Kameraweltmarkt

  • Zitat von "manolo"

    Canon und Nikon büßen ein, Sony und die restlichen gewinnen hinzu. Kompaktkameras stehen immer mehr im Abseits.


    Dort nachzulesen und hier bei uns zu diskutieren. :)


    wollen wir etwa uns mit den Händlern zusammen tun, weil sowas eher uninteressant sein dürfte?


    Gruß phoenix66, den die Neuentwicklungen bei Olympus und anderen Herstellern nur am rande interessieren.

  • Panasonic, Fujifilm, Olympus - Pentax wird gar nicht erwähnt. Wenig rosiges über die künftige Konsolidierung des Digitalkameramarktes ist nachzulesen in der New York Times.
    Das hier: (Zitat NYT) "...buyers put connectivity above picture quality." in Verbindung mit diesem Satz: (Zitat NYT) "Consumers don't want to connect cameras to phones, analysts say; they want a single interface that can instantly upload photographs to social networking sites such as Facebook Inc and Twitter Inc." dürfte exakt das zentrale Problem beschreiben. Aber das ist ja nichts neues mehr.
    Dies hier: (Zitat NYT) "the market is becoming an oligopoly..." macht mir als einem jener Älteren, die die Marken- und Produktvielfalt des letzten Jahrhunderts bewusst erleben durften, jedoch Angst. Schon jetzt sieht es in den marktführenden Elektromärkten ziemlich langweilig aus.

  • Seltsam, je besser es bei mFT aussieht, umso mehr wird das System totgeschrieben.


    Als es vor gut 4 Jahren rauskam, feierte es die (sogenannte?) Fachjournaille als DEN großen Wurf, der richtungsweisend für den Kameramarkt des folgenden (also des jetzigen) Jahrzehnts sei.


    Und das, obwohl alles was damals zu haben war, nur von einem Hersteller stammte und das KOMPLETTE "System" ziemlich übersichtlich war, es bestand gerade mal aus einer einzigen Kamera und zwei Dunkelzooms, das längere davon auch noch ein grauenhafter Flaschenboden. Die Kamera konnte, dem damals aktuellen Trend bei DSLRs zum Trotz, noch nicht mal Video, obwohl die systembedingten technischen Voraussetzungen bei mFT dafür besser waren als bei jeder DSLR, die Einschränkung also ziemlich willkürlich erschien.


    Adapter für FT-Glas waren nur vage angekündigt, und das zunächst sogar mit dem Hinweis, daß Autofocus damit ganz sicher nicht gehen werde.


    Auch ob und wann jemals ein anderer Hersteller sich dem System anschließen und eigene Kameras und Objektive herausbringen würde, war alles andere als klar. Vom FT- und vielleicht-irgendwann-mal-mFT-Partner Olympus gab es laaaaaaaaange Zeit über lediglich ein auf irgendeinem Messestand ziemlich einsam und große Erklärung in seiner Vitrine rumstehendes, funktionsloses Plastemodell einer möglicherweise irgendwann mal erscheinenden Kamera, ohne auch nur den geringsten Hinweis darauf, daß das Teil überhaupt was mit mFT zu tun haben könnte.


    Diese Kamera, die PEN, kam dann schließlich, und nicht nur eine, sondern gleich eine ganze Kamerafamilie. Panasonic reichte zunächst mit der GH1 die videofähige Version des mFT Erstlings G1 samt dafür optimiertem Suppenzoom nach und versuchte sich dann auch in verschiedenen Größenvarationen von mFT-Bodies.


    Auch das Objektivangebot wuchs langsam, der Adapter für FT kam und ermöglichte entgegen der ursprünglichen Verlautbarungen sogar AF, wenn auch oftmals zappelig und lahm. Aber immerhin.


    Doch je mehr es bei mFT voranging, umso mehr bemühte man sich seitens diverser "F(l)achblätter", das System als allenfalls für den lokalen Markt verspielter japanischer Gadgeteers noch relevant, weltweit aber als Riesenflop darzustellen.


    Schließlich kam die E-M5, an sich ja "nur" eine PEN mit deutlich verbessertem Sensor, auch sonst aktueller Technik und last but not least einem EVF, der nicht nur mit einer brauchbaren Auflösung, geringer Verzögerung und wenig bis keinem Ruckeln daherkam, sondern auch n punkto "Sucherkomfort" die Düstertunnelsucher von APS-C Einsteiger- und auch vielen Mittelklassecams geradezu deklassierte.


    Auch daß ausgerechnet während des E-M5 Launchs der Finanzskandal bei Olympus bekannt wurde, und die Journaille das zum Anlaß nahm, Olympus für demnächst klinisch tot zu erklären, konnte ihren Erfolg auch nicht aufhalten. Endlic eine Spiegellose, die gerade auch für etliche Profis als hochwertige Ergänzung und für viele Anwendungsfälle sogar als vollwertige Alternative zu ihrem "schweren Gerät" ihren festen Platz bekam.


    Und jetzt die E-M1, die angetreten ist, FT und mFT "zusammenzuführen" und dafür, neben einem nochmals deutlich verbesserten EVF, genau dort verbessert wurde, wo bei der Nutzung der E-M5 an adaptierten Gläsern Kritik geäußert worden ist.


    Der Preis ist zwar recht heftig, aber Olympus ist ja bei mFT nicht allein. Parallel dazu aktualisierte Panasonic kontinuierlich sein mFT Angebot, und auch wenn da bislang ein Phasen-AF noch fehlt, und wahrscheinlich so bald auch nicht kommt, denn darauf angewiesenes FT-"Altglas" gibt es ja aus dem Hause Pana kaum, bekommt man da inzwischen auch durchaus attraktive Kameras, und das zu einem Preisniveau deutlich unter dem der Oly-Topmodelle.


    Was haben wir hingegen bei Sony, denen diverse Fachpostillen die besten Chancen im Systemkameramarkt zu attestieren versuchen?


    Erst ein jahrelanges Herumgeeiere zwischen herkömmlichen A-Mount-DSLRs, E-Mount-Systemkameras mit anfangs ziemlich mäßiger Performance der systemeigenen Linsen, schließlich einem Mittelweg in Form von A-Mount-Pseudo-DSLRs mit einer recht eigenwilligen Festspiegellösung zur Ermöglichung des Phasen-AF, und kaum daß diese Technik halbwegs ausgereift und sogar ein Vollformat-Modell damit rausgekommen ist, scheint man wieder alles über den Haufen werfen zu wollen und bringt E-Mount Kameras im modifizierten DSLR-Look, das Ganze auch noch als kompletter Alleingang.
    Und nun das neueste Gerücht: eine E-Mount-Kamera, die nicht nur A-Mount-, sondern auch NikPentCan-Objektive adaptieren können soll, und das sogar mit AF, indem der Sensor in der Z-Achse beweglich gelagert wird.


    Mal abgesehen davon, daß das wohl bei Objektiven mit Innenfokussierung nicht so ohne weiteres funktionieren wird, da ist einfach, wie bei so vielen Dingen, die SoNIE in den letzten Jahren (nicht nur bei Kameras) angefangen hat, kein Konzept mehr erkennbar, es sei denn dieses "Konzept" bestünde darin, möglichst oft jeweils eine neue Sau durchs Dorf zu treiben...

  • Zitat von "ghooosty"


    Achso, in den Berichten steht immer, dies währen die japanischen Zahlen, dass ist falsch, es sind die Zahlen, welche japanische Hersteller verkauft haben. Würden diese Kameras alle nur in Japan verkauft werden, würde sich jeder Japaner mindestens 2 Systemkameras pro Jahr kaufen. Diese Rankings sind also weltweite Rankings!


    Nein, da irrst du dich.


    BCN erfasst die Verkaufszahlen von zur Zeit 23 japanischen Haendlern, u.a. Amazon Japan. Hier die etwas holprige Google Uebersetzung der FAQ,


    http://translate.google.de/tra…%2Ffaq%2Fabout.html%23a01

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Beim durchstöbern der Daten ist mir zudem aufgefallen, dass Nikon von seiner D5200 z.B in etwa genauso viele verkauft hat, wie Olympus von seiner E-PL5. Diese Geräte kosten aber auch das selbe, also frage ich ich an der Stelle ein wenig, wer da erfolgreicher taktiert. Sony ist mit seiner NEX-5R (599€) vergleichsweise nahe an Canons inzwischen veralteter 600D (415€) mit 11,9Mio zu 14,5Mio Exemplaren und das sind jeweils die 1er in den Rankings.
    ...


    ghooosty: Kann es sein, dass du da etwas verwechselst? Ich kann in deinem Link nirgends absolute Verkaufszahlen herauslesen. Deine Zahlen scheinen sich auf die Spalte "Unit sales Share (%)" zu beziehen, was offensichtlich den prozentualen Marktanteil darstellen soll und nicht absolute Verkaufszahlen.
    Dass die Systemkameras und DSLRs in zwei Tabellen aufgeteilt sind, lässt zudem darauf schließen, dass die prozentualen Anteile sich auch nur auf den jeweiligen Markt beziehen. Und da der Markt der Spiegellosen insgesamt noch deutlich kleiner ist als der Markt der DSLRs (siehe Ursprungspost) kann man wohl kaum zwei gleiche Zahlenwerte aus beiden Tabellen mit gleichen Verkaufszahlen gleichsetzen...

  • ...Und mit dem Kommentar:


    "Der Grund liegt auf der Hand. Die Apparate machen zwar hervorragende Bilder, ansonsten aber haben sie im Vergleich zu Spiegelreflexkameras nur einen Vorteil: Sie sind viel leichter. Dafür aber sind sie oft auch deutlich teurer als diese. Und sie sind weniger flexibel. Die Objektivauswahl ist geringer, der Autofokus oft deutlich langsamer, das Batterieleben kein Vergleich. Man muss den Größenvorteil schon sehr lieben, um sich für die Systemkameras zu entscheiden."


    Hat sich dieser Bericht ins Reich des Bullshit verabschiedet. Schreibt doch bitte lieber über Dinge, von denen ihr eine Ahnung habt. Wenn Redakteure ihre Meinung zur Wahrheit machen, dann wird's ulkig.



    Ich denke, dass der Drops hier noch lange nicht gelutscht ist. Heute geht man davon aus, das weitere Firmen verschwinden werden, die Frage ist nur, ob die beiden großen, der Umschwung in der Technik nicht über kurz oder lang selber noch einholt.


    Diesbezüglich fällt mir nur Sony und seine Marktführerposotion bei Heimelektronik in den 90igern ein. Wo sind sie heute? Hat jemand noch einen Sony an seiner Wand zu hängen? Mieseste rote Zahlen waren die Folge!


    Canon und Nikon ballern den Markt mit billigem Müll zu, schaffen dadurch aber auch keine Bindung, da die Geräte alles andere als hochwertig sind. In der Oberklasse wissen sie nicht mehr, wo sie noch hinsollen, mehr ISO, mehr Pixel, mehr Bla, mehr nichts mehr. Wie die alten Benzinmotoren, kurz vor dem Kollaps, weil die Sackgasse vor einem liegt.



    Die CSC sind in der vollen Entwicklung, was deren Schaffern natürlich auch nicht gerade kleinere Entwicklungskosten beschert, als wenn man jedes Jahr die immer wieder selber Aufguss-Kamera mit dem immer wieder selben 18Mpix Sensor bringt.


    Ich bekomme bei immer mehr Fotografen mit, dass sie sich die CSCs eigentlich nur als kleine Alternative kaufen, nur machen fast alle die selbe Feststellung, dass die mehr als praktisch sind.


    Diese Kameras fressen sich langsam in die bestehenden Systeme, was gerade auch die Verkaufszahlen der höherwertigen Bodies bei den CSCs zeigen. Man hat dort ein Problem an die Einsteiger zu kommen, weil die nur Canikon bei Fotografen etc. Sehen. Was passiert aber, wenn sie zunehmend was anderes sehen? Schaut mal alleine, wie sich bei uns hier im Forum für ein Fraß der CSCs eingestellt hat und das passiert nicht nur hier.


    Es dauert halt seine Zeit. Die Frage, wo die Zukunft liegt, zeigen einem die ganzen großen Hersteller und damit meine ich nicht diese Zwergenfirmen wie Canon oder Nikon, nein ich meine die Globalplayer namens Samsung, Sony, Panasonic. An der Stelle die Frage, wer wird wohl länger durchhalten, Firmen wie Canon und Nikon, die vom Fotogeschäft abhängig sind, wobei Nikon da noch viel gefährdeter ist, da Canon eine riesen Sparte außerhalb der Fotoindustrie hat, oder ist es wahrscheinlicher, dass Multi-Milliarden-Dollar-Konzerne sich sagen. Die bluten wir aus?


    Denn eines steht in dem ursprünglichen, inzwischen schon zwei Monate alten Original Bericht ja auch, dass die Zahlen bei Canon und Nikon stagnieren und die Gewinne schrumpfen.


    Wer hier überlebt, ist noch lange nicht gesagt. Aber danke an die Welt, für eure interessante Meinung...

  • Zitat von "ghooosty"


    Canon und Nikon ballern den Markt mit billigem Müll zu, schaffen dadurch aber auch keine Bindung, da die Geräte alles andere als hochwertig sind. In der Oberklasse wissen sie nicht mehr, wo sie noch hinsollen, mehr ISO, mehr Pixel, mehr Bla, mehr nichts mehr. Wie die alten Benzinmotoren, kurz vor dem Kollaps, weil die Sackgasse vor einem liegt.


    Ich frag mich manchmal, ob Du wirklich selber glaubst, was Du mit unverwechselbarer Inbrunst so von Dir gibst... :ugly:


    Zitat von "ghooosty"


    Denn eines steht in dem ursprünglichen, inzwischen schon zwei Monate alten Original Bericht ja auch, dass die Zahlen bei Canon und Nikon stagnieren und die Gewinne schrumpfen.


    Immerhin machen sie überhaupt Gewinne mit ihrer Fotosparte, was man von den blutigen Milliardenkonzernen Sony und Panasonic - und auch vom kleinen Partner Olympus - nicht sagen kann. :)


    Im Ernst, es sind in der Regel die großen Mischkonzerne, die als erstes defizitäre Sparten einstampfen. Die "Spezialisten" werden das sicher nicht ohne weiteres tun.

  • Zitat

    Ich frag mich manchmal, ob Du wirklich selber glaubst, was Du mit unverwechselbarer Inbrunst so von Dir gibst... :ugly:


    ...Ich denke das wirklich, ja. Sie machen NOCH Gewinne, wenn die beiden in die Verlustzone rutschen, ist niemand da, der sie auffangen könnte ;) . Große Mischkonzerne sind in der Lage, auch mal ein paar Jahre verstreichen zu lassen, sofort trennt sich da keiner, gerade nicht, wenn man die Sensor-Produktion auch noch im eigenen Haus hat...

    • Offizieller Beitrag

    Ich halte das tatsächlich auch noch nicht für ausgemacht. Das Rennen zwischen den SLRs und den Spiegellosen ist offen.


    Es ist schon so, dass die großen Zwei (Canikon) auffällig stark am DSLR-Prinzip festhalten. Canon stellt sich dabei derzeit in meinen Augen weitblickender auf als Nikon, da man ein spiegelloses APS-C-System hat, das man zweifellos jederzeit und schlagartig auch attraktiv machen könnte. Dass es nicht attraktiv ist, halte ich vollständig für Absicht (jetzt mal im Ernst, wir wissen alle, dass Canon jederzeit eine Topkamera bauen könnte, wenn sie nur wollten). Auch die anderen, teils drastisch kleineren SLR-Anbieter zeigen sich nur halbgar, wenn es um spiegellose Systeme geht. Pentax (Ricoh) siedelt die Spiegellosigkeit im Bereich der Edelkompakten an und setzt sich deren Konkurrenz aus. Sigma bietet alternativ nur seine APS-C-Kompaktbtiketts an, die kaum Systembindung generieren. Lediglich Leica läuft - wie immer - ausser Konkurrenz. Die waren schon analog spiegellos und haben die DSLR ohnehin gleich als komplettes System und mit riesigem Sensor aus dem Hut gezaubert (wer kauft das eigentlich?).


    Auf der anderen Seite stehen die Hersteller, die ausschliesslich auf spiegellose Systeme setzen: Sony (fast ausschliesslich, ich denke der Umstieg ist offensichtlich), Panasonic und Samsung sind allesamt riesige Mischkonzerne, die zweifellos die Ressourcen haben, Ihre Systeme beliebig lange zu halten. Oder spontan einzustampfen, wenn sie die Lust verlieren. Sie haben auch die Ressourcen, ihre Systeme in kritischen Phasen mit Gewalt in die Märkte zu drücken. Fuji und Olympus dagegen sind zum Erfolg verdammt. Was man dem Engagement ansieht, mit dem sie Ihre Systeme auf Vordermann bringen und halten.


    Ob nun eher die DSLR oder eher die CSC 'bleibt'? Ich denke, bis auf weiteres wird es da nur eine Verschiebung der Marktanteile geben kein 'entweder-oder'. Und die Verschiebung kann auch ins Pendeln kommen, auch wenn sie bisher - logischerweise - nur in eine Richtung läuft. Es wird eine mehr oder weniger stabile Marktteilung geben. Natürlich nicht auf ewig. Nichts ist ewig im Kameramarkt. War's noch nie.


    Wer bei diesem Spiel übrig bleibt oder wer sich (wie Leica) stabil in einer Nische einrichten kann und wen 'der Markt' einfach wegspült: ich glaube nicht dass 'die Analysten' das wirklich wissen! 'Die Analysten' sind Leute, die für Leute arbeiten, die sich einen Schei* um Kameras kümmern. Die kümmern sich um nochmal andere Leute, die Ihr Geld vermehren wollen.


    Jede Analystenmeinung ist meiner meinung nach auch Meinungsmache. Das gehört zum Job.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Wie die alten Benzinmotoren, kurz vor dem Kollaps, weil die Sackgasse vor einem liegt.


    Meine Meinung ist, wenn man das schon so formulieren möchte, dass die Sackgasse doch eigentlich längst für alle Hersteller erreicht ist.


    Ich nutze bspw. meine D7000 schon seit fast 4 Jahren und ich wüsste derzeit keinen Grund, warum ich sie nicht noch weitere 4 Jahre verwenden sollte. Die Bildqualität ist immer noch auf zeitgemäßem Niveau, sie filmt in Full-HD, der AF reicht für mich immer noch locker aus. Schön für mich, schlecht für die Hersteller.


    Die großen Fortschritte der ersten Jahre nach der Digitalisierung sind vorüber, mittlerweile sind sie alle auf hohem Niveau angekommen, ob mit oder ohne Spiegel. Mir kommt es aber so vor, als ob manche nun meinen, die Spiegellosen stellen mit ihrer Leichtigkeit nun eine Innovation ähnlich der Digitalisierung dar, was sie de facto aber nicht sind. Sie sind leichter und haben einen EVF statt dem optischen Sucher, das war's dann auch schon. Und in der Praxis sind das nicht die Features, auf die Durchschnitts-Käufer unbedingt wert legen. Ich werde im Bekanntenkreis sehr oft um Rat beim Kamerakauf gefragt, der Sucher ist eigentlich immer völlig egal und das Gewicht bei den meisten in der Regel auch, zumindest wenn sie vorhaben, etwas mehr Geld zu investieren. Diejenigen, die eine kleine und leichte Kamera wollen, wollen auch wirklich was kleines für die Hosentasche, dann ist nach meiner Erfahrung leider selbst eine kleine mFT oder eine NX1000 mit dem 20-50 zu groß, obwohl die nur unwesentlich mehr kosten. Der Rest braucht so oder so eine Fototasche und ab da spielt es für die meisten kaum eine Rolle, ob da nun eine kleine Einsteiger/Consumer-DSLR oder eine Spiegellose drin steckt. Im Zweifel entscheidet man sich dann für die DSLR.


    Ich wünsche den Spiegellosen trotzdem ein dauerhaftes Bestehen am Markt, mir gefällt die Vielfält, wie sie derzeit exisitiert und es wäre schön, wenn das so bleibt und nicht nur ein paar Große überleben.
    Die Hersteller werden sich aber allesamt darauf einstellen müssen, dass die Kunden nach und nach wieder zu den Kaufzyklen der Analog-Ära zurückkehren werden, also alle 5 bis 10 Jahre eine neue Kamera kaufen werden. Nach all dem aufwendigen Marketing der letzten Jahre verglichen mit den immer noch winzigen Marktanteilen glaube ich einfach nicht, dass die Spiegellosen das Potential haben, einen wirklichen Boom auszulösen, dafür bieten sie nüchtern betrachtet einfach zu wenig Mehrwert gegenüber den bereits massenhaft verkauften DSLRs. Und hier haben Canon/Nikon noch den großen Vorteil der Markenbindung. Ich kenne ein paar Leute, die noch mit Kameras wie der Nikon D50 usw. fotografieren und ein, zwei Objektive besitzen, manchmal noch ein alter Blitz dazu. Aber wenn diese Personen über einen Kamerakauf nachdenken, wollen sie ihr Zubehör in der Regel weiterverwenden und schauen automatisch zunächst mal bei ihrer Marke nach. Das ist ein Vorteil, von dem Canon und Nikon vermutlich noch mindestens 10 Jahre oder mehr zehren können.

  • Da muss ich Philipp recht geben.
    Die Leute wollen Handy oder eine kleine Kamera.
    Sobald sie eine Tasche brauchen ist es ihnen egal ob sie die Grösse
    der bekannten Einsteiger DSLR oder CSC hat. Da wird dann meist auf eine kleine
    DSLR zurückgegriffen, denn das sind ja die bekannten "Profigeräte".


    Die CSC sind in unseren Breitengraden immer noch relativ selten anzutreffen.


    Ich habe auch Kollegen, die waren früher Profis oder engagierte Amateure,
    denen reicht eine alte D70 locker aus und der überlegt sich, eben wegen vorhandenem
    Equipment und weil die alte Nikon langsam fertig ist, ob er sich eine gebrauchte D90 oder D7000 kaufen soll.


    Ich hab mir auch schon lange keine neue DSLR mehr gekauft, ich kauf mir ne günstige Gebrauchte und nutze die bis sie
    auseinderfliegt. Auch heute noch kann eine alte 20D oder D7D mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn mal wieder
    ein schönes Foto rauskommt. Und um auf im besten Fall 4K Monitoren betrachtet zu werden braucht man nunmal
    nicht mehr als 6-8MP.

  • Zitat von "modena"

    Auch heute noch kann eine alte 20D oder D7D mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn mal wieder
    ein schönes Foto rauskommt. Und um auf im besten Fall 4K Monitoren betrachtet zu werden braucht man nunmal
    nicht mehr als 6-8MP.


    +1 :thumbup:

  • Stimmt schon, das Argument der Markenbindung übersehen viele einfach. Sackgasse ist meiner Meinung nach aber noch lange nicht erreicht. Nachdem die Leistung bei den meisten nicht mehr astronomisch verbessert werden kann, wird es meiner Meinung nach aber zu einem Wettbewerb im Bereich Größe/ einfache Handhabung kommen.