Digitalfotos auf Diafilm abfotografieren - wie macht man das

  • Dias zu digitalsieren ist heute ja kein Problem mehr, aber ich möchte den Weg anders herum gehen und vom Digitalfoto ein Dia erstellen. Gut es gibt professionelle Firmen, die einem das Digitalfoto mit einem Diabelichter als Dia ausbelichten. Doch das ist pro digitaler Datei zu Dia nicht ganz billig.
    Außerdem möchte ich vom Digitalfoto eventuell nur einen Ausschnitt haben. Deshalb wäre es für mich interessant, wenn mir einer eine relativ vernünftige Methode empfehlen könnte, wie ich meine digitalen Dateien selbst als Dia abfotografieren kann. Welche Möglichkeit wäre denn für ein relativ gutes Dia zu empfehlen?
    1. Digitale Datei über Beamer projezieren und als Dia abfotografieren?
    2. Vom Bildschirm auf Diafilm abfotogfafieren (Bildschirm Computer/Full HD Fernseher)?
    Hat jemand Erfahrung damit, wie man so etwas selbst nach eigenen Vorstellungen einigermaßen kostengünstig machen kann, damit man die Dias dann per Diaprojektor zeigen kann.
    Gut, für solche Fälle wäre es natürlich immer besser, gleich direkt auf Diafilm zu fotografieren. Aber ich habe halt einige digitale Fotos (100- 250 Stück), die ich nachträglich auch gern als vorzeigbares Dia hätte. Kann mir jemand eine Methode oder Möglichkeit empfehlen, wie ich das selbst umsetzen und realisieren kann, ohne mich jetzt in allzu große Kosten zu stürzen?
    Im Netz habe ich keine vernünftige Lösung zum selber Umsetzen gefunden, da wird immer nur auf Firmen verwiesen, die digitale Dateien über professionlle Diabelichter ausbelichten. Aber das ist eben nicht das, was ich machen will.
    Vielen Dank im voraus für Eure Vorschläge und Tipps.
    PS: Wäre es eventuell eine Möglichkeit, die Digitalfotos auf Photopapier auszubelichten zu lassen und dann als Dia abfotografieren für eine Diaschau? Oder haut das mit der Wiedergabequalität als Dia nicht hin?
    Hat denn keiner Erfahrung mit so etwas oder so was schon mal irgendiwe ähnlich gemacht und kann aus der Praxis berichten?

  • Es gibt Filmbelichter, mit denen man Digitaldaten auf Kleinbild-, Mittel- und Großformatfilm belichten kann. Das ist nicht ganz trivial, deswegen gibt es Anbieter für sowas.


    Ich kann Jürgen Freisler empfehlen: http://www.dia-spezial.de/html/ausbelichten.html


    Egal welche Methode man wählt, man kommt natürlich nie an die Qualität eines direkten Diafotos ran. Aber so ist das ja immer bei Kopierverfahren mit Wandlung.

    • Offizieller Beitrag

    Erfahrung habe ich damit ausdrücklich keine, dennoch gibt es ja einige offensichtliche Punkte:


    1.Auflösung
    Ein KB-Dia (ISO 100) bietet - obwohl das sehr schlecht vergleichbar ist - vielleicht ein Auflösungsvermögen ähnlich einem 6MP-Bild. Um dieser 'Auflösung' gerecht zu werden und keine Pixel mehr wahrzunehmen, bräuchte man also idealerweise eine 6 MP Darstellung zum Abfotografieren. Das wären 2000 x 3000 Pixel. Passende Anzeigemedien (Monitore, Beamer) dürften dünn gesät sein. Am ehesten fällt mir noch ein iPad 4 ein oder das neue Nexus 10. Beide allerdings noch mit deutlich Abstand zu den genannten 6 MP.


    2. Dynamik
    Egal von welchem Medium (Papierbild, Monitor, Projektion) Du fotografierst, der Kontrastumfang wird immer schlechter sein als das, was ein perfekt belichtetes Dia kann. Die Bilder werden also fast automatisch flauer als ein Original. Echte Schwärzen und echte weiße Lichter sind kaum gleichzeitig realisierbar.


    3. Addition der negativen Eigenschaften
    Wie bei jeder Reproduktion addieren sich die Schwächen der beiden beteiligten Aufnahmesysteme: Verzeichnung, Vignettierung, Randschärfeabfall, alles schlägt sowohl vom Aufnahmeobjektiv als auch vom Reproobjektiv zu Buche. Dazu kommen noch die Schwächen des Projektitonssystems (Beamer/Ausbelichtung) oder des Monitors (Winkelabhängigkeit, Ausleuchtung usw)


    Fazit.
    Schwierige Sache und extrem vom gewünschten Ergebnis abhängig. Ich neige zu dem Rat, ein iPad oder ein Nexus 10 abzufotografieren.



    Vom iPhone mit Tapatalk.

  • Also eine analoge Kamera ist kein Problem. Ich habe noch eine alte analoge pentax z1 super. Für diese Kamera habe ich auch noch ein Makroobjektiv. Also die Ausrüsung wäre jetzt nicht das Problem. Es geht um die Methode.
    Ich habe mal gelesen, dass man Dias abfotografieren kann, wenn man aus dem Diaprojektor das Objektiv heraus nimmt und eine Glasscheibe davor anbringt und die Kamera so aufstellt, dass das projezierte Dia genau in den Stahlengang des Objektivs der Kamera projeziert wird und man so das Dia digitalisieren kann. Gut - das ist der eine Weg - vom Dia zum digitalen Foto. Selbst habe ich das nie ausprobiert, da ich einen Diakopiervorsatz für die digitale Kamera habe.
    Aber ich will es ja genau anders machen - digitales Foto auf Diafilm. Ich will ein digitales Foto mit einem Beamer projeziern, aber nicht auf eine Wand, sondern in den Strahlengang des Objektivs der analogen kamera mit Makroobjektiv, die mit Diafilm bestückt ist. Dafür bräuchte ich eine Anleitung oder ein paar Tipps, wie man das am Besten umsetzen und realisieren kann.
    Hat das schon mal jemand versucht und kann mir ein paar Ratschläge geben, wie man dabei praktisch vorgeht?

    • Offizieller Beitrag

    Äh, was hab ich denn geschrieben? Ist ja schön, dass Du eine Kamera und ein Makroobjektiv hast, davon bin ich jetzt fast mal ausgegangen :mrgreen: . Dein Problem ist eine 'Bildquelle', die Dein digitales Bild mit hinreichender Auflösung darstellen kann. Oder willst Du bei der Projektion einen Monitorlook mit Treppchen und Artefakten zeigen?


    Alles weitere in meinem Posting oben.


    Eine Alternative zu den Retinadisplays wäre eine Ausbelichtung in ausreichender Größe (20x30 sollte es tun). Nachteil (Neben den Kosten) ist die ebenfalls begrenzte Dynamik, der man nach guter Reprotechnik mit viel gutem Licht auf die Sprünge helfen kann.

  • Ich habe aber kein Ipad und werde mir auch keines anschaffen.
    Ich habe nur die Möglichkeit mir einen Beamer (Hdtv) von einem Freund auszuleihen, um digitale Fotos zu projezieren. Dafür hätte ich gerne Hilfe, wie man das eventuell praktisch realisieren kann, da ich soetwas eben noch nie gemacht habe. Vielleicht hat es ja schon mal jemand probiert und kann ein paar Tipps aus der Praxis geben.
    1. Projeziere ich das Bild direkt ins Objektiv der Kamera oder muss zwischen Beamer und Objektiv sowas wie eine Glasscheibe/Streuscheibe, den das Objektiv des Beamers wird man ja wahrscheinlich nicht herausnehmen können?
    2. Wie ist die Belichtung zu wählen, damit das Dia vernünftig belichtet wird. Eher etwas unterbelichten, um stärkere Kontraste zu erhalten oder doch lieber die Belichtung exakt auf die Nennempfindlichkeit des Diafilms 100 ISO angleichen?
    Das sind z.B. nur ein paar Fragen, die ich hätte. Ich brauche keine perfekten Dias, sie sollen nur so gut sein, dass man sie auf einem Diaprojektor als Präsentation zeigen.


    Falls das mit dem Beamer nicht funktioniert, scheint mir doch die Ausbelichtung auf 20x30 cm der gangbarste Weg - und dann eben als Repro abfotografieren.
    Ich dachte mir halt, das Licht keine Pixel kennt - damit meine ich, wenn ich das Licht aus dem Beamer direkt in die Kamera leite und abfotografiere, dann ist es doch egal welche Auflösung vorliegt? Auf dem Dia wird doch nur das Licht aus dem Beamer auf Dia gebannt und je näher ich an der Lichtquelle bin, um so weniger Störartefakte werden auf dem Dia zu sehen sein. Oder täusche ich mich da?

    • Offizieller Beitrag

    Hast Du als alter Dianutzer nicht auch eine reflektive Leinwand? Wie auch immer: HD ist halt als Auflösung für ein Dia nicht so prickelnd. Und ein Beamer liefert halt exakt die Anzahl einzelner leuchtender Punkte, die drauf steht. Digital. Aber probiers doch aus, wenn Du das Ding eh' leihen kannst! Projektion, Stativ, Blende 8 oder 11, eine sorgfältige Belichtungsmessung, 2-3 Versionen pro Bild (1 Probefilm, Belichtungsdaten bildweise aufschreiben), was soll man da sonst noch viel schreiben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Belichtung direkt in den Strahlengang des Beamers funktionieren kann.

  • Natürlich habe ich noch eine alte Dialeinwand, aber diese Leinwand ist nicht ganz glatt, sondern irgendwie ganz leicht perforiert. Zum Abfotografieren von der Leinwand müsste ich weiter weg gehen, damit keine Leinwandstruktur zu erkennen ist. Ich dachte eben, direkt aus dem Strahlengang einer Lichtquelle (Beamer) ein Dia abzufotografieren würde die beste Qualität ergeben. Ich glaube, ich werde einfach mal ein paar Versuchsreihen starten und dann sehen, was am Besten wirkt.

    • Offizieller Beitrag

    Da der Beamer zeilenweise schreibt, könnte das bei zu kurzen Belichtungszeiten ein Problem sein, pass also auf, dass Du lange genug belichtest, vielleicht sogar mit einem ND-Filter (das dürfte auch beim Einrichten angenehm sein, wenn Du versuchen willst, direkt in den Strahlengang zu fotografieren). Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du sonst eine streifige Belichtung erhältst. Zeiten länger als ein Vielfaches der Bildwiderholrate wären da sicher hilfreich. Viertel Sekunde oder so? Das gilt natürlich gleichermaßen für den Versuch, in den Strahlengang zu knipsen als auch für Leinwandprojektionen.


    Was die Leinwand angeht, so kann die Struktur kaum störender sein, als die stufige (pixelige) Projektion.

  • Zitat von "le spationaute"

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Belichtung direkt in den Strahlengang des Beamers funktionieren kann.


    So aus dem Bauch raus kann ich mir das auch nicht vorstellen. Aber Versuch macht kluch :D
    Ich würde auf jeden Fall auch von einem Monitor abfotografieren. Wieder aus dem Bauch raus könnte ich mir vorstellen, dass das noch knackiger rauskommt, als ein abfotografiertes Beamer-Bild von einer Leinwand.


    Bevor man jedes Bild vorher groß auf Papier ausbelichten lässt (und dann noch die Filmkosten dazukommen), würde ich mich mal an Klaus Mangold wenden.
    Der macht das zu einem sehr korrekten Preis auf einer amtlichen Maschine:
    http://eye.de/dia-infos.shtml
    Dort wird übrigens sehr gut beschrieben, wie's genau funktioniert, und z.B. welche Auflösungen sinnvoll sind.

    • Offizieller Beitrag

    Das sind ja wirklich tolle Preise! Ist mal eine Überlegung wert! Danke!



    Vom iPhone mit Tapatalk.

    • Offizieller Beitrag

    seyjo:
    Ich glaube, du hast nicht die richtige Vorstellung davon, was es bedeutet "in den Strahlengang des Beamers zu fotografieren".
    Selber hab ich schon viele Dias abfotografiert durch Fotografieren in den Projektor hinein. Dazu entfernt man das Objektiv, ersetzt die Lampe durch eine schwächere (Hitze!), fügt zwischen Lampe und Dia eine Mattscheibe ein und fotografiert das Dia mit einem Makroobjektiv ab. Der Projektor hat nur die Funktion, das Dia gleichmäßig und sehr hell mit hoher Farbtemperatur zu beleuchten.


    Wenn du dasselbe mit einem Beamer machen willst, dann willst du also die Oberfläche eines (oder dreier) LCD-Chips abfotografieren, eventuell durch ein Prisma hindurch. Diese Chips sind noch deutlich kleiner als ein Dia. Wie schon gesagt wurde, kommt dazu, dass dich die Auflösung eines Beamer (1280x..., 1920x...) auf dem Dia überhaupt nicht zufrieden stellen wird. Wenn sich so ein Chip und das Licht, das er von sich gibt, überhaupt sinnvoll abfotografieren lässt, dann wirst du zumindest zwischen den Pixeln schwarze Stege haben. Nach meiner Einschätzung ist das vergeudete Zeit.


    Nachtrag:

    Zitat

    Ich dachte mir halt, dass Licht keine Pixel kennt - damit meine ich, wenn ich das Licht aus dem Beamer direkt in die Kamera leite und abfotografiere, dann ist es doch egal welche Auflösung vorliegt? Auf dem Dia wird doch nur das Licht aus dem Beamer auf Dia gebannt.


    Das Licht vom Beamer kommt von den Pixeln eines Chips.
    Wenn du das Licht "aus dem Beamer direkt in die Kamera leiten" willst, brauchst du eine Optik, die das schafft. Die Beameroptik ist dafür gebaut, im Abstand von einigen Metern ein großes Bild scharf abzubilden. Du möchtest das Bild aber auf dein winziges Dia scharf abgebildet haben. Wenn du das mit der Beamer-Optik machen willst, müsstest du den Abstand zwischen LCD und Beamer-Objektiv mindestens verdoppeln. Falls das überhaupt machbar ist, fällt dann ein großer Teil des Lichts nicht mehr durch das Objektiv sondern geht seitlich daran vorbei. Außerdem müsstest du dazu das Objektiv von deiner Kamera entfernen ...

    Zitat

    und je näher ich an der Lichtquelle bin, um so weniger Störartefakte werden auf dem Dia zu sehen sein. Oder täusche ich mich da?


    Das hat mit der Entfernung nichts zu tun, sondern nur mit der Größe des Bilds. Und du willst das ganze Bild immer 1:1 auf deinem Dia haben.

  • Egal, welche Abfotografiermethode du schlussendlich wählst (ich würde wie gesagt einen Diabelichter beauftragen), du solltest 1-2 Testfilme opfern, um für deine Digitalfotos eine Transferfunktion (also eine angepasste Gradationskurve) zu erstellen, damit du am Ende auf den Dias die gleichen Farben und den gleichen Kontrast(umfang) bekommst.
    Die Bilder werden dann höchstwahrscheinlich etwas flauer und je nach Leuchtmittel etwas kälter oder wärmer dargestellt werden müssen, als man es für die Darstellung auf dem jeweiligen Medium normalerweise tun würde.


    Wenn du bisschen was investieren möchtest: :mrgreen:
    http://www.ebay.de/itm/110981633190


    Der macht 48 Megapixel auf Kleinbild und 200 Megapixel auf 4x5" :cheers: