Welches Papier hinter Glas?

    • Offizieller Beitrag

    Meine Stichprobe ist natürlich nur (je) eins aber immerhin war es die selbe Bilddatei. Das Bild habe ich einigermaßen sorgfältig auf einem kalibrierten aber schlechten Monitor (Laptop) bearbeitet. Das Rag kam in den Tiefen deutlich dunkler. Meine Frau trägt auf dem Foto ein schwarzes Kleid mit schwarzen Spitzen auf einem schwarzen 'Unterstoff'. Auf dem Rag ist das weg. Auf dem Silk nicht. Da ist noch jede Menge Zeichnung drin.

  • Saal hat ein neues Fineart-Papier, das FineArt Baryta von Hahnemühle.


    Da ich die Bilder in einigen Rahmen (IKEA RIBBA mit Passepartout) tauschen wollte, war ich neugierig und habe dieses neue Papier gewählt.
    Bestellt habe ich ein paar Bilder in 20*30 und 30*40.


    Hier ein Vergleich zu anderem Papier:



    Von links nach rechts: Hahnemühle FineArt Baryta, Hahnemühle Photo Rag, Fujifilm Glanz Fotopapier (der Standard Fotoabzug von Saal)




    Von links nach rechts: Hahnemühle FineArt Pearl, Fujifilm Glanz Fotopapier (der Standard Fotoabzug von Saal), Hahnemühle FineArt Baryta



    Spotleuchte direkt auf den Rahmen gerichtet - Reflektion auf Glas und Papier




    Ein paar Eindrücke:

    • Das Baryta ist richtig starker Karton, dicker als ein normaler Abzug, fast wie eine Postkarte.
    • Die Oberfläche ist strukturiert und matt gläzend
    • Sehr satte Tiefen, konstrastreich
    • Die Bilder sind relativ dunkel ausgefallen
    • Von eine Druckraster etc. ist absolut garnichts zu sehen
    • Die Bildschärfe ist durch den Druck und die Struktur eher weich - da sollte man deutlich kräfter nachschärfen, als man/ich es für die Anzeige am Monitor tun würde.
    • Das Spiegeln der Oberfläche ist viel geringer und viel diffuser als etwa das (Standard-)Glas in einem Rahmen, dass man die Oberflächenstruktur dezent sieht, wirkt edel


    Insg. gefällt mir das Papier gut, wirkt edel - ist aber auch deutlich teurer als ein normales Fotoposter. Verglichen mit Leinwänden, Acryl, Dibond,... ist ein Fineartprint im IKEA-Rahgmen natürlich immer noch ein günstiges Wandbild.


    Wer sich die Nase an Details plattdrücken mag oder Spiegelungen und Struktur vermeiden mag, der nimmt lieber das absolut matte und unglaublich scharfe Photo Rag.
    Das Fineart Pearl hat eine dezentere Struktur und wirkt detaillierter, allerdings auch nicht ganz so satt und schillernd wie das Baryta (der Vergleich ist hier aber schwierig, ich habe nur das Musterheft da, noch keine eigenen Abzüge).


    Wer ein paar Euro sparen mag, der kann natürlich auch zu den diversen einfacheren Postern greifen - ein Unterschied ist sichtbar, aber das sind keine Welten, die im Rahmen jedem im Vorbeigehen auf den ersten Blick sofort ins Auge stechen. Wenn man nur das Bild in die Hand nimmt, ist das haptisch schon direkt klar wertiger

  • Ich bin zufällig auf dieses Thema gestoßen und ich frage mich, ob mir vielleicht jemand einen Tipp geben kann. Ich möchte ein Foto (Wellen/Felsen bei Abendlicht, wenige Sonnenstrahlen auf dem Wasser sichtbar) als Poster entwickeln lassen und gerne würde ich eines der oben genannten Hahnemühle Papiere dazu testen. Leider habe ich keine Papiermuster und kenne mich auch nicht so gut aus. Das Poster soll in einen Rahmen hinter Plexiglas. Eigenet sich das Fineart Pearl oder das Photo Rag besser dazu? Hat vielleicht jemand einen direkten Vergleich und kann davon ein Bild posten?

  • und gerne würde ich eines der oben genannten Hahnemühle Papiere dazu testen.

    Testen ist doch schon die beste Idee. Heißt: ich würde mir das Bild in kleiner Größe in den drei genannten Varianten ausbelichten lassen und dann entscheiden, welches mir eher zusagt, bevor ich ich auf die Eindrücke anderer User verlasse. Geschmäcker sind verschieden.


    Willkommen im Forum...

  • Leider habe ich keine Papiermuster und kenne mich auch nicht so gut aus. Das Poster soll in einen Rahmen hinter Plexiglas.

    Es wäre sicher nicht verkehrt, wenn Du Dir für diesen Zweck entsprechende Musterdrucke bestellen würdest. Die Wirkung der einzelnen Papiersorten zu beschreiben bzw. Bilder davon zu posten, dürfte eher schwierig sein.


    Das Musterset (inkl. der von Dir angedachten Papiere) gibt es hier zu bestellen: Saal Muster Set
    Ja, kostet 10€, aber dafür gibt es auch einen Gutschein in gleicher Höhe, den Du verrechnen lassen kannst. Wenn Du also eh mit dem Gedanken spielst, dort zu bestellen, dann wäre das also quasi kostenlos und Du hättest zusätzlich die Muster für weitere Papiere.


    Andere Dienstleister haben ebenfalls solche Muster Sets. Wenn Du einen einfachen Print selbst hinter einer Plexiglasplatte einfügen möchtest (z.B. die Ikea Rahmen o.ä.), dann empfehle ich eher matte Oberflächen. Bei den hochglänzenden und sehr glatten Drucken kann es nämlich passieren, dass sich das Papier mit der Zeit ganz leicht wellt und dadurch kleine Flecken entstehen können, die aussehen, als wenn da Wasser zwischen Papier und Glasplatte geraten wäre (ist nicht so, sieht aber so aus). Mit matten Papiersorten passiert das eher nicht, da diese eine leicht rauhe Oberfläche haben.




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • gerne würde ich eines der oben genannten Hahnemühle Papiere dazu testen. Leider habe ich keine Papiermuster und kenne mich auch nicht so gut aus. Das Poster soll in einen Rahmen hinter Plexiglas. Eigenet sich das Fineart Pearl oder das Photo Rag besser dazu? Hat vielleicht jemand einen direkten Vergleich und kann davon ein Bild posten?

    Da beide nicht glänzend sind, sind beide gut geeignet. Wie die beiden Papiere aussehen, kannst du ja oben in Beitrag 24 gut sehen. Da musst du dir lediglich noch den Glanz des Plexiglas dazudenken.


    Persönlich mag ich zuletzt das Hahnemühle FineArt Baryta sehr gern, die Struktur sieht sehr edel aus.


    Ansonsten schließe ich ich dem Tipp an, das Musterheft einfach zu bestellen und dann nachher den Gutschein zu verwenden.


    Je nach Ort und auftretenden Spiegelungen ist es auch denbkbar das mit Plexiglas möglicherweise einfach wegzulassen - Plexiglas kann furchtbar spiegeln. In einem 100*70 RIBBA Rahmen von IKEA ist es bei mir einfach rausgeflogen.

  • Je nach Ort und auftretenden Spiegelungen ist es auch denbkbar das mit Plexiglas möglicherweise einfach wegzulassen - Plexiglas kann furchtbar spiegeln. In einem 100*70 RIBBA Rahmen von IKEA ist es bei mir einfach rausgeflogen.

    Ich habe inzwischen auch bei fast allen meiner Bilder das Glas/Plexiglas weggelassen um die Spiegelungen zu vermeiden.
    Nun kann man die Fotos aus allen Blickwinkeln gut sehen.

  • Bei hinter Glas-Rahmungen, kommt es weniger darauf an, ob auf Hochglanzpapier oder matt gedruckt wurde,
    einen wesentlichen Unterschied macht dabei das Glas selbst.
    Leider ist optisch entspiegeltes Glas in höchster Qualitätsstufe, relativ teuer, sieht aber auch dementsprechend gut aus.


    Ich montiere Bilder in A4 oder A3 Größe selbst hinter 4,5 mm Acryl, mit einer 3 mm Aludibond Rückseite,
    auch da sieht man den Unterschied sofort ob man normales oder entspiegeltes Acrylglas verwendet.


    Entspiegelt ist das den meisten Leuten zu teuer.

  • Erst mal: Das Forum und dieser Thread haben mir *sehr* geholfen vielen Dank!

    Hier meine Erfahrungen:

    Ziel: Bilder gerahmt mit Alurahmen hinter Glas in der Größe 80x60cm.


    - Musste auch die leidvolle Erfahrung machen: Glänzende Fotos kleben früher oder später am Glas fest und das abzukriegen ... echt ätzend!!!

    - Wie von anderen schon beschrieben, sind die Samplesets von den Dienstleistern SEHR sinnvoll, bei Whitewall, die ich mir nach Durchsicht verschiedener Testberichte ausgesucht hatte, sind die Bedingungen wie bei Saal: 10€, als Gutschein wiedererstattet

    - Papierfotos wellen sich, müssen also auf der dahinterliegenden Platte - bei mir MDF - kaschiert werden - hierzu nutze ich 3M Sprühkleber Spray Mount/51847 ablösbar. Das hat sehr gut funktioniert, viel einfacher, als ich dachte; ABER: Man muss sehr sauber arbeiten, jedes eingeklebte Staubkorn, jede unsaubere Verarbeitung ist nachher sichtbar. Manchmal sieht man die Empfehlung, ein Filzrakel bei der Verklebung zu nutzen, NICHT GUT - das führte bei mir zu Kratzern auf dem Bild (muss also mit Roller gemacht werden). Außerdem besteht die Gefahr, dass nicht säurefreie Untergründe (bin nicht sicher bei meiner MDF Platte) das Papier mit der Zeit angreifen, also eigentlich muss man da mit Klebefolie kaschieren, um sicher zu sein, und da muss man wohl noch sauberer arbeiten ...


    - In Echtgröße habe ich zum Vergleich bestellt Fuji Crystal DPII matt (ca. 20€), Hahnemühle Fine Art Photo Rag (ca. 40€) und Forex (ca. 60€).

    - Auf Empfehlung von Whitewall habe ich die automatische Bildoptimierung genutzt, da sonst die Gefahr besteht, dass die Fotos zu dunkel sind, wenn der Monitor nicht professionell kalibriert wird

    - Photo Rag und Forex sind qualitativ spitze (aber auch Fuji Crystal ist wirklich gut), da muss man einfach überlegen, was der Geldbeutel sagt.

    - Die Bilder sind *ohne* Glas sehr viel besser: Mehr Tiefe, mehr Details, weil die störenden Reflexionen fehlen.

    - Dabei fand ich Forex dem Photo Rag deutlich überlegen: Ein ganz klein bisschen seidener Glanz, dadurch schöne Tiefe ohne Reflexionen. Nichts zu kleben, einfach in den Rahmen klemmen, fertig. Keine Gefahr, dass die MDF Platte über die Zeit das Papier angreift. Auch scheint mir die Oberfläche deutlich einfacher reinigen zu lassen, wenn man mal mit dem Staubtuch drüber wischt

    - Fazit: Forex: Teuer, aber lohnt sich, da bestes Bild und am einfachsten zu erstellen und zu pflegen.


    Hoffe das hilft bei der Entscheidung.

  • Hi nashquick , schöner Beitrag & willkommen!


    Bei den Papierabzügen könntest du nach dem, was ich aus deinen Erfahrungen herauslese, evtl. mit dem Hahnemühle FineArt Baryta glücklich(er) werden. Das ist anders als das komplett matte PhotoRag auch leicht gläzend (mit etwas mehr Struktur als die üblichen Forex) und v.a. ist das Papier selbst schon ein recht fester Karton, dicker als das PhotoRag, evtl. könntest du dir da das kaschieren sparen, je nach Format und Ansprüchen.


    Für Bilder die lange hängen und in größeren Formaten habe ich persönlich zuletzt gern auf Leinwände gesetzt.