Kameraweltmarkt

  • Dann bleiben nur die beiden Möglichkeiten, daß sich optischer Zoom in Smartphones etabliert oder eben nicht.


    Tut er es nicht ist sein technologischer Vorsprung nicht groß genug um Käufern dafür Geld abzunehmen.
    Eine Rückwirkung auf den Digitalkameramarkt halte ich für marginal wenn überhaupt.


    Die Periskopzoomtechnik, bei der ein großer Teil des Objektivs senkrecht ins Gehäuse wandert, gibt es
    in Kompaktkameras ja schon lange.

    • Offizieller Beitrag

    Die Bilder der Huawei P30pro sind beeindruckend und in sofern werden sie nicht ohne Nachahmer bleiben. Und gleichzeitig zeigen die Bilder natürlich alle Qualitäten, die schon bei Kompaktkameras zur Flucht der Anwende in den Systemkameramarkt geführt haben. Da matscht es schon beim 5-fach-Zoom fröhlich und das bei nur 10 MP. Das meine ich damit, dass ein Smartphone prinzipbedingt nicht zoomen kann. Eine Systemkamera (DSLR) mit Superzoom bekommt man für etwa das gleiche Geld und kommt dann mit 24 MP bis äquivalent 450 mm. Wenn ich das bild anschließend noch auf 10 MP croppe habe ich immer noch mehr Detail und noch mal eine Schippe Brennweitenverlängerung dazu. Das wird mit einem Smartphone physikalisch schwierig. Es sei denn man schafft es, die Sensoren weiter zu verkleinern. Dran habe ich aus hinreichend bekannten Gründen meine Zweifel.

  • Naja nur sind wir da schon wieder bei den weniger marktrelevanten Themen.
    Das sind Gedanken die wir uns hier im kleinen Kreis machen, die Mehrzahl der Kamerabraucher ist nicht so
    informiert. Da bin ich mir sicher.


    Im Markt ziehen eher einfache Regeln wie die, daß ein Smartfon heute schon notwendig ist und oft mit dem
    Vertrag vom Provider kommt. Eine teuere Kamera wird daher nicht in preislicher Konkurrenz zum Smartfon
    stehen da sie, wenn überhaupt, zusätzlich angeschafft wird.


    Statussymbolpotential nimmt beim Fon zu, bei Kameras ab usw.

    • Offizieller Beitrag

    Die Ausgangsfrage war doch, ob (und in welchem Maß) das Smartphone Einfluss auf die sinkenden Stückzahlen im Kameraweltmarkt hat. Dass es diesen Einfluss gibt, darüber sind wir alle einig. Ob er ausreicht, den Kameramarkt sozusagen linear bis in die Implosion zu drücken, das ist in letzter Konsequenz das, worüber uns hier unterhalten. Wobei ich mit Implosion hier den Kollaps mehrerer Marktbegleiter meine; also das Verschwinden der Kamerasparten von wenigstens 4 oder 5 der 9 bis 10 geläufigsten Systemkameraanbieter.


    Ich sehe das momentan nicht kommen. Und falls es kommt, sehe ich nicht, wen es treffen könnte. Am Beispiel Samsung kann man sehen, warum so etwas schwer vorhersagbar ist. Es handelt es sich um Entscheidungen, nicht unbedingt um ein unabwendbares Schicksal. Wobei auch schicksalshafte Verläufe denkbar sind, wenn das Management pennt.

    • Offizieller Beitrag

    Die Konsequenzen für den Kameramarkt sind sicher bedeutend. Für mich besonders Interessant an der Entwicklung ist aber die Frage, was das alles letztlich für unser Hobby bedeutet. Mit HDR, Panorama, Super-Weitwinkel und der gleichen holt man heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Auch Bokeh-Aufnahmen werden von den Phones wohl bald gut genug beherrscht und allerlei Nachbearbeitungen, Filter, Verfremdungen und KI-Verbesserungen sowieso.


    D.h. eine Kameraausrüstung will heute gewieft eingesetzt werden, um sich auszuzahlen. Wir müssen uns als Fotografen weiterentwickeln weg vom Knipsen, hin zu neuen Möglichkeiten.


    Ein Bekannter von mir fotografiert bspw. Sport ständig mit Verschlusszeiten zwischen 1/30 und 1/60. Er hat natürlich wahnsinnig viel Ausschuss, aber was davon übrig bleibt, ist teilweise außergewöhnlich. Hier sind also Schnelligkeit, Tele, volle Kontrolle über Verschlusszeiten und ein guter Sucher gefragt - Bereiche, wo Smartphones auf absehbare Zeit vermutlich keine Konkurrenz darstellen.


    Ein anderes Beispiel: Am Ostermontag haben meine Frau und ich parallel bei gutem Wetter fotografiert - sie mit einem iPhone, ich mit meiner Panasonic g70 und dem 12-60. Das iPhone liefert auf Anhieb Bilder, für die ich am PC schon recht tief in die Bearbeitungstrickkiste greifen muss. Klar haben die Bilder einer Systemkamera mehr Potential, wenn man das aber nicht ausschöpft, fährt man u.U. schlechter als mit einem guten Handy. Ich sehe das als Ansporn mehr aus dem vorhandenen Equipment zu machen. Aber ob ich mich auf Dauer behaupten kann, dessen bin ich mir nicht sicher.

  • Die Konsequenzen für den Kameramarkt sind sicher bedeutend. Für mich besonders Interessant an der Entwicklung ist aber die Frage, was das alles letztlich für unser Hobby bedeutet. Mit HDR, Panorama, Super-Weitwinkel und der gleichen holt man heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Auch Bokeh-Aufnahmen werden von den Phones wohl bald gut genug beherrscht und allerlei Nachbearbeitungen, Filter, Verfremdungen und KI-Verbesserungen sowieso.

    Für die große Masse, die bequem und ergebnisorientiert denkt, mag das so stimmen.
    Zumindest ein kleiner Kreis an - nennen wir es Enthusiasten, wird aber dennoch bis auf weiteres auch den Weg ans Ziel gewichten, die taktilen und haptischen Besonderheiten der "richtigen" Kamera gegenüber dem stereotypen touch und wisch-Displaygeschubber schätzen und sich an Dingen wie Magnesiumbodys, klickenden Einstell- und Modusrädern, Auslösern mit Druckpunkt oder Eyelevel-Suchern erfreuen. Das ist doch bei Autos genauso. Fährt jeder immer den elektronisch assistierten, sparsamen, komfortablen und modernen Audi Q-irgendwas-Pummel?
    Nein.
    Es gibt immer noch viele Menschen, die ihren ollen Volvo-Backstein, ihren Mercedes-Youngtimer, den einfachen Dacia Logan Kombi schätzen und nutzen.
    Oder Sonntags die alte Boxer-BMW durch die Mittelgebirge treiben. Auch wenn der moderne Hybrid oder SUV bzw. das perfekte neujapanische Motorrad alles besser kann.
    Emotionen bei der Nutzung sind nunmal nicht aufs Ergebnis getackert.
    Mir z.B. macht ein beschi**enes "Kennst Du eines, kennst Du alle"-Smartphone als Kamera auch nicht die Bohne Spaß. Egal wie gut die Bilder werden.

  • Die wird es sicher weiter geben, das steht außer Frage. Allerdings stellt sich die Frage, wie groß dieser Markt mal sein wird und ob Hersteller von Massenprodukten mit ihren dafür ungeeigneten Strukturen zu Herstellern von Manufakturprodukten werden können oder wollen.
    Ich traue in dem Zusammenhang eher Leica als Canon eine Überlebenschance zu. Leica hat nie die Masse benötigt und spricht schon immer in erster Linie die Haptiker an, Canon lebt von der Masse bisher ganz gut.


    Wenn ein Unternehmen wie Olympus für sich feststellt, dass die Entwicklungsarbeit der Fotosparte für andere Sparten und damit dem Gesamtkonzern zu wichtig ist, als dass man sie aufgeben würde, macht auch das Hoffnung für die weitere Existenz des Systems...oder war auch das schon eine Durchhalteparole?


    Wie auch immer, wenn den Herstellern nicht wieder ein Habenwillprodukt für die Masse einfällt, wird es so kommen wie von Visual Pursuit und anderen vorhergesagt und es in den 90er Jahren vor dem Digitalboom war. Die PROs werden fleißig weiterkaufen und ein überschaubarer Anteil Hobbyisten wird die ein oder andere nette Kompakte oder Systemkamera kaufen.

  • Ich glaube das Interessante an dieser Diskussion hier ist, dass wir das hier alle gewissermaßen durch die Brille von Fotografen sehen. Also derer, die das Fotografieren schon etwas länger betreiben und die mit Analog bzw. Digital Equipment gewachsen sind. Wer aber z.B. erst mit dem Smartphone den fotografischen Einstieg gefunden hat, der kann vielleicht gar nicht so recht nachvollziehen, warum die im Grunde genommen unvermeidliche Entwicklung überhaupt so ein Thema für uns ist. Ohne diesen Vergleich zu den bisherigen Werkzeugen zu haben, ist das sicherlich auch nicht ganz einfach. Und doch ist es diese Gruppe von Usern, die den zukünftigen Weg maßgeblich beeinflussen werden. Für uns mag das eine Umstellung oder meinetwegen auch Ergänzung sein, sofern man diesen Weg mitgehen möchte/muß. Für alle anderen wird die Smartphonekamera das einzig wahre Werkzeug sein, denn sie kennen es nicht anders und sie können es dann auch nicht anders. Ich denke, das könnte man auch als einen Vorteil für uns sehen, denn wer mit einer herkömmlichen Kamera umgehen kann, hat das mit dem Smartphone ziemlich schnell raus, umgekehrt sähe das schon deutlich schwieriger aus ...




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Dabei stelle ich mir die Frage, inwieweit das mit der Kamera umgehen können noch von Relevanz ist. Die besseren Smartphones führen einen doch so einfach und spielerisch zu durchaus komplexeren Problemen, dass der Umgang mit einer Kamera doch eher umständlich und unnötig komplex erscheint.


    Das ist so ein wenig wie Spotify mit dem sonntäglichen Cassette aufnehmen der Radiohitparade in den 80er Jahren zu vergleichen. Klar, früher hat man noch schwer Eindruck erzielt, wenn man der Angebeteten ein in stundenlanger Kleinarbeit erstelltes Tape mit der angesagten Musik geschenkt hat. Das klappt heute mit einer Playlist nicht so einfach. :D

  • Dabei stelle ich mir die Frage, inwieweit das mit der Kamera umgehen können noch von Relevanz ist. Die besseren Smartphones führen einen doch so einfach und spielerisch zu durchaus komplexeren Problemen, dass der Umgang mit einer Kamera doch eher umständlich und unnötig komplex erscheint.

    Klar, die reine Bedienung läßt sich beim Smarty prima "optimieren", so dass im Grunde genommen jeder, der mit dem Finger auf ein Display tippen kann, auch ein Foto zustande bringt. Aus dem gleichen Grunde kann man heute auch einen sportlich ausgestatteten modernen Familienkombi in Rekordzeit auf Tempo prügeln, einfach das Pedal runtertreten und fasziniert davon sein, dass man dafür früher richtig was auf dem Kasten haben mußte, um ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen. Und doch macht all das den Familienpapa nicht zu einem Rennfahrer, einem Könner am Lenkrad, und ebenso wenig macht das Smartphone einen zum Fotografen, nur weil irgendeine App ein hübsch anzusehendes Ergebnis zaubert.
    Trotz aller eventuell hinkender Vergleiche behaupte ich nicht, dass das eine das andere grundsätzlich ausschließt, aber gerade das Fehlen einer gewissen Notwendigkeit zum Erlernen von gewissen Basics scheint mir eher Kontraproduktiv zu sein. Warum soll man denn auch noch irgendetwas lernen, wenn einem das meiste vom Werkzeug abgenommen wird? Allerdings befürchte ich, dass diese stetig zunehmende technische Abhängigkeit niemanden davon abhalten wird, sich damit zufrieden zu geben. Interessant würde es vielleicht, wenn diese modernen Werkzeuge plötzlich nicht mehr zur Verfügung stünden und wieder eigenes Knowhow und Können von Nöten wären, um mit konventioneller Technik zurechtzukommen. Aber da wir unseren technischen Fortschritt als Einbahnstrasse betreiben, hat wohl auch niemand ein solches Szenario zu befürchten ...




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Können in der Fotografie hat bisher das Bezwingen der Technik als Einstiegshürde gehabt. Das ändert sich ein gutes Stück weit, weil durch die einfache Bedienung und die teils wirklich überlegenen Automatiken oder einfach zu händelnden Motivprogramme, auch für spezielle Anwendungsfälle, viel mehr Zeit fürs sehen übrig bleibt. Letztlich sollte doch das sehen im Mittelpunkt der Fotografie stehen, und dann erst unter ferner liefen das bezwingen der Technik kommen.

  • ... weil durch die einfache Bedienung und die teils wirklich überlegenen Automatiken oder einfach zu händelnden Motivprogramme, auch für spezielle Anwendungsfälle, viel mehr Zeit fürs sehen übrig bleibt. Letztlich sollte doch das sehen im Mittelpunkt der Fotografie stehen, und dann erst unter ferner liefen das bezwingen der Technik kommen.

    Für mich ist es weniger ein Bezwingen als vielmehr das Verstehen und beherrschen von Technik, beherrschen im Sinne von Verständnis/verstehen für das, was da passiert. Je weniger elektronische Helferlein am Werkeln sind, desto mehr muß ich diesen Part übernehmen, mich also damit beschäftigen. Ich finde gerade nicht die passenden Worte, um zu beschreiben, warum ich das für so wichtig halte. Ich habe aber keinen Zweifel daran, wie wichtig es ist, auch den Entstehungsprozess nicht zu ignorieren bzw. nicht ausschließlich der Technik zu überlassen.





    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ich denke, dass das ein Stück weit Psychologie ist. Zum einen gehört man zu dem erlauchten Kreis der Wissenden, die ihre Kamera verstehen. Man hat das Gefühl einen Vorsprung vor den anderen zu haben, die sich mit der Materie nicht auseinandergesetzt haben. Allein das gibt einem ja durchaus das Gefühl, dass sich die eigenen Bilder etwas absetzen.
    Gut, in deinem Fall mit den vielen schönen Bildern der blauen Stunde etc ist es durchaus hilfreich über dieses Wissen zu verfügen.


    Andererseits, wenn man sich die Ergebnisse der sogenannten Night Shot Modis beim aktuellen Huawei P30pro oder Google Pixel 3 anschaut und bedenkt, mit welch winzigen Sensoren solche Ergebnisse mehr oder weniger freihand möglich sind und das auf größere Sensoren hochrechnen würde.....


    Ich finde schon, dass bezwingen passt. Eine Kamera ist einfach wenig Intuitiv, wenn man sich noch nicht mit dem verstehen intensiv befasst hat. Aber selbst das verstehen ist ja so eine Sache. Warum eine große Blende einen kleinen Wert hat und umgekehrt, nehmen viele Hobbyisten einfach so hin, ohne zu wissen dass es sich dabei eigentlich um einen Divisor handelt, mit dem die Brennweite geteilt wird. Erst mit dem Wissen wird die Blende und das Verhalten mit den unterschiedlichen Sensorgrößen halbwegs verständlich.


    Aber auch nur für den, der sich mathematisches Wissen aus der Schulzeit erhalten musste. Wer der Mathematik nie nahe stand und 30 Jahre nach der Schule sich mit lauter Divisoren beschäftigen muss, dem fehlt schon die Freude, bevor er das erste Mal kreativ wurde.

  • Streng genommen ist deine 1 als Dividend auch nicht richtig, dort gehört f für die Brennweite hin. Und schon wird es spannend, weil man genau dafür mit der echten Brennweite rechnen müsste, was einem dabei helfen kann die Freistellung einzuschätzen. Geht es aber um den Bildwinkel, nimmt man heute lieber die kleinbildäquivalente Brennweite. Nicht zu vergessen noch die so gern genutzten x-fach Zoomangaben, die sich auf die Anfangsbrennweiten beziehen... :ugly:


    Für den Einfluss der Blende auf die Belichtungszeit reicht es aber den Divisor als Vergleichsmaßstab zu nutzen. Und dann gab es da noch irgendwelche aus der Analogwert übernommenen ISO Werte, die in der Digitalwelt so gar keinen Sinn mehr stiften, aber für die Brainkompatiblität der alten Hasen weiter genutzt werden.


    Ja, sowas ist wirklich selbsterklärend. Entweder man nimmt das dann so hin und lernt es auswendig, wie vermutlich die meisten Hobbyknipser, oder man steigt da schon gedanklich aus und fragt sich, ob es den ganzen Tech-Sprech wirklich braucht, wenn man doch nur ein Bild machen möchte.


    Da sind wir dann auch gleich wieder an dem Punkt, wo manolos alte Leica auch wieder nur für die Zielgruppe Intuitiv ist. Allerdings ist die Lernkurve bei so wenigen Einstellmöglichkeiten deutlich flacher, da man sich auf Zeit und Blende konzentrieren kann und nicht immer im Hinterkopf haben muss, ob es mit Modus x, y oder z nicht besser ginge...

    • Offizieller Beitrag

    Ich häng das mal hier mit rein:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Ich muss sagen, der Martin spricht mir da voll aus der Seele... :duck:

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin seit bald zwei Wochen unterwegs und hab noch nicht mal den Akku gewechselt. Und das bei der angeblich so akkuschwachen KP. DSLR halt.