Zeig/diskutiere Dein Street-Bild

  • Langsam werde ich neugierig - wer ist denn dieser Eric Kim, dass ihr alle über den redet ? Ich hab hier jetzt schon gelesen: "der kann nix", formt aber gleichzeitig einen Massengeschmack und ruiniert womöglich kurzerhand ein ganzes fotografisches Genre (oder eben doch nicht) - ich bin beeindruckt, denn ich kann das nicht ..., jedenfalls nicht gleichzeitig. Macht der denn nur Street, oder auch richtige Fotos ?
    Also wenigstens Friedhof oder so ... ?
    Aber im Ernst, Wikipedia kennt den nicht. Und Wikipedia kennt sonst jeden Aushilfsroadie von Ricky King. Selbst Bielefeld ist drin. Also ich komme da nicht ganz mit.

    • Offizieller Beitrag

    Just in case, falls Du nur Wiki aber nicht Googl: Eric Kim – Blog


    Die Fähigkeit, nix zu können und trotzdem ein ganzes Genre zu ruinieren, hätte ich auch gerne. Mir schwebt da eine Karriere als Produktmanager bei Sony vor!

  • .. noch mal NY ..

    Ich hatte vor einiger Zeit mal versucht, eine Diskussion auf die Wege zu bringen, wieso bestimmte Städte (NY, Paris) für "Street" sich "besser" eignen als andere. Das ist dann mehr oder weniger im Sande verlaufen, wahrscheinlich liegt es ja auch nur daran, dass diese Städte motivisch einfach mehr bieten. Da kann man ja wirklich stunden (tage-)lang mit ner xy-Cam (egal, welche BW) rumlaufen und langweilt sich nie...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • dass diese Städte motivisch einfach mehr bieten

    Dass diese Städte viel bieten - u.a. weil soziale Gefälle extrem deutlich sichtbar werden - dem kann ich ohne Weiteres zustimmen. Dass NY oder Paris aber motivisch mehr bieten als z.B. Lissabon, Manchester, Delhi oder Seoul (um nur ein paar beliebige Beispiele rauszugreifen), dass würde ich mal bestreiten.


    Könnte allerdings sein, dass man in NY und Paris ungenierter "draufhält", weil sich ohnehin keiner mehr wehrt. Grade in fremden Kulturkreisen bin ich aus eigener Erfahrung meist etwas vorsichtiger unterwegs. (Dafür gibt's die lokalen Ego-Shooter dort ...)


    noch mal NY

    Das Bild gefällt mir. Die Frage, ob man nun eine klar erkennbare Person ... oder nicht ... - lassen wir das; wurde oft genug diskutiert. Mein persönlicher Maßstab bleibt dabei, ob man die Menschen würdelos darstellt oder nicht, und bei Deinem Bild bleibt da für mich keinerlei negativer Beigeschmack. :daumenhoch:

  • Also in Berlin gibt es auch Ecken, die Dir Motive und interessante Hintergründe im Sekundentakt bieten. Da gibt es zum Beispiel die Hochbahn in Richtung Kottbusser Tor mit seinen Imbissen unter der Hochbahn. Oder die Schönhauser Allee.


    Um Street zu machen, muss ich nicht nach NY. Selbst Fußgängerzonen wie die Wilmersorfer bieten genügend Motive. Am besten leichtes Schmuddelwetter und s/w.


    Ich glaube nicht, dass NY oder Paris bessere Motive bieten. Sie bieten eventuell "andere" Motive, aber das sie deshalb "einfach mehr bieten" bestreite ich. Wie Du schon an andere Stelle geschrieben hattest, warst Du noch nie in Berlin. Woher nimmst Du dann diese Erkenntnis?

  • Anregt durch diesen Thread habe ich meine NY Fotos durchgesehen und bin erst darauf gekommen das ich auch ein paar "Street Fotos" habe. In NY habe ich die eigentlich unbewusst gemacht, die Stadt drängt einem die Fotos einfach auf. Hier in meiner Kleinstadt Saarlouis bin ich fast jeden Tag unterwegs ohne vergleichbare Fotos.


    In NY trifft sich einfach die ganze Welt :smile:

  • Dass diese Städte viel bieten - u.a. weil soziale Gefälle extrem deutlich sichtbar werden - dem kann ich ohne Weiteres zustimmen. Dass NY oder Paris aber motivisch mehr bieten als z.B. Lissabon, Manchester ...

    Ich denke nicht, dass es um das soziale Gefälle geht. Es sind einfach mehr Menschen auf der Straße, ggf. vor entsprechenden Motiven, die diese Städte auch aufgrund ihrer Größe mehr bieten. Ich zumindest hatte da immer den Eindruck, dass sich dort "Street" fast von alleine ergibt. Und die Motive dort bedienen eine Art "Klassiker" (kommt mir zumindest so vor..?!?)



    Ich glaube nicht, dass NY oder Paris bessere Motive bieten.

    nicht besser, sondern einfach mehr, öfter und überall (kommt mir zumindest so vor..?!?)


    In NY habe ich die eigentlich unbewusst gemacht, die Stadt drängt einem die Fotos einfach auf.


    das entspricht auch so ungefähr meinem Eindruck...


    P.S.:

    noch mal NY

    Das Bild gefällt mir. Die Frage, ob man nun eine klar erkennbare Person ... oder nicht ... - lassen wir das; wurde oft genug diskutiert.

    Das wurde nur auf D bezogen diskutiert. Gesetzeslage und Selbstverständnis hierzu sind in anderen Ländern z.T. völlig anders als in D: In den USA kann man im Grunde im öffentlichen Raum alles knipsen (auch erkennbare Personen letztlich ohne EInschränkungen), in F ist es eher noch restriktiver als in D. Das mag, auch wenn es jetzt konträr erscheint, im Umgang mit Bildern eine Rolle spielen.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Die Person wollte von mir fotografiert werden und hat sich extra vor mir in Position gestellt. Ich transportiere ja seine Botschaft weiter. Auch die fogende Person wollte fotografiert werden. So etwas ist mir hier in Deutschland noch nicht passiert, eher im Gegenteil. Hier werde ich schon angemacht wenn ich öffentlich ausgestellter Müll auf den Flohmarkt fotografiere.

  • Es sind einfach mehr Menschen auf der Straße, ggf. vor entsprechenden Motiven, die diese Städte auch aufgrund ihrer Größe mehr bieten.

    Das ist sicher richtig im Vergleich zu Erlangen (ich weiß wovon ich rede) oder Paderborn. Dass die Vielfalt ungewöhnlicher Szenen in Berlin geringer sein sollte - also da bin ich eher bei Bonobo.


    Und die Motive dort bedienen eine Art "Klassiker"

    Ja, das mag sein. Die Typen von NY oder Paris, die kann man eben am besten dort fotografieren. Wenn man also die gleiche Atmosphäre festhalten will wie sie die Klassiker vorgeben, dann wohl am besten dort, wo die entstanden sind. Die neuen, brodelnden Megacities wie Shanghai, Hong Kong, aber auch Berlin, London, Seoul, Tokio, Mumbai oder Delhi bieten dem Street-Fotografen halt völlig andere Ansichten, und zwar in großer Zahl und großer Vielfalt. Wenn man die dann als "zu exotisch" aus dem Genre rausdefiniert und einfach unter Reisefotografie abtut, na ja, dann hat man es halt so definiert. Riecht aber sehr nach einer Tautologie: Street wäre dann per definition immer nur das, was es seit 100 Jahren ist und war. Schad wär's.


    Hier im Thread hängen ja nun schon jede Menge (gelungene) Beiträge von überall auf der Welt - für mich der beste Beweis, dass Street weit mehr ist als eine immerwährende Imitation der vermeintlichen Klassiker.

  • Die Person wollte von mir fotografiert werden und hat sich extra vor mir in Position gestellt. Ich transportiere ja seine Botschaft weiter. Auch die fogende Person wollte fotografiert werden. So etwas ist mir hier in Deutschland noch nicht passiert,

    Kenne ich auch so. Und halt auch andere Gesetzeslage, anderes Selbstverständnis ;)

    Street wäre dann per definition immer nur das, was es seit 100 Jahren ist und war. ...

    weniger per definition, sondern mehr per "Klischees". Und es kommt auf die Sichtweise des Kulturkreises an: Geht es mehr um das Fremdländische, oder tatsächlich nur um die Anwesenheit von Menschen, egal welchen Menschen, im öffentlichen Raum. Hier spielt sicher aber auch die subjektive, klischeebehaftete Sichtweise des Betrachters ein wichtige Rolle.


    P.S.: London und Berlin gehören da natürlich auch hin, wenn auch vielleicht nicht in diesem Umfang (??)

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Wenn ich über "Street" nachdenke sollte doch damit das aktuelle Bild einer Zeit, einer Stadt, einer Kultur, eines Gefühls, wiedergegeben werden. Die Knipser, die Leute erschrecken um sie zu fotografieren, machen die Bilder zwar auf der Strasse aber kein "Street".

  • Wo ist das denn ?

    Das ist Grand Central Station in NY, ich denke Thomas ("thbo"") hat's erkannt ;) . Das ist schon ein Klassiker, da haben wahrscheinlich so ziemlich alle "Fotogrößen" (bitte nicht über den Begriff ärgern..) des Genre fotografiert (Feininger, Cartier-Bresson usw.). Das ist schon gut dort, aber leider gibt's die berühmten Lichtkegel nicht mehr, die Luft ist jetzt sauber :mrgreen: ...


    grand central station - Google-Suche


    Ich habe bei einem kürzlichen Aufenthalt in NY mal wirklich gezielt darauf geachtet: Ich denke schon, dass die Stadt besser für "Street" geeignet ist als manch andere (auch wenn ich jetzt dafür gegeißelt werde, und gut, ich geb's zu, ich war noch nie in Berlin :shock: ...). Mehr Leute (Pendler!!) als anderswo, mehr Bewegung, mehr "Motive". Dabei ist zu beachten, dass Manhattan vor allem ein riesiger (Büro-)Arbeitsplatz ist. Und das Licht ist auch anders: durch die Häuserschluchten ergeben sich geniale Lichteffekte: Einfallswinkel (durch die "Schluchten"!!), Schattenspiele, extrem lichtintensive Spiegelungen usw. Das ist schon besonders...


    Ich hatte es im anderen Thread (Fisheye) angedeutet, dass nicht viel Zeit hatte, deshalb nur ein paar vage Versuche:


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Ich war jetzt 5 oder 6 mal in Manhattan, aber jeweils nur 1 Tag. Gewohnt haben wir immer bei der Familie auf Long Island. Ich habe aber nur einen winzigen Teil der Stadt gesehen. Wenn ich in dem Tempo weitermache brauche ich etwa 500 Jahre um einen vernünftigen Überblick zu bekommen ... und dann ist doch wieder alles anderst :mrgreen: