Der Monitor, ein Stiefkind?

  • Ich verwende seit ein paar Jahren diesen Monitor von DELL und bin bisher äußerst zufrieden.
    So ich bisher noch nie eine negative Resonanz zu Farben oder anderen bildbestimmenden Merkmalen wie Grautönen, Helligkeit, Kontrast u.ä. bekommen habe, kam es mir bisher nicht in den Sinn, den Bilschirm zu kalibrieren. Da ich keine Bilder drucke, werde ich mir das Geld dafür auch weiterhin sparen, lieber kaufe ich mir in ein paar Jahren einen neuen und dann auch wieder zeitgemäßen (Auflösung, ect.) Monitor für einen bezahlbaren Betrag, der mich so zufrieden stellt wie mein derzeitiger. Das sollte er allerdings, denn er ist mein Hauptmedium bei der Auswertung meiner "fotografischen Produkte" ( die allerdings keinem monetären Druck unterliegen, weil nicht wettbewerbsfähig).

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

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  • Die Diskussion ist interessant, aber so ganz pauschal würde ich das nicht sehen. Dass ein 5D-Knipser zwingend einen Monitor jenseits 250,- € braucht halte ich jedenfalls für ein Gerücht. Zumal mittlerweile sehr gute Monitore schon unter 200,- zu bekommen sind.


    Wo will man aber die Grenze ziehen? Da kommen nämlich dann auch noch die Farbräume ins Spiel, die nicht nur einen Einfluss auf den darstellbaren Farbton sondern über denselbigen auch einen großen Einfluss auf die darstellbaren Details im entsprechenden Farbbereich haben. Eine Grenze gibt es demnach nicht und es kann auch zu einem Fass ohne Boden ausarten. Am besten schenkt man jedem, dem man seine Bilder zeigen möchte auch noch einen anständigen Monitor.


    Für einen Hobbyknipser gibt es eben einen Limit. Ich für meinen Teil ziehe es vor, mein Budget von 3000,- in eine 5DII + (mir passendes) Zubehör zu stecken, anstatt in einen High End Monitor, weil das Geld am Ende doch nur für einen Ixus reicht.*


    *= Jede Ähnlichkeit mit real existierenden Budgets/Kameras/usw. ist zufällig...

  • ...Das stimmt auch, Equi. Man darf einfach nicht vergessen, dass diese ganzen Panels von heute nicht mehr dem entsprechen, was es vor zig Jahren gab. Heute bekommt man für so wenig Geld gute Geräte, dass man sich da nicht unnötig wild machen braucht.


    Bloss mal von meiner Seite, ich bin damals einfach zu MM am Alex gegangen und die hatten eine riiiiiiesige Auswahl mit dementsprechend unterschiedlichen Preisen. Für mich war es ziemlich einfach, es stachen 2-3Monitire aus der Masse hervor, die für mich sehr sauber abbildeten. Halt nicht zuviel Kontrast und wenig farbstichig. Man kann da wirklich gut vergleichen, wenn man die Masse vor sich hat. Ich hab mir die aufgeschrieben, bin nach hause gefahren, recherchiert, Ergebnisse passten und selbst der Preis war halt mit 198€ im MM der Hammer, also gekauft.


    Man muss einfach die Möglichkeit haben, die Dinger mal vorher gesehen zu haben. Die Mitarbeiter nehmen sich zum Glück nicht die Zeit, die Teile einzustellen, bzw. eher zuverstellen, daher bekommt man ein recht gutes Bild von der Realität. Blind könnte ich so ein Gerät jedenfalls nicht kaufen, da gehe ich dann doch lieber in einen Laden.



    Das eine Kalibrierung auch nicht zur Perfektion führt, sollte logisch sein. Man nähert sich an. Hier muss man allerdings sagen, dass bei einigen Monitoren falsche Werte rauskommen. Ist mir in Verbindung mit einigen Notebook Displays aufgefallen. Da sieht man dann auch, wie schlecht die teilweise sind.... .

    • Offizieller Beitrag

    Ich sag's mal so: Meine Monitore sind Ramsch. Der eine ist ein Netbook und der andere unser Samsung-TV. Aber beide sind mit einem Spyder kalibriert und sind sich verblüffend ähnlich geworden. Immer noch nicht toll aber gut genug um auf's Druckergebnis zu schließen (mittlerweile oft erprobt). Mir reicht das und ich halte die Kalibrierung seither für wichtiger als ein teures Panel.



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  • Zitat von "Subjektiv"

    Wieso eigentlich nicht? Jedenfalls konstruktiver als der eine oder andere Missionierungs-Versuch. Ich lerne aus der ganzen Diskussion ähnliches:


    a) Mein Monitor muss so gut sein, dass es MIR Freude macht, meine Bilder dort zu bearbeiten und zu betrachten. Welche Ansprüche ich da habe, muss und kann ich wohl selbst entscheiden.
    b) Soweit ich meine Bilder öffentlich mache, sehen andere Leute sie mit ihren guten oder schlechten Monitoren, in ihrer grade aktuellen Umgebung, und mit ihrem subjektiven Geschmacksempfinden. Mein Einfluss auf all das ist gleich NULL! Uns solange ich damit kein Geld verdienen will, ist es mir auch egal.
    c) Profis haben zweifellos eine andere Ausgangslage.


    Ich häng mich hier einfach mal mit einer fast-fullquote dran. 11er und Subjektiv haben mir aus der Seele gesprochen.

    • Offizieller Beitrag

    Ganz so sehe ich es nicht. Mich hat es immer genervt, wenn meine Farben gedruckt nicht so aussahen, wie ich das wollte. Nicht wie am Monitor. Das galt schon zu Zeiten, als ich noch große Planlayouts für Architektur-Wettbewerbe gemacht habe, es gilt aber auch heute im Hobby.


    Dabei ist es mir auch egal, ob jemand im Netz meine Bilder mit korrekt eingestelltem Monitor anschaut - die Leute aber, die meine Bilder an der Wand sehen oder sie in die Hand nehmen, die sind mir wichtig. Da will ich mein Bestes zeigen.



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  • Zitat von "le spationaute"

    ...Der eine ist ein Netbook und der andere unser Samsung-TV....


    den Farbumfang von sRGB können heute fast alle Monitore (auch sehr preiswerte)...meist sind die Dinger einfach nicht gut eingestellt (oder lassen sich auf Grund einer "zu harten" Kontrastkurve nicht gut einstellen)...das kann 'ne Kalibrierung sehr gut geradebiegen.
    Ne preiswerte Alternative dafür ist der kleine pantone_huey
    http://www.northlight-images.co.uk/reviews/pantone_huey.html

    Zitat

    Profile quality
    The software produced a distinct improvement in the displays of both my Apple 23" Cinema display and 15" PowerBook. Not up to what I'd get from more expensive equipment, but far better than any method relying on adjustments 'by eye'


    oder in deutsch
    http://www.digiklix.de/2007/02…pantone-huey-colorimeter/


    Die Unterschiede in den Ergebnissen zwischen dem Spyder 3 Elite und dem kleinen Huey sind bei sRGB kaum sichtbar.
    Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Monitor zu 200 Euro plus die 100 Euro für den Huey die bessere Investition ist, wenn man ihn mit einem 300-Euro-Monitor ohne Kalibrierung vergleicht.

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    Einmal editiert, zuletzt von x33 ()

  • Zitat von "x33"

    ...können heute fast alle Monitore (auch sehr preiswerte)...meist sind die Dinger einfach nicht gut eingestellt (oder lassen sich auf Grund einer "zu harten" Kontrastkurve nicht gut einstellen)...das kann 'ne Kalibrierung sehr gut geradebiegen.


    Was soll denn eine Kalibrierung, die an der Grafikkarte ansetzt, noch geradebiegen können, wenn die Tonwerte des Monitors schon hardwareseitig beschnitten sind? :ugly:


    Viele Grüße
    Chris

    • Offizieller Beitrag

    Keine Vorurteile bitte. Zumindest bei meinen Einfachmonitoren tut das im beschriebenen Zielrahmen was es soll: Die Bilder vom Belichter treffen die am Monitor ausgearbeiteten Farben und Tonwerte.



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  • Zitat von "x33"

    ...sRGB können heute fast alle Monitore (auch sehr preiswerte)



    sRGB ist ja auch nicht das Problem, sondern wenn sie >sRGB können ..., da geht der Spaß doch erst richtig los. Und genau das ist ja das, was die Sache so schwierig machen kann, auch bei den günstigen Geräten.


    Profilierung, Kalibrierung, Farbräume und Farbmanagement, falls es doch jemanden reizen sollte, da mehr drüber zu erfahren, hier kann man sich u.a. etwas in die Thematik einlesen, ist rel. leicht verständlich geschrieben und erhebt dabei noch keineswegs einen Anspruch an Professionalität oder den Geldbeutel:


    Farbmanagement für Hobbyfotografen
    Monitor-Kalibrierung und Profilierung



    Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • ]

    Zitat von "Chris_Vorgebirge"


    Was soll denn eine Kalibrierung, die an der Grafikkarte ansetzt, noch geradebiegen können, wenn die Tonwerte des Monitors schon hardwareseitig beschnitten sind? :ugly:


    Natürlich kann man damit aus 'ner wirklichen Krücke keinen Farbreferenz-Monitor zaubern, aber die sind ja meist garnicht von den Maximalwerten her limitiert...
    ...und die Übergänge von "Dunkelgrau nach Schwarz" und von "Hellgrau nach Weiß" sind tatsächlich per Software korrigierbar...genau so wie die Farbreinheit der Grautöne, der mittlere Grauwert u.s.w..u.s.w.


    Ich kann die Aussage von le spationaute nur bestätigen...ich hab' probeweise schon recht viele Monitore kalibriert...vom 250-Euro-Netbook bis zum "Über-Tausend-Euro-Teil"...die waren hinterher alle "fotofreundlicher".


    Kleines Beispiel:
    Die Übergänge mit dem roten Punkt waren bei einigen Monitoren nicht zu erkennen...nach der Kalibrierung jedoch bei fast allen
    [attachment=0]mon-kl.jpg[/attachment

  • Ich will ja auch nicht in Abrede stellen, dass eine Kalibrierung auch bei günstigen Monitoren etwas bringen kann. Um den Gerätepreis oder die vermeintliche "Hochwertigkeit" ging es mir auch gar nicht.


    Nur wenn der Monitor - wie Du ursprünglich angenommen hattest - von vornherein hardwareseitig Tonwerte abschneidet oder Lücken aufweist, lässt sich das durch eine übliche Kalibrierung, die an der Grafikkarte ansetzt, nicht wieder wett machen.


    Der Monitor muss hardwareseitig zumindest so weit einstellbar sein, dass man die gröbsten Schnitzer von Hand per Kontrast-, Helligkeits- und Farbeinstellungen am Monitor bei aufgesetzem Kalibriergerät optimieren kann. Dann muss die anschließende automatische Kalibrierung auch nur noch wenig an der Grafkikkarte herumbiegen.


    Lässt der unausgewogene Monitor die manuelle Annäherung an das Optimum aber nicht zu, weil entweder manuelle Einstellungen der Parameter gar nicht möglich sind oder weil er bestimmte Tonwerte schon von Haus aus gar nicht darstellen kann, ist mit automatischer Kalibrierung (größeren Korrekturbedarf vorausgesetzt) auch kein Blumentopf mehr zu gewinnen, denn der Kalibrierungs-Automatismus würde nur dazu führen, noch mehr Tonwerte abzuschneiden oder auszulassen.


    Ich fürchte überhaupt, dass die Kalibriergeräte meist als "make me happy" / "plug and play" - Apparaturen verstanden werden. Aufsetzen und fertig - so wird es ja auch meist beschrieben. Dabei ist der kleine Umweg über die "händische Hardwarekalibrierung soweit es geht" durch die Einstellmöglichkeiten am Monitor (Helligkeit, Kontrast, RGB oder je nachdem was einstellbar ist) natürlich sehr lohnend, um das darstellbare Tonwertspektrum des Monitors - unabhängig vom Preis - möglichst gut ausnutzen zu können. Aber das ist fast ein anderes Thema.


    Viele Grüße
    Chris

  • Zitat von "Chris_Vorgebirge"


    Ich fürchte überhaupt, dass die Kalibriergeräte meist als "make me happy" / "plug and play" - Apparaturen verstanden werden....Dabei ist der kleine Umweg über die "händische Hardwarekalibrierung soweit es geht" durch die Einstellmöglichkeiten am Monitor (Helligkeit, Kontrast, RGB oder je nachdem was einstellbar ist) natürlich sehr lohnend, um das darstellbare Tonwertspektrum des Monitors - unabhängig vom Preis - möglichst gut ausnutzen zu können.


    :) Na ja, etwas Verständnis sollte man schon mitbringen...aber das trifft ja wohl für viele Dinge zu (nicht nur für Technik...) ;)

    • Offizieller Beitrag

    Chris: Mindestens auf meinen Laptop trifft es zu, dass man da manuell nix einstellen kann, beim großen Samsung ist es nur einarmig besser. Ich würde Dir also dahingehend widersprechen. Ohne Kalibriergerät hätte man keine realistische Chance, Farben auf diesen Monitoren zu beurteilen.it Kalibrierung sind die Monitore dagegen gut für sehr drucknahe Darstellung.



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  • Zitat von "ghooosty"

    ...@ Subjektiv, dass siehst du wirklich seeeehr subjektiv und auch für dich selber nicht so richtig korrekt. Hast du schon mal daran gedacht was passiert, wenn du selber den Monitor wechselst und plötzlich vor deinen eigenen Bildern sitzt und dich nur noch fragst, wie schei**se ist das denn?! Das soll schon ziemlich vielen so ergangen sein *g*.


    Stimmt, der Name ist Programm und meine Meinung ist subjektiv - allerdings erhebe ich auch keinen Anspruch auf die einzig richtige und wahre Sichtweise ;) . Ob nun korrekt oder nicht, ist so eine Sache: ich hatte dieses Problem vor 5 oder 6 Jahren beim Übergang von meinem alten (billigen) Röhrenmonitor auf den (auch nicht grade high-end) TFT - und damals leider noch kein RAW, d.h. manche der JPGs waren dann schon ziemlich verdreht und die Originale weg. Aber seit ich mir die Glotzen mit calibrize so einigermaßen einstelle, sind die Unterschiede nicht mehr wirklich störend (ich hab zwei Moni's und unterwegs ein Schlepptop). Ja, ich geb zu: mit dem Schlepptop nachmittags auf der Sonnenterasse die Farben richtig einzustellen, ist nur begrenzt möglich. Aber wenn man seine Kisten kennt, geht es ganz gut. Und RAW bleibt halt RAW - zur Not kann ich ja nachjustieren.


    gruß subjektiv

    • Offizieller Beitrag

    Bietet Win7 nicht sogar von Haus aus eine rudimentäre Farbkalibrierung an?
    Zumindest auf meiner Installation habe ich in den Anzeige-Einstellungen auch den Punkt "Farbe kalibrieren", mit dem sich Gamma und Kontrast anpassen sowie auch grobe Farbstiche ganz gut entfernen lassen. Jedenfalls habe ich bisher nichts anderes genutzt und bin von der Wirkung recht angetan, mit bloßem Auge kann ich keinen Unterschied zu den Papierabzügen erkennen.
    Es kann aber natürlich auch sein, dass das nur eine von Dell ins System eingebettete Funktion ist...


    Überhaupt ist das ein interessantes Thema. Bei meinem Notebook-Kauf, den ich privat mittlerweile fast ausschließlich nutze, habe ich lange nach einem gutem Display gesucht und bin letztlich beim DELL XPS16 gelandet. Dort gab es die Option auf ein FullHD-Display, welches den vollen RGB-Farbraum abdeckt und zudem sehr gute Kontrastwerte aufweist. Das hat mich damals zwar 250,- Aufpreis gekostet, aber ich habe es bis heute keine Sekunde bereut... :thumbup:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "PhilippV3"

    Bietet Win7 nicht sogar von Haus aus eine rudimentäre Farbkalibrierung an?
    Zumindest auf meiner Installation habe ich in den Anzeige-Einstellungen auch den Punkt "Farbe kalibrieren", mit dem sich Gamma und Kontrast anpassen lassen


    Doch, ja das ist so. Funktioniert aber mehr schlecht als Recht und man hängt immer noch stark von den Grundeinstellungen des Monitors ab




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  • Zitat von "le spationaute"


    ...man hängt immer noch stark von den Grundeinstellungen des Monitors ab...


    das dürfte für generell das größte Problem für viele "Neueinsteiger" sein sein?!


    Viele Grafikkarten bieten Einstellmöglichkeiten für Farbe, Kontrast u.s.w. ---- genauso wie das Betriebssystem ---- dazu kommt dann ein irgendwie erstelltes Software-Profil(z.B. Adobe Gamma http://www.farbmanagement-moni…arbmanagement_einfach.htm) ---- und am Monitor kann man auch noch kräftig drehen (bis hin zu einer automatischen Helligkeitsregulierung)

    Vom PC mit Tastatur und Maus

    Einmal editiert, zuletzt von x33 ()