Über die Anmutung eines Objektivs

  • Für mich besteht die besondere Anmutung dieses Revuenons in seiner lebhaften Farbwiedergabe,
    die nicht auf Kosten der warmen Anteile erfolgt. Gleichzeitig ist es kontrastreich, auch in den
    Mikrokontrasten.


    Der Schärfeeindruck dieses Objektivs ist durchaus präsent ohne sich jedoch in den Vordergrund zu
    drängeln.
    Das Fujinon 18-55 tut da für meinen Geschmack schon etwas zuviel des Guten weshalb ich nun das
    Revuenon als Standardobjektiv vorziehe.

  • Ich finde diese Vergleicherei und Technisierung der Fotografie fürchterlich.
    Was sagt so ein zweites Bild, das nur unter Studiobedingungen halbwegs aussagefähig wäre, uns
    dann?


    Ich fotografiere lieber und berichte über meine Eindrücke und Erfahrungen. Total subjektiv.
    Meine Fotografie ist so subjektiv wie ich und so soll es auch bleiben :cheers:

    • Offizieller Beitrag

    genau, es gibt nichts spezielles wie ich eingangs schon schrieb.

    Sorry, dass ich so dumm fragen muss, aber warum wolltest du das Bild denn nun zeigen?


    Ist da nun eine spezielle Farbanmutung, die man erkennen sollte oder nicht? Da wäre es dann in jedem Fall gut, unbearbeitete Bilder zu zeigen...
    Oder geht es hier um die Behauptung (nicht ausgesprochen, aber event. unterschwellig so rüber gekommen), ein altes 35er könne bei f8 an modernen Digitalkameras keine "normalen" Fotos mehr machen?

  • ...Worum gehts bei einer speziellen Anmutung? Nicht darum, wie herrlich normal ein Objektiv ist. Deshalb führt das hier zu etwas komischen Fragen, Axel.


    Es geibt genügend alte Gläser, die völlig normal abbilden. Wir haben hier mehr darüber gesprochen, was so manch alte Rechnung an interessanter Bildqualität mit sich bringt. Das hat auch wenig mit der Auflösung oder ähnlichem zu tun, die Charakteristik der Linsen hat sich sehr geändert. Ich muss sagen leider.


    Ich guck mir so ein Sigma Art 50mm F1.4 an, die wohl beste 50mm Linse, die man sich aktuell unterhalb eines Otus kaufen kann. Perfektes Bokeh, super Auflösung, selbst offen, kaum Verzeichnungen, kaum Vignettierung. Man ist begeistert von dem Glas und dann kommt einer mit nem Leica 50mm F1.4. Ränder naja, Vignettierung bestens sichtbar und man würde sagen, ist halt ne alte Linse. Dann vergleicht man und stellt fest, dass da ein Pop in den Bildern drin ist, es lebt, das Bokeh hat eine ganz eigene butterweiche Überganszone, selbst wenn die Bokehballs nicht perfekt sind, aber es sieht insgesamt so viel mehr richtig aus, dass alleine die Nutzung dieser Linse, eine andere Dynamik im Bild erzeugt.


    Das ist das, für was dieser Thread hier für mich persönlich stand. Ich denke mal, da gehts den meisten ähnlich. Daher bitte nicht wundern, wenn bisweilen die ??? kommen, da dein Bild halt totale Normalität abbildet, auch wenn du gar nicht mehr damit zeigen wolltest...

    • Offizieller Beitrag

    Für mich besteht die besondere Anmutung dieses Revuenons in seiner lebhaften Farbwiedergabe,
    die nicht auf Kosten der warmen Anteile erfolgt. Gleichzeitig ist es kontrastreich, auch in den
    Mikrokontrasten.


    Der Schärfeeindruck dieses Objektivs ist durchaus präsent ohne sich jedoch in den Vordergrund zu
    drängeln.


    Ich finde das schon eine Aussage, auch wenn es um weniger griffige Merkmale als um Vignetten, Schärfe, Schärfecharakter und Schärfenverteilung im Bild, um Flares, Farbränder und natürlich das 'immersowichtige' Bokeh geht.


    Und gleichzeitig ist natürlich so ein Vergleich wie der zwischen Sigma Art und altem Leica auch spannend.


    Trotzdem: mir geht es um beides. Am wichtigsten ist vielleicht, dass und wenn ein Glas von Kamera oder Lightroom 'unerkannt' bleiben darf und das Rohmaterial eines Bildes nicht schon zurechtgebogen wird, bevor man sich selbst an die Bearbeitung macht.

  • ...Krolop hatte gerade das Sony 50mm F1.8 im Test und da kommt auch genau dieser Hinweis, auf die Anmutung der Linse in Bezug auf sowas wie die fast perfekten Sigmas:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    • Offizieller Beitrag

    So, ich mal wieder. Ich laboriere gerade mit akuten Kaufgelüsten in Richtung Teleobjektiv und habe - um das abzuwenden - zum einen mein 'altes' Pentax 50-200* an die K-5 geschnallt und zum anderen ein wirklich altes Sigma UC 70-210 Schiebezoom an die Samsung Galaxy NX. Das Sigma hab ich mir gekauft als ich vielleicht 18 Jahre alt war. Dürfte also bald 30 Lenze auf dem Buckel haben.


    Zwei Dinge habe ich gelernt
    1. (off topic) das Pentax 50-200 ist weit besser als sein Ruf und ich sollte einfach öfter damit rausgehen
    2. (off topic) die K-5 kann wirklich mehr als die NXen, wenn man zu höheren ISOs greift und
    3. (on topic!) trotz allem hat das unbearbeitete Bild mit dem Sigma Ausstrahlung!


    Hier jetzt die Bilder, unbearbeitet, jeweils erst die Totale, dann 1:1. Mir ist klar dass wir vor allem einen Kontrastmangel durch fehlende Qualitäten im Umgang mit Gegenlicht sehen. Plus einen aus dem selben Grund verhagelten Weißabgleich. Wenn ich den WA vereinheitliche und mit ein bisschen Klarheit reingehe, werden die Unterschiede geringer. Aber ich muss sagen, dass das violette Leuchten halt irgendwie den Charme ausmacht. Oder?





    * zwecks Verwirrung: auf meinem Pentax 50-200 steht drauf, es sei ein Samsung 50-200 von Schneider-Kreuznach. Das ist natürlich Marketing-Humbug aus der Zeit, als Samsung noch Pentaxkameras umgelabelt hat. Ich erwähnevdas deshalb, weil das Objektiv kurioserweise perfekt in die aktuelle Gestaltungslinie der neueren Pentaxgläser passt und weil es als Unterschied zum Original eine andere Vergütung zu haben scheint. Die Farbe ist zumindest anders, was in diesem Fall ja schon auch auf eine andere Rezeptur verweist. Nehme ich an.

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss dieses alte Thema mal wieder aufwärmen, denn in letzter Zeit ertappe ich mich immer häufiger dabei, wie ich das alte Nikkor 70-200/2.8 VR I gerade aufgrund seines diffusen, kontrastarmen Gegenlicht-Verhaltens und wegen der coolen Flares seinen moderneren, besser vergüteten Nikkor-/Sigma-Kollegen in der Fototasche vorziehe, wenn es um bestimmte Stimmungen geht. Diese Bilder von gestern bspw. sind außer einer leichten Tonwertkorrektur und einer leichten Vignette völlig unbearbeitet:




    Geht euch das auch so, habt ihr auch noch solche alten Klassiker, die ihr gerade wegen ihrer optischen Unvollkommenheiten schätzt und noch im Einsatz habt?

  • PhilippV3

    Ich bin ja im festverbautenObjektivLager angesiedelt, aber mal abgesehen davon, dass es sehr schone Bilder sind, die du da zeigst, wäre ein Vergleich mit den modernen - nicht so schönen - Objektiven an der Stelle bestimmt sehr interessant! :daumenhoch:

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X