Was bringt 2012 für die Fototechnik?

    • Offizieller Beitrag

    Durch einen Artikel auf Golem kam ich auf die Idee für diesen Thread.


    Die Digitalkamera-Revolution verzichtet auf hohe Auflösungen


    Ein paar Zitate [Quelle Golem.de]:


    Zitat

    Nichts Geringeres als eine Revolution der Fotografie steht mit der Einführung der ersten Lichtfeldkamera an. Die kastenförmige Lytro soll Anfang 2012 in den Handel kommen.
    Ihr fehlt fast alles, was moderne Digitalkameras auf den ersten Blick immer haben. Es gibt keinen Autofokus, die Lytro nimmt keine Videos auf, das Gehäuse ist nicht besonders hübsch und das Display gerade einmal 33 mm groß. Dazu kommt, dass die Auflösung der Bilder mit ungefähr 540 x 540 Pixeln nur ein bescheidenes Niveau erreicht.



    Zitat

    DSLRs erreichen Mittelformatauflösungen


    Der Megapixel-Wettbewerb wird 2012 durch neue Spitzenleistungen der Halbleiterindustrie wieder angefacht. So soll zum Beispiel Nikon mit der D800 eine Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor auf den Markt bringen, die auf 36 Megapixel Auflösung kommen soll. Derart hohe Auflösungen sind derzeit noch sperrigen Mittelformatkameras vorbehalten.



    Zitat

    Spitzenfotografin empfiehlt Smartphone als Schnappschusskamera


    Annie Leibovitz, eine der bestbezahlten Fotografinnen der Welt, empfahl in einer US-Talksendung das iPhone 4S als beste Kamera für Schnappschüsse.



    Zitat

    Canon bleibt dem Evil-Markt fern


    2011 war das Jahr, in dem die sogenannten Evil-Kameras (Electronic Viewfinder Interchangeable Lens) ihren großen Auftritt hatten. Manche Hersteller bieten die spiegellosen Systemkameras nun schon in der dritten Generation an und selbst Marktschwergewicht Nikon ist nun neben Pentax in diesen vielversprechenden Markt eingestiegen. Canon fehlt auffälligerweise und will vielleicht erst einmal abwarten, wie sich Erzkonkurrent Nikon mit den V-Kameras schlägt.



    Was meint ihr? Kennt ihr noch weitere Artikel dieser Art?



    Gruss Patrick

  • Es gibt zu den Nikons ein Interview, dessen Übersetzung aber nicht ganz eindeutig ist. Man geht aktuell davon aus, dass die D4 sportlich und die D800 auflösungsorientiert kommen.


    Ich fand das vergehende Jahr bei den Kompakten und Spiegellosen absolut spannend. Da wird nächstes Jahr nicht mehr viel kommen, maximal ein wenig Modellpflege. 2012 wird das Jahr der Boliden. Allerdings erwarte ich dort keine Wunder, auch wenn die vermutlich 36Mpix einer D800 heiß diskutiert werden. Dinge wie diese Lichtfeldkamera nehme ich zwar wahr, aber halte sie in derzeitigem Entwicklungszustand nichtmal für Spielzeug.

  • Zitat von "fabi"

    Dinge wie diese Lichtfeldkamera nehme ich zwar wahr, aber halte sie in derzeitigem Entwicklungszustand nichtmal für Spielzeug.


    So denk ich im Moment auch noch über diese Kamera.
    Im Prinzip ists ne Webcam, wo man nicht mehr fokussieren muss :D
    Ach halt, filmen kann der Brühwürfel ja auch nicht.


    Ansonsten kann man sich bei heutigen Kameras kaum noch was dazuwünschen.
    Hier und da kleinere Verbesserungen vielleicht. Aber sonst ist doch alles da was man braucht.
    Canon muss jedenfalls mal seinen Linsenpark auffrischen, was laut Canonrumors hoffentlich auch passiert.
    Es gibt zu viele alte Linsen die mal auf den Stand der Technik gebracht werden müssen.

  • Mein Wunsch - der ja in erster Linie auf weglassen basiert - wird wohl nicht (nie mehr) erfüllt werden. Nämlich das in den Produktpaletten der wenigen im Dorf übriggebliebenen Kamerahersteller etwas mehr Platz für "Nischen"geräte wäre und man die ein oder andere Hilti der Fotografie kaufen könnte. Ohne Spielerei, ohne die kommende Anbindung an UMTS, Facebook und google, ohne die sicherlich auch kommenden Apps und Personalisierungen (Handys werden immer mehr Kamera, die Kameras werden zwangsläufig mehr Handy sein müssen).
    Ich würde mir spezialisiertere Kameras anstatt vollgestopfter Spielzeuge wünschen, Kameras, die kein Video und keine Darmspiegelung können, aber dafür brillante Schärfe auf Pixelebene für Natur, Landschaft, Makro bieten. Kameras, die man genauso kinderleicht und ohne verspielte UI's und Mammut-Menüs bedienen kann wie einst eine Leica M6 oder Pentax MX.


    Stattdessen geht der Trend wie gesagt zu online-Kameras, sicherlich zu noch mehr "Art-Filtern" sowie bald Apps für die direkt verschickbaren Schnappschüsse, die Megapixel, Framerate und ISO werden weiter gesteigert egal ob es irgendjemandem nutzen bringt (außer der gesamten Hersteller-Maf*a inkl. Computer-/Speichermedienproduzenten und Handel), es wird weiter an Bauteilen, Bedienungselementen und (hochwertigen) Materialien gespart usw...
    ...aber wir werden unsrer ersten Bürgerpflicht, dem Konsum, ja weiterhin frönen. Passt also schon. :)

  • Zitat von "Roppongi"

    2. Die Sigma SD1 hat schon lange 46 Mp. Echte 46, nix interpolierte und verschmierte und zusammengeratene Pixel. Und der Sensor ist im APS-C Format.


    Sorry, aber die hat aufgrund der Foveonschönrederei nur ~15,3 MP.
    Die 46 MP werden ja gern angegeben um Käufer zu täuschen, aber real ist das nicht.

  • Sie hat zwar 46 Mill. echte Sensorzellen, aber halt in drei Schichten, das fertige Bild bleibt bei 15,3 MP. Insofern ist der Sensor zwar sicher aufwändiger als ein 15MP Bayer, aber er bietet nicht die dreifache Auflösung, sondern je nach Bildinhalt wenig (s/w Testmuster) bis einiges mehr (Farbtestmuster).

  • Bis auf den Punkt, dass Kameras mMn schon Videos können sollten, bin ich ganz der Meinung von Manolo.

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

  • Kommt halt einfach drauf an, ob man von Auflösung oder Auflösungsvermögen redet. Die Auflösung beträgt in beiden Fällen echte 15 Megapixel, das Auflösungsvermögen ist natürlich unterschiedlich, hängt aber auch noch vom Objektiv ab.


    Aber die Foveon-Bayer-Diskussion wurde ja schon hinreichend oft geführt, und trägt wenig zum Thema bei. Höchstens in dem Sinne, dass ja auch andere Hersteller an ähnlichen Konzepten arbeiten. Ob man 2012 oder jemals was davon sehen wird, ist natürlich fraglich.

  • Zitat von "Tri-X"


    Aber die Foveon-Bayer-Diskussion wurde ja schon hinreichend oft geführt, und trägt wenig zum Thema bei.


    So sieht's aus. :)



    Zitat von "Tri-X"

    Höchstens in dem Sinne, dass ja auch andere Hersteller an ähnlichen Konzepten arbeiten. Ob man 2012 oder jemals was davon sehen wird, ist natürlich fraglich.


    :thumbup:

  • Denke auch, dass kamerainterne, heftige Bildbearbeitungen bzw. Bildstile zunehmen werden, wie auch bei Smartphones als App vorhanden sind; also etwa Crossprocessing, Fake-Polaroid, Pseudo-HDR, Bleach-Bypass, "altes Foto", usw. usf. Damit lässt sich - direkt per Bluetooth aufs Handy überspielt und hochgeladen - ein facebook-Album doch allzu schön künstlerisch aufwerten... :ugly::pink:

  • Zitat von "PatrickS3"

    Nichts Geringeres als eine Revolution der Fotografie steht mit der Einführung der ersten Lichtfeldkamera an.


    Also Leute, ich kapier's ja noch nicht ganz. Nehmen wir mal an, wir haben das Jahr 2020 und alle Kameras können Lichtfelder in hinreichender Auflösung aufnehmen. Dann kann ich also die Schärfen-Ebene nachträglich noch dorthin legen, wo ich sie heute vor der Aufnahme schon hinlegen kann. Hm ... :| . Dann gibt es für die Präsentation solcher Bilder (Verzeihung: Felder - und die nennen wir dann sicherlich schön neudeutsch "arrays") also zwei Möglichkeiten: entweder Ihr seht sie genauso wie heute, bloß wisst Ihr nicht, wann ich den Fokus festgelegt habe. :pink: Oder aber, wir alle können in jedem Bild beliebig mit der Tiefenschärfe herumspielen. Ob wir darauf wirklich gewartet haben ... :???: O.k., vielleicht hat's ja Vorteile für Sport- und Schnappschuss-Fotografie, wenn so ca. 1/20 sek. für's Fokussieren entfällt. Der andere Aspekt: 3D - und jeder kann das Objekt dann am Bildschirm drehen und wenden? Find ich super für Medizin und Technik - aber ob das wirklich eine neue (REVOLUTIONÄRE!!) Art der Bildgestaltung (des "array-design") wird - weiß nicht. Ich gehöre zu den Leuten, die den Trend immer erst kapieren, wenn er schon fast vorbei ist. Was meint Ihr (Trendsetter und Scouts bitte in die erste Reihe vortreten)?

  • Irgendwie ist mir ein wenig der Spass am 'aufregend Neuen' verloren gegangen ... daher muss ich aufpassen, dass ich nicht sarkastisch werde.


    Tatsache ist, dass jede sog. Revolution ihre Gewinner und Verlierer erzeugt. Die Verlierer(?) sind dann die 'ewig Gestrigen', die sich mit altbackener Technik abmühen, um Bilder zu erzeugen, die aktuellere Technik aus dem Stand hinbekommt. Front-/Backfokus wären sofort passé, desgleichen der ganze Umstand mit dem Fokussieren überhaupt. Demjenigen, der schnell viele gelungene Aufnahmen braucht, sicher eine Hilfe / Beruhigung.
    Aber irgendwie gibt es auch noch etwas Anderes an unserem Hobby; etwas, das sich nicht nur in Technik und Effektivität ausdrücken lässt. Etwas, das den Maler dazu bringt zu malen, obwohl er fotografieren könnte; etwas, das den Analogfreak in die Dunkelkammer treibt, auch wenn es digital bequemer wäre ...


    Ich bin gespannt, was uns im neuen Jahr wieder mal als der Weisheit letzter Schluss präsentiert wird. ;)


    VLG
    Stephan

  • manolo: Was Canon mit der 1100D vorgelegt hat, ist schon recht spartanisch und gut von der BIldqualität. OK, ein Bisschen filmen kann sie auch und der Sucher ist nicht überragend groß. Was ich bisher an Bildern gesehen und von Leuten wie Modena gelesen habe, fand ich jedoch recht überzeugend. Damit das nicht zu viele Leute merken, die auch teurere Kamera kaufen können, hat man ihr einen recht rutschigen Griff verpasst. Ich hoffe diesbezüglich immer noch auf den Zubehörmarkt ;):) . Bei Canon gibt es meines Wissens bis dato auch (leider für Leute mit Spieltrieb und Kindern) wenig bis keine In-Kamera-Bildbearbeitung im Stile von Olympus und anderen.


    Wie reagiert der Markt darauf? Ich habe nicht gelesen, dass die Canon 600D und Co. im Regal verstauben, weil jeder nur die vernünftige 1100D haben will.


    Ich denke Markt und Käuferschicht schaukeln sich gegenseitig durch die Technikspirale. Ein Hersteller mit wenig Megapixeln hatte jahrelang keine Chance auf ein nennenswerten Marktanteil. Bei den Edelkompakten hat man zum Glück die Seche auf ~ 10 Megapixel begrenzt. Deswegen gibt dennoch keinen Run auf Auslaufmodelle und Gebrauchte mit wenig(er als 16) Megapixel.


    Das gibt es auch auf manchem anderen Gebiet. Welcher 08/15-Nutzer braucht mehr (wenn überhaupt) als z.B. Word for Windows 2000 für seine Schreiben? Dennoch verkaufen sich die entsprechenden Programme mit aufgeblähtem Funktionsumfang weiter gut.


    Um die Kurve zum Thread zu kriegen:
    Ich freue mich auf die kommende Photokina und werde Neuerungen 2012 wie gehabt auf ihren Nutzen für mich prüfen und ggf. gerne annehmen. Wieder werde ich die die neuen Modelle und Möglichkeiten bestaunen oder den Kopf schütteln, aber die Vielfalt genießen (solange dadurch Produkte wie die 1100D nicht vom Markt verschwinden). Viel mehr als 10 Megapixel brauche ich wie Loch in der Hand, aber siehe meine Ausführungen oben...
    Wenn eine Kamera Funktionen hat, die ich nicht brauche, werde ich es damit halten, wie ich schon immer mit Motivprogrammen etc. gehalten habe: links liegen lassen.


    Lichtfeldfotografie ist schon etwas weiter als Kernfusion, aber ich denke es wird (wenn überhaupt) noch lange dauern bis für mich brauchbare Geräte für einen für mich akzeptablen Preis sein werden.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich für 2012 erwarte, ist zunächst mal die lineare Fortschreibung von 2011: Die Kameramonitore werden noch mal wachsen (3,5" und 4") und sie werden auf breiter Front berührungsempfindlich werden. Die Bedienung wird sich iPhoneisieren, zuerst bei den Kompaktkameras, dann bei den Systemkameras, zum Schluss auch bei den DSLRs (nicht in 2012..). Kameras werden mit einem Android-Derivat kommen, um systemübergreifende Apps zuzulassen (vielleicht auch eher 2013). Vom obersten DSLR-Segment und vom gehobenen Kompaktsegment wird 4K das bisherige Hypethema 1080p beerben. 3D wird sich weiter mühen und weiter schwer tun. Auflösungen werden weiter steigen (18 MP), im großen Stil für die Massenprodukte, moderat (aber dennoch) für die 'Edellinien'. Nikons System 1 wird ein Erfolg. Canon wird reagieren, Pentax ebenfalls, Fuji sowieso. Mindestens Pentax und Fuji werden versuchen, das Konzept der spiegellosen Kameras preislich und technisch neben oder über der DSLR zu positionieren. So etwa sehe ich das.


    Die Würze werden hoffentlich die Querschläger und Überraschungen bringen, die es doch auch dieses Jahr gegeben hat.