Raynox DCR-250

  • Für alle Raynoxbesitzer (und die es noch werden wollen) das beruhigende Conclusio am Anfang, es taugt ... und wie es taugt!


    Eigentlich bin ich makrotechnisch ganz passabel ausgestattet. Jaja, ich weiss; mit "eigentlich" beginnen immer die Argumentationen die dann mit unnötigen Geldausgaben enden, würde meine bessere Hälfte sagen.
    Für die R1 besorgte ich mir fast sofort die Original Sony Makrolinse, da der Makromodus der R1 ohne Hilfsmittel diesen Namen nicht verdient, so ähnlich wie auch manche Objektive im DSLR Bereich, die mit Ach&Krach gerade mal einen Abbildungsmaßstab von 1:4 erreichen (Z:B: das Sigma 24-70mm F2,8 EX DG MACRO)
    Die Original Sony Makrolinse ist kein Schnäpchen, beim lokalen MM bekam ich sie für 118€, was (magels Portokosten) auch nicht viel teurer ist als online und vor allen Dingen schneller ging als bei manchen mitunter dubiosen Billigstversendern. Für die R1 alleine wäre sie mir trotzdem ein bißchen teuer gewesen, aber da das 17-85is usm das gleiche Filtergewinde hat, war das schon irgendwie legitimierbar.
    Ansonsten sind noch ein Leitz Apo-Makro-Elmarit-R 1:2,8/100 und ein Leitz Makro-Elmar-R 1:4/100 im Spiel. Beides Gläser aus den 80ern mit einem Abbildungsmaßstab von 1:2 bzw 1:3. Für das Kleine 1:4/100 darüberhinaus noch den passenden Elpro (Achromat +4,9 Dioptrien), das große Apo-Makro konnte ich bisher im Bedarfsfall (aufgrund seines ungünstigen Filtergewindes von 60mm) nur noch mit Tele oder Makrokonverter vergewaltigen, was bei MF Objektiven und fokussieren bei Arbeitsblende nicht wirklich Spass macht.


    Aufgrund dieses Bildes kam was kommen musste
    http://www.digicamfotos.de/4im…tails.php?image_id=160165
    (eigentlich, jaja ...)


    Bei Amazon bestellt, da ab 20€ keine Versandkosten/Nachnahmegebühren anfallen war das auch kaum teurer als beim billigsten Konkurrenten und Mittwoch Nacht bestellt und Freitag geliefert fand ich auch ok.


    So, genug geschwafelt, ein paar Bilder zum Ansehen. Das erste Bild ist Freihand, die anderen natürlich vom Stativ, bei der DSLR mit den üblichen Vorsichtsmaßnahme: Spiegelvorauslösung und Timer.
    Alle Bilder sind in Originalgröße, aber aufgrund besserer Handhabbarkeit mit Faststone auf JPG Qualität 90% reduziert worden (zwischen 700KB-1,4MB). Pixelpeeper könnten zwar minimale Unterschiede entdecken, aber da es alle Bilder betrifft, sind die möglichen "Verluste" fair verteilt, dafür die Datenmenge locker halbiert (als DSL-Light Benutzer mit steinzeitlicher ISDN Uploadgeschwindigkeit achtet man auf sowas)


    Ein Blümchen (ca 20mm Durchmesser) in freier Natur war das Opfer, um einen Eindruck zu erhalten im "Nahaufnahmemodus" der R1, 120mm Brennweite.
    Die Blende war, sowohl bei der R1 als auch der EOS 20D auf F:11 gesetzt.


    Ausgangsbild R1


    R1 + VCL-3367


    R1 + DCR-250


    20D + 100mm Apo-Makro


    20D + 17-85 is usm + DCR-250


    20D + 100mm Apo-Makro + DCR-250


    Ein paar nebensächliche Bemerkungen von mir:
    Das Raynox DCR-250 hat eine verblüffend gute optische Leistung, das APO-Makro ist ein ziemliches Mimöschen und wird schlagartig flau und unscharf, wenn man ihm eine der üblichen Billignahlinsen vor die Frontlinse hält. Das DCR-250 dürfte kaum schlechter sein als ein Achromat. Für R1 Besitzer, die nicht gleich mit dem extremen Abbildungsmßstab des DCR-250 einsteigen wollen wäre das DCR-150 eine sicher sehr gute Alternative zur Original Sony Makrolinse, gleicher Abbildungsmaßstab für weniger als die Hälfte des Geldes.
    Sowohl bei der R1 als auch bei der 20D mit dem 17-85 ist eine Randabschattung deutlich zu erkennen, wobei sie bei der R1 mal mehr, mal weniger sichtbar ist. Woran das liegt hat sich mir noch nicht erschlossen, vielleicht Blendenabhängig (ich habs ja erst einen Tag :) )
    Aufgrund der Schnapphalterung finde ich das Teil auch für DSLR Besitzer stark überdenkenswert, zumindest wenn man mehrere Objektive hat die man nicht immer dabei hat, meine stino 50mm Festbrennweite mutiert dadurch zu einem passablen Makro mit 1:2 Abbildungsmaßstab.
    Die Randabschattungen die beim 17-85 bei 85mm Brennweite nicht zu übersehen sind, treten bei den für Vollformat gerechneten Festbrennweiten nicht auf, beim 100mm war das zu erwarten, beim 50mm erhoffte ich es, aber selbst beim 35mm WW war noch nichts sichtbar.

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

  • Zitat

    mol schrieb:
    Aufgrund der Schnapphalterung finde ich das Teil auch für DSLR Besitzer stark überdenkenswert, zumindest wenn man mehrere Objektive hat die man nicht immer dabei hat, meine stino 50mm Festbrennweite mutiert dadurch zu einem passablen Makro mit 1:2 Abbildungsmaßstab.


    Kann ich so unterschreiben. Habe ab und an die Kombination Nikon 50 mm/1,8 und eben dieses Raynox benutzt und kam zu recht befriedigenden Ergebnissen, die so auch recht preiswert entstehen.
    Zudem nehmen beide Teile im Rucksack oder der Fototasche nur wenig Platz in Anspruch und dezimieren die Last, die ein Fotofan ohnehin zu tragen hat... ;)


    Beispielfoto siehe hier


    gruß willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

  • :danke: für die interessante Anregung. Ich hab das teil auch noch irgendwo rumliegen - in fast neuwertigem Zustand. Werd ich gleich mal ausprobieren. Bisher war ich immer zu faul dazu, weil ich mit der 50D und dem 18-135mm solche 100%crops kreieren (van Gaal-Deutsch !) kann, die mich doch sehr positiv überrascht haben:


    http://www.pic-upload.de/view-…2/IMG_0769-Kopie.jpg.html


    http://www.pic-upload.de/view-8525349/IMG_2237.jpg.html


    Mal sehen, was das Raynox an der 50D kann...

  • Hab das Raynox DCR-250 jetzt mal an mein EF 1:1,8/50mm geklemmt und mangels anderer geeigneter Objekte den Modeschmuck meiner Tochter bei ziemlich trübem Licht auf die Fensterbank gelegt. Bei ISO 1250 konnte ich dann mit 1/60 sec.bei f 8 fotografieren...Wie mol schon feststellt, hat dieses 40,00€-Teil eine erstaunliche optische Qualität:


    http://www.pic-upload.de/view-8619796/IMG_3591.jpg.html


    Bei dem Foto von meiner Heftmaschine habe ich mal meinen inneren eingebauten Bildstabi :mrgreen: mit derselben Kombination getestet. Für Freihand oneshot ist 1/13 sec. gar nicht so schlecht - auch wenn´s letztlich ein ganz klein wenig verwackelt ist...was man aber erst in der 100%Ansicht wirklich sieht :cheers: Die Kombination von EF 1:1,8/50mm+Raynox 250 schlägt sich jedenfalls sehr ordentlich...
    Hier f 11, 1/13sec., sonst wie oben (beide völlig unbearbeitet):


    http://www.pic-upload.de/view-8620076/IMG_3567.jpg.html

  • Da stößt man in ganz neue Räume vor! Mir persönlich wäre das 250er aber wohl zu extrem (z.B. die geringe Schärfentiefe). Ich überlege schon eher mir mal das 150er zuzulegen.


    Hast schon mal versucht das Raynox an das Canon 18-135mm zu schnallen?

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Zitat von "Belastungstester"

    Da stößt man in ganz neue Räume vor! Mir persönlich wäre das 250er aber wohl zu extrem (z.B. die geringe Schärfentiefe). Ich überlege schon eher mir mal das 150er zuzulegen.


    Hast schon mal versucht das Raynox an das Canon 18-135mm zu schnallen?


    Hab ich jetzt mal versucht. Macht aber nicht so wirklich Spaß wie mit dem 50mm, weil man ziemlich aufpassen muss, dass man sich wegen des geringen Abstands von gewölbter Linse zum Raynox mit den evtl. zu weit nach innen gedrückten Klemmverschlüssen des Raynox nicht die Vergütung der Linse abschrammt. Formatfüllend (ohne schwarze Ränder) kann man auch nur in der Endbrennweite arbeiten, da widerum zeigen sich dann doch überall deutliche CAs. Bei 85mm (Beispiel unten kann man aber ganz ordentliche Ergebnisse erzielen, die dann durch Bearbeitung (Ausschnitt, Belichtung, Kontrast, Nachschärfung etc.) noch deutlich zu verbessern wären. 18-135mm+Raynox bei ISO 1250, f 11,1/25, 85mm:


    http://www.pic-upload.de/view-8631010/IMG_3606.jpg.html

  • hab' beide (150 + 250) mal testen können (an der FZ50..die "Makros" sonst nur im WW-Modus kann...)
    Die optische Qualität dieser Zusatzobjektive ( ist ja nicht bloß eine Linse) ist wirklich gut...besonders wenn man den Preis in Betracht zieht.
    Für "Gelegenheitsmakros" und für den Anfang sollte man vielleicht erst mal das 150 bevorzugen

  • Zitat von "x33"


    Für "Gelegenheitsmakros" und für den Anfang sollte man vielleicht erst mal das 150 bevorzugen


    :thumbup:
    Und ich würde auch sagen, dass man (ob 150 oder 250) von der Brennweite des Objektivs, vor das man den Raynox schnallen will, abhängig machen sollte.. An einem 200mm Objektiv mit dem Raynox 250 zu arbeiten ist schon recht pervers.. :ugly: Andersrum bringt der Raynox 150 an kurzen Brennweiten (da die kürzeste Aufnahmedistanz da eh meist recht gering ist) meist nicht sonderlich viel..


    Kurz gesagt: kleine Brennweiten --> Raynox 250
    große Brennweiten --> Raynox 150


    Anbei mal ein Bild mit dem Raynox 150 (bei 210mm an APS-C), damit man sich die Dimensionen vorstellen kann, in denen man sich bewegt (unbeschnitten, nur verkleinert):

  • Zitat von "NOP"

    Anbei mal ein Bild mit dem Raynox 150 (bei 210mm an APS-C), damit man sich die Dimensionen vorstellen kann...


    ...das sind reichlich 20mm, der APSC-Sensor ist ca 22mm breit...damit bist du bei "echten" 1zuz1!


    Die optimale Brennweite (bei einem Zoomobjektiv) dürfte man für so einen Zusatz dann gefunden haben, wenn gerade keine Vignettierung mehr sichtbar ist...aber das hängt natürlich sehr von den Qualitäten des verwendeten Objektives ab...
    Manche Objektiv-Sensor-Kombinationen sind so ausgereizt, dass selbst eine gute Nahlinse mit gerade mal zwei Dioptrien (z.B. Canon Achromat) schon zu viel ist...da kommt dann mit einem Raynox nur noch Murks raus (da kann aber das Raynox nix dafür...)

  • Zitat von "x33"

    damit bist du bei "echten" 1zuz1!


    Jep.. Und hier nochmal schnell 3 Beispiel, was mit dem Raynox 150 geht (jeweils ungefähr an der Naheinstellgrenze des Objektivs, Daten stehen im Bild, unbeschnitten, verkleinert). Wie man sieht, ist die Vergrößerung bei 50mm und 70mm ungefähr gleich (beim Tamron kann man etwas näher ran..), aber am Tamron geht es nicht ohne starke Vignettierung..
    PS: Da hat sich ein Druckfehler eingeschlichen, das Objektiv ist natürlich das 70-210mm/3,5-4,5 USM :oops:

  • So staubscharf sieht es aus, wenn man das Raynox 250 bei 135mm mit der 50D verwendet. Zum Vergleich erst mal die `Vorlage´ bei 85mm, dann der Ausschnitt per Macrolinse und 135mm:


    1. http://img13.imageshack.us/img13/47/img3597aj.jpg


    2. http://img200.imageshack.us/img200/2029/img3599f.jpg


    Vielleicht sollte ich doch mal entstauben... :mrgreen::pink:

  • Ich kann mich den positiven Erfahrungen mit diesem Raynox nur anschliessen. Mit meiner Lumix FZ-30 habe ich überwiegend das DCR-250 und hin- und wieder auch das DCR-150 genutzt. Ich bin gerne mit "leichtem" Gepäck in Wald und Flur unterwegs, da ist die Sache mit den Schnapp-Anschlüssen genau das Richtige.
    Das DCR-250 ist auch hervorragend in Kombination mit meinem Nikkor 50 mm/1.8 geeignet. Wers gerne größer möchte, ist in diesem Fall auch mit dem Raynox MSN 202 gut beraten. Beispiele:
    http://www.flickr.com/photos/gabitemmen/5343235885/ (MSN-202, Nikon D300)
    http://www.flickr.com/photos/gabitemmen/4867922327/ (MSN-202, Lumix FZ-30)
    http://www.flickr.com/photos/gabitemmen/4848326909/ (DCR-250, Nikon D300)
    http://www.flickr.com/photos/gabitemmen/4868534556 (DCR-250, Lumix FZ-30)