Kameraweltmarkt

  • Das geht ja auch aus dem Canonstatement klar hervor, daß nichts auf den Markt kommt was die eigenen Umsätze
    irgendwo kannibalisieren könnte. Das muß man immer mitbedenken wenn mal wieder komische Marktentwicklungen
    auftauchen.

  • tut so, als wenn Fuji nicht verzweifelt versucht hätte, mit digitalen DSLRs Fuß zu fassen, um dabei sang und klanglos zu scheitern.

    Fuji hat da mal ein zum Zeitpunkt seines Erscheinens schon nicht mehr ganz taufrisches Nikongehäuse mit eigenem Sensor ausgestattet, und nachdem das trotz seiner Qualitäten offenbar nicht so der erwartete Afterburner wurde, die Zusammenarbeit mit Nikon halt wieder beendet... "verzweifelte Versuche" sehen anders aus...

  • Fuji hat da mal ein zum Zeitpunkt seines Erscheinens schon nicht mehr ganz taufrisches Nikongehäuse mit eigenem Sensor ausgestattet, und nachdem das trotz seiner Qualitäten offenbar nicht so der erwartete Afterburner wurde, die Zusammenarbeit mit Nikon halt wieder beendet... "verzweifelte Versuche" sehen anders aus...

    Geh mal davon aus, dass niemand das Zitat ohne Kontext nachvollziehen kann, so alt ist es.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab gesucht, gefunden und trotzdem nicht verstanden warum es wert war, aus dem Kontext gerissen zu werden :D

  • Eine Innovation würde ich allerdings noch in den nächsten Jahren erwarten: die Kontrolle über das Bokehs eines Objektivs per Firmware/Software. Ich stelle mir das so vor, dass die Cam auf eine Entfernung fokussiert, aber alles davor und dahinter, der gesamte Schärfeverlauf wird per SW nach Belieben gesteuert. Dann kannste mit dem Schlaufon plötzlich freistellen wie mit einem f1.2 Vollformat.

    Das ist keine Zukunftsmusik, sondern bereits käuflich erhältlich, auch wenn sich die virtuelle Blende z. Zt. nur bis 1.4 öffnen läßt :razz: :


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    Fotos auf iPhone XR & iPhone Xs: Tiefenschärfe individuell einstellen
    iPhone Xs: How does the variable bokeh effect compare to a real lens?: Digital Photography Review

  • Wobei das ne dröge Software-Spielerei ist und kein wirklicher depth-field-focus

    Ja, noch! Ich rechne aber damit, dass sich die Software-Variante recht schnell entwickelt und dann - in Verbindung mit einem ordentlichen Objektiv - das Bokeh immer realistischer berechnen kann. Und ab irgendeinem Punkt wird man SW-mäßig mehr machen können als mit der reinen Hardware. Warten wir's einfach mal ab.

  • Den virtuellen Schärfentiefen/BlendenRegler gibt es auch beim iPhone XR. Und das hat nur ein Objektiv:
    iPhone XR: A Deep Dive Into Depth – Halide



    Mit genügend Rechenleistung und technischer Kreativität wird vieles machbar!



    Hier z. B. beim Kontrastumfang:

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    Weitere Beispiele (Mich beeindruckt "Nachtsicht" mit Bildstabi bis 5 Sekunden am meisten):
    5 ways Google Pixel 3 camera pushes the boundaries of computational photography: Digital Photography Review


    Mehr Bildqualität und Funktion durch Rechenleistung gibt es nicht nur bei Smartphones. Z. B. High Res Shots, oder Focus Stacking bei Olympus funktionieren ebenfalls über softwarebasierte Berechnungen.


    Anbieter kleinsensoriger Kameras könnten die elektronische Schiene ausbauen, um Vollformat eine lange Nase zu zeigen, oder wenigstens den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Mit einem bestimmten Niveau der Bildergebnisse und fotografischem Geschmack, bei vergleichsweise kleineren und günstigeren Bodys und Objektiven, versteht sich. :twisted:

    • Offizieller Beitrag

    Habt Ihr den Vergleich angesehen? Ich finde den Unterschied des errechneten Bokehs bereits jetzt erstaunlich gering. Was es noch gibt sind Artefakte.


    Ist das wirklich der Stand der Dinge im Jahr 2019? Ich hätte mit besseren Ergebnissen gerechnet ehrlich gesagt, dieses "Computational-Bokeh" sieht für meine Begriffe immer noch sehr künstlich und synthetisch aus, wie ein peinlicher Photoshop-Unfall oder so eine schlecht gemachte Greenscreen-Montage...

  • Ich hätte mit besseren Ergebnissen gerechnet ehrlich gesagt, dieses "Computational-Bokeh" sieht für meine Begriffe immer noch sehr künstlich und synthetisch aus, wie ein peinlicher Photoshop-Unfall oder so eine schlecht gemachte Greenscreen-Montage...

    Der Punkt könnte sein, dass der erfahrene Fotograf das erkennen kann und deshalb auch nur verhaltene Begeisterung aufkommen mag (noch). Aber trifft das auch auf den gemeinen Smartphone-Kamera Nutzer zu, der nicht unbedingt auch über solche speziellen fotografischen Kenntnisse verfügt? Ich schätze mal, dass ohne direkten 1:1 Vergleich zwischen einem hochwertigen echten Bokeh und einem Fake-Bokeh, die meisten Smartphone-User sehr zufrieden sein werden. Noch dazu, weil es so schön einfach geht. Und natürlich geht die Entwicklung weiter, in ein paar Jahren sieht das sicherlich nochmal ganz anders aus. In der Musikbranche war es doch ähnlich, was hat man damals auf MP3 und Co. herumgehackt, weil es doch so viel schlechter sei, als die "Master-Files". Und heute? Wen interessiert das noch, ob und wie viel besser "Master-Files" vielleicht klingen mögen?


    Bequemlichkeit scheint immer die Oberhand zu behalten, sobald die Ergebnisse für den Mainstream gut genug sind, um sie nicht mehr weiter zu hinterfragen.
    Ich wage mal zu behaupten, dass viele Smartphone-Kamera Nutzer mit solchen Gimmicks sehr zufrieden sein werden, vermutlich sind sie es, die die Fotografen mitleidig angucken, die da mit schwerem Gerät am Schleppen und am Werkeln sind, warum sie sich das noch antun, wenn es doch auch viel einfacher geht. Genau das erlebe ich doch heute schon immer wieder, dass mir Leute ihre Smartphones vor die Nase halten, um zu demonstrieren, wie toll sie damit dieses oder jenes Motiv trotz widriger Umstände bestens (im Sinne von mehr als zufriedenstellend) fotografieren konnten. Und ich kann diese Begeisterung absolut nachvollziehen, denn wenn man nur noch mit geübtem Blick die feinen Unterschiede erkennen kann, dann kommt man schon ins Grübeln ...



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    • Offizieller Beitrag

    Der Punkt könnte sein, dass der erfahrene Fotograf das erkennen kann und deshalb auch nur verhaltene Begeisterung aufkommen mag (noch). Aber trifft das auch auf den gemeinen Smartphone-Kamera Nutzer zu, der nicht unbedingt auch über solche speziellen fotografischen Kenntnisse verfügt?

    Also ich persönlich denke das schon. Das Bild wirkt einfach total seltsam. Die Unschärfe als solches ist ok, aber die Unschärfe-Übergänge und vor allem die Maskierung des Gesichts und der Haare sehen einfach nur furchtbar aus, kann dem leider absolut nichts positives abgewinnen. Da bräuchte es glaube ich noch viele Jahrzehnte, bis sich die Sehgewohnheiten der Allgemeinheit derart umgewöhnt hätten, bis man sowas als hübsch betrachten würde. Da hoffe ich dann sogar eher noch darauf, dass die Entwicklung im Bereich Computational Photography schnellere Erfolge vorweisen kann...

  • Das Portrait von der Dame bei dpreview ist in Hinsicht Freistellung (in Bildbearbeitungssicht, also Ausschneiden von Inhalten) mit den offenen, gelockten Haaren recht schwierig, dafür finde ich die Ergebnisse eigentlich ganz gut - dem ungeübten Auge fällt das nicht auf, gerade in der Größe, in der iPhone-Fotos meist verwendet werden.


    Dankbar ist das Foto wiederum dadurch, dass

    • es fast nur aus Vordergrund (scharf) und Hintergrund (ganz unscharf) besteht und es kaum "Mittelgrund" gibt, der nur leicht bzw. sichtbar weniger unscharf ist. Dabei scheint der Algorithmus ja ziemlich zu versagen, wenn man sich die f1.4 Simulation ansieht, interpretiert er beispielsweise den Schal der Dame als "Mittelgrund" (ob er eigentlich scharf wäre), ebenso die Betonkante im Hintergrund, die wiederum schärfer ist, als manches was näher an der Schärfeebene ist. In dem Portrait reicht es für die meisten, weniger kritischen Berachter vermutlich bereits aus. Bilder bei denen mehr oder markanterer "Mittelgrund" (oder evtl. auch unscharfer Vordergrund (?)) vorhanden ist, können vermutlich recht schnell gruselig aussehen.
    • es nur eine Fläche Vordergrund und eine zusammenhängende Fläche Hintergrund gibt. Bei getrennten Hintergrundflächen hat man von solchen Software-Bokeh-Lösungen zumindest in der Vergangenheit häufig üble Bearbeitungsunfälle gesehen, etwa wenn der Hintergrund im Allgemeinen unscharf, zwischen Gesicht und Brillenbügel aber gestochen scharf ist. Das dürte dann auch dem Laien schnell auffallen.
    • es ein klassisches Portrait ist, was sicher der üblichste Anwedungsfall für die Funktion ist. Stellt sich die Frage, wie die Ergebnisse aussehen, wenn man etwas ganz anderes fotografiert, z.b. schräg in ein Blumenbeet mit vielen Blumen, kommt sie mit Spiegelungen klar?

    Die Unschärfe als solches ist ok

    Aber auch nur okay, nicht schön. Wenn man sich das echte 1.4er Bild der Nikon ansieht, merkt man, dass hier die Lichterketten immer noch leuchten, in der Simulation sind sie flach und grau. Im scharfen Bild dürften diese kleinen Lichtpunkte überstrahlt sein und die Funktion ermittelt nicht wirklich, wie hell sie denn waren. Sollen sie in der Unschärfe untergehen oder würde vielleicht sogar die ganze Bokehscheibe überstrahlen?
    Besser als einfache Weichzeichner ist der Apple-Filter aber auf jeden Fall, klar erkennbare "Bokeh-Scheiben" gibt es ja immerhin.

  • Ich finde die Ergebnisse bisweilen schon ziemlich gut. Den Fehler, den die meisten begehen ist, dass sie die Unschärfe zu stark verwenden. Nutzt man sie, als würde mit F4-5.6 arbeiten, kommen da ziemlich gute Ergebnisse raus, wo Ottonormalverbraucher Schwierigkeiten bekommt zu sehen, welches welches ist.

    Das ist mir bei dem dpreview Beispiel auch aufgefallen, die Simulation mit f8 ist recht gut, da fallen nur bei genauem Hinsehen die verschmierten Kanten an den Haaren auf (für den Laien würden die Haare vielleicht etwas fettiger wirken).

  • Während die Bokeh-Funktion sicher ein nettes Feature ist (besser haben als nicht haben, lässt sich ja optional zuschalten), finde ich den smart HDR Modus auf den ersten Blick ziemlich überzeugend.


    Bilder wie das hier
    iPhone XS / XS Max sample gallery: Digital Photography Review
    (die Kante im Waser rechts könnte ein Fehler, vielleicht aber auch eine andere Wasserschicht... Offensichtliche HDR Unfälle sind keine dabei)


    oder das hier
    iPhone XS / XS Max sample gallery: Digital Photography Review


    (auch Hand und Ball werdne trotz schneller Bewegung und HDR i.O. dargestellt)


    Wären mit einer älteren Handykamera nicht annähernd möglich und auch eine Systemkamera kann da an ohne vergleichbare Software an ihre Grenzen kommen.

  • Da bräuchte es glaube ich noch viele Jahrzehnte, bis sich die Sehgewohnheiten der Allgemeinheit derart umgewöhnt hätten, bis man sowas als hübsch betrachten würde.

    Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass die Sehgewohnheiten (und die daraus resultierenden Ansprüche/Erwartungen) von "nicht Fotografen" im Vergleich zu Fotografen (sei es Profi/Amateur/Hobby) doch mehr oder weniger deutlich voneinander abweichen können. Ohne eine entsprechende Sensibilisierung für solche Detailunterschiede (die man wie gesagt auch nur im direkten 1:1 Vergleich sehen und vor allem nachvollziehen kann) bin ich mir ziemlich sicher, dass die meisten User, die auf solche Fake Techniken setzen, durchaus zufrieden sein dürften, zumal solche Ergebnisse bis vor kurzem gar nicht möglich waren und die Anwender meist auch gar nicht erwarten, dass die Abbildungsqualität mit der einer Profi-Kamera auf Augenhöhe sein könnte.
    Dass erfahrene Fotografen da ganz anders hinschauen und dementsprechend auch ganz andere Ansprüche stellen, ist klar. :smile:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard