Pseudo-HDR mit jpg-illuminator

  • Ich wollte mal eine etwas brutale methode zum erstellen von pseudo-hdri's zur diskussion stellen:


    - den regler "Mitten" weit nach links: lichter werden gespreizt, dabei saufen allerdings die schatten ab
    - den regler "Schatten" weit nach rechts: die abgesoffenen schatten werden hoch geholt und darüber hinaus stark aufgehellt
    (wenn man dabei übertriebene farben vermeiden will, haken bei "Nur Helligkeit beeinflussen" setzen)


    Hier ein besipiel (warum die jetzt verschieden groß werden, weiß ich nicht..)




    Mit der methode wirds jedenfalls sehr viel besser als
    - nur "Mitten" nach rechts, also einfach tiefen spreizen
    - nur "Schatten" nach rechts, also einfach aufhellen


    Versucht es selbst mit geeigneten fotos, bei mir wirds anscheinend mindestens gut wie andere aufwendigere methoden für pseudo-hdri's, zB nachträglich über und unterbelichtung erstellen und diese dann überlagern.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den Tipp! Man könnte sich noch einen Preset dazu basteln: Den Mittenregler auf -25, den Schattenregler auf 1.0. Dann kann man bei Anwendung des Presets mit der Preset-Stärke Schatten und Mitten zugleich regeln.


    Bei dem Beispiel oben wirkt's wirklich gut, bei anderen Bildern kriege ich mit der Methode aber manchmal ziemliche Halos. Der Effekt hängt sehr stark vom Schwellwert der Schattenaufhellung und der "Auflösung" ab, es lohnt sich damit zu experimentieren.


    Selber benutze ich gerne den Demo-Preset "Dynamikausgleich", der aber gemäßigtere Resultate ergibt. Hier ein Vergleich, (habe das gleiche Bild wie im Beispiel für den Dynamikausgleich im Thread "Tipps / Wie mache ich was?" benutzt):



    Von links nach rechts:
    Original / Dynamikausgleich 200% / Mitten abgesenkt, Schatten aufgehellt

  • Also ihr seids wirklich unglaublich. Jetzt kann ich wieder meine Bilder von vorne neu bearbeiten... ;)


    Nein, im Ernst...großartig. :thumbup:


    Wenn ich jetzt im JPG-Illu noch eine 'Funktion fände, die den "Dunstschleier" aus manchen Bildern so effektiv und einfach entfernt, wie beim GIMP die Funktion Farben > Werte > automatisch...dann bräucht ich nur noch dieses Programm.


    Zumal ich ja das mit dem Erstellen von Presets und der Stapelverarbeitung endlich kapiert habe. :mrgreen:

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

  • Zitat von "prati"


    Wenn ich jetzt im JPG-Illu noch eine 'Funktion fände, die den "Dunstschleier" aus manchen Bildern so effektiv und einfach entfernt, wie beim GIMP die Funktion Farben > Werte > automatisch...


    Probiere doch einfach den Klarheit-Regler ;)

  • Franz
    Schönes beispiel, man sieht den stärkeren effekt in richtung pseudo hdr.
    Wie stark man das anwendet oder überhaupt anwenden kann, hängt sehr vom persönlichen geschmack und vom ausgangsfoto ab.
    Die idee mit dem preset ist naheliegend .. ich hab allerdings die erfahrung gemacht, dass fast jedes foto anders "gespreizt" werden will.
    Mit den nur zwei reglern im illuminator (mitten nach links und schatten nach rechts) ist das aber sehr einfach und praktisch umsetzbar.


    PS: Dass sowas mit lightroom oder photoshop auch geht, glaube ich gern. Vermutlich mit viel mehr parametern .. aber für irgendwas will man ja den preis gezahlt haben .. ;)

  • Zitat von "ghooosty"

    ...@ Prati, für deine OLY Bilder solltest du dir dann aber lieber in Lightroom vornehmen und diese aus dem RAW entwickeln. Gerade LR4 ist mit seinen neu abgetrennten Reglern schon ziemlich krass, was diese Pseudo-HDRs angeht. ..


    irgendwann werd ich wohl auch bei RAW landen...kann man mit Lightroom die RAW-Bilder komplett von A - Z entwickeln...ich meine von der RAW-Rohdatei auf der Speicherkarte bis zum fertigen Bild auf dem Monitor oder braucht man da zusätzlich noch nen Konverter oder so (ich habe mich noch nie mit RAW befasst, daher die für viele wohl banal klingende Frage)?

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    Einmal editiert, zuletzt von prati ()

  • Ich hab hier mal ein Bild zum Vergleich...das erste wurde mit GIMP > Farben > Werte > automatisch, danach mit Farben > automatisch > Farbverbesserung und danach mit dem JPG-Illuminator Kontrast 0,50 - Klarheit 0,25 und dann Preset 2 - Abdunkeln bearbeite, das zweite genau so, allerdings statt Preset 2 mit Lichter > Mitten -25 und Schatten +1,0 bearbeitet.


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  • Das ist jetzt natürlich nicht das klassische Motiv für HDR. Fast das ganze Bild strahlt in der Sonne, es gibt keine lokalen Dynamiksprünge.
    Und es zeigt auch die Grenzen auf für das, was hier mit Pseudo-HDR betitelt wird. Denn die Schatten sind nach wie vor sehr schattig.

  • Hier nochmal ein beispiel mit einer ziemlich hellen, also eigentlich gar nicht so hdr-typischen vorlage:



    "Mitten" -50 "Schatten" +2 : also beide regler am anschlag.


    Den mitten-regler kann man meist recht weit runterdrehen ohne bildverschlechterung.
    Die schatten-aufhellung führt zu erhöhtem rauschen in den entsprechenden bildbereichen, das ist aber auch bei normaler aufhellung unvermeidlich.
    Darüber hinaus führt die kombination mit dem mitten-regler (die erst den pseudo-hdr-effekt ergibt) je nach vorlage zu hdr-typischen halos. Die kann man aber gut mit dem schatten-regler steuern.
    Außerdem sollte man wie gesagt den haken bei "Nur helligkeit beeinflussen" setzen, damit vermeidet man die ansonsten übertriebenen farben (ein nachteil vieler hdr-fotos)


    Mit den beiden reglern kann man fotos vom leichtem kontrast-ausgleich bis zum fast-hdr wunderbar bearbeiten, es ist derzeit meine lieblings-bearbeitung, sogar für geblitzte party-porträts.

  • Zitat von "martin0reg"


    Außerdem sollte man wie gesagt den haken bei "Nur helligkeit beeinflussen" setzen, damit vermeidet man die ansonsten übertriebenen farben (ein nachteil vieler hdr-fotos)



    Ich hab bis jetzt den Haken bei "Nur Helligkeit beeinflussen" nicht gesetzt und ehrlich gesagt trotzdem keine krass übertriebenen Farben bekommen...außerdem mag ich kräftige Farben... ;) ...wenns zu krass wird, kann ich ja noch immer neu bearbeiten.


    Hab mir schon mal ein Preset gemacht mit Kontrast +0,50, Klarheit 0,25, Mitten -25 und Schatten +1,0...außerdem je eines mit den gleichen Kontrast- und Klarheit-Einstellungen plus Preset 2 (Abdunkeln) bzw. Preset 5...(Dynamikausgleich)...wobei ich mir nicht sicher bin, ob nicht das neue Preset das letztgenannte überflüssig macht...

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    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mir die Frage nicht verkneifen, was das bringt. Sich das Licht in den Aufnahmen mittels Patentrezept oder Automatik zu verhunzen ist doch wohl nicht sooo zwingend, oder? Ich meine, ich hebe schon auch häufig die Schatten an, mache meine Bilder hell und fange oben die Lichter wieder ein aber das alles immer abhängig von der Lichtstimmung des Bildes und vom Verwendungszweck (v.a. bei Papierbildern). Allerdings schätze ich zunehmend (!) die Natürlichkeit einer Farb- und Lichtstimmung, gerne auch mal mit 'abgesoffenen' (also echten) Schwärzen oder mit 'ausgebrannten' Lichtern. Viel wichtiger ist mit, dass die bildwichtigen Teile in der richtigen 'Zone' liegen, Gesichter also beispielsweise etwa 1-2 Blenden über der Mitte, bei Tageslicht oder hellem Kunstlicht. In dunkleren Stimmungen (Dämmerung, gedimmtes Innenraumlicht) gerne auch 2-3 Blenden tiefer...


    Die Stimmung zählt. HDR/TM ist eine verlässliche Methode, Stimmungen zu ruinieren. Wobei das ausdrücklich kein Pauschalurteil sein soll. es gibt viele Fälle, in denen die Technik sehr passend ist.

    • Offizieller Beitrag

    Um große Dynamikumfänge auszugleichen gibt es außerdem noch die Methoden einen Verlauf einzusetzen oder mit der "invertierten Vignettierung" zu arbeiten. Letztere verhält sich so ähnlich wie eine Art Scheinwerfer, mit dem man eine Bildregion gezielt aufhellen kann. Gerade das letzte Beispiel von martin0reg lässt sich prima mit dem vertikalen Verlauf behandeln. Die Ergebnisse sehen dann weniger nach HDR aus.

  • Zitat von "Franz"

    ..Methoden einen Verlauf einzusetzen oder mit der "invertierten Vignettierung" zu arbeiten. ..


    Das geht aber doch nur mit anderen programmen oder hab ich was im illuminator übersehen?
    Übrigens finde ich mein letztes beispiel erstaunlich "natürlich" - dafür dass ich da mitten und schatten am anschlag habe.
    Das ist bei anderen vorlagen anders, ich bin selbst überrascht. Manchmal kann man sehr stark manipulieren, manchmal wird es schon bei halb soviel unnatürlich.
    Was ich so gut finde ist, dass man es in sekundenschnelle ausprobieren kann um die richtige stärke zu bekommen. Für "pseudo-hdr" aber auch für nur leichteren kontrast-ausgleich.


    Stunden später: nachdem ich gerase zum ersten mal die demo-filter-presets ausprobiert habe, hab ich jetzt (ziemlich spät ich weiß) die funktionsweise kapiert, dass die presets dann selbst regelbar sind. Super-idee - sehr praktisch!
    Ich hab natürlich gleich meine kombination aus
    - Mitten nach links / Lichter spreizen
    - Schatten nach rechts / aufhellen
    - "nur Helligkeit beeinflussen"
    zu meinem persönlichen "Dynamikausgleich-HDR" gespeichert und kann die kombination jetzt auch synchron regeln. Manche fotos verlangen wohl weiterhin einzelne regelung der beiden parameter, aber die synchrone regelung über das preset ist natürlich sehr praktisch - da wo es passt. Man kann da ja einfach wieder eingreifen und einen der beiden regler verändern.


    Bilder 1: aus kamera 2: mit dem preset auf 50% 3: mit dem preset auf 100%