Fragen zur Verwendung von Graufiltern

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    Langzeitbelichtungen



    @alle anderen
    Zur Benutzung der ND-Filter habe ich eine Frage. Wenn die Dinger so dunkel sind, funktioniert dann der AF oder stellt Ihr erst manuell scharf und dann den Filter drauf? Ein 1.000 sieht für meine Augen fast völlig schwarz aus.


    Tagsüber funktioniert der AF teilweise auch mit aufgeschraubten 1000er ND-Filter.
    Nachts musst Du erst scharf stellen und danach den Filter raufschrauben ... da streikt der AF.


  • @alle anderen
    Zur Benutzung der ND-Filter habe ich eine Frage. Wenn die Dinger so dunkel sind, funktioniert dann der AF oder stellt Ihr erst manuell scharf und dann den Filter drauf? Ein 1.000 sieht für meine Augen fast völlig schwarz aus.

    Du kannst auch ohne Filter mit Af scharfstellen, dann den Af deaktivieren und mit dem Filter fotografieren.
    AF an, wenn der Filter auf dem Objektiv ist, ist gefährlich, da dann auch leicht fehlfokussiert werden kann - zumindest sollte man die Bilder dann direkt auf Schärfe prüfen, dass man nachher nicht enttäuscht ist.

  • ohne Filter mit Af scharfstellen, dann den Af deaktivieren und mit dem Filter fotografieren

    Bei DSLR mit manuellem Fokusschalter am Objektiv kein Problem, bei Systemkameras besser vorher ausprobieren (und vor allem Kamera nicht ausschalten).


    Hatte neulich eine Serie mit AF bei ND1000 durch den Filter mit MFT gemacht, die Schärfe hat immer gepasst.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Ich verwende ND400 und/mit ND8. Damit kann man auch kürzere LZ Belichtungen machen. Von variablen Filtern würde ich unbedingt abraten (Farbprobleme/Vignette)

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Bei DSLR mit manuellem Fokusschalter am Objektiv kein Problem, bei Systemkameras besser vorher ausprobieren (und vor allem Kamera nicht ausschalten).
    Hatte neulich eine Serie mit AF bei ND1000 durch den Filter mit MFT gemacht, die Schärfe hat immer gepasst.

    Bei >10s ist Wasser wirklich ganz weichgespült.
    Ganz spannend sieht es oft auch aus, wenn noch Struktur da ist, so ca. 1 Sekunde.


    Welchen Filter man da braucht, hängt von Blende und Helligkeit ab.


    Wenn du ganz weichspülen willst oder auch Wolken verschwimmen lassen willst wohl den 1000er, wenn du noch mehr vom Wasser sehen willst oder den Filter gern auch bei etwas weniger Licht benutzt vielleicht ein 64er?

  • Vielen Dank! Dann werde ich mir mal solche Filter anschaffen. Habt Ihr abschließend einen Tipp, welche Werte man "unbedingt" braucht? Bisher habe ich die Langzeitbelichtungen bei Tage von Wasserfällen oder Brandungen immer bewundert, aber mich nicht heran getraut.

    Also Tagsüber richte ich das Bild sogar bis zm ND3.3 (2000x) über den Live View ein.
    Das muss man testen ob es geht.


    Als Kaufempfehlung kann ich Dir zu Haida Filtern raten.
    Die gibts bei Amazon im Dreierset mit den Stärken 8x, 64x und 1000x.
    Damit hat man die wichtigsten Filter.

  • So, jetzt habe ich meine Schatzkisten umgegraben und so einen Chinanachbau des Cokinfilterhalters und mehrere Filterscheiben wieder gefunden. Da sind in der einen Filtertasche farbige Verläufe dabei. In der 2.Filtertasche sind verschiedene Graufilter dabei. Leider sind sie nicht beschriftet, daher kenne ich die Werte nicht. Da sind 3 verschiedene Stufen dabei, die immer dunkler werden. Die Dinger werde ich zum nächsten Ausflug mitnehmen und mal schauen was dabei heraus kommt. Der Halter könnte alle 3 Filterscheiben auf einmal aufnehmen. Also bis "rabenschwarz" kann ich alles kombinieren.


    Vor übernächstem Wochenende (nach Himmelfahrt) komme ich aber nicht zum fotografieren. Eventuell beim Versuch ein Usertreffen für Berlin zu organisieren. Ich werde dann ein zwei Bilder einstellen.


    Vielen Dank noch für Eure Tipps. :danke:

  • Das klingt nach so einem 19€ "for Cokin" Set von Ebay.
    Bisher kann ich über sowas nichts gutes berichten.
    Hatte auf einem Fototreffen mal die Ehre mir sowas angucken zu dürfen/müssen.
    Die Graufilter haben alles Lila gemacht.


    Also wenn die Bilder nichts werden, liegts nicht zwangsweise an Dir.

  • Als Kaufempfehlung kann ich Dir zu Haida Filtern raten.Die gibts bei Amazon im Dreierset mit den Stärken 8x, 64x und 1000x.
    Damit hat man die wichtigsten Filter.

    Haida habe ich mir letztens auch einen 64er bestellt (allerdings bei ebay, da waren sie günstiger, auch als die Dreiersets).
    Bei den Haida lohnen sich wohl die günstigen Filter (ohne Pro) am meisten, da die Vergütung hier wohl nicht sehr viel bringt.


    Test Haida vs. teurer B+W:
    Neutral Density Filters: Are Haida Filters as good as B+W? | FLOWTOGRAPHY BERLIN TEXT | Page 3

  • Marumi NDs wären auch noch eine Möglichkeit.
    Alternativ kann man sich auch mit einem variablen Graufilter behelfen. Dieser ersetzt zwar nicht 100%ig einen reinen ND Filter, aber wenn man die wenigen möglichen Einschränkungen kennt, dann kann das sehr nützlich und vor allem einfach zu händeln sein. Einfach auf den geringsten Wert einstellen und man kann prima alles im Sucher erkennen und natürlich auch scharfstellen. Ein weiterer Dreh, und ohne Geschraube und Gezerre ist der Filter eingestellt. Nutze das selbst mit einem Vari ND von LCW, der bis zu 8 Blendenstufen verdunkeln kann. Eine Testreihe zu den Farbabweichungen und Vignettierungen bei verschiedenen Brennweiten und Fader Einstellungen hatte ich einst mal im alten Forum gepostet, müßte ich bei Interesse nochmal hochladen (sofern ich das Material noch finde ...). :smile:



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Von variablen Filtern würde ich unbedingt abraten (Farbprobleme/Vignette)

    Farbprobleme sind keine Domäne von variablen Filtern, die hat man auch bei normalen. Und das ist auch nicht so sehr ein "Problem" als mehr eine physikalische Eigenschaft. Abgesehen davon kann der Weißabgleich das meist ganz gut gerade biegen.


    Vignettierungen haben die variablen Filter auch nur bei der ganz extremen Dunkelstellung. Mir war es bei den SoFi-Bildern aufgefallen. Da gab es extreme "negative Vignettierungen" oder anders gesagt: Nur die Mitte des Filters war tatsächlich dunkel. War in diesem Fall aber kein Problem, da ich sowieso mit vollem Tele gearbeitet habe.
    Ansonsten liegt dieser Bereich außerhalb der Spezifizierung der Filter (meist ist das in der Beschreibung auch so vermerkt!) und ist für die "normale" Fotografie auch völlig irrelevant, weil zu wenig Licht durchkommt.


    Das extrem praktische an variablen Filtern ist, man kann sich überlegen: Ich möchte jetzt ein Bild mit 2 Sekunden Belichtungszeit machen und dann stellt man den Filter einfach so ein, dass die Kamera zwei Sekunden belichtet. Man bleibt Herr über die Gestaltung und muss sich nicht den Werten eines fixen Filters unterwerfen.


    Mit anderen Worten: Deine Vorbehalte gegenüber variablen Filtern kann ich absolut nicht nachvollziehen.

  • So, wir waren heute beim Berliner Usertreffen auch am Wasserfall am Kreuzberg. Ich hatte ja berichtet, dass ich so einen China-Nachbau von Cokin habe. Leider kann ich nicht feststellen, welche Werte die Einsteckfilter haben, da sie nicht beschriftet sind.
    Aber das Ergebnis kann sich m.E. trotzdem sehen lassen. Für ND waren 3 Filterscheiben im Set. Hier musste ich die beiden dunkleren Scheiben gemeinsam nutzen.



    Auch die von Euch beschriebene Farbverschiebung war natürlich da. Bei diesem Foto reichte es aber völlig aus, die Blauwerte zu reduzieren. Programm war Faststone Imageviewer 5.3. Als Minuswert bei Blau habe ich -14 eingestellt. So wie abgebildet, habe ich es mit eigenen Augen empfunden bzw. in Erinnerung.


    P.S. Ich konnte den Autofocus weiter nutzen. Die Kamera hat trotz der Filterscheiben offenbar genug gesehen.

  • Aber das Ergebnis kann sich m.E. trotzdem sehen lassen.

    Ja, sieht gut aus, ich kann keine Qualitätseinbußen durch die Filter erkennen.


    Auch die von Euch beschriebene Farbverschiebung war natürlich da. Bei diesem Foto reichte es aber völlig aus, die Blauwerte zu reduzieren.

    Ich empfinde das Foto als rotstichig ... ich mag es lieber etwas kühler.

  • Ein Originalbild würd mich aber auch mal interessieren.


    Ich kenne das Problem aber ganz gut. Lee hatte mal einem Fehlerhaften BignStopper rausgebrachtß
    Der hatte einen extremem Blaustich. Normalerweise kann man da in der Kamera schon gegensteuern,
    Indem man die Farbtemperatur manuell einstellt. Aber beim Big Stopper reichten die 10.000 Kelvin nicht aus. Wenn ich den Filter benutze fotografiere ich vorher einmal eine Graukarte mit.
    Die halte ich einfach ins Bild. Zuhause dann in Lightroom mit der Pipette auf die Graukarte gepickt, dann passts. Oft kommen da um die 15.000 Kelvin raus.

  • Das Beispielbild sieht okay aus.
    Ist aber natürlich ein verkleinertes Bild und ohne Vergleich - wie das in 100% und im Vergleich zu einem Bild ohne Filter aussähe wissen wir natürlich nicht, ob hier Schärfe oder Kontrast verloren gegangen sind.


    Zwei potenzielles Problem kann naoch bei härterem Seiten oder Gegenlicht auftreten (ich denke hgier war es bewölkt?).
    Wie sieht das Einsteckfilterset denn genau aus? Kann da auch durch Schlitze am Rand eventuell Licht hineinkommen, das nicht durch all Filter musste? Das ist ein klassisches bauartbedingtes Problem von Einsteckfiltern. Eine andere Sache sind noch Flares bei Gegenlicht, besonders wirksam entspiegelt sind günstige Einsteckfilter eigentlich nicht.


    Wo man bei Wasserfällen, Gischt etc. natürlich auch Aufpassen muss ist mit Wasserspritzern auf dem Filter, das ist nachher teils schwer zu retuschieren.


  • Wie sieht das Einsteckfilterset denn genau aus? Kann da auch durch Schlitze am Rand eventuell Licht hineinkommen, das nicht durch all Filter musste? Das ist ein klassisches bauartbedingtes Problem von Einsteckfiltern. Eine andere Sache sind noch Flares bei Gegenlicht, besonders wirksam entspiegelt sind günstige Einsteckfilter eigentlich nicht.

    Seine ND Filter hatten keine Dichtung. Filter der gehobenen Klasse dagegen schon.
    Allerdings auch wirklich nur die ND Filter. Die Verläufe können natürlich keine Dichtung haben, da man sie ja verschieben können muss.
    Je nach Lichteinfall schatte ich dann die Filter mit der Hand oder einem schwarzen Tuch ab.

  • Allerdings auch wirklich nur die ND Filter. Die Verläufe können natürlich keine Dichtung haben, da man sie ja verschieben können muss.

    Außer bei stärkenen ND Filtern spielt's auch keine eigentlich keine Rolle.
    Es fällt seitlich ja kaum Licht ein, auch ohne Dichtung - nur wenn vom 'normal' einfallenden Licht bei einem starken ND nur ein Tausendstel durchkommt, kann das wenige seitlich ungefiltert einfallende Licht doch vergleichsweise wieder viel sein.