ji: Allgemeiner Farbabgleich

  • Hallo zusammen, ich war schon recht lange hier nicht mehr aktiv, hätte da aber einen Vorschlag (oder einen Tipp, wie man das hinbekommen kann):

    Ähnlich der Funktion, wo man mehrere Bilder durch das Setzen von Referenzpunkten quasi übereinandersetzen kann (Handbuch: "5.12.6 Ausrichten einer Bilderserie an einem Objekt") und der Möglichkeit des Weissabgleichs, hätte ich gerne eine Funktion, wo man in verschiedenden Bildern an bestimmten Punkten die gleiche Farbe definieren kann.

    Beispiel:

    Ich habe zwei Bilder in denen das gleiche Element ist (z.B. blauer und roter Pfosten). Jetzt würde ich gerne die Farbabstimmung des einen Bildes auf das Referenzbild derart anpassen, dass die Pfosten jeweils die gleiche Farbe haben.

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    ... hätte ich gerne eine Funktion, wo man in verschiedenden Bildern an bestimmten Punkten die gleiche Farbe definieren kann.

    ... oder einen Tipp, wie man das hinbekommen kann

    Vielleicht hilft dir folgendes Vorgehen (anhand deines Beispiels Blauer Pfahl):

    Steuere im ersten Bild mit dem Mauszeiger einen bestimmten Punkt des blauen Pfahls an und merke oder notiere dir die drei Farbwerte, die dir auf der Registerkarte "Farben" angezeigt werden.

    Öffne das zweite Bild, aktiviere den roten Farbkorrektur-Regler durch Klick mit der Maus. Bewege anschließend den Mauszeiger auf denselben Punkt des blauen Pfahls und belasse ihn dort. Mit dem Mausrad oder feiner mit den Pfeiltasten passe den Rot-Wert an. Ohne den Mauszeiger zu bewegen, kannst du mit der TAB-Taste zum grünen/blauen Regler wechseln und deren Einstellung ebenso anpassen.

  • Danke für die Diskussion zu diesem Sachverhalt! Wir überlegen uns das.

    Vielleicht hilft dir folgendes Vorgehen (anhand deines Beispiels Blauer Pfahl):

    Steuere im ersten Bild mit dem Mauszeiger einen bestimmten Punkt des blauen Pfahls an und merke oder notiere dir die drei Farbwerte, die dir auf der Registerkarte "Farben" angezeigt werden.

    Öffne das zweite Bild, aktiviere den roten Farbkorrektur-Regler durch Klick mit der Maus. Bewege anschließend den Mauszeiger auf denselben Punkt des blauen Pfahls und belasse ihn dort. Mit dem Mausrad oder feiner mit den Pfeiltasten passe den Rot-Wert an. Ohne den Mauszeiger zu bewegen, kannst du mit der TAB-Taste zum grünen/blauen Regler wechseln und deren Einstellung ebenso anpassen.

    Würde das aber nicht eine exakt gleiche Belichtung erfordern?

    Nach meinem Verständnis würde wohl nur das gleiche Verhältnis der drei Größen R, G und B den Farbwert bei eventuell unterschiedlicher Helligkeit bestimmen.

    Gruß softride
    Lumix GM1, GX7, GX80, GX9, G9, P 7-14, P 8, PL 1,7/15, P 12-32, O 1,8/45, O 2,8/60, O 1,8/75, P 14-140 II, PL 50-200 + TC14, PL 100-400

  • Steuere im ersten Bild mit dem Mauszeiger einen bestimmten Punkt des blauen Pfahls an und merke oder notiere dir die drei Farbwerte, ..

    Danke für den Vorschlag. Das wäre meinem Verständnis nach allerdings eine Art des "Blau-Farbabgleichs". Ich habe es gerade mal probiert, dann war das "abgeglichene" Bild zu hell, was ich mit dem "Blendenstufen"-Regler wieder gegenkompensieren konnte.
    Nur für mich zum Verständnis: die beiden Pipetten "Weißabgleich" und "neutraler Hautton" machen doch sicher sowas automatisch. Vielleicht könnte man ja eine vierte Pipette User-definieren lassen, dann könnte ich auf den blauen Pfahl klicken: die drei Werte würden gespeichert und im anderen Bild könnte ich die drei Werte dann anwenden;-)

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    Nur für mich zum Verständnis: die beiden Pipetten "Weißabgleich" und "neutraler Hautton" machen doch sicher sowas automatisch.

    Ja, genau. Es wird der Farbton so angepasst, dass die Helligkeit sich nicht ändert.


    Darf ich fragen, zu welchem Zweck man einen Farbabgleich mit wählbarer Farbe brauchen kann? Am liebsten programmieren wir Features, die wir selber auch anwenden.

  • Darf ich fragen, zu welchem Zweck man einen Farbabgleich mit wählbarer Farbe brauchen kann? Am liebsten programmieren wir Features, die wir selber auch anwenden.

    Das kann ich verstehen, würde ich ja auch so machen:-)

    Es geht mir um die Möglichkeit mehrere Bilder auf den gleichen Farbton zu trimmen. Nicht in jedem Bild gibt es ja so einen graue Fläche, wenn aber der gleiche Gegenstand in zwei Bildern drauf ist, könnte man sich auf den "eichen".

  • Hm ... ist das Verfahren mit der Pipette nicht recht ungenau?


    Also der blaue Pfahl besteht ja nicht komplett aus einer Farbe, sondern das blau setzt sich aus vielen einzelnen Pixeln zusammen, deren Farbe durchaus unterschiedlich ist. Man müsste sowohl beim Quell- als auch beim Zielbild genau den selben Farbton treffen ... ist das nicht eher unwahrscheinlich?

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    Man müsste sowohl beim Quell- als auch beim Zielbild genau den selben Farbton treffen ... ist das nicht eher unwahrscheinlich?

    Das ist ein Problem jeder Pipette. Auch beim Grauton muss man oft wiederholt picken, bis das Ergebnis zufrieden stellt. Unsere Pipetten werten ein 5x5-PIxelquadrat des Bildschirms aus, dessen Farbton gemittelt wird. Wenn die Ansichtgröße kleiner als 100% ist, dann sind auch die Bildschirmpixel bereits gemittelte Werte aus mehreren Bildpixeln.

    Aber du siehst das richtig: beim Grauton und beim Hautton ist die Zielfarbe schon mal fest vorgegeben. Bei einer allgemeinen Farbtonpipette käme noch die Unsicherheit beim Picken der Zielfarbe hinzu.

  • Unsere Pipetten werten ein 5x5-PIxelquadrat des Bildschirms aus, dessen Farbton gemittelt wird.

    Das ist schonmal ein guter Hinweis. Vielleicht könnte man ja solange man die Maus (+Taste) drückt mitteln, so könnte man ganze Flächen mitteln.

    Ansonsten: ist nur eine Anregung. Mein Vorschlag mit den mehreren Pfosten hätte natürlich noch eine ganz andere Anwendung und auch andere Ausrichtung: während die Pipette (sowohl die Weissabgleich/Hautton/(Benutzer)), so wie ich das sehe für alle Farbkanäle eine gemeinsame Verschiebung hätten, würden bei mehreren "Referenzpfosten" jeder Farbkanal irgendwie individuell verformt werden müssen. Wahrscheinlich sowas was die Monitorkalibrierungstools machen.

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    Also irgendwie ist mir deine Argumentation etwas undurchschaubar.

    Vielleicht könnte man ja solange man die Maus (+Taste) drückt mitteln, so könnte man ganze Flächen mitteln.

    Was sollte das für einen Vorteil bringen?

    während die Pipette (sowohl die Weissabgleich/Hautton/(Benutzer)), so wie ich das sehe für alle Farbkanäle eine gemeinsame Verschiebung hätten

    ??? Mit der Grautonpipette wird ermittelt, wie stark jeweils jeder Kanal aufgehellt oder abgedunkelt werden muss, um an der gepickten Stelle einen Grauton zu erzeugen. Und das geschieht nicht im RGB-Raum sondern in einem linearen Raum.

    Mein Vorschlag mit den mehreren Pfosten hätte natürlich noch eine ganz andere Anwendung und auch andere Ausrichtung

    ??? Auch ein "blauer" Pfosten enthält grün und rot und ein "roter" Pfosten auch blau. Jetzt stellst du an zwei verschiedenen Punkten fest, wie stark jeweils jeder Kanal aufgehellt werden muss, um dort die eine oder andere Zielfarbe zu erzeugen. Und was machst du mit dieser Erkenntnis?


    Kann es sein, dass das die Fortsetzung einer Diskussion ist, die wir vor 5 Jahren unzureichend zuende gebracht haben?

    • Offizieller Beitrag

    Mein Vorschlag mit den mehreren Pfosten hätte natürlich noch eine ganz andere Anwendung und auch andere Ausrichtung: während die Pipette (sowohl die Weissabgleich/Hautton/(Benutzer)), so wie ich das sehe für alle Farbkanäle eine gemeinsame Verschiebung hätten, würden bei mehreren "Referenzpfosten" jeder Farbkanal irgendwie individuell verformt werden müssen.

    Welcher "Vorschlag mit den mehreren Pfosten"? Ich dachte es geht um immer denselben Pfosten, der in unterschiedlichen Bilder auftaucht und den du immer auf einen bestimmen Farbwert bringen willst?


    Um mehrere Bildelemente des gleichen Bilds auf den gleichen Farbton zu justieren, kannst du die Farbangleichung verwenden.

  • Dann will ich mal meinen Use-Case, der mich auf die Idee brachte zeigen:

    Ich hatte zwei Bilder, einmal aus der Ferne:


    und einmal von nahem:


    durch den Dunst und sonstige Einflüsse (teilweise natürlich auch durch die Vorverarbeitung) haben die jetzt ganz unterschiedliche Farben. Jetzt war gerade durch das Vorhandensein dieser beiden Pfosten meine Idee, ob man das nicht irgendwie automatisiert einander angleichen könnte.

    DxO Photolab versucht die Dunstentfernung z.B. mit Clear-View:

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Bildbeispiele, damit können wir konkreter diskutieren. Zumindest verstehe ich deine Idee jetzt besser.

    Du möchtest dem Programm an mehreren Bildstellen mitteilen, wie dort die Farbwerte sein sollen. Das Programm soll dann damit im ganzen Bild die Farben ändern. Und du hoffst, dass dann auch die Farbwerte an allen anderen korrelierenden Stellen der beiden Bilder übereinstimmen.


    Momentan kann ich mir keinen Weg dorthin vorstellen. Bereits eine Monitorkalibrierung ist ein sehr aufwendiger Vorgang über Helligkeit- und Kontrasteinstellung und anschließender Profilierung. Dabei ist dein Problem noch wesentlich schwieriger: Bei einer Kalibrierung geht man davon aus, dass alle Bildschirmpixel sich gleich verhalten, wenn sie mit denselben rgb-Werten gefüttert werden. Die Farbänderungen von deinem ersten Bild zum zweiten Bild tun dir diesen Gefallen nicht. Diese hängen sowohl von der Lage, von der Blickrichtung, vom Lichteinfall, von Reflexionen ... und, wie du schreibst, noch von einer Vorverarbeitung ab. Selbst wenn wir es schaffen, an definierten Stellen die Farben auszugleichen, wird das Ergebnis an anderen Stellen kaum zufriedenstellen.

  • Das Bildbeispiel verdeutlicht erst, was du machen möchtest. Ich war auch etwas verwirrt, was denn genau gewünscht wird.


    Eine ähnliche Funktion gibt es in Photoshop schon fast seit den Anfängen, aber es klappt noch heute nicht richtig; eher schlecht als recht*. Deshalb kann ich bertram nur zustimmen, was die Komplexität betrifft.


    Ich habe vorhin deine beiden Bilder in PS geöffnet, und einen Test gemacht. Was mit der Funktion "Gleiche Farbe" ganz gut klappt, ist die Entfernung von Dunst und die Übertragung von Klarheit vom Quell- auf das Zielbild.


    • Farbe grün wird einigermaßen gut übernommen, etwas übersättigt, dafür hat die Funktion aber Regler, sowie für Luminanz.
    • Rot so lala, ist hinterher etwas schmutzig. Wobei der Pfosten in deinem Bild mir eher Richtung Orange geht. Ob es bei "echtem Rot" ähnlich ist, kann ich nicht sagen.
    • Blau, gibt es dann gar nicht mehr im neuen Bild. Es ist eher knallig violett.
  • Vielen Dank für Euer "Bemühen". Man sieht aber wieder einmal: ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dass es sowas in Photoshop gibt wusste ich nicht, habe es aber auch nicht. Dass mein "Anliegen" einfach lösbar ist, davon war ich aber natürlich nicht ausgegangen.

  • Franz

    Hat den Titel des Themas von „ji: Bildübergreifender Farbabgleich“ zu „ji: Allgemeiner Farbabgleich“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Beispiel


    Seit Version 5.3.6.0 enthält JPG-Illuminator eine weitere Pipette "Allgemeiner Farbabgleich", mit der man den Weißabgleich eines Bilds auf Basis einer variablen Zielfarbe definieren kann. Dies erlaubt z.B. die Farbabstimmung eines Bilds auf ein anderes zu übertragen, was ich hier anhand eines Beispiels zeigen möchte.


    Heute hatte ich bei Kaiserwetter einige Bilder im Schlosspark geschossen, z.B. dieses:


    Der Kameraweißabgleich stand auf Automatik und so kam es bei einem Bild der Serie zu deutlichen Farbabweichungen mit zu roter Farbgebung:

    Den Weißabgleich konnte ich jedoch nicht so ohne weiteres anpassen, weil im Bild keine neutrale Farbe vorhanden war. Mit dem Allgemeinen Farbabgleich ließ sich die Farbe aber ganz einfach vom ersten Bild auf das zweite Bild übertragen.


    Hierzu habe ich zunächst das erste Bild geöffnet und mit der Pipette "Zielfarbe" den blauen Himmel direkt über dem Baum angeklickt. Danach habe ich das zweite Bild geöffnet und dort mit der Pipette "Allg. Farbabgleich" ebenfalls ein Stückchen des blauen Himmels angeklickt, mit folgendem Ergebnis:


    Das so bearbeitete Bild hat nun die gleiche Farbabstimmung wie das erste, obwohl im Bild keine neutrale Farbe zum Abgleich zur Verfügung stand. Ein ähnlich gutes Ergebnis hätte man natürlich auch manuell mit einigem Ausprobieren hinbekommen können, aber so geht der Abgleich wesentlich schneller und zuverlässiger.


    Voraussetzung bei dieser Vorgehensweise ist, dass man in beiden Bildern ein Objekt gleicher Farbe findet, was in diesem Fall ganz einfach war. Aber Vorsicht: auch ein gleichmäßig erscheinender blauer Himmel ist nicht überall gleich gefärbt, die Sättigung nimmt am Horizont meist ab und steigt zum Zenit an. Auch bei dieser Art des Farbabgleichs muss man also ein wenig aufpassen und wirklich äquivalente Bildpartien auswählen, um ein perfektes Ergebnis zu erhalten.