Was noch nicht im ji-Handbuch 4.0 steht (seit Version 4.7 überholt)

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    Unterstützung des png-Formats
    Bisher musste man mit dem bmp-Format vorliebnehmen, wenn man Bilder verlustfrei austauschen wollte. Jetzt kann das Programm auch mit dem "Portable Networks Graphic"-Format umgehen. Dessen Komprimierungsmethode ist verlustfrei, die Dateigrößen liegen zwischen denen des jpg- und des bmp-Formats. Die Komprimierungstiefe lässt sich einstellen von 0 = unkomprimiert bis 9 = stark komprimiert. Allerdings zeigt sich bei Fotos, dass Werte über 3 in der Regel keinen Vorteil mehr bringen sondern nur größere Komprimierungszeiten.

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    Der Umgang mit XMP-Daten


    Manche Programme (z.B. Lightroom, Geosetter, Picasa) schreiben XMP-Daten in Jpeg-Dateien, um z.B. Stichwörter, Copyright und andere Informationen abzulegen. Diese XMP-Daten können auch Informationen enthalten, die ursprünglich von den Exif-Daten stammen. Wenn man nun mit jpg-Illuminator z.B. die dpi-Zahl oder die Bildgröße ändert, dann sollte das Programm diese geänderten Daten nicht nur in den Exifs aktualisieren sondern ggf. auch in den XMP-Daten. Damit gab es im Einzelfall Probleme, so dass wir uns entschlossen haben, bis zu einer Lösung des Problems die XMP-Daten beim Speichern eines Bilds nicht mehr zu verändern. Das kann zur Folge haben, dass z.B. in den XMP-Daten ein ursprünglich eingetragener dpi-Wert 350 steht, während in den Exif-Daten ein veränderter dpi-Wert 200 steht.

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    64-Bit-Version von jpg-Illuminator


    jpg-Illuminator gibt es in einer 32-Bit-Version und in einer 64-Bit-Version. Seit dem Update unserer Programmierumgebung im Dez. 2013 stellten wir fest, dass jpg-Illuminator für das Öffnen einer großen Jpeg-Datei deutlich mehr Zeit braucht als vorher. Dieser Umstand ist der 64-Bit-Fähigkeit der Bibliotheken geschuldet. Deswegen bieten wir für 64-Bit-Rechner parallel zur bisherigen 32-Bit-Version auch eine 64-Bit-Version des Programms an, mit der das Öffnen wieder die übliche Zeit benötigt. Andere Vor- oder Nachteile für den Benutzer haben wir bisher keine festgestellt.

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    Eine Automatik für das Beschneiden mit perspektivischem Entzerren


    Für die maßstabsgetreue Darstellung des entzerrten Rechtecks wird die verwendete KB-Brennweite gebraucht. Wir haben nun eine Automatik entwickelt, die allein aus dem vorgegebenen verzerrten Auswahlviereck die Brennweite ermitteln kann. Das ist natürlich praktisch, insbesondere wenn die Brennweite unbekannt ist. Aber auch eine vorhandene Exif-Brennweite ist nicht immer zuverlässig wegen der Abweichungen aus verschiedensten Gründen. Allerdings gelangt die Automatik auch nicht in jedem Fall zu exakter Maßstabstreue: Sie arbeitet nur dann hinreichend genau, wenn die Brennweite nicht zu groß ist und wenn nicht zwei Gegenseiten des Auswahlvierecks fast parallel zueinander liegen. In solchen Fällen errechnet sie manchmal die Brennweite fehlerhaft, so dass man die Perspektive besser durch Vorgabe von Brennweite und Cropfaktor selber festlegt oder gleich ein bekanntes Seitenverhältnis vorschlägt.

  • Ihr seid unglaublich!
    Wie habt das nun wieder gemacht, aus der perspektivischen Verzerrung die Brennweite zu berechnen? Muss da nicht wenigstens die Entfernung zum Motiv bekannt sein?
    Jedenfalls ziehe ich den Hut vor Euch!

    Gruß softride
    Lumix GM1, GX7, GX80, GX9, G9, P 7-14, P 8, PL 1,7/15, P 12-32, O 1,8/45, O 2,8/60, O 1,8/75, P 14-140 II, PL 50-200 + TC14, PL 100-400

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    Hallo H.-J.,
    genau genommen hast du natürlich Recht. Mit den Fachbegriffen der Optik lautet das so: Wir berechnen die Bildweite. Mit den Begriffen der Perspektive: wir berechnen den Abstand des Augpunkts von der Bildebene. Weil aber ein Durchschnitts-Anwender mit diesen Begriffen nicht vertraut ist, sprechen wir von der Brennweite. In der Einstellung Unendlich (bei den meisten Entzerrungen wird das zutreffen) ist die Bildweite identisch mit der Brennweite, im Nahbereich etwas größer.

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    Erweiterte differenzierte Sättigung


    Die differenzierte Sättigung erlaubte bisher die Sättigung für die Farbkomponente Rot, Gelbgrün, Cyan und Blau-Lila getrennt einzustellen (siehe hier). Nun kann man die differenzierte Sättigung in einen zweiten Modus schalten, in dem es Regler für die Farben Orange, Grün, Himmelblau und Magenta gibt. Damit hat man mehr Variabilität beim Sättigen oder Verfremden einzelner Farben. Die gewünschte Sättigungsmethode (normal, differenziert Modus A oder differenziert Modus B) kann man mit Tasten über den Sättigungsreglern auswählen.


    Hier ein Beispiel für die differenzierte Sättigung im Modus B:


    Durch das Absenken des Grünregler verschwindet der Neon-Grünstich auf dem Kirchengemäuer. Die Farben der Laser im Hintergrund werden hingegen durch anheben der Regler für Himmelblau und Magenta verstärkt.

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    Zusammenfassende Beschreibung:
    Beschneiden mit perspektivischem Entzerren


    Es gibt Situationen, wo man es schätzt, wenn das Beschneiden-Werkzeug mit perspektivischem Entzerren kombiniert werden kann. Nicht nur bei Architekturaufnahmen sondern beispielsweise auch beim Abfotografieren von Bildern: Wenn man nicht exakt senkrecht auf die Mitte eines Bild gezielt hat, so ist dieses eigentlich rechteckige Bild verzerrt. jpg-Illuminator gestattet nun im Beschneiden-Modus, die Ecken des Auswahlrechtecks so zu ziehen, dass man die Auswahl an ein verzerrtes Rechteck anschmiegen kann. Beim Beschnitt wird das schiefe Viereck dann zu einem Rechteck entzerrt.






    Was kann perspektivisches Entzerren leisten?
    Man sollte sich bewusst sein, was perspektivisches Entzerren leisten kann und was nicht. Das Objektiv bildet eine dreidimensionale Welt auf den zweidimensionalen Sensor ab. Welche gegenseitige Lage die abgebildeten Objekte im Bild bekommen, hängt allein vom Standort des Fotografen ab und lässt sich hinterher nicht mehr verändern. Wenn man ein Motiv hat, das im Wesentlichen zweidimensional ist wie eine Häuserfront oder ein Plakat an einer Wand, dann spielt die gegenseitige perspektive Lage verschiedener Objekte eine untergeordnete Rolle. In diesem Fall kann man die verzerrte Häuserfront oder das verzerrte Plakat so entzerren, als hätte man senkrecht auf die Mitte dieser Fläche gezielt. Sobald ein Motiv Tiefe hat und außer der zu entzerrenden Ebene noch Objekte im Vorder- oder Hintergrund vorhanden sind, wird es schwierig. Bereits Fensterlaibungen oder Schatten von Mauervorsprüngen können nach dem Entzerren unlogisch wirken. Alles, was in einer Ebene des Raums liegt, lässt sich entzerren, aber alles, was weiter oder weniger weit entfernt liegt, wird ziemlich falsch dargestellt. Deswegen sollte man das Ergebnis selbstkritisch betrachten und ggf. auf eine Entzerrung verzichten oder nur eine Teilentzerrung vornehmen.


    In folgendem Beispiel kann man die Ebene, in der die beiden seitlichen Gebäudeteile liegen, gut so entzerren, dass diese ein Rechteck bilden. Auch das Verhältnis von Breite zu Höhe dieses Rechtecks ergibt sich korrekt. Aber bereits der vorspringende Gebäudeteil in der Mitte offenbart Widersprüche: Er verdeckt links immer noch ein Fenster. Die Proportionen sind zwar so, also würde man frontal auf das Gebäude sehen, aber die Mauervorsprünge können die Ansicht von rechts nicht verheimlichen. Die hohe Kuppel hinten liegt viel zu weit rechts, sie müsste symmetrisch in der Mitte liegen. Die Kinder dagegen müssten ein paar Meter weiter rechts stehen.



    Also eher ein missglücktes Beispiel für perspektivische Entzerrung! Da ist eine teilweise Entzerrung vorzuziehen und jpg-Illuminator bietet dafür zwei Möglichkeiten: Entweder nimmt man dafür die normale Ausrichten-Funktion und stellt nur die senkrechten Gebäudekanten senkrecht, belässt die waagrechten schräg oder korrigiert sie nur leicht. Oder man nimmt die perspektivische Ausrichten-Funktion und reduziert den horizontalen Entzerrungsgrad.



    Voraussetzungen für Maßstabstreue
    Das Entzerren eines rechteckigen Bildinhalts gelingt maßstabsgetreu, wenn erstens die Kleinbild-äquivalente Brennweite der Aufnahme bekannt oder errechenbar ist *) und zweitens das Bild nicht vorher beschnitten wurde. Im Beispiel bedeutet Maßstabstreue: Wenn man das Auswahlviereck um ein schräg fotografiertes DinA4-Blatt legt, dann hat das entzerrte Blatt das Din-Seitenverhältnis 1,4:1 und jedes Gitterquadrat ist gleich groß. Entzerrt man ein Schachbrett, so ist das Ergebnis tatsächlich ein Quadrat, ebenso jedes der 64 Felder. (Tonnenförmige und andere Verzeichnungsfehler des Objektivs können damit natürlich nicht ausgeglichen werden.)
    *) Mathematisch genau formuliert: Es muss die Bildweite bekannt sein. In der Einstellung ∞ ist die Bildweite identisch mit der Brennweite, im Nahbereich etwas größer.




    Wie wendet man die Entzerrfunktion an?
    Wenn man ein Auswahlrechteck aufgezogen hat, lassen sich seine Ecken mit der Maus verschieben. Dabei wechselt das Programm in den Modus „Bild beschneiden und entzerren“. Jetzt besteht die Aufgabe darin, dieses Auswahlviereck so in das Bild zu legen, dass sein Bildinhalt in der nicht verzerrten Realität ein Rechteck darstellt. Ist das Motiv ein Gemälde, ein Fenster oder eine Gebäudefront, dann ist das sehr einfach. Bei jeder Änderung des Auswahlvierecks oder der Parameter werden die Zielgröße des entzerrten Rechtecks und sein Seitenverhältnis angezeigt. Das Auswahlviereck bestimmt die Perspektive. Soll das Bild nicht an den Seiten dieses Vierecks beschnitten werden, weil auch Bildteile außerhalb z.B. eines ausgewählten Fensters erhalten werden sollen, so hat man dafür zwei Möglichkeiten: Die Seiten des Vierecks lassen sich nach außen ziehen, ohne dass die Perspektive zunichte gemacht wird. Dabei können die Ecken des Vierecks sogar außerhalb des Bilds zu liegen kommen, so dass das Ergebnis auch schwarze Flächen enthält. Oder aber man benutzt anstelle der Schaltfläche „Entzerren und Beschneiden“ die Schaltfläche „Entzerren (nicht beschneiden)“. Dann zieht jpg-Illuminator die Seiten des Auswahlvierecks automatisch so weit wie möglich nach außen. Anschließend muss man das Bild noch geeignet beschneiden.



    Für die genaue Bestimmung der Perspektive bietet das Programm drei Möglichkeiten:
    a) Eine Automatik, die allein aus dem vorgegebenen Auswahlviereck die Brennweite ermitteln kann. Das ist natürlich praktisch, insbesondere wenn die Brennweite unbekannt ist. Aber auch deswegen, weil eine in den Exif-Daten vorhandene Brennweite nicht immer zuverlässig ist (mögliche Gründe: Motiv liegt im Nahbereich; Digitalzoom wurde benutzt …). Leider führt die Automatik nicht in jedem Fall zu exakter Maßstabstreue: Sie arbeitet nur dann hinreichend genau, wenn die Brennweite nicht zu groß ist und wenn nicht zwei Gegenseiten des Auswahlvierecks fast parallel zueinander liegen. In solchen Fällen errechnet sie die Brennweite fehlerhaft, so dass man die Perspektive besser durch Vorgabe von Brennweite und Cropfaktor selber festlegt oder gleich ein bekanntes Seitenverhältnis vorschlägt.
    b) Die Registerkarte „Brennweite“ bietet die Möglichkeit, die Perspektive über Brennweite, Cropfaktor, Seitenverhältnis des Sensors und Korrekturfaktor zu definieren. Abhängig davon, was aus den Exif-Daten übernommen werden kann, sind hier bereits Werte eingetragen oder nicht. Ein Korrekturfaktor ungleich 1 kann z.B. für ein benutztes Digitalzoom nötig werden, das Sensor-Seitenverhältnis ist nötig, weil das Bildformat (z.B 16:9) vom Sensorformat abweichen kann. Wenn das Kamera-Modell aus den Exif-Daten bekannt ist, kann man sich die Parameter für diese Kamera als Vorgabe speichern, damit man sie auch zur Verfügung hat, wenn man ein Fremdobjektiv benutzt oder ein Bild ohne Exif-Daten entzerren will.
    c) Auf der Registerkarte „Verhältnis“ kann man ein bekanntes oder geschätztes Seitenverhältnis eingeben. Sehr leicht ist das etwa bei der Entzerrung eines Schachbretts.


    Anmerkung: Wenn die maßstabsgetreue Entzerrung ungenau klappt, dann kann das unterschiedliche Gründe haben:
    - Das Bild wurde vorher schon beschnitten (oder gedreht und dabei beschnitten).
    - Die zu entzerrende Fläche ist nicht eben oder ist in Wirklichkeit kein Rechteck.
    - Das Auswahlviereck wurde nicht genau genug platziert.
    - Die von der Kamera angegebene Brennweite stimmt nicht genau.
    - Der angegebene Cropfaktor stimmt nicht genau.
    - Das Motiv lag im Nahbereich (<< Unendlich).
    - Abbildungsfehler des Objektivs führten zu Verzeichnungen.
    - Die Kamera hat bereits eine Verzeichnungskorrektur vorgenommen und das Bild beschnitten.

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    Perspektivisch exaktes Ausrichten


    Eine Vielzahl von Internetseiten zeugt davon, wie schwierig bis unmöglich es angeblich ist, mit Bildbearbeitung die Perspektive so zu entzerren, dass die Proportionen z.B. einer Fassade korrekt umgerechnet werden *). Ganz unbescheiden werfen wir dazu die Perspektivenkorrektur von jpg-Illuminator ins Rennen, die das Problem mathematisch korrekt und für den Anwender recht einfach löst.


    *) Z.B. in der Anleitung "Schneider Kreuznach PC-Tilt/Shift-Objektive" vom Mai 2011:
    "Es ist zwar möglich, Aufnahmen mit stürzenden Linien mit Bildbearbeitungssoftware am Computer nachträglich zu entzerren. Doch das erfordert einen vielfach höheren Zeitaufwand als das Shiften beim Fotografieren, es führt zu erheblicher Qualitätsverschlechterung aufgrund der „Pixelspreizung“ mit anschließender vertikaler und horizontaler Interpolation (Auflösungsverluste bis weit über 50%), und beim parallelen Ausrichten der konvergierenden Linien verändert sich das Verhältnis von Breite und Höhe so, dass der abgebildete Gegenstand vertikal gestaucht oder gestreckt erscheint. Daher wird noch eine vertikale Entzerrung mit weiterem Schärfeverlust durch nochmalige Pixelspreizung und Interpolation erforderlich, bei der es schwierig ist, die korrekten Proportionen von Breite zu Höhe wiederherzustellen (die mathematische Berechnung ist sehr kompliziert, die Prozedur sehr zeitintensiv)."


    Die Ausrichtenfunktion von jpg-Illuminator hat eine vierte Variante bekommen: neben "Normal", "Fischauge" und "Panorama" gibt es nun die Einstellung "Perspektivisch". Der Algorithmus und die Bedienung des perspektivischen Ausrichten sind die gleichen wie beim perspektivischen Beschneiden.


    Während das "normale" Ausrichten von jpg-Illuminator nur bei kleinen Winkeln bis 10 Grad brauchbar ist, weil wir dort für die Entzerrung der Perspektive ein Näherungsverfahren verwenden, kennt das neue perspektivische Ausrichten diese Einschränkung nicht. Dabei ist die perspektivische Entzerrung kombinierbar mit einer vorherigen Korrektur von Tonnen-/Kissen-Verzeichnungen, was insbesondere bei Weitwinkelaufnahmen von Architektur sehr vorteilhaft ist. Die gesamte Berechnung geschieht in einem Schritt, sodass die Pixel nur ein einziges Mal interpoliert werden müssen. (Gegen das Problem der schlechteren Auflösung in den weiter entfernten Ecken kann allerdings auch eine korrekte mathematische Entzerrung nichts ausrichten. Dagegen helfen nur Tilt/Shiftobjektive.)


    Das Aussehen des Einstellgitters ist etwas ungewöhnlich: das Einstellviereck wird mit einer Doppellinie dargestellt. Linien des Bilds, an die das Viereck angeschmiegt werden soll, müssen in der Mitte zwischen den beiden Linien zu liegen kommen. Der Vorteil: Sie werden von den Gitterlinien nicht verdeckt. Das Viereck wird perspektivisch exakt zu einem Rechteck entzerrt, d.h. die Proportionen werden richtig umgerechnet. Und auch die Hilfslinien außerhalb des Einstellvierecks sind perspektivisch genau berechnet, so dass die Vierecke in Quadrate entzerrt werden.


    Hier ein Beispiel einer Fassaden-Entzerrung:


    1. Suche auf der Fassade vier Punkte, die in der Realität ein Rechteck darstellen und setze die Eckpunkte des Einstellvierecks darauf.


    2. Kontrolliere, ob die Gitterlinien außerhalb des Vierecks mit den waagrechten und senkrechten Gebäudelinien korrelieren. Korrigiere ggf. die Lage der Ecken geringfügig.
    3. Am unteren Bildrand zeigt sich, dass das Objektiv eine tonnenförmige Verzeichnung verursachte. Passe die Gitterlinie mit dem Regler "kissen/tonnenförmige Verzeichnungen" an die Krümmung des Gebäudesockels an.


    4. Bevor du die Schaltfläche "Bild ausrichten" betätigst: kontrolliere, ob die benutzte Brennweite richtig angegeben wird. (Beschreibung siehe oben bei "Beschneiden mit perspektivischem Entzerren").


    Im Ergebnis sind die Proportionen der Fassade korrekt hergestellt. Mit einer Lupe kann man nachprüfen, dass die Ziegelreihen überall exakt gleiche Höhe haben. Nur die Mauervorsprünge, Fensterlaibungen und das fehlende Dach verraten, dass das Bild von links unten aufgenommen wurde.

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    Partielles Entzerren der Perspektive


    Je nach Motiv und Zweck ist eine totale Entzerrung der Fluchtlinien gar nicht erwünscht. Vielleicht möchte man nur die senkrechten Linien aufrichten, die horizontalen Fluchtlinien aber belassen oder teilweise entzerren. Das gelingt im Modus "Normal" sehr intuitiv, indem man die Winkel des Gitters verkleinert. Nun ist das auch im Modus "Perspektivisch" möglich: Weil in diesem Modus die Festlegung der Perspektive ganz anders erfolgt, gibt es hier für partielles Entzerren zwei Regler "Entzerrungsgrad Horizontal/Vertikal" mit dem Regelbereich 100% (= totale Entzerrung) bis 0% (keine Entzerrung).


    Mit folgendem Beispiel wird das verständlich:



    Das Originalbild zeigt die Europäische Zentralbank: die Kamera wurde schräg nach oben geneigt, daher die nach innen "stürzenden" vertikalen Fluchtlinien. Und weil ich nicht senkrecht auf eine Fassade blickte, konvergieren auch alle horzontalen Fluchtlinien. Das ist kein Fehler der Optik, sondern folgt aus den natürlichen Gesetzen der Zentralperspektive. Nun stellt sich die Frage: Ausrichten, ja oder nein? Wenn ja: wie stark?



    Im Modus "Perspektivisches Ausrichten" bietet sich für das Einstellviereck die rechteckige Front der Zentralbank an.



    Die totale Entzerrung vermittelt den Eindruck, als hätte man senkrecht auf die Front des Gebäudes gezielt. Alle senkrechten Linien im Bild stehen tatsächlich senkrecht. Die horizontalen Linien liegen nun waagrecht, allerdings gilt das nur für die Ebene, in der diese Fassade liegt. Die anderen Gebäude insbesondere links im Vordergrund erscheinen stärker verzerrt. Trotzdem kann dieses Vorgehen gewünscht sein, z.B. wenn man die Zentralbank anschließend freistellen möchte:




    Entzerrung nur vertikal:

    Für dieses Bild wurde das gleiche Einstellviereck benutzt und der horizontale Entzerrungsgrad auf 0% gestellt. Alle senkrechten Linien stehen senkrecht, aber die Ansicht schräg von rechts auf das Bankgebäude und die Fluchtlinien der Waagrechten bleiben erhalten. Das Gebäude links ist nicht zusätzlich verzerrt. Trotzdem ist irgendetwas unstimmig: Man hat den Eindruck, als sei das Bankgebäude oben breiter als unten. Das liegt daran, dass sich unser Gehirn die Ansicht von unten nicht ausreden lässt, indem man die Senkrechten aufrichtet. Es erwartet, dass das Gebäude oben schmäler erscheint.
    Um dieser Sehgewohnheit entgegen zu kommen, empfiehlt es sich, die senkrechten Fluchtlinien nur teilweise aufzurichten, z.B. mit 65%. Das Ergebnis vermittelt einen harmonischen Bildeindruck:




    Und noch ein Beispiel zum Verständnis:
    Das folgende Bild enthält mehrere rechteckige Gebäudefassaden in verschiedenen Raumebenen. Wenn man nur die senkrechten Fluchtlinien ausrichten will und deswegen den Horizontalregler auf 0% stellt, dann ist es unerheblich, auf welcher Fassade das Einstellviereck platziert wird. Das Ergebnis ist dasselbe, alle senkrechten Gebäudekanten im Bild werden ausgerichtet. Wenn man jedoch die Entzerrung horizontal und vertikal anwendet, dann wird das Einstellviereck in ein Rechteck entzerrt. Die zugehörige Fassade wird dann maßstäblich dargestellt. Aber alle anderen Fassaden werden, weil sie anderen Raumebenen angehören, entsprechend stärker verzerrt:


    a) Original
    b) vertikal und horizontal entzerrt mit Einstellviereck auf dem rechten Hochhaus
    c) vertikal und horizontal entzerrt mit Einstellviereck auf dem linken Hochhaus
    d) nur vertikal entzerrt, die Wahl der Fassade für das Einstellviereck ist unerheblich.

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    Verbesserte Schärfung


    Ab Version 4.5.6.7 enthält ji eine verbesserte Schärfung, um die Farben der verstärkten Kanten zu erhalten. Die neue Schärfung benötigt keine zusätzlichen Bedienelemente. Sie ist immer aktiv, wenn ein Bild geschärft wird.


    Folgende Abbildung zeigt die (etwas übertriebene) Schärfung eines Bilds mit dem alten Verfahren (Standard-Schärfe) und mit dem neuen Verfahren. Bei der Standard-Schärfung werden angehobene Kanten schnell weiß und abgedunkelte Linien wirken schwarz und zu farblos. Das neue Verfahren bewahrt die originalen Farben wesentlich besser, zu sehen bspw. am Rot im Clownsgesicht oder am Farbton der Zeiger der Turmuhr.


    Ferner ist es nun möglich größere Radien einzustellen. Kombiniert mit einer geringen Stärke kann so der lokale Kontrast im Bild verstärkt werden, z.B. um Strukturen im Bild zu betonen ohne den allgemeinen Kontrast erhöhen zu müssen. Bei folgendem Beispiel wurde Radius 10 und Stärke 40% eingestellt, um das bei diffusem Licht fotografierte Relief zu verstärken:

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    Bildunterschrift beim Druck


    In der Druckvorschau lässt sich unterhalb des Bilds Text platzieren. Klickt man auf das Textfeld, so öffnet sich derselbe Texteditor wie beim Filter "Text" und man kann ebenso wie dort auch Platzhalter für Exif-Daten hinzufügen. Wählbar sind Schriftart und -größe und die Textausrichtung (linksbündig, zentriert, rechtsbündig).

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    Entzerrung von Weitwinkel-Anamorphosen


    Personen und Gegenstände, die sich am Bildrand einer Weitwinkelaufnahme befinden, erscheinen eigenartig verbreitert. Besonders ausgeprägt ist diese Verzerrung in den Bildecken und bei sehr kleinen Brennweiten (Ultra-Weitwinkel). Der Grund liegt darin, dass wir das Bild mit einem viel kleineren Sehwinkel betrachten, als die Kamera die Szene sieht. Die rectilineare Eigenschaft der WW-Objektive bildet Geraden auch am Bildrand auf Geraden ab (abgesehen von einer Verzeichnung). Das ist bei flächigen Architekturaufnahmen erwünscht. Sobald man aber am Bildrand nicht flächige sondern dreidimensionale Objekte im Nahbereich hat, erscheinen diese deformiert. So eine "Anamorphose" fällt uns natürlich besonders negativ auf, wenn es sich um Objekte handelt, deren Proportionen uns wichtig sind: Gesichter, Personen, Kugeln ...
    jpg-Illuminator kann das Bild so korrigieren, dass die Objekte wieder in ihren natürlichen Proportionen erscheinen. Dazu gibt es bei "Bild -> Ausrichten" einen Regler für die Entzerrung von "Weitwinkel-Anamorphosen". Diese Funktion kann man entweder "horizontal" oder "radial" anwenden. Die radiale Korrektur ist die genauere Methode, häufig genügt aber die horizontale Korrektur. Die Entzerrung ist nämlich mit Nachteilen verbunden, die ebenfalls umso ausgeprägter erscheinen, je kleiner die Brennweite des Objektivs ist.
    Von einem guten Weitwinkelobjektiv erwartet man, dass es rectilinear abbildet. Das bedeutet, dass gerade Linien auch im Bild gerade (und nicht gekrümmt) sind und dass waagrechte und senkrechte Linien auch im Bild waagrecht bzw. senkrecht erscheinen. Der Nachteil der rectilinearen Abbildung bei kleinen Brennweiten ist, dass die Breite eines Objekts außerhalb der Bildmitte nicht mehr proportional zum Sehwinkel des Objekts ist, deswegen erscheint es verzerrt. Diesen Nachteil haben Fisheye-Objektive nicht. Dafür krümmen sie gerade Linien. Wenn man nun versucht die Proportionen bei einer Weitwinkelaufnahme herzustellen, dann wird die Rectilinearität zunichte gemacht.
    Bei der horizontalen Korrektur äußert sich das so: Waagrechte und senkrechte Linien bleiben unversehrt, aber alle anders liegenden Geraden im Bild werden gekrümmt und das Seitenverhältnis wird kleiner. Bei der radialen Korrektur bleiben alle geraden Linien, die durch die Bildmitte laufen, unversehrt, alle anders liegenden Geraden und insbesondere die Bildränder werden gekrümmt. Daraus ergibt sich, dass man die Weitwinkelkorrektur eher dezent verwendet: Man muss einen Kompromiss finden zwischen den beiden Zielen, korrekte Proportionen oder gerade Linien. Beides ist bei kurzen Brennweiten grundsätzlich nicht möglich.


    Hinweise:
    Für ein optimales Ergebnis darf das Bild nicht schon vorher beschnitten worden sein.
    Die Korrektur der Weitwinkel-Anamorphose bitte nicht verwechseln mit der Korrektur kissen- oder tonnenförmiger Verzeichnung eines nicht exakt rectilinearen Objektivs. Die Verzeichnung ist eine Eigenschaft des Objektivs, während die Deformation der Proportionen einen ganz grundsätzlichen geometrischen Sachverhalt beschreibt, sofern es kein Fisheye-Objektiv ist. Betätigt man beide Regler (den für die Verzeichnungen und den für die Weitwinkel-Korrektur), so wird intern zuerst die Verzeichnung korrigiert und anschließend die Weitwinkel-Anamorphose.



    Presets für die Ausrichten-Funktion


    Die Ausrichten-Funktion von jpg-Illuminator bietet viele Möglichkeiten der Bildmanipulation. Vor allem bei der Tonnen-/Kissen-Entzerrung eines Objektivs oder der Entzerrung eines Fish-Eye kann der Wunsch entstehen, eine gefundene Einstellung abspeichern zu können. Dann kann man diese Einstellung bei anderen Bildern desselben Objektivs, die vielleicht keine geraden Linien als Anhaltspunkt enthalten, wieder abrufen. Im Ausrichten-Modus findet man dazu ein Kombinationsfeld zur Auswahl eines Presets und zwei Schaltflächen, um ein Preset zu erstellen bzw. die Presetliste zu verwalten.