Der Friedhofsbummler-Thread

  • Zum wahrscheinlichen (??) Abschluss meinerseits in diesem Thread doch noch einmal ein paar Beiträge in loser Folge, die hier Neues zeigen und mMn die Thematik ergänzen können. Dieser Thread von "Sehmann" ist einer meiner liebsten Threads im Forum und ich würde ihn zukünftig sicher vermissen.


    Zunächst ein Abstecher auf dem "Magnolia Cemetery" in Charleston (South Carolina). Eigentlich bin ich hierher gekommen, um mir einige der sagenhaften Kindergrabmäler (Little Annie ua.) anzuschauen, die wir (meine Frau und ich, die Kids wollten nicht) leider nicht gefunden haben. Kleiner Trost für alle, man kann den Friedhof (wie des Öfteren in den USA) bequem mit dem Auto durchfahren, zu beachten ist lediglich die Höchstgeschwindigkeit von 15mph (Meilen/Std.).


    Aber anyway, ein Besuch lohnt sich alle Male, denn wie auf so einigen anderen Friedhöfen in der Ecke ist hier halt Dixieland und noch lange nicht alles vom Winde verweht...


    Allein die Grabmäler der Matrosen der H. L. Hunley bezeugen von eindrucksvoller Vergangenheit und Gegenwart.
    H. L. Hunley – Wikipedia





    Im Bereich der Konföderierten Kriegsgräber sind insgesamt knapp 2000 Soldaten aller Dienstgrade begraben.


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Macon in Georgia war für mich einer der Highlights des kleinen Rundtrips durch den amerik. Südosten. Nicht nur ist sie die Heimatstadt der in den USA nach wie vor Kultstatus geniesenden "Allman Brothers Band" - sie sind immer noch seit zarter Jugend und mittlerweile jetzt 45 Jahren meine absolute Lieblingsband - sondern auch wegen den prächtigen Mansons im Antebellumstil. Die meisten ihrer früheren Eigentümer sind auch hier begraben. Ihre Grabmäler sind genauso prächtig wie ihre Herrschaftshäuser.


    Der berühmte "Rose Hill Cemetery" gehört deshalb fast obligatorisch mit aufs Besuchsprogramm der Stadt, wobei die Allman Bros. den Bekanntheitsgrad des Friedhofs durchaus wesentlich mitgeprägt haben, dies aber bei weitem nicht nur, weil einige Bandmitglieder dort bestattet wurden.



    Zur Erinnerung: Alkohol- und Drogenkonsum ist hier nicht gestattet. Das war aber wohl mal anders..



    Ich besuche eigentlich nie Promigräber, aber hier ist es ein "Muss" ..


    Duane Allman ..



    Berry Oakley, beide fast auf den Tag an fast der gleichen Stelle tödlich verunglückt ..



    und seit zwei Jahren auch Gregg Allman. Die Grabplatte ist ganz neu. Das mit dem Alkohol und Drogenverbot ist mMn wohl schon so sinnvoller ...
    - Fortsetzung folgt -


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Nachdem Gregg Allman vor zwei Jahren in unmittelbarer Nähe seines Bruders begraben wurde, wurde (wohl jetzt erst im Sommer) die Grabanlage insgesamt erweitert und sein Grab eingebunden. Sie ist mit einem Gitter abgesperrt und denkmalgeschützt.


    Als ordentlicher Musiker / Gitarrist hinterlässt man hier auch die entsprechenden Grabbeigaben und so bestand das jüngste Töchterchen auch darauf, von zuhause ein Gitarrenplektron mit unseren Namen zu beschriften und es hier abzulegen.


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Der parkähnliche Rose Hill Friedhof wurde für die jungen Musiker ein Ort der "Inspiration und Rekreation", und dadurch ein regelmäßiger Aufenthaltsort. Einige ihrer Songs haben einen direkten Bezug zu Personen, die hier begraben sind. Berühmt gewordene, man möchte fast sagen "ikonische" Fotosessions, u.a für Plattencover und Zeitschriften, förderten noch den Bekanntheitsgrad des Friedhofs.


    "Little Martha" (Ellis)

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    The story is disputed, as stories often are. And a song without lyrics…well, the story will rush in and, with the help of its listener, tell itself, and it will be both different and the same to everyone who hears it. It can’t be bothered with the facts.
    ...
    Here are some facts: Martha Ellis was a little girl who died of peritonitis, just shy of her 13th birthday, in 1836. She was buried at Rose Hill Cemetery in Macon, Georgia. Duane Allman was a young man, a founding member of the Allman Brothers Band, who died in a motorcycle accident in 1971, at the age of 24. He was buried at Rose Hill Cemetery in Macon, Georgia. The Allman Brothers’ best-known album, Eat A Peach, was released soon afterward and dedicated to his memory. Little Martha, a short instrumental piece that guitarist Leo Kottke has called “possibly the most perfect guitar song ever written,” was written by Allman and recorded for the album in October of 1971, only weeks before his death.
    ...
    Our Baby
    She was love personified and her memory is a sweet solace by day,
    and pleasant dreams by night to Mamma, Papa,
    brothers and sisters. We will meet again
    in the sweet bye and bye.

    aus: Little Martha – Recycled: Found Narratives of Everyday Life


    Meine Frau meinte, dies sei das rührigste Grabmal, das sie je gesehen hätte..





    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Um den "musikalischen" Friedhofsausflug zum Ende zu bringen:
    Das Instrumental Opus "In Memory of Elizabeth Reed" wurde wohl tatsächlich hier auf Rose Hill von Dickey Betts komponiert, wobei die verstorbene Elisabeth Reed allerdings angebl. nur als Namensgeberin für eine unerfüllte Liebschaft herhalten musste ..


    hier in einer neueren ABB Formation mit Eric Clapton als Gastmusiker

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Die Grabstätte von Elisabeth Reed.
    Direkt davor befinden sich die von einigen Fotos her recht bekannten Bahngleise, unmittelbar dahinter ist der Ocmulgee River.



    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Zu Lebzeiten..


    Joseph Bond was one of the wealthiest men in middle Georgia before the Civil War. He was the state's largest cotton grower and most successful planter. It's reported that in 1857, he set a world record with a cotton sale of 2,200 bales for $100,000. At the age of 44, Bond was killed by a former overseer who he had fired for mistreating a slave. …
    Col Joseph Bond, Sr (1815-1859) – Find A Grave Gedenkstätte



    und danach...
    Dieser "inspirative" Ort auf Rose Hill wurde später dann auch kultige Fotolocation und damit sehr bekannt. Auf jeden Fall wirklich sehr beeindruckend, für mich gewissermaßen ein "Novum". Und das mit dem "inspirativen" kann man sogar (irgendwie) nachvollziehen ;) ...


    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)


  • Auch dies hier ist ein Friedhof, wenn auch ein etwas älterer ... ;)

    In der Gemarkung mit dem sinnigen Namen "Totenkopf" in meiner Heimatgemeinde finden sich Hügelgräber aus der Hallstattzeit. Ziemlich schwierig diese einigermaßen attraktiv zu fotografieren. Ich hoffe bei Nebel immer noch auf eine gnädige, Licht-Strahlenbündel ziehende, Sonne - bis jetzt vergebens. Aber Nebel hatte es immerhin vor einigen Tagen ...


    VLG

    Stephan

  • Ziemlich schwierig diese einigermaßen attraktiv zu fotografieren.

    Also, ich finde die Nebel-Stimmung auch ohne Lichtstrahlen sehr passend zum Motiv. Und auch die Hügelform ist gut rausgearbeitet, was nach meiner Erfahrung bei dichterer Vegetation ziemlich schwierig ist. Aber durch den Nebel verschwindet der Hintergrund, und man folgt der Form des Grabhügels.


    Wenn man es auf die Spitze treiben möchte: wie wär's mit einer Mondlicht-Variante dieser Location? Mit oder ohne Werwolf, spielt fotografisch gar nicht so die Rolle.


    Sehr feiner Beitrag zu diesem Thread!