Adobe präsentiert einen Software-Stabi

Und wenn deine Prognosen alle richtig sind und die Kamerlandschaft - wie alle anderen "Landschaften" - so aussieht, dass man nach dem Anknipsen des Fotoapperates nur noch das Gehirn ausknipsen muss, dann schmeiß ich meinen digitalen Kram wirklich weg und steige auf das hohe analoge Ross und lach mir ins Fäustchen...

Also wirklich - diese Automatisierungen die überall Einzug halten sind ja schrecklich!

Zitat von "le spationaute"

( )

Ich meine, das Ding gehört in den Satz davor, genau wie der Stabi von Adobe, der in die Videokamera davor reingehört. Schrecklich diese verwackelten Videos...

Naja, mal schauen, was uns die nächsten halben Jahre bringen; vielleicht kann ich dann auf meine Chemo-stabi-letten verzichten...

Ich glaub jetzt nicht, dass es so "schlimm" kommt, Stabis werden schon auch in Zukunft verwendet werden. Diese Verfahren zur Dekonvolution für verwackelte oder defokussierte Bilder sind ja nicht neu und auch in einigen Programmen drin. Adobe hat das jetzt vermutlich so weit automatisiert, dass es nun einfach zu handhaben ist, und man nicht mehr die Parameter selbst finden muss.

Ich sehe es eher als Unterstützung für einen mechanischen Stabi, um vielleicht nochmal eine halbe oder gar ganze Blendenstufe rauszukitzeln.

...Na dann viel Spass mit der Analogen, Dirk.

Wie man bei einer solch fantastischen Neuerung schon wieder die Keule auspacken kann, verstehe ich nicht, aber nun gut. Wenn das auch nur im Ansatz funktioniert, würde es einen hohen Stellenwert in der Datenrettung annehmen. Ich frage mich ohnehin, warum das heissen soll, dass dem Fotografen alles abgenommen wird? Ich wusste nicht, dass die Hobbyleute alle mit einem 1000€ Photoshop beseelt sind.

Ist jedenfalls ein ganz toller Ansatz, den ich vor kurzem sehr gut hätte gebrauchen können... .

Wo wir bei Softwarede- bzw. -entwackler sind: haltet ihr sowas für möglich?

ghooosty,

sollte auch ein bissl sarkastisch sein.
Prinzipiell ist das ja eine technische Entwicklung die man durchaus wertschätzen kann. Zusammen mit einem optischen Bildstabilisator wird wohl so manches verwackelte Bild der Geschichte angehören.

Dennoch sehe ich das auch ein wenig techniksoziologisch. Ich arbeite selbst momentan in einem Projekt, welches sich mit Medienkompetenz beschäftigt. Du kannst mir glauben, dass die Abnahme von Arbeit und Denkprozessen seitens moderner Medien nicht gerade zu einer Steigerung der Kompetenz deren Verwender führt. Es wird mitunter alles zu einfach.

Gib jemandem eine Nikon D6500 oder eine Canon 750D in die Hand mit ISO 250000 und den oben erwähnten Boardmitteln. Die Fotos die auf der SDH-Karte landen sind bestimmt sehr gut. Aber irgendwie macht das ganze dann kein Spaß mehr für mich.

Ich wollte nicht die Keule rausholen. Ich denke nur schon wieder zu viel...

BTW: what is an algorithm?

Ich habe manchmal das Gefühl der Output des Sensors wiegt mehr als der Spaß an und die Bedeutung der Fotografie

Ich weiß nicht, aber so lange immer noch nicht die Motivklingel erfunden ist, und so lange man vor dem Fotografieren immer noch selbst den Bildausschnitt etc wählen muss, so lange macht Fotografie noch Spaß.

Ich habe jedenfalls noch kein Foto gesehen, dass allein durch die technische Perfektion einen Platz an meiner Wand verdient hätte.

Zitat

Das gehört hier aber eigentlich nicht her...

Das hat mit dem Spaß an der Fotografie ja erst mal wenig zu tun.

Wieso?

Du schreibst doch dass das Ganze in den Kameras der Zukunft Einzug hält. Warum sollen wir das Thema denn davon loskoppeln - tun wir doch sonst nicht

Eine Kamera die mir das Verständnis über ihre Funktionsweise und die Aufnahmeparameter abnimmt macht mir keinen Spaß. Außerdem bezweifle ich dass ich dann noch freiwillig Gehirnschmalz für andere Kameras aufbringe. Ok, es gibt natürlich weniger blöde Gesichter vor den LCD-Displays warum das Foto verwackelt ist

Es sei ja auch nur angemerkt, dass das durchaus ein Szenario ist.

P.S: Mal abgesehen davon. Wer leistet sich Photoshop CS-X und verwackelt dermaßen seine Bilder (Achtung nicht ganz ernst gemeint)

...Grundsätzlich ist ja die Überschrift mal falsch.

Es handelt sich ja um keinen Software Stabi, denn der erkennt die Bewegung in der Kamera. Es handelt sich einfach nur um ein Programm, welches einem Daten retten kann, dass kann und wird so schnell nichts an mechanischen Bauteilen ersetzen... .

Zitat von "wuschler"

Das ist so ein nettes Beispiel (von dem ich mich auch nicht freisprechen kann) "Wenn ich es nicht benötige ist es Quatsch"

Aus meiner Vergangenheit, mit anderen Motivschwerpunkten, fallen mir da einige Beispiele an wo ich so etwas sehr gut hätte gebrauchen können.

Nicht dass ihr mich da missversteht. Nur weil ich die Entwicklung solcher Produkte auf eine Art und Weise beleuchte, die nicht sofort jedem in den Kopf schießt, und ich auch durchaus Kritikpunkte daran finden kann, heißt das weder dass ich das Ganze verbieten will, noch dass ich es nicht benötige.

In manchen Situationen ist so etwas wirklich sinnvoll. Darum geht es mir aber nicht.

Im Endeffekt zählt vermutlich - wie überall anders auch - nur was unterm Strich dabei herauskommt.
Unsere Gesellschaft ist ergebnisorientiert... Naja wir werden schauen ob uns das alle weiterbringt. Sieht auf jeden Fall beeindruckend aus, was die Adobe-Entwickler da auf die Beine gestellt haben (auch wenn man es sich im Video noch detaillierter wünscht).

Guten Morgen,

Zitat von "wuschler"

Stell dir vor, auch andere haben ein Gehirn

Das habe ich auch nicht gesagt... Keine Ahnung was Du meinst. Mir geht es hier auch nicht um ambitionierte Hobbyfotografen.

Zitat von "wuschler"

Solange eine Automatik nur als Option zur Verfügung steht und mir nicht zwangsweise aufgedrückt wird sehe ich das ganze ausgesprochen entspannt. Was andere jetzt an Automatiken nutzen oder haben wollen ist mir jetzt aber so was von..

Jo... dann gehst auch Du ja allein von Dir selber aus. Aber das ist natürlich ok.

Zitat von "wuschler"

Rumgeknipse wird jetzt auch nicht wertvoller wenn man statt einer digitalen mit einer analogen nebst Belichtungsmesser rumwerkelt.

Das ist ja völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Muss auch nicht analog sein, und von einem separaten Belichtungsmesser habe ich schon mal garnichts erwähnt.

Ich befürchte einfach dass das Fotografieren schon zu einfach werden könnte. Hier findet sich auch noch irgendwo ein Thread bei dem es um die softwareseitige Beeinflussung des Fokuspunktes und Schärfentiefe geht. Zusammen mit dem Software-Stabi und dem megalomanen ISO-Empfindlichkeiten brauch es nicht mehr viel Eigenleistung für ein Foto. Das hat positive Eigenschaften, aber vielleicht auch negative - und einen negativen Aspekt wollte ich ansprechen: Ich beobachte die Gesellschaft dabei wie sie wahrnehmumgsechnisch abstumpft und Arbeit und Denkprozesse technisch auslagert. Alles wird automatisiert, Kinder wissen nicht wie Paprika aussieht und denken Milch kommt aus Tetrapacks, die Leute brüllen ihr Iphone an weil es nicht sofort reagiert (immerhin muss das Signal in den Weltraum ) - so richtig hinterfragen wie etwas funktioniert ist out. Das scheint aber auch der generellen Informationsflut geschuldet zu sein. Mich berührt das in diesem Fall eher weil ich Fotografie als mein Hobby bezeichne.

Wie dem auch sei. Das führt schon am Thema vorbei. Ich habe auch mehrere Male versucht das Thema wieder auf normale Wege zu leiten. Es muss mir übrigens auch niemand zustimmen

Ich finde es gut dass wir das Video überhaupt zu Gesicht bekommen. Anscheinend ist es privat - über Youtube findet man es nicht..

Zitat

Ich finde es gut dass wir das Video überhaupt zu Gesicht bekommen. Anscheinend ist es privat - über Youtube findet man es nicht..

Ich bekomm's gleich drei mal, wenn ich nach adobe 2011 deblurring suche

Dann bin ich hier wieder angeschmiert im Uni-Netzwerk - da habe ich in letzter Zeit oft. Oben überm Video steht auch "Privat" - naja seis drumm