`s Wasser, ich hab mich aber für die Variante mit "Rahmen" entschieden...
    für mich persönlich etwas spannender :)

  • Zitat von "Equinox"

    "Rule of Thirds"


    Ach Drittelregel, jetzt versteh ich, dacht mir schon, was meint er mit 'Regel der Dritten', etwa Diaknipser, FrankDpunkt und mich :ugly:


    Ja, auch so eine Regel an die man sich halten kann oder auch nicht, kommt auf den Fall an, vielleicht findet sich noch ein Beispiel ....

  • Zitat von "bertram"

    Wobei ich im zweiten Bild den Stamm absichtlich genau in den goldenen Schnitt gelegt habe. :-o
    Vielleicht macht die rechtslastige Krone das Verhältnis optisch zunichte. (?)



    das spricht zumindest dafür, dass eine simple Dreiteilung des Bildes eben nicht den Erfolg einer "Regel" sicherstellt.
    Sie, die "Regel" ist also komplexer, schwerer zu fassen, als das eine mathematische Formel kann.

  • Zitat von "knipserlehrling"

    Das Thema find ich großartig... :thumbup:


    Stichwort:
    Natürlicher Rahmen
    Da will ich mal versuchen was beizusteuern...
    Bei meinem Beispiel gab es die Möglichkeit für den "freien" Blick auf`s Wasser, ich hab mich aber für die Variante mit "Rahmen" entschieden...
    für mich persönlich etwas spannender :)


    Schönes Beispiel :thumbup: ! Die Komposition gefällt mir gut. Ohne Rahmen wäre es langweilig(er).

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Zitat von "bertram"

    Wobei ich mir überlege, ob ein bißchen weniger Rahmen nicht noch vorteilhafter wäre. Ein Schritt nach vorne hätte auch die Baumgruppe am anderen Ufer von dem Schilf im Vordergrund optisch etwas getrennt.


    Dann wäre aber mein Stativ in`s Wasser geplumpst.. :mrgreen:

  • Eine optimale Kombination aus
    * Standpunkt
    * Aufnahmehöhe
    * Blickrichtung
    * Brennweite
    zu finden, ist (für mich und die meisten anderen wohl auch) wirklich nicht besonders einfach, nachdem sich die Wirkungen dieser Faktoren immer aufeinander auswirken.


    Wer sich nicht ganz sicher ist, von woaus und aus welcher Höhe mit welcher Brennweite und aus welchem Winkel das beste Ergebnis zu erwarten ist, dem würde ich raten es einfach auszuprobieren, bei interessanten Motiven verschiedene Aufnahmen mit veränderten "Parametern" zu machen.


    Ein Beispiel:




    5 Aufnahmen des gleichen Sees, der 5x ganz im Bild ist - und doch sind die Aufnahmen sehr unterschiedlich, ich mag eigentlich nur die letzte (rechts unten).




    Hier noch einmal ein Beispiel für die angesprochene Raffung durch ein Tele:




    Hügel und Dorf rücken optisch nah zusammen, obwohl real etwa 1000 Höhenmeter dazwischen liegen.