Forenwahrnehmung vs. Verkaufstrends: Spiegellose mit Problem

    • Offizieller Beitrag

    Spannende Fakten bei Heise:


    http://www.heise.de/foto/meldu…Spiegellosen-1890931.html


    Klafft da die Forenwahrnehmung und die Realität tatsächlich so weit auseinander?

  • Tja, irgendwann ist der Markt gesättigt und nicht jeder möchte jedes Jahr 'ne neue Kamera kaufen. Dann werden Kameras und Sensoren in den Smartphones immer besser. Für einen nicht kleinen Teil der Otto Normalknipser mögen Letztere genügen. Oder ist's die Anatomie? Nicht jeder Europäer ist mit solch grazilen Händen wie Bewohner des asiatischen Raumes gesegnet. Andererseits: Durch Übernahme der schlechten Essgewohnheiten des Westens werden auch Asiaten immer größer und schwerer ...


    Man kann alles (Un-)Mögliche in die Daten hineininterpretieren. Warten wir mal ab, wie der Kamera-Weltmarkt in den nächsten 5 Jahren aussieht und welche Formate und Marken dann noch übrig sind. :mrgreen:

    • Offizieller Beitrag

    Abwarten. Klar. Mir ging's mehr darum, dass wir gerade in jüngeren Diskussionen gerne lesen, die DSLR sei der Dino und die spiegellose Gattung der Hamster. Hier liest sich das nun umgekehrt.


    Ich habe den Schritt zu einer ergänzenden Spiegellosen ja gerade gemacht und bin auch hin und her gerissen zwischen schierer Begeisterung (Preis- / Leistungsverhältnis, Bildqualität, Leichtigkeit usw.) und schleichenden Bedenken (Bildkomposition bei Sonnenlicht, Handling).

  • Hier im Forum werden die Winzdinger wirklich ziemlich gelobt. Aber so im persönlichen Umkreis muß ich sagen, kommt das hin, daß viel mehr zu ner SLR greifen. Ich kenn jedenfalls deutlich mehr Leute, die ne SLR innerhalb des letzten Jahres gekauft haben, als ne MFT. Zwar meist nur kleine SLRs (zumeist 100er und 1000er Canons), aber so isses eben.


    Über die Gründe kann man nur spekulieren, aber die meisten wußten, daß Sensorgröße mehr zählt, als Megapixel ... vielleicht deshalb. Die meisten sind bereit, ne kleine SLR zu tragen, für vermeintlich deutlich bessere Bilder. Is ja meist auch so ... und die kleinen SLRs sind günstig. Die Spiegellosen stehen irgendwie auch als Kompromiß da ... nicht richtig klein, nicht exzellent.

    • Offizieller Beitrag

    Ja. Ich würde behaupten, dass in der Breite nach wie vor jede DSLR vom Nimbus der 'Professionalität' umgeben ist.

  • ...Ich erlebe noch heute so oft, dass die Leute gar nichts von der Existenz der Spiegellosen wahr genommen haben. Es werden auch in meinem Umfeld immer noch mehr DSLRs gekauft, als die EVILs.


    Allerdings halte ich das bei der Beratung weiterhin so, dass das Gerät zur Person passen muss und nicht jedem passt so eine kleine Kamera. Viele kommen ja erst auf den zweiten Weg dort hin. Den Rest macht die Zeit.


    Allerdings dürfte Dieser Trend bei den EVILs auch einige Punkte bestätigen, welche in den letzten Monaten hochkochten. Bei Olympus wurde mit einem horrenden Preissystem gearbeitet, was die Kameras schon fast unvermittelbar machte. Die OM-D ist da ein Selbstläufer, aber die Preise waren insgesamt viel zu hoch. Sony bringt einfach keine Objektive, dass ist alles wie gewollt und nicht gekonnt. In dem System herrscht eine gewisse Belanglosigkeit. Bei Panasonic kommen zwar interessante Kameras, aber irgendwie ist da auch keinerlei Esprit.


    Canon und Nikon brauchen sich ja keine Gedanken um sowas wie Esprit zu machen, da sie sich eh verkaufen.


    Ich habe die Zahlen nicht gesehen, aber es würde mich nicht wundern, wenn es gerademal die beiden Großen sind, die sich halbwegs halten können. Der insgesamte Einbruch der Branche ist allerdings Besorgnis erregend...

  • Ich glaube, die Anbieter haben sich bei der Fortentwicklung der Spiegellosen vergallopiert. Die ursprünglichen Anforderungen waren


    - bessere BQ als eine Kompakte, aber ein Anspruch unterhalb der Leistungsfähigkeit einer DSLR
    - individuellere Einstellungsmöglichkeiten als die 08/15-Knipse, aber nicht so umfangreich wie bei einer DSLR
    - wechselbare Optiken für die individuelle Zusammenstellung einer Ausrüstung, ohne jedoch große Doppelt- und Dreifachbelegung von BW-Bereichen und nur wenige FB
    - deutlich kleiner und leichter als eine DSLR (Jackentaschensystemkamera) für ständige unbeschwerte Präsenz


    Damit wurde eine Nische bedient, die Cams waren interessant für Kunden, die mehr wollten als Kompakt, denen aber eine DSLR zu anspruchsvoll, zu groß und/oder zu teuer war - Spaßfotografie vereint mit einigen anspruchsvollen Anwendungen um neben der Familie oder den Freunden auf der Party auch mal ein Blumenmakro aufzunehmen oder ein Gebäude, das eigene Haustier oder den Ablauf einer Reise ab vom Strandurlaub interessant in Szene zu setzen.


    Die Nische haben viele spiegellose Systeme (Größe, Adaptierbarkeit von großen (D)SLR-Optiken möglichst aller (Konkurrenz-)Hersteller für anspruchsvollere Fotos) bereits verlassen und sind in direkte Konkurrenz zu den DSLR getreten. Und da werden nur einige wenige Produkte eine Chance haben (evtl. Fuji oder auch die OM-D). Größere Dauerhaftigkeit für das Nischenprodukt erwarte ich da bei Systemen, die Baugröße und Spaßfaktor nicht aus dem Fokus verlieren (z.B. Nikon 1 oder Pentax Q)

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

    • Offizieller Beitrag

    Ja, weiss nicht. Es ist doch so: Firmen mit starken DSLR-Sparten (Nikon, Canon, mit Einschränkungen auch Pentax) haben sich erst spät und mit eher 'besonderen' Konzepten an die CSCs gewagt. Für die anderen (Olympus, Panasonic, Samsung, Fuji) gab und gibt es nur die CSC-Modelle. Die werden das Konzept auch weiter vorantreiben, selbst wenn es schwächelt. Ein Sonderfall ist in jeder Hinsicht Sony. Da weiss man irgendwie nicht so Recht, wo die Reise hingeht. Oder man kann auch sagen, dort will man alle Märkte bedienen.


    Dass auf mittlere Sicht eines der Bajonette wieder stirbt, glaube ich nicht. Andererseits ist die Bildqualität der Systemkameras (CSC, DSLR und selbst gehobene Kompaktkameras und Kompaktkameras mit großen Sensoren) bei aller Vielfalt der Systeme inzwischen auf einem Niveau angekommen, das kaum noch Grenzen setzt. Also austauschbar geworden ist. Es geht inzwischen mehr um Haptik, Funktionalität und Handling.

  • Zitat von "le spationaute"

    Ein Sonderfall ist in jeder Hinsicht Sony. Da weiss man irgendwie nicht so Recht, wo die Reise hingeht.


    Da hast du wohl recht, selbst Sony scheint nicht mehr so ganz genau zu wissen, welches der rictige Kurs ist ...


    www.sonyalpharumors.com/sr5-sony-is-betting-high-on-the-new-a-mount-mirrorless-generation/


    Das wird dann wohl die Nachfolge der Pentax K-01 - wenn ich das richtig verstehe :roll: Demnächst kommt dann wohl eine spiegellose DSLRT-Kompaktkamera mit eingebautem Handy, neuem Bayonett und 1000-fach digitalem Zoom :ugly::pink:


    Zitat von "le spationaute"

    Für die anderen (Olympus, Panasonic, Samsung, Fuji) gab und gibt es nur die CSC-Modelle.


    Naja, Oly könnte imho noch zurück, so übel waren die DSLR von denen auch nicht. Die waren bloß genauso verplant wie Pentax bevor Hoya einstieg. Und die OM-D könnte sich etablieren, die sehe ich öfter selbst im professionellen Einsatz.


    Fuji wird im Zweifel weitermachen, die haben das Knowhow auch für das Profisegment, da können sie oberhalb der anderen Maßstäbe setzen. Die halten sich ja auch im Bridge-Segment immer noch sehr gut, das von anderen schon aufgegeben ist. Und war nicht die X100 die erste Edelkompakte?


    Panasonic ist da ähnlich auf einem niedrigeren Level. Dafür sind sie aber tatsächlich noch immer näher an den von mir genannten Ausgangsanforderungen dran - hmm wir werden sehen.


    Samsung scheint mir auf dem Weg von Sony zu sein - angreifen um den Markt aufzurollen. Geld spielt keine Rolle. Mal sehen, ob sie damit wie Sony auch Schiffbruch erleiden (die Sony-Kamerasparte wartet ja wohl sehnsüchtig auf die erste schwarze 0 ...). Eine Samsung-Kamera in freier Wildbahn habe ich jedenfalls noch nie gesehen ...

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

    • Offizieller Beitrag

    Ich schon :mrgreen:


    Samsung ist ja in vielen Bereichen längst an Sony vorbei (nicht bei den Kameras aber im Bereich Smartphone und Tablet und sogar bei TV und Displays). Außerdem haben die es geschafft, 'hip' zu sein. Die Galaxy NX, die in den nächsten Tagen erscheint, versucht ja ganz offensichtlich, diese Kunden auch im Kamerasegment anzubinden.

  • Denke auch dass es verschiedene Gründe gibt weshalb spiegellose Systemkameras noch nicht so verbreitet sind.
    Zum einen bin ich selbst zuerst über die Foren auf die Spiegellosen aufmerksam geworden.
    Neue aktuelle spiegellose Systemkameras haben oft recht hohe Preise. Einsteiger-DSLRs bekommt man schon für einen deutlich niedrigeren Preis. Damit sind sie Systemkameras für Fotoneulinge erstmal weniger interresant.
    Das Objektivangebot für einige Systeme ist recht überschaubar, womit es für fortgeschrittene Fotografen auch nur bedingt interresant ist.
    Ich habe mir inzwischen eine MFT-Kamera als Ergänzung zur DSLR zugelgt, um auf Bergtouren mit leichterem Gepäck auszukommen.
    Ohne dieses spezielle Bedürfnis hätte ich wahrscheinlich nur meine DSLR.

  • Die beschriebene Entwicklung passt ganz gut in meine kleine Welt.. Als die EVILs anfingen, fand ich die interessant, habe die mal "angefasst" --> war nichts für mich.. Jahr später (letztes Jahr ;) ), nachdem die besser geworden sein sollten (AF usw..) wieder ausprobiert --> war nichts für mich.. Eine verschenkt, wurde ausgepackt, eingepackt --> ist eine DSLR geworden..


    Kurz gesagt: In meinem Bekanntenkreis gibt es nur DSLR oder stylische Kompaktkameras..


    Für mich persönlich würde so eine auch erst wieder interessant werden, wenn darin ein KB-Sensor steckt zur sinnvollen Adaption von Altglas.. (bspw. so eine KB-Nex mit niedlichem 50mm/1,4 wäre schon klasse)

    • Offizieller Beitrag

    Ich fahre morgen 3 Tage auf Fototour nach Graz. Mit kommt nur die kleine Samsung. Ich schlepp mich doch bei der Hitze nicht mit einer DSLR samt Rucksack ab!


    Warum ich das schreibe? Weil es durchaus 'gewichtige' Gründe für eine CSC gibt. Mein Bedürfnis, die Pentax mit möglichst kleinen Objektiven auszustatten ist schlagartig erlahmt. Klein kann die Samsung uneinholbar besser. Ich empfinde die CSCs als Gewinn für den Kameramarkt. Zusammen mit all den Exoten, die mittlerweile aus dem Boden gesprossen sind wie Pilze im feuchten Wald. Aber die ganz große Welle lässt sich damit vielleicht doch nicht machen, für die Hersteller. Das haben (wie oben schon geschrieben) manche sicher erwartet oder erhofft, andere nutzen das Segment, um überhaupt im Systemmarkt Fuß zu fassen. Why not!

  • Für die Stadt und etwas candid-shooting mag ich die Spiegellose (auch 'ne Samsung) schon gern, weil sie unauffällig und leicht am Handgelenk baumelt.
    Die DSLR (schon wieder 'ne Samsung :o_o: ) ersetzt sie nicht.
    Und ohne Sucher schon mal gar nicht.
    Was die Preise betrifft, so spinnen einige Hersteller derzeit ziemlich. Fipseliges Plastik, schlecht bedienbare Tasten, Klapperobjektivchen ohne gescheite optische Korrektur zum doppelten Preis einer neuen Einsteiger-DSLR? Nein danke.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "le spationaute"

    Klafft da die Forenwahrnehmung und die Realität tatsächlich so weit auseinander?


    Ich denke, genau so ist es.


    Absolut jeder, der in meinem Bekanntenkreis in letzter Zeit ernsthafter in die Fotoausrüstung investieren wollte, kaufte sich eine (APS-C) DSLR.
    Und wenn mich da jemand voher nach meiner Meinung gefragt hat, dann nicht in die Richtung ob, sondern welche DSLR ich empfehlen kann.
    Eine Spiegelreflex ist die "Oberklasse", das ist einfach fest in den Köpfen drin. Ich glaube, bis die aktuelle Vielfalt an Kamerasystemen,
    die sich ja allesamt in Sachen Bildqualität nicht mehr viel nehmen, auch wirklich in den Köpfen ankommt, dauert es einfach noch eine Weile...

  • Zitat

    Weil es durchaus 'gewichtige' Gründe für eine CSC gibt


    Der! große Vorteil...


    Zitat

    Und ohne Sucher schon mal gar nicht.


    Das ist mit der mit am wichtigste Grund warum ich mir (höchstwahrscheinlich) keine zulegen werde und ich vermute jetzt einfach mal das es manch anderem auch so geht. Die Fuji hat einen aber der Preis für das System... Weitwinkel? Tele?. Allgemein, das Handling und je nach Ausrichtung das Objektivangebot. Wenn man als Privatmensch komplett umsteigt geht das preislich auch aber zwei Systeme bei dem man mehrere hundert/tausend Euro investieren soll?

    • Offizieller Beitrag

    Und gleichzeitig scheint sich ein nicht unerheblicher Teil der Kundschaft aus Leuten zu rekrutieren, die schon eine DSLR haben. Wenn ich hier richtig mitlese.



    Vom iPhone mit Tapatalk.