Kameraweltmarkt

  • Also ich kann nur berichtet, dass die meisten Touri"s hier in Amsterdam gefühlt mit Nikons rumrennen. Ich hatte das auch schon weiter oben mal erwähnt.
    Die Quellenlage und was genau dabei gezählt wird, ist völlig unklar. Was so bei den Leuten auf der Straße so um die Hälse hängt, zeigt ein völlig anderes Bild. Und dieses "andere" Bild hatte ich bereits bei mehreren Reisen. Das beispielsweise Olympus weiter hinten steht, glaube ich sofort, habe bisher hier erst 2 gesehen.
    Wenn ich Nachrichten schaue, sehe ich mehr Nikons D4 und jetzt D5, aber eindeutig weniger "weiße" Objekte = Canon.
    Was also wird da wirklich womit verglichen?

    • Offizieller Beitrag

    Ja, erstmal Hut ab für diese Fleißarbeit...


    Aber so ausführlich und vielseitig der Autor auch schreibt, so sehr scheint mir der Artikel doch in erster Linie von Frust und Wut geprägt zu sein, auch wenn er mit vielem absolut recht haben mag.


    Man kann ja unmöglich auf alle seine Theorien eingehen, aber da ich mich vor dem Kauf der D750 ausführlich mit dieser Kamera und seinen Problemen beschäftigt habe, kann ich darüber z. B. nur den Kopf schütteln:

    Zitat
    • Und schließlich folgte das Langzeit-Drama von 2014 bis 2016 mit der D750. - Zahlreiche Gurus vermuten, dass aufgrund des inzwischen erheblich beschädigten Images dieses Kameramodells bald eine völlig überarbeitete D760 auf den Markt geworfen wird.
    • ...
    • So muss sich nun der (D750-) Besitzer entscheiden, ob er seine Kamera - angesichts der Überlastung der Servicestellen - für evtl. viele Wochen zum Hersteller schickt und nicht fotografieren kann, oder eventuell mit einer defekten Kamera einen Auftrag übernimmt oder in den Urlaub fährt, um dann im Endergebnis kaum brauchbare Bilder zu erhalten. - Kein angenehmes Gefühl. Auf Schadenersatz oder Ausgleich des Wertverlustes darf man in Deutschland nicht hoffen. Ganz im Gegenteil verliert der Kunde hier sogar seine rechtlichen Ansprüche auf eine spätere Reparatur, wenn er sie nicht jetzt wahrnimmt.
    • Dem Autor sind mehrere Personen bekannt, welche sich die D750 anschafften und nun - zu Recht - wirklich schlechte Laune haben. Viele hatten bewusst bis im Sommer oder Herbst 2015 mit dem Kauf gewartet, weil Nikon damals offiziell mitteilte, nun alle Fehler behoben zu haben.

    Die Probleme, die mit einzelnen Serien der D750 bestanden, als Langzeit-Drama mit angeblich katastrophalen Folgen zu beschreiben, stößt überall nur auf Unverständnis, auch bei den wenigen D750-Besitzern, die tatsächlich Probleme mit der Kamera hatten und diese i. d. R. anstandslos und zügig behoben bekamen. Der Artikel wurde ja auch schon im DSLR-Forum und im Nikon-Fotografie-Forum diskutiert und auch da haben sich die meisten einfach nur gefragt, was er da eigentlich meint...


    Und in diesem Ton ist ja der ganze Artikel gehalten. Was er da am Schluss als Rückschluss wegen der Ereignisse in Köln schreibt, passt genauso ins Bild und grenzt schon fast an Lächerlichkeit:

    Zitat

    Sofern die Industrie nicht massiven Druck auf die Regierung ausübt, damit die Polizei wieder die Hoheit über die deutschen Straßen zurückgewinnt, so wird öffentliche Fotografe weitgehend unmöglich. Inzwischen finden sich in fast allen deutschen Städten sogenannte No-Go-Areas, in die sich Fotografen nicht mehr mit ihrer Ausrüstung getrauen. Fotografie wurde jedoch bisher überwiegend im Freien praktiziert. Ob die Fotoindustrie von den wenigen Studiofotografen leben kann, darf bezweifelt werden. Es mag sein, dass manche Fotografen unter diesen Einschränkungen sich von der Fotografie im Freien auf das Studio und die Table-Top-Fotografie verlagern. Ob sie noch eine weitere Kamera speziell dafür kaufen, kann sein. Aber das war es dann wohl für die Zukunft.

    Wie gesagt, man kann unmöglich alle seine Behauptungen im Detail überprüfen, aber wenn der Rest ähnlich "fundiert" recherchiert wurde, dann gute Nacht. Sorry, aber insgesamt kann ich das nicht als seriösen Artikel einstufen... :kaffee:


    Und zu dem Grund-Tenor des Artikels selbst:
    Die HiFi-Industrie in den 90ern hat sicher einiges richtig und auch einiges falsch gemacht. Aber daran, dass einfach jeder Interessent irgendwann mal eine tolle HiFi-Anlage hatte und dieses Hobby zudem einfach aus der Mode kam, konnte niemand etwas ändern. Auch waren in den 80ern Keyboards und Saxophone angesagt wie nie. Dieser Trend legte sich ebenfalls irgendwann und heute werden wahrscheinlich nur noch ein Bruchteil an Saxophonen verkauft. Wer dafür nun ausschließlich die Instrumenten-Hersteller verantwortlich machen will, macht es sich in meinen Augen zu einfach...


    Sicherlich hat die Foto-Industrie viele Fehler gemacht und verschläft auch gegenwärtig den ein oder anderen Trend, aber man muss auch einfach mal erkennen können, dass man Erfolg in Form von jährlich steigenden Wachstumsraten eben einfach nicht erzwingen kann. Der Markt hat kurzfristig von einem Hype profitiert, der nun vorüber ist. Dazu kommt, dass aufgrund der mittlerweile sehr ausgereiften Technik immer weniger Notwendigkeit besteht, auf das direkte Nachfolgemodell umzusteigen. Und für alle Gelegenheitsfotografen hat sich das Smartphone zudem als die ideale Immerdabei-Kamera etabliert. Das alles lässt sich auch mit noch so tollen Ideen oder noch so tollem Marketing nicht mehr aufhalten. Da gibt es eben viele Faktoren, auf die ein klassischer Kamerahersteller schlicht und einfach keinen Einfluss hat...

  • Da hier keine politischen Beiträge usus sind find ichs erstaunlich, dass dieser Typ hier verlinkt wird. Einfach mal schauen, was er über "A." verzapft und sich über "No Go Areas" zusammen fantasiert.


    Quellen für seine Theorien, egal ob plausibel oder nicht, fehlen komplett. Sowas kann man nicht ernst nehmen, klingt für mich alles nach einem enttäuschen und überforderten Verschwörungstheoretiker.

  • Da hier keine politischen Beiträge usus sind find ichs erstaunlich, dass dieser Typ hier verlinkt wird. Einfach mal schauen, was er über "A." verzapft und sich über "No Go Areas" zusammen fantasiert.


    Quellen für seine Theorien, egal ob plausibel oder nicht, fehlen komplett. Sowas kann man nicht ernst nehmen, klingt für mich alles nach einem enttäuschen und überforderten Verschwörungstheoretiker.

    ach komm das die Kamerawelt zu kämpfen hat ist ja nun kein Geheimnis mehr! Das hat ganz sicher mit Verschwörung nichts zu tun... Ich hab ja auch nicht gesagt das alles was dort steht stimmt...

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab ja auch nicht gesagt das alles was dort steht stimmt...

    Gefährlich sind in meinen Augen auch weniger glatte Falschbehauptungen oder Lügen, da diese relativ einfach zu enttarnen sind, sondern vielmehr geschickt platzierte Halb-Wahrheiten, die als Fakten ausgegeben werden. Und davon gibt es in diesem Artikel offenbar reichlich. Zudem eine fast schon penetrante Präsentation des akademischen Titels des Autors, um dem ganzen einen seriösen Anstrich zu verleihen.


    Ganz egal, wie viel Wahrheit dann tatsächlich in solchen Artikeln steckt oder in welche Richtung letztlich die Meinung des Lesers beeinflusst werden soll: Bei solchen Methoden läuten bei mir die Alarmglocken... :daumenrunter:

  • Im Urlaub kam ich an einige touristische Hotspots, die bzgl. Rummel und Massenauflauf meine Erwatungen leider mehr als deutlich übertrafen. Sehr interassant aber war dabei das Fotografierverhalten der Menge, bestehend in erster Linie aus Menschen aus USA/CAN und wirklich sehr vielen Asiaten (hauptsächlich aus China, einige aus Indien, wenige aus Japan und Südkorea) sowie eher wenigen Europäern.


    Einige Anmerkungen passend zum Thema "Kameraweltmarkt" sind mir dabei aufgefallen, ich bitte aber zu beachten, dass es sich lediglich um meine subjektiven Wahrnehmungen und Eindrücke handelt:


    - Geknipst wird alles, und zwar auf "Teufel komm raus". Der Hang zur Selbstinszenierung via Selfie erreicht nie geahnte Ausmaße, dabei wird keinerlei Rücksicht auf andere genommen, das Verhalten ist teilweise mehr als grob fahrlässig gefährlich. Der medienbekannt gewordene tödliche Selfieversuch mit Bisonbulle im Yellowstone NP darf nicht verwundern, ähnliche Szenen konnte ich auch beobachten.


    - Geschätzt deutlich >50% Bilder werden mit Handy gemacht, aber nicht nur von Jugendlichen, sondern alle Generationen und soziale Schichten sind vertreten.


    - Das zweitwichtigeste Fotosegment betrifft die DSLR Gruppe (aber nur CaNikon!!!), dann kommt lange nichts. Alle möglichen Leute nutzten DLSRs, wohl in dem Glauben, dass damit die Blder von alleine besser werden. Viele Familenfotos werden heute von Frauen gemacht. Überraschend ist gerade bei Asiaten der relativ hohe Anteil an Vollformatkameras, wohl aber oft des Statussymbols wegen.


    - DSLM spielt kaum eine Rolle, geschätzter Anteil DLSM/ DLSR < 1/20. Am häufigsten sieht man Cams aus der (früheren) Sony-NEX Reihe, aber fast bei nur (jungen) Frauen. Manchmal sieht man eine Olympus, öfter als Panasonic, eine Sony A77 oder Fuji quasi nie, diese Leute scheinen aber mehr Ahnung zu haben. Auch die seltenen Pen oder Pana GF User gehören anscheined eher zumindest der Rubrik der Fotointeressierten an.


    - Superzoomer werden schon genutzt. Deren User erwecken oft den Eindruck, dass sie nicht unbedingt sehr weitreichende Technikkenntnisse haben und auch haben wollen, aber durchaus bereit sind, für Ergebnisse relativ mehr Aufwand zu betreiben.


    - Konventionnelle Kompaktkameras sieht man immer weniger, "Edelkompakte" ab und an.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Geknipst wird alles, und zwar auf "Teufel komm raus". Der Hang zur Selbstinszenierung via Selfie erreicht nie geahnte Ausmaße, dabei wird keinerlei Rücksicht auf andere genommen, das Verhalten ist teilweise mehr als grob fahrlässig gefährlich.

    Ich habe in Titisee gesehen, wie sich Asiaten gegenseitig vor Geschäften mit Luxusartikeln und Souvenirläden geknipst haben.
    Früher wäre (glaube ich) niemand auf die Idee für solche Fotos gekommen....



    Von der zahlenmäßigen Verteilung komme ich in zu ähnlichen Ergebnissen wie Du in Deinem Post.
    Ich habe in freier Wildbahn leider noch keine weite Olympus OM-D gesehen (Usertreffen mal außen vor). Vielmehr sind DSLR-User mitunter an meiner kleinen Begleiterin interessiert, kennen selbst aber keine DSLM.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • ...War heute bei einer Einschulung, wo die Papis ihr Spielzeug zum Schaulaufen mitgebracht haben. Massen an Canon DSLRs, entwerder richtig teuer oder richtig Einsteiger. Selten eine Nikon, ansonsten Sonys als SLT oder DSLM. Eine Olympus habe ich noch erspäht. Insgesamt war es aber, als würde es nur eine Marke geben, wie auf einen Canon-Treffen... .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Aeirich

    Alle möglichen Leute nutzten DLSRs, wohl in dem Glauben, dass damit die Blder von alleine besser werden.


    Werden sei ja auch. Alleine die Bildqualität macht halt schon ihren Sprung. Das gilt auch im Knipsmodus.


    Zitat von ghooosty

    Spielzeug zum Schaulaufen


    Nein, das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Es gilt eher das oben geschriebene. Ich kenne massenweise junge Eltern, die sich anlässlich der Geburt des Kindes eine DSLR gekauft haben, um einfach qualitativ bessere Bilder für das / vom Kind einzusammeln. Die Kamera als Objekt ist dabei relativ uninteressant. Ob da ein Einsteigermodell oder die Mittelklasse zumEinsatz kommt, hängt weitgehend von der wirtschaftlichen Stellung der Eltern ab. Nicht von technischen Überlegungen aber auch nicht vom Verlangen, hier ein Statussymbol zu haben.


    Und meine Erfahrung ist da auch, dass die Frage immer entweder nach einer DSLR lautet oder gleich nach einer guten kleinen Kamera. Das Zwischensegment 'Spiegellos' ist nach wie vor nicht auf dem Schirm bei den meisten.

  • Im großen und ganzen kann ich aeirich zustimmen.
    Zwar bin ich nur ein kleiner Knipser mit meiner K30, betrachte aber hier in Zadar natürlich jeden Touristen mit Kamera am "Hals"
    Wenn hier Japaner (immer in Gruppen) durch die Altstadt ziehen kann man sagen: 30 Japaner = 35 Smartphones mit Selfiestange - einfach "schrecklich".
    Rücksichtnahme ist kein großes Thema - jeder ist sich selbst der Nächste.
    Dazu kommen dann (meist) Japaner mit Selfie oder Tablet UND DSLR. In der Hauptsache Nikon.
    Wozu Smartphone und DSLR kann ich nicht nachvollziehen.
    Das mit Nikon zieht sich durch. Hier sehe ich die Masse mit Nikon, dann Canon, dann auch mal Sony, Olympus habe ich persönlich noch keine gesehen.
    Auf meine Pentax schaue ich auch immer ganz allein, obwohl ich wegen der Kamera schon angesprochen worden bin.


    Gruß
    Mücke

  • Nein, nicht ungläubig, aber sehr überrascht.


    Bewusst habe ich innerhalb letzten Jahre (5-10??) nur einmal (dieses Jahr in Rothenburg ob der Tauber) mehr Japaner als andere Asiaten gesehen. Aber das ist natürlich nur subjektiv. Sonst war die wirklich ganz große Mehrheit Chinesen, an zweiter Stelle mittlerweile sehr häufig Inder, in der Schweiz häufig Araber aus der Golfregion.


    Ich habe den Eindruck, dass es da gewisse Unterschiede im Fotografierverhalten gibt (natürlich ist auch das völlig unwissenschaftlich..). Auf jeden Fall interessante Anmerkung, danke! :daumenhoch:


    P.S.: Bei Chinesen gibt riesige Unterschiede, je nachdem wo sie herkommen. Die Gruppen sind quasi immer aus der VR, Einzelreisende oft Hongkong oder auch USA oder sonstig Ausgewanderte. Diese können dann meist sehr gut englisch und sind "westlicher" (ohne jede Wertung!). Um beim Thema zu bleiben, schien mir der Anteil von Vollformatkameras gerade bei Chinesen besonders hoch. Und Marketingstrategien orientieren vor allem an den "großen" Märkten.


    2. P.S.: Gefühlt aus dem Bauch (!!) heraus würde ich auch sagen, dass die wenigen DSLM's fast alle bei Japanern waren, bei Chinesen de facto null. Wieso das so ist, weiß ich natürlich nicht, aber wenn das einigermaßen stimmt, findet das natürlich Einzug bei Planungen von Unternehmensstrategien. Und was ist da schon Europa dagegen... Es geht ja - wie auch hier im Thread - um den Weltmarkt und nicht um das, was gefühlt in D abgeht. Oder man hier gerne hätte, bzw. sich schön reden möchte.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    Einmal editiert, zuletzt von aeirich ()

  • Nein, das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Es gilt eher das oben geschriebene. Ich kenne massenweise junge Eltern, die sich anlässlich der Geburt des Kindes eine DSLR gekauft haben, um einfach qualitativ bessere Bilder für das / vom Kind einzusammeln. Die Kamera als Objekt ist dabei relativ uninteressant. Ob da ein Einsteigermodell oder die Mittelklasse zumEinsatz kommt, hängt weitgehend von der wirtschaftlichen Stellung der Eltern ab. Nicht von technischen Überlegungen aber auch nicht vom Verlangen, hier ein Statussymbol zu haben.


    Und meine Erfahrung ist da auch, dass die Frage immer entweder nach einer DSLR lautet oder gleich nach einer guten kleinen Kamera. Das Zwischensegment 'Spiegellos' ist nach wie vor nicht auf dem Schirm bei den meisten.


    Ich frage mich, was du da reininterpretierst? Die meisten haben kaum Gelegenheiten, die Geräte mal wirklich zu nutzen und so ist das mit dem Schaulaufen gemeint. Endlich hat man mal eine Möglichkeit, die Geräte ihrem Einsatzzwecks zuzuführen.