jpg-Illuminator: Neuerungen

    • Offizieller Beitrag

    Version 5.3.3.0 ist online.


    Spline-Verformung:

    Als siebenter Typ kam noch eine "Fluchtpunktperspektive" hinzu.

    Damit erzeugt man ein Doppelviereck, mit dem man die Eckansicht eines Gebäudes nachempfinden kann, um die Perspektive der beiden aneinandergrenzenden Flächen zu verändern. Diese Fluchtpunktperspektive ist aus sieben Splines zusammengesetzt und fügt sich wie die anderen Splinetypen ins elastische Netz ein. Als Besonderheit wird jedoch der Inhalt der beiden Vierecke perspektivisch transformiert, während das Äußere durch das elastische Netz verformt wird. So wird versucht, bei der Perspektivenkorrektur unschöne Bruchstellen im Bild zu vermeiden.


    Original


    nach Bearbeitung


    Schrittweise geht man folgendermaßen vor:

    A: Nach dem Erzeugen des Fluchtpunktgitters verschiebt man seine Ecken im Modus "Definieren" so, dass die Kanten und Gitterlinien zu den Fluchtlinien des Gebäudes passen.


    B: Bevor man in den Modus "Verformen" schaltet, kann man die Kanten des Gitters noch nach außen ziehen, um den Wirkungsbereich etwas auszudehnen. Die Perspektive geht dabei nicht verloren. Beim Umschalten zu "Verformen" werden die beiden Vierecke automatisch so korrigiert, dass die Fluchtpunkte in Verlängerung der Mittellinie übereinstimmen.


    C: Das Verformen geschieht nach den Gesetzen der Perspektive. Zieht man an einer Ecke oder Kante, so bewegen sich notgedrungen auch andere Ecken. Im Beispiel wurde die Mittellinie etwas nach rechts gezogen, der obere Punkt etwas nach unten, die Punkte oben rechts und oben links etwas nach oben.


    D: Im Ergebnis erzielt man eine Ansicht, wie man sie bei größerem Abstand und etwas größerer Brennweite bekommen hätte. Bei genauem Hinsehen stellt man Unstimmigkeiten fest: Knick bei der Spitze des vorstehenden Dachs, Knick am vorstehenden Balkon, Breite des Lieferwagens vor dem Gebäude (siehe auch folgender Hinweis).


    Hinweise:

    • Die perspektivische Transformation arbeitet korrekt für alle Punkte, die in der 3-dimensionalen Realität in einer der beiden Gitterebenen liegen. Punkte, die weiter vorstehen (wie ein Erker oder eine Eingangstreppe) oder weiter hinten liegen (wie ein Kamin), werden nicht korrekt abgebildet. Man benutze dieses Werkzeug also vorsichtig und mit kritischer Selbstkontrolle.
    • Wenn man die Perspektive stärker verändert, so bilden sich außerhalb des Gitters gerne schwarze Artefakte. Die perspektivische Transformation verschiebt Bildpunkte, die an den Rändern des Gitters liegen, auch entlang dieser Ränder. Das hat zur Folge, dass auch das elastische Netz dort längs der Ränder verschoben wird, damit der Bildinhalt keine Abrisse bekommt.
    • Ab Programmversion 5.3.3.7 gibt es die Funktion "Arbeitsfläche erweitern": Diese kann man vorteilhaft nutzen, wenn das Fluchtpunktgitter über den Bildrand ragen muss.

    Harald: vielen Dank für den produktiven Vorschlag! (Wenn du dann mal gelungene Beispiele mit dieser Funktion hast, würden wir die gerne sehen.)


    Fehlerbeseitigung:

    In der letzten Version 5.3.2.6 hatte sich ein Fehler eingeschlichen: Frühere jif-Dateien, die Spline-Verformung enthalten, wurden bei erneutem Aufruf nicht mehr richtig interpretiert. Diesen Fehler haben wir beseitigt. Das hat allerdings zur Folge, dass ab der aktuellen Version 5.3.3.0 jif-Dateien der letzten Version 5.3.2.6 bzgl. Spline-Verformung nicht mehr richtig interpretiert werden.

    Wir bitten um Nachsicht!

    Wer die jif-Datei einer aufwändigen Bearbeitung retten will, der öffne sie mit Editor und ändere alle Einträge "Kind[...] = ...<Nummer>". Diese Nummer muss um 1 verkleinert werden.

  • Harald: vielen Dank für den produktiven Vorschlag! (Wenn du dann mal gelungene Beispiele mit dieser Funktion hast, würden wir die gerne sehen.)

    Ja, gerne ein Beispiel. Und man erkennt sehr schön, die jetzige neue Möglichkeit ist deutlich besser. Ich muss vorausschicken, dass ich dieses Bild als Panorama aus sechs Aufnahmen zusammengesetzt habe. Obwohl ich mit Brennweite 16 fotografiert habe, konnte ich nicht weit genug zurückgehen, um den ganzen Innenhof auf das Foto zu bekommen. Das hier zuerst gezeigte Bild habe ich mit der bisherigen Möglichkeit (Mittelspline und angesetzte Geraden) entzerrt, und man kann sehr wohl die dadurch entstehende Krümmung erkennen. Leider habe ich das hier zu Grunde liegende Panoramabild nicht aufgehoben. Ich habe es also noch einmal neu zusammengesetzt. Das ist die hier gezeigte zweite Aufnahme. Und diesmal habe ich die neue „Gebäude-Entzerrung" genommen. Dann noch mit der normalen Ausrichtung ein wenig Feintuning. Und zum Schluss noch ein bisschen Farbe usw. korrigiert. Man sieht jedenfalls sehr schön, dass jetzt keine krummen Linien beim Entzerren übrig bleiben. Super!!



  • Da muss ich meinen Senf dazu geben.


    Das kleine Gebäude in der Mitte (mit dem Bogenfenster) ist jetzt ist jetzt ZENTRAL. Die Linien fluchten nicht, das ist okay. Aber die Linien des rechten Gebäudes müssen darauf zulaufen, wie im zweiten Bild. Eine Zentralperspektive in der rechten Bildhälfte geht nicht.


    Ich hoffe ich habe mit verständlich ausgedrückt.


    Gruß Uli, der im früheren Leben Perspektiven gezeichnet hat.

  • Vom Grundsatz her würde ich dir zustimmen. Aber das Gebäude rechts stand in Wahrheit parallel zum Betrachter, die perspektivische Verzerrung hin zu den kleineren mittleren Gebäude wurde bereits bei der Panoramaaufnahme rein gerechnet (ich denke, die Panorama Software gibt da nur eine Zentralperspektive her). Das kannst du noch ein wenig darin erkennen, dass die Mauer mit dem Durchbruch ganz rechts perspektivisch sehr stark auf den Betrachter zuläuft. Die Zentrale der Perspektive es also gewissermaßen das Fachwerkgebäude rechts, dass ich nach der Bearbeitung parallel zum Betrachter ausgerichtet habe.

    • Offizieller Beitrag

    Version 5.3.3.7 ist online.


    Arbeitsfläche erweitern:

    Im Bild-Menü gibt es eine neue Funktion "Arbeitsfläche erweitern ...", womit sich die Bildfläche in jede Richtung vergrößern lässt. Die Farbe "schwarz" ist so gewählt, dass sie bei späterem Beschneiden vom Beschnittrahmen automatisch als nicht zum Bild gehörend erkannt wird.

    Hilfreich ist diese Funktion manchmal beim Bildermischen und beim Verformen. Und wenn man mal mit dem Kopierstempel aus einem zweiten Bild stempeln möchte, gelingt das auf folgendem Weg: Arbeitsfläche auf einer Seite erweitern, zweites Bild mit Bildermischen dorthin einfügen und nach dem Stempeln wieder wegschneiden.


    Spline-Verformung:

    Die Taste "Splines: Rückgängig" hat das Tastenkürzel Strg+Z bekommen. Diese Rückgängig-Funktion konnten wir in Details noch verbessern.


    Farbsättigung mit Standard-Sättigungsregler:

    Verbesserte Bildqualität bei mittelhellen gesättigten Farbtönen.

  • Das ist echt super! endlich kann man jetzt auch aus einem anderen Bild in das zu bearbeitende stempeln. Das war eine Option, die mir stets gefehlt hatte. Und außerdem ist es jetzt möglich, die horizontale Weitwinkel Anamorphose asymmetrisch anzuwenden. Bisher musste ich immer in eine andere Software und das Bild einseitig erweitern, um eine Asymmetrie zu erreichen. Jetzt kann ich das in Ji machen! Vielen Dank!

    • Offizieller Beitrag

    pixelfan:

    Es kommt darauf an, was einem wichtig ist. Das normale Ausrichten ändert nichts an den Proportionen. Im vorliegenden Beispiel ist wegen der Perspektive der Fensterabstand rechts deutlich kleiner als links. Das normale Ausrichten ändert daran kaum etwas (es stellt schiefe Linien waarecht bzw. senkrecht), das perspektivische Ausrichten schafft diesen Ausgleich.

    Harald:

    Es wäre interessant, warum dir perspektivisches Ausrichten nicht genügt hat und wie du zu deinem Ergebnis gekommen bist.

  • Das lässt sich leicht beantworten. Mit jeder Form des bisherigen Ausrichtens ist die Symmetrie des linken und des rechten Gebäudeteils nicht zu erreichen. Die Symmetrie (man zähle etwa die Kästchen des Gitternetzes) ist nur mittels Verformen umzusetzen. Zuerst das Bild, konservativ ausgerichtet. Man sieht anhand der Kästchen, dass das linke Gebäudeteil andere Maße hat als das rechte. Dann das zweite Bild unter Zuhilfenahme von Verformen. Man muss einen Teil des Gebäudes separat dehnen/verkürzen.

  • Danke! Eigentlich sollte das aber das perspektivische Ausrichten alleine leisten. Vorausgesetzt, das Bild wurde nicht vorher schon anders ausgerichtet und das Einstellviereck und die Brennweite sind korrekt gesetzt.

    Das perspektivische Ausrichten ist bei dem Foto noch weniger effektiv als das normale Ausrichten. Ich habe einige Varianten, wie das Gitter gesetzt wird, probiert. Es bleibt dabei, stets wird die linke Seite zu stark gestaucht.

    • Offizieller Beitrag

    Es bleibt dabei, stets wird die linke Seite zu stark gestaucht.

    Hast du für deine X-T4 die nötigen Parameter (Cropfaktor, Sensorformat) eingegeben?


    Das Einstellviereck habe ich über die gesamte Front gelegt, als unteren Rand hab ich die Fenstersimse genommen, als oberen die Putzkante unterhalb des Dachs.

    Rechte und linke Seite sind gleich breit geworden, allerdings wird der mittlere Teil nicht sauber entzerrt. Dieser steht weiter vor und wird deswegen nicht symmetrisch. Entsprechendes gilt für das Dach.