Kameraweltmarkt

  • Die NX Serie war ein guter Ansatz in die richtige Richtung. Aber auch ihr fehlte die Konsequenz. Die Vernetzung mit dem Smartphone war zum Beispiel auch noch nicht das Wahre, bzw die Serie kam zu früh, da die damaligen Smartphones noch nicht so weit waren mit 20MP Bildern etc klarzukommen.


    Für die Galaxy NX gilt das ebenso, zudem war sie zu teuer.


    Wenn ich heute größere Stückzahlen verkaufen möchte, muss ich dem Kunden am Smartphone abholen und ihm zeigen, wie man ähnlich einfach technisch bessere Bilder machen kann und sie ähnlich einfach wie beim Smartphone teilen kann.


    Genau dann ist vielleicht noch was zu wollen.
    Wer hat denn nicht schon tausendmal in den vergangenen Jahren von Bekannten gehört, dass sie eine teure Kamera kaufen, damit sie bessere Bilder machen können.


    Wenn das den Käufern damit häufiger mal gelungen wäre, wären viele sicher bereit ein zusätzliches Gerät mitzunehmen. Diese Bereitschaft ist allerdings heute bei vielen selbst im Urlaub oder anderen "besonderen" Anlässen immer seltener zu verspüren. Und das hat ganz sicher nicht mit dem Immerdabeifaktor zu tun. Das hat damit zu tun, dass viele den Unterschied nicht wahrnehmen oder sie mit den Bildern auf dem PC nichts anfangen können, weil ihnen niemand sagt, wie sie die Bilder ohne viel Heckmeck weiter nutzen können.


    Nutzen heißt heute für viele erstmal aufs Telefon bringen, damit man sie teilen kann. Über welche Dienste spielt erstmal keine Rolle mehr.
    Aber selbst wenn ich mir meine Mutter anschaue, bzw was bei der jeden Tag allein an Statusmeldungen auf WhatsApp reinkommen, von Wanderungen, Basteleien etc etc etc, dann frage ich mich ernsthaft, was die überhaupt noch mit einer normalen Kamera anfangen soll. Über den PC bekommt sie die Bilder niemals auf das Telefon, wenn man ihr nicht zeigt, wie das geht.


    Android beherrscht sie dagegen ganz ordentlich, sicher nicht in jedem Detail, muss sie aber auch nicht.
    Meine Mutter steht dafür nur als Platzhalter, das gilt aus meiner Sicht für so ziemlich jeden nicht Fotografieaffinen Menschen, den ich kenne.

  • Wenn du meine Meinung als unversöhnlich empfunden haben solltest, hast du da vermutlich mehr reininterpretiert als von mir gedacht. Es ist ja nur meine Meinung, die auf meiner Beobachtung zurückführt, was sich in den letzten 15 Jahren mit und nach dem Boom der Digitalfotografie so sehr geändert hat, dass nach Jahren, wo quasi jeder Haushalt im Lande irgendwann mal eine hochwertige Kamera gekauft hat, diese überwiegend in irgendwelchen Ecken verstauben und kaum noch genutzt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du meine Meinung als unversöhnlich empfunden haben solltest, hast du da vermutlich mehr reininterpretiert als von mir gedacht.

    Nein, habe ich nicht. Alles gut. :smile:


    Ich will aber jetzt nicht noch weitere Missverständnisse erzeugen, wo doch zwischen uns schon der Begriff "während der letzten Jahrzehnte" bereits zu sehr unterschiedlichen Auffassungen geführt hat. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Digitalkameras sind halt Geräte, die sich nach meiner Wahrnehmung sehr weit vom KISS-Prinzip entfernt haben. Meine Pentax hab ich nun schon eine Weile und ganz doof bin ich in Sachen Fotografie ja auch nicht aber an den letzten Individualisierungen der Bedienung fummle ich immer noch rum. Was fehlt, sind Konzepte wie das von Fuji (Blende am Objektiv, Zeit, Empfindlichkeit und Korrekturwert auf eindeutig beschriftet Rädern). Selbst Fuji bietet allerdings wieder massig Alternativen dazu an, die dann wieder in Menüs oder auf Daumenrädchen liegen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss ja nicht, mir sind hier manche Zukunfts-Visionen zu sehr an der (Smartphone-)Bedienung orientiert. Meine Meinung ist: Diese "Schlacht" gegen das Smartphone muss im Prinzip doch schon längst als verloren angesehen werden, da gibt es nichts mehr zu retten.


    Die Idee, Kameras wären erfolgreicher, wenn sie mehr Smartphone-like bedienbar wären, halte ich daher für eine totale Illusion. Zum einen gab es da bereits einen Hersteller, der als einziger voll auf dieses Konzept gesetzt hat und bisher auch als einziger(!) in jüngster Vergangenheit gescheitert ist. Sicher, man kann anführen, dass Bedienung/Connectivity noch nicht völlig zu Ende durchdacht waren oder dass die Aufgabe der Imaging-Sparte auch noch andere Gründe hatte. Aber: Samsung war in der Hinsicht nun mal wegweisend und nicht mal überteuert und sie sind eben trotzdem grandios gescheitert. Und zum anderen, und das ist der eigentliche Grund, sei nochmal ein kurzer Ausflug zur HiFi-Industrie erlaubt: Auch kein noch so Smartphone-like zu bedienender mp3-Player hätte das Aussterben dieser Geräte-Gattung verhindern können. Warum ein Smartphone imitieren, wenn ich doch gleich das Original nehmen kann, das ohnehin immer dabei ist? Dinge kommen und gehen, die althergebrachte Kompaktkamera gehört zu den Dingen, die gehen werden. Vielleicht wird noch ein Mini-Markt für die Superzooms und Premium-Kompakten bleiben, aber der Rest in dem Bereich wird nahezu vollständig verschwinden, Smartphone-Bedienung hin oder her, denke ich zumindest.


    Was ich aber nicht glaube, ist, dass das den gesamten Kameramarkt so treffen wird. Auch die Vergleiche mit den LP's finde ich eher unpassend. In so einer "Nostalgie-Ecke" sehe ich die Kamera-Industrie nämlich auch in Zukunft nicht. Dieser Vergleich mag vielleicht für die Analog-Fotografie passen (Bsp. hierfür ist der überraschende Erfolg der Instax). Aber nicht für den Kameramarkt als solches. Dabei ließe man völlig außer Acht, dass tagtäglich ganze Berufszweige davon abhängen, professionelles Bildmaterial zu liefern bzw. geliefert zu bekommen. In den Bereichen Journalismus/Sport/Event/Werbung/Studio etc. wird man professionelles Equipment nie durch ein Smartphone ersetzen können. (Auch, weil eine Kamera dort als das angesehen und benötigt wird, was sie eben eigentlich ist: Ein Werkzeug. Und ein Werkzeug will man i. d. R. auch dementsprechend bedienen können.)
    Von daher: Nische ja, Nostalgie-Ecke nein.


    Einen Ausweg aus der Situation sehe ich nicht, der Massenmarkt wie er noch vor 7, 8 Jahren bestand, wird nicht mehr zurück kommen. Der einzige Weg, sich in dieser Nische künftig behaupten zu können, wird aber meiner Meinung nach darin bestehen, Bilder abliefern zu können, die ein Smartphone eben nicht liefern kann. Das kann man über verschiedene Wege erreichen. Im Bereich Sport/Studio/Werbung etc. wird sich wohl wenig ändern müssen, Begründung siehe oben. Und ich denke auch nicht, dass bspw. der Markt einer Canon 1DX oder Nikon D5 in den letzten Jahren signifikant geschrumpft ist. Die Geräte sind halt irgendwann abgeschrieben und werden dann erneuert.


    Was die Nische des Hobby-/Semipro-Marktes angeht, wird es, so jedenfalls mal meine These, künftig noch mehr auf die Qualität und den "Look" der Bilder ankommen, die man abliefern kann. Ich denke bspw. dass die einfache mFT mit einer 14-45mm Kit-Optik (die dann noch grandiose f5.6 oder 6.3 am langen Ende bietet) vermutlich genauso aussterben wird wie die Kompaktkameras. Weil einfach kein signifikanter Mehrwert mehr gegenüber den immer besseren Smartphones besteht. Im Gegenteil, die Smartphones können sowas wie Freistellung nun immerhin simulieren (wenn auch mehr schlecht als recht), mit der mFT samt lichtschwacher Kit-Optik ist aber auch das nicht drin. Ich sehe solche Kameras daher leider auf verlorenem Posten. Nicht mFT generell wohlgemerkt, aber diese einfachen Kits schon.


    Ich stelle mir auch selber immer wieder die Frage, warum ich bspw. noch an dem 24-120/4 hänge. Klar, es ist ein toller Allrounder. Aber, mal völlig überspitzt formuliert, das ist ein aktuelles Smartphone mittlerweile eben auch. Die Bilder bieten mir mittlerweile zu wenig "besonderes", ich nutze es daher immer seltener. Den Reportage-Look eines 35/1.4, Portraits mit einem 135/2.0, Astro-Fotos mit dem 14/2.8, das sind Dinge, die meine Bilder zu was besonderem machen (natürlich nur für mich persönlich gesprochen und nur meine Meinung). Aber ich denke, in diese Richtung wird es gehen müssen, auch wenn die Nische immer kleiner (und leider wohl auch immer teurer) werden wird. Und da könnte es durchaus sein, dass die Kameras selbst, die ja mittlerweile Hersteller-übergreifend einen durchweg ausgereiften und hohen Stand erreicht haben, in Zukunft eher in den Hintergrund rücken und eine untergeordnete Rolle spielen werden gegenüber dem ganzen Zubehör-Markt rund um Objektive, Stative, Lichtformer, etc.

  • Der Hifi Vergleich hinkt aus meiner Sicht komplett, weil er völlig missachtet, dass ein MP3 Player eigentlich überhaupt keinen Vorteil zu einem ordentlichen Smartphone hat. Bezüglich der Klangqualität tut sich bei den ohnehin komprimierten Formaten so wenig, dass es so gut wie niemand heraushören wird. Bezüglich der Bedienung ist der große Bildschirm sowieso am Smartphone besser.
    Da gab und gibt es schon seit den ersten Smartphone Generationen kaum noch Gründe für einen dezidierten Player.


    Eine dezidierte Kamera bietet dagegen handfeste Vorteile, ein größerer Sensor ermöglicht andere Möglichkeiten, ein echter Zoom sowieso...


    Warum sich die Kameraindustrie aktuell von Google mit der Pixel 3 Serie vorführen lassen muss, wie man aus den Mikrosensoren selbst bei fast vollständiger Dunkelheit noch ziemlich passable Bilder aus der Hand machen kann.....
    Pixel 3 (XL) Night Mode review: now you can see in the dark | AndroidPIT


    Bezüglich der NX, die ich als NX2000 im Haushalt habe, bin ich eben nicht bei euch. Die gingen in die richtige Richtung, sie zeigten Ansätze zu dem, was mir aktuell vorschwebt, aber mehr ist es nicht und wird es nicht. Die NX versuchte einen Spagat zwischen klassischer Kamera und Smartphonestyle.


    Was mir vorschwebt ist aber ohnehin eher etwas für eine gute Kompakte als für eine Systemkamera.

  • @PhilippV3


    Das ist mir zu technokratisch. Markt heisst Menge. Und die geht gerade in vielen uns geläufigen Digifotosegmenten
    drastisch abwärts. Die Zeiten, in denen der Kameramarkt davon profitierte daß unzufriedene Fotografierer immer
    anspruchsvollere Kameras anschafften sind vorbei. Zum Einen liefert das Schmachtfon ein Maximum an Fehlervermeidungsalgorhythmen zum Anderen wird in der Hoffnung auf bessere Bilder einfach das Fon upgegraded.


    Dabei bin ich auch der Ansicht daß eine Touchoberfläche oder die Annäherung an Tablet-
    und Fonfunktionalität für eine Digtalkamera kein Verkaufsförderer ist.
    Sie wird so oder nicht mehr gekauft. Jedenfalls in dem uns aus den letzten Jahren bekannten Sinn von Mengen.


    Werkzeuge im kommerziellen Bereich unterliegen auch dem Wandel der Zeit. Siehe das Zusammenwachsen von Foto-
    und Videobereich und die sich daraus ergebenden Hardwareneuerscheinungen.
    In der Reportage sind GoPros und Smartphones längst etabliert. GoPros hatten wir schon vor fünf Jahren unterstützend
    in der kommerziellen Filmproduktion im Einsatz als ich mich langsam in de Ruhestand verabschiedete.

    • Offizieller Beitrag

    Der Hifi Vergleich hinkt aus meiner Sicht komplett, weil er völlig missachtet, dass ein MP3 Player eigentlich überhaupt keinen Vorteil zu einem ordentlichen Smartphone hat. Bezüglich der Klangqualität tut sich bei den ohnehin komprimierten Formaten so wenig, dass es so gut wie niemand heraushören wird.

    Den HiFi-Vergleich habe ich auch nur deshalb aufgegriffen, weil er hier immer wieder mal Thema war. Aber klar, solche Vergleiche sind immer schwierig, in dem Fall allein schon deshalb, weil es bei den HiFi-Nutzern hauptsächlich um den (Musik-)Konsum geht, wogegen der Kameramarkt sich an Bild-Schaffende, Kreative richtet. Während sich das Konsum-Verhalten in unserer Zeit gerade generell ändert, gilt das für die Kreativität nur bedingt. Gemeinsamkeiten finden sich da eigentlich auch nur dahingehend, was die ausgeprägte Technik-Affinität der Nutzer angeht, die es in beiden Lagern gibt. (HiFi und mp3-Player/Smartphone in einem Satz zu nennen wäre da für viele ja schon ein Schlag ins Gesicht... :mrgreen: )


    Das ist mir zu technokratisch.

    Klar ist das eine ziemlich technokratische Argumentation, denn:

    Jedenfalls in dem uns aus den letzten Jahren bekannten Sinn von Mengen.

    Da sind wir ja genau einer Meinung, die Nische wird immer kleiner werden. Und wie gesagt denke ich, dass dieser schrumpfende Markt nur noch zum einen Berufs-Fotografen und zum anderen ein sehr Technik-affines Klientel bedienen wird. Daher werden sich die Argumente / das Marketing rund um neue Kameras folgerichtig eher auf einer technokratischen Ebene abspielen...

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss ja nicht, mir sind hier manche Zukunfts-Visionen zu sehr an der (Smartphone-)Bedienung orientiert.

    Jein. Die Bedienung von Smartphones ist weder ergonomisch, noch ist sie wirklich intuitiv. Die Intuition stellt sich nur deshalb ein, weil man den Umgang mit diesem Gerät eben gewohnt ist, weil man die generelle Funktionsweise kennt. Und die Ergonomie kommt auch nur über die Hintertüre namens 'Niederschwelligkeit': Man tatscht halt dorthin, wo es scharf werden soll, ggf. zieht man noch zwei Finger auseinander und legt Fokus und Belichtung damit getrennt voneinander fest. Fertig.


    Vorbildlich sind hier die Verwendung vertrauter, allgemeingültiger Bedienarten (in der Praxis schießen hier alle Kamera weit übers Ziel hinaus) und insgesamt die Niederschwelligkeit.


    Der Witz der Niederschwelligkeit liegt nicht zuletzt darin, dass das Bild zur Weiterverarbeitung, Weiterleitung, Veröffentlichung oder zum Herzeigen immer auf dem selben Gerät bleiben kann. Das ist tatsächlich immer noch eine Zukunftsvision für dezidierte Kameras. Wobei ich es für ziellos halte, diese Funktionen nun alle auf einer Kamera zu realisieren, wie es die Samsung Galaxy NX versucht hat und wie es die Zeiss ZX 1 offenbar tun will. Viel wichtiger wäre es, den Kameras eine stabile Verbindung zu Smartphones oder zum Netz zu geben und die Bilder dort sofort verfügbar zu machen. Leider scheitert das regelmäßig an Bandbreitenproblemen, Stabilität und noch ein paar anderen Fallstricken.

    • Offizieller Beitrag

    Aber noch ein ganz anderer Aspekt (deswegen mit eigenem Posting): Smartphones können systembedingt nicht zoomen. Selbst Kopfstände wie beim P30 sorgen nur für einen Zoom wie man ihn von einigermaßen urzeitlichen Kompaktkameras kennt. Man kann viel anstellen aber Physik bleibt Physik. Huawei winkelt für mehr Brennweite den Lichtweg ab, dafür bekommt man dann halt zwischen Display und Rückwand fast keinen Sensor mehr unter. Bei Apple steht die Kamera jetzt schon lästig aus dem Gehäuse heraus. Telebrennweiten bleiben Handies bis auf weiteres verschlossen, Ultraweitwinkel und Fischaugen auch. Wie groß ein 180°-Objektiv für einen halbwegs ordentlichen Sensor ausfällt, sehe ich bei meiner Theta.


    Ob das jetzt bedeutet, dass Systemkameras die Zukunft gehört? Auch das weiß ich nicht. Ich hätte sogar gesagt, dass Kompaktkameras oder Kameras für besondere Einsatzzwecke durchaus nochmal eine Renaissance erleben könnten.


    Prof. Harald Mante kennt soweit jeder, oder? Der Mann ist jetzt 82 (glaube ich) und hat wahrscheinlich so langsam genug fotografiert im Leben. Wisst Ihr welche Kamera er nach eigenem Bekunden zur Zeit verwendet? Eine Sony HX90V: 18 MP auf 1/2,3 Zoll und nur F 3.5-6.4 aber 30-fach Zoom und einen kleinen Sucher.

  • Wisst Ihr welche Kamera er nach eigenem Bekunden zur Zeit verwendet? Eine Sony HX90V: 18 MP auf 1/2,3 Zoll und nur F 3.5-6.4 aber 30-fach Zoom und einen kleinen Sucher.

    Für ganz viele Fotografierer "reichen" solche Kameras vollauf. Und wenn wir bedenken daß auch diese weiterentwickelt
    werden...
    Und dann sind ja auch noch hunderttausende Kompakte aller Marken im Gebrauchtmarkt verfügbar.
    Der Umsatzrückgang hat also viele Aspekte. Und es war ja auch absehbar daß dieser Boom irgendwann vorbei ist.


  • Ich weiss ja nicht, mir sind hier manche Zukunfts-Visionen zu sehr an der (Smartphone-)Bedienung orientiert.


    Den Grundgedanken um die Niedrigschwelligkeit gehe ich jedoch mit.
    Zu oft erlebe ich Leute die nicht einmal die Grundfunktionen ihrer Kamera
    kennen, geschweige denn das Handbuch einmal durchgelesen oder gar
    verstanden haben.



    Die Idee, Kameras wären erfolgreicher, wenn sie mehr Smartphone-like bedienbar wären, halte ich daher für eine totale Illusion.


    Ich nicht. Vielen Smartphoneknipsern ist durchaus bewusst daß eine "richtige" Kamera
    das bessere Ergebnis liefert. Sie scheuen jedoch die Lernkurve, und sie wollen nicht
    minutenlang fummeln um die Bilder auf Facebook und Instagram teilen zu können.
    Ihre hippen Influencerbegleiter schlürfen dann nämlich schon Cocktails, während die
    sich noch abmühen.



    Zum einen gab es da bereits einen Hersteller, der als einziger voll auf dieses Konzept gesetzt
    hat und bisher auch als einziger(!) in jüngster Vergangenheit gescheitert ist.


    Das lag eher daran daß das Projekt fast allein an einer einzelnen Person hing,
    diese vermutlich (!) tot ist und dann die BWL-Zombies übernommen haben.


    Technisch waren die recht weit vorne, der 28 MP Sensor der NX1 war das beste
    was wir bis dato je getestet hatten.



    In den Bereichen Journalismus/Sport/Event/Werbung/Studio etc. wird man professionelles Equipment
    nie durch ein Smartphone ersetzen können.


    Kommt darauf an...... ich hab letztens bei einer Fashion Show ein Team erlebt das auf
    einem iPad vier Videoströme von Smartphones zusammenführte und das iPad dabei als
    Livemischer verwendete. Ich hab leider nicht herausfinden können wie das genau funktionierte.
    Aber es passiert bereits.



    Einen Ausweg aus der Situation sehe ich nicht, der Massenmarkt wie er noch vor 7, 8 Jahren bestand, wird nicht mehr
    zurück kommen.


    Der Markt wird etwa auf den Wert vor der Digitalwende zurückgehen.
    Neueinsteiger kaufen, einige Aufsteiger/Aufrüster kaufen, Profis ersetzen
    abgeschriebenes oder/und verschlissenenes Material.
    Das war vor der Digitalwende auch schon ein profitabler Markt.



    Und ich denke auch nicht, dass bspw. der Markt einer Canon 1DX oder Nikon D5
    in den letzten Jahren signifikant geschrumpft ist. Die Geräte sind halt irgendwann
    abgeschrieben und werden dann erneuert.


    Prinzipiell ja, allerdings liefern EOS R und 5D MkIV mittlerweile andere Argumente
    eben nicht die 1D-X MkII zu kaufen.

  • Hallo !


    "Smartphones können systembedingt nicht zoomen" ?


    Vor mir liegt das Samsung Galaxy K-Zoom mit optischem (!) Zehnfachzoom, Bildstabi und Xenonblitz.
    Das konnte sowas schon vor Jahren und der Vorgänger noch etwas früher.


    Grüsse
    Bernhard

  • Klar, aber eben nicht mit den heutigen Ansprüchen an ein Smartphone, wo sich die Hersteller um jedes Zehntel Millimeter weniger Tiefe mühen.



    Bandbreite zwischen Smartphones und Kamera sollte seit einigen Jahren auch nicht mehr das große Problem sein.
    Das eigentliche Problem ist, dass sich all die Kamerahersteller in erster Linie als Hardwarehersteller sehen und das Thema Software eben dazugehört.


    Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die besten Softwarelösungen für die Weiterverarbeitung der Bilddaten in der Regel von Drittherstellern kommen. Sogar wenn es ums RAW Format geht, gibt es kaum Hersteller mit brauchbaren Lösungen.


    Und wenn man dann noch sieht, was auf dem PC die Anwenderfreundlichste und Noobtauglichste Bilddatenbank mit Onlinespeicher etc war, ist man wieder bei Google und dem eingestellten Picasa.

  • Aus den letzten Jahren Kameramarkt ergeben sich die Regeln, daß


    - alles was in Elektronik und Programmierung realisierbar ist auch kommt
    - alles was in die Bereiche Optik und Mechanik gehört langsamer und kostenintensiver entwickelt wird
    - Rechen- und Speicherkapazitäten sprunghaft ansteigen


    Punkt 1 und 3 befördern sich dabei wechselseitig sodaß der Abstand dieses Anteils im Kamerabau zur mechanisch/
    optischen Weiterentwicklung weiter wächst.
    Von daher rechne ich weiter mit vielen interessanten Entwicklungen aber nicht damit daß irgendwas so bleibt wie
    es ist oder war.


    Was Bildverwaltung angeht sehe ich die Zukunft in den intelligenten Algorhythmen die den Bildinhalt erkennen.
    Datenbanken und Bilderhaufen sind ein Konstrukt von gestern (Diakästen, Fotoalben...) die noch nie jemanden
    wirklich glücklich gemacht haben.