Der Friedhofsbummler-Thread

  • Medizinisch betrachtet ...

    Auf die Antwort habe ich schon gewartet :smile: Sie ändert aber nichts an meinem Argument, denn dass es bisher nicht so war, ... ;)


    @kleiner_Hobbit: :danke: Bei Deiner neuen Serie ist mir aufgefallen, dass es auch auf den dortigen Friedhöfen Standesunterschiede gibt: Während die einen ein schmuckes Eigenheim haben (Bild 2), müssen die anderen im Hochhaus liegen (Bild 4).

  • In der Auvergne, bei Mézères
    Die gesamte Auvergne ist unbedingt "hautement recommandé" (natürlich nicht "highly recommended" :razz: ), bei Interesse bitte PN.
    Granathülsen in F um Grab-/Denkmal ist immer WWI.


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Hier in der "Old Mission St. Barbara" in Kalifornien fand ich dieses Schild - die dahinter gelegenen Nischen sind dann für die Urne des Verstorbenen.


    OMSB Homepage


    Vom Friedhof in Oberammergau habe ich leider keine Fotos - mich haben die dort sehr vielen geschnitzten Holzkreuze heftig beeindruckt !!


    Ich habe mich heute Abend durch den gesamten Faden von Anfang gelesen. Möchte hier dann doch zum Ausdruck bringen, dass hier alle sehr gefühvoll mit diesem Thema umgegangen sind. Das gefällt mir sehr !


    Auch die Vielfalt der gezeigten Grabmale und beschriebenen Rituale finde ich interessant. An Weihnachten zu den Verstorbenen an die Gräber zu gehen war ein mir bislang unbekannter Brauch, den ich sehr nachahmenswert finde.


    Ich werde demnächst sicher noch ein paar Bilder "auftun".

  • Ist ja hier ziemlich triste-grau in dem Thread - das wollen wir mal ändern ....



    Cementerio Cristóbal Colón









    So, jetzt dürft ihr raten, wem das Grab mit dieser Verzierung gehört. Und nein, es ist weder Dracula noch Nosferatu ....






    Das letzte Grab ist das von La Milagrosa:


    Als Beschützerin der kranken Kinder, sowie der unfruchtbaren und leidenden Mütter gilt Amelia Goyri, besser bekannt als La Milagrosa, die Wundertätige. Amelia entstammte einer reichen Familie und starb am 3. Mai 1901 im Alter von 23 Jahren an den Folgen einer Totgeburt. Im 8. Schwangerschaftsmonat hatte man ihr diagnostiziert, dass die ungeborenen Tochter wahrscheinlich durch Eklampsie im Mutterleib verstorben war. Um Amelia zu retten, wurde das Kind während einer Operation entfernt. Doch sie überstand den Eingriff nicht und starb.
    Der Legende nach wurde sie mit ihrem Ungeborenen zu ihren Füßen bestattet. Die beiden Leichname wurden bei der Sargöffnung am 3. Dezember 1914 ohne jegliche Zeichen der Verwesung aufgefunden. Das Kind befand sich dabei nicht mehr zu ihren Füßen, sondern lag im linken Arm der Mutter. Der Witwer José Vincente, ein Hauptmann in der Befreiungsarmee, besuchte das Grab bis zu seinem Tode im Jahre 1941 täglich und kündigte sich durch Klopfen mit dem Messingring am Grabstein an. Er legte frische Blumen auf das Grab nieder und verließ es stets im Rückwärtsgehen, ohne seiner Frau den Rücken zuzukehren. Dieses Ritual wird von den Pilgern fortgeführt, die ans Grab der Milagrosa kommen und um Erfüllung ihrer Wünsche beten. Durch die Wallfahrt ist ihr Grab das meistbesuchte des Cementerio de Colón. (Zitat aus Wikipedia)


    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Ich habe die letztes Jahr wieder aufgegriffene alte Tradition zum 26. Dezember weitergeführt.


    In meiner Kindheit "mussten" wir am zweiten Weihnachtsfeiertag, meist vormittags, auf den örtlichen Friedhof, zum einen, um den verstorbenen Angehörigen zu gedenken, zum anderen sollte der weihnachtliche Grabschmuck bewundert werden. In meinem Geburtsort (nördl. B.-W.), der sehr katholisch geprägt war, wurden in der Weihnachtszeit die Gräber teilweise recht aufwendig dekoriert, manchmal wurden sogar kleine Weihnachtsbäumchen aufgebaut.


    Ca. 30-40% der Gräber hatten weihnachtlichen Schmuck. Immerhin, aber früher waren es wesentlich mehr. Fast schon enttäuscht - ich fand auf meiner ganzen Friedhofstour kein einziges Grab mit einem Weihnachtsbäumchen - wollte ich schon wieder aufbrechen, als ich doch noch zwei derartig nach alter Tradition geschmückte Gräber entdeckte :smile: .


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • "Ca. 30-40% der Gräber hatten weihnachtlichen Schmuck. Immerhin, aber früher waren es wesentlich mehr. Fast schon enttäuscht - ich fand auf meiner ganzen Friedhofstour kein einziges Grab mit einem Weihnachtsbäumchen ..."


    Einige der mir bekannten Menschen bevorzugen es, aus ihrem Weihnachtsbaum zu Hause einen Ast abzuschneiden und diesen auf dem Grab des geliebten Menschen abzulegen, der dort ruht.


    Ich zitiere aus Der Trauer Raum geben :


    Ein Zweig vom Christbaum
    Ich habe in einem Buch das Weihnachtsritual der Familie Bonhoeffer gefunden. Die Zwillingsschwester des von den Nazis ermordeten evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer berichtete darin, wie ihre Eltern mit dem Weihnachtsfest 1918 umgingen: Der zweitgeborene Sohn Walter war an der Westfront gefallen.
    Die Eltern schnitten vom bereits geschmückten Weihnachtsbaum einen Zweig, mit Kerze und Lametta, nahmen ihn mit auf den Friedhof.
    So mache ich das seit Jahren auch: Ich schneide einen schönen großen Zweig aus unserem Christbaum. Er be­kommt auf diese Weise eine deutliche Lücke. Natürlich wird der Baum davon nicht schöner, sondern sieht asymmetrisch aus. Aber ich finde das stimmig, und Weihnachten, dieses Fest der heilen Familie, wird dadurch für mich erträglicher. Ich selbst fühle mich ja auch oft wie amputiert: Unsere Familie ist nicht mehr heil, und die Lücke in unserem Leben seit dem Tod meines Mannes ist groß.
    Ich empfinde es aber auch wie eine Liebesgabe: Wir legen den Zweig aufs Grab, samt Kugeln und Anhängern. Und bringen so etwas von der Wärme und Helligkeit bei uns
    zu Hause zu Peter auf den kalten Friedhof. Es schafft eine sichtbare Verbindung zwischen seinem Grab und uns zu Hause: Er gehört ja zu uns, obwohl er tot ist.


    Ich finde das einen schönen Brauch :)

    Olympus TG4
    Olympus OM-D E-M5 Mark II, E-M1.1, Oly f=4-5,6/9-18, Oly f=2,8/12-40, Pana 2,8/35-100, Pana 4-6,3/100-400,
    verschiedene ältere Metz-Blitzgeräte,
    Manfrotto-Stativ mit Manfrotto Neiger

  • Vor ein paar Tagen bin mal wieder über meinen "Lieblingsfriedhof" gebummelt - ich habe hier schon mehrfach Bilder davon eingestellt ...


    Nächtliche "Friedhofsbummeleien" kenne ich übrigens seit meiner Kindheit. Diese wurde vor allem gemacht, um die Grablämpchen zu bestaunen, die es traditionell in unserer Gegend besonders aufwendig früher gab.



    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)