Was Street ist und was nicht, haben wir am Anfang dieses Threads ja durchaus kontrovers diskutiert (ohne abschließendes Ergebnis, aber trotzdem als sehr interessanten Gedankenaustausch).
Ja.
MMn gibt die Szene grundsätzlich und auch das Ck durchaus etwas her, was da rein passen könnte, aber ...
Ich finde, man kann die Technik des CK durchaus auch mal in diesem Genre ausprobieren - why not? Besonders spannend finde ich das Ergebnis trotzdem nicht - da sitzt halt ein Verein und trinkt was, so what? Ist jetzt nicht bös gemeint, nur erwarte ich mir von einem gelungenen Street-Foto irgendwie eine dichtere oder zumindest deutlichere Atmosphäre. Ganz subjektiv ...
wie schon angedeutet, fehlt da aber irgendwie noch was.
Ich könnte mir das durchaus so vorstellen, wie z.B. mehr WW und viel näher ran. Dann könnte sich eine "Steetszene" ergeben, die Personen werden zu "bildgestalterischen Statisten". Wenn dann die grünen Männchen den Bildbereich sozusagen "fluten" und das Grün zum Unterscheidungsmerkmal (Verein, Mannschaft usw..) wird, macht auch das CK Sinn, auch beim Genre "Street".
P.S.:
Zur Scheu, andere / fremde Menschen zu fotografieren: Die habe ich auch, sogar sehr ausgeprägt, wobei das anscheinend nicht bei allen Leuten, die fotografieren, so ist. Letztlich kommt es trotzdem (bei mir) immer wieder vor, dass man nicht "umhinkommt", andere Menschen mit aufs Bild zu nehmen. Generell bemühe ich mich aber immer um Anonymität.
Das wäre (für mich) zum einen an stark frequentieren "Hotspots", wobei die Masse der (fotografieren und/oder Selfieschießenden) Menschen immer mehr zunimmt. Hier ist es meist illusorisch, Bilder ohne fremde Menschen zu machen, weshalb ich tendenziell seit längerem dazu übergegangen bin, diese Menschen dann "gestalterisch" mit ins Bild einzubauen, quasi mangels an Alternativen.
Zum anderen in den (ganz, ganz) seltenen Situationen, in denen ich sowas wie Street gezielt versuche, was aber auch immer sehr anstrengend und zeitintensiv ist. Man sagt ja, dass das 35-er die ideale BW ist (die spannende BW-Frage ist hier mMn immer etwas zu kurz gekommen). Persönlich habe ich den Eindruck bekommen, dass noch kürzere BW (UWW und sogar Fish) vorteilhaft sind. Da "Street" oft auch aus ungewöhnlichen Perspektiven heraus entsteht, kann man gerade mit Display (!) sehr diskret fotografieren, auch aus kurzer Entfernung. Manchmal fällt das aber trotzdem auf, wobei ich dann den "Fotografierten" gerne das Ergebnis zeige. Das kam (bisher) immer sehr positiv an, besonders wenn sie sehen, dass sie nicht zu erkennen sind und welches die eigentliche Bildintention war.
Im Übrigen denke ich, dass mangelhafte Anonymität in diesen Situationen generell dem Bildergebnis abträglich ist, Portraits sind ja ein anderes Thema.