Wer verzichtet auf RAW?

  • Fotografiert wird bei mir immer in Raw + Jpeg.
    Bei Bildern, bei denen ich mir sicher bin, dass ich sie nicht bearbeiten möchte, werfe ich das Raw dann oft weg.
    Oft bleibt ein Raw ungenutzt auf der Platte im Archiv liegen, für den Fall des Falles. So teuer sind Festplatten mit 2+TB nicht.
    Die einzelnen Bilder, die detailliert bearbeitet werden, bearbeite ich dann immer auf Basis von einbem 16 Bit Tiff aus Raw.


    Die Hauptgründe:
    - voller Dynamikumfang (in einem jpeg sind v.a. Lichter oft abgeschnitten)
    - keine Gefahr von Tonwertabrissen auch bei deutlichen Helligkeitsänderungen


    Eine Rawentwicklung besteht bei mir dabei aus Belichtung einstellen und Schärfe einstellen, manchmal passe ich noch den Weißabgleich an (etwa wenn er wegen eines starken Graufilters deutlich daneben liegt) oder passe die Entrauschung an (bei den seltenen Bildern mit >iso400, die detailliert bearbeitet werden). Dauert vielleicht 2, 3 Minuten pro Bild. Entwickweln läuft nachher als Stapelverarbeitung.


    Ein angenehmer Nebeneffekt sind noch Pixelpeeper-relevante Vorteile (Beispielbilderthread, ein Beispiel für den Dynamikumfang ist im Startpot unten auch dabei), die für mich aber eigentlich nur dann eine Rolle spielen, wenn das Bild an die Wand kommt.


    Primär hängt es davon ab, was man mit den Datein machen möchte. Wer gern die Möglichkeit haben möchte, seine Bilder stärker zu bearbeiten oder wer für seine Bilder einen hohen Dynamikumfang haben möchte, der bekommt das mit dem Raw-Format. Wer sich sicher ist, das so nicht nutzen zu wollen, der muss sich natürlich auch keine unnötige zweite Datei ans Bein binden oder händisch einen Schritt am PC erledigen, der (für ihn) gleich gut auch in der Kamera passieren kann. Richtig oder falsch gibt es hier pauschal nicht. Höchstens richtig oder falsch für ein ganz bestimmtes Anwendungsszenario.

  • zu 95% JPG und wenn ich im Lightroom ausser der Belichtung und der Schärferegelung UND den Klarheit Regler(ich liebe ihn :-D) nix anfasse kommt da meiner Meinung nach echt was gutes dabei raus :)


    Ich denke es ist einfach ne Anwendungssache.. vor 2 Wochen sollte ich in der Kita wo meine Schwester arbeitet bissel fotografieren(ausschließlich JPG), die wollten die Bilder dann maximal! auf 10x15 ausdrucken ich denke mal da isses eh schei.. egal weil niemand auf nem 10x15 Bild sieht ob das nun aus nem Raw oder Jpg Bild stammt, alle waren hoch zufrieden und das isses wichtigste.


    in 3 Wochen soll ich dann von Freunden ne Hochzeit fotografieren da werde ich dann beides nehmen um sicher zu gehen.


    Und man sollte auch nicht Außer Acht lassen der Speicherplatzunterschied ist schon teilweise enorm! Gerade bei den 24MPX Boliden heute.. ich weiss Speicherkarten kosten nicht mehr viel :razz:

  • Mein "Hauptformat" ist RAW ( obwohl die Kameraeinstellung auf RAW+JPG ist ) aus dem einfachen Grund, weil ich zu dumm bin die Kamera von Haus aus so einzustellen, daß gleich was Gscheites dabei rauskommt :cry: ...

    Ich hab's mir ja gar nicht getraut zuzugeben, aber mir geht's genauso. Die beiden DSLR-Kameras die ich bisher hatte, entwickelten immer ein erstaunliches Eigenleben was die Belichtung betrifft (der Fehler kann auch zwischen den Ohren liegen, da bin ich aber noch am Evaluieren :twisted: ) weswegen ich irgendwann von "nur-jpg" auf "nur-RAW" umgeschwenkt bin.


    Die Leiden sind deswegen nun nicht vorbei, die haben sich nur verlagert .... aber irgendwas ist ja immer :mrgreen:

  • Nur JPEG, okay, für den Speicherplatz, die Einfachheit. Aber iIch hab nie verstanden, warum ich meine Karte mit einem zusätzlichen JPEG in "RAW+JPEG" belasten soll. Bei älteren Kameras war das JPEG nur in halber Größe eingebettet, aber da konnte man doch hinterher im Konverter des Herstellers alles stapelverarbeiten und rasch nach JPEG exportieren. Gut, wollte man vielleicht nicht. Heute ist jedoch meist das komplette (große) JPEG im RAW enthalten und man kann die Dinger mit nahezu jedem Bildbetrachter direkt aus RAW ansehen und handhaben - hat aber für den Notfall stets die Reserve.

  • Nur JPEG, okay, für den Speicherplatz, die Einfachheit. Aber iIch hab nie verstanden, warum ich meine Karte mit einem zusätzlichen JPEG in "RAW+JPEG" belasten soll. Bei älteren Kameras war das JPEG nur in halber Größe eingebettet, aber da konnte man doch hinterher im Konverter des Herstellers alles stapelverarbeiten und rasch nach JPEG exportieren. Gut, wollte man vielleicht nicht. Heute ist jedoch meist das komplette (große) JPEG im RAW enthalten und man kann die Dinger mit nahezu jedem Bildbetrachter direkt aus RAW ansehen und handhaben - hat aber für den Notfall stets die Reserve.

    Da kann ich nur für mich antworten: Schlicht weil 'Raw löschen' deutlich schneller ist als 'jpeg aus raw' entwickeln, wenn ich wirklich ein jpeg haben mag, etwa weil ich die Bilder weitergebe, auf dem laptop oder vielleicht tablet wiedergeben will,...

  • Ich persönlich nutze ausschließlich RAW, da es für mich keinen Unterschied macht, ob ich ein JPG oder RAW in LR importiere, aber mit RAW im Falle umfangreicher Bearbeitungen die bekannten Vorteile nicht missen möchte. Die meisten Bilder werden eh dank meiner stümperhaften Fotografie leicht beschnitten und/oder begradigt, "fertig" kommt kaum ein Bild aus der Kamera. Zumal bei meiner Kamera mit einer JPG-Engine aus 2005 der Fortschritt in der RAW-Entwicklung insb. bei höheren ISOs auch ohne Bearbeitungsorgien sichtbar ist.

  • Hallo,
    ich kann zwar keinen Erfahrungsbericht beisteuern, weil ich bisher nur in JPG fotografiert habe, aber ich habe eine Frage:
    Im Laufe der Zeit habe ich das HDR-Verfahren schätzen gelernt, weil man damit Motive fotografieren kann, die mit einem einfachen Foto nichts werden, wie Gegenlicht und Dinge im Schatten. Leider geht HDR nicht bei Motiven, die sich bewegen und deshalb überlege ich, ob RAW einen Alternative sein kann. Ich habe nämlich gelesen, dass dieses einen wesentlich größeren Dynamikumfang hat als JPG.
    Lightroom ist vorhanden, aber bevor ich mich dort einarbeite, möchte ich wissen, ob ich damit mein Ziel erreichen kann. HDR fotografiere ich mit -2, 0, +2 und das war eigentlich immer ausreichend. Hat RAW eine vergleichbare Dynamik?
    Ist die Einarbeitung in LR schwierig?
    Vielen Dank für Hinweise und viele Grüße - Ulrich

  • HDR fotografiere ich mit -2, 0, +2 und das war eigentlich immer ausreichend. Hat RAW eine vergleichbare Dynamik?

    Kann man so pauschal nicht sagen, das hängt davon ab, wieviel Dynamikumfang bei der kamerainternen Entwicklung des Kamera-Jpegs aus dem Raw verworfen wurde, also je nachdem wie der Kompromiss zwischen einem kontrastreichen Bild und einem Bild mit überall Zeichnung für die Automatik ausfällt. Da hilft im Zweifel nur Ausprobieren. Geschätzt bringt dir dein +/-2-HDR aber meist schon mehr Dynamik als ein flach entwickeltes Raw.
    Das Bild hier wurde aber z.b. aus einem Raw entwickelt und hat durchaus einen recht großen Dynamikumfang.

  • Ich bin Hobbyknipser.Verdiene weder Geld damit noch mach ich das Beruflich.Spaß an der Freud und learning by doing.
    Raw hat mich nie interessiert.Ich empfand es immer wie ein "Klotz am Bein".Allerdings finde ich, ist das auch Kamera abhängig.
    Mir gefielen und das tun sie auch heute noch, die Bilder out of cam der Olympus E510 sehrgut.Kann mich von ihr nicht trennen.Ich habe da "nie" das Verlangen nach mehr gehabt.Die JPGs haben meinen Geschmack immer getroffen.Und das auch heute noch.
    Auch bei der NX300 bin ich mit den JPGs sehr zufrieden.Für mich die beste Bildqualität mit Kit fürs Geld.
    Nun habe ich seit ein par Wochen die FZ1000.Die Jpgs finde ich klasse.Nur wenn man sich Beipielbilder in verschiedenen Foren so anschaut, was da mit RAW möglich ist und die Unterschiede sieht, komme ich ins Grübeln.Diese Kamera ist der Grund für mich, mich mit Raw zu beschäftigen.Nun merkt man, daß es nicht damit getan ist, "wild" an irgendwelchen Reglern rumzudrehen.Mir fängt diese Art "zu Entwickeln" an Spaß zu machen.Bilder sind ja auch sehr individuell was das Empfinden angeht.
    Die wenigsten entsprechen ja heute noch der Realität, so abgebildet, wie es tatsächlich auch ist.
    RAW ist nun mit der FZ1000 für mich interessant geworden.Bilde mir da ein, auch wirklich mehr (für meinen Geschmack) zu erreichen.Voodoo ist das bestimmt nicht.Das Problem ist aber auch, das man all das Einstellen nicht mal eben so erlernt.Quasi ein Hobby im Hobby...
    Gruß,
    birdy

  • ...Das geht wirklich nicht so pauschal, es hängt auch ganz wesentlich von der Kamera und ihren Eigenschaften ab. Bei einer Kamera mit Sony Senörchen kannst du im RAW die Schatten extrem pushen und wirst so auch eine recht hohe Dynamik erreichen, aber qualitativ ist ein gutes HDR aus moderner Software überlegen. Im RAW Schiessen und trotzdem noch ein HDR machen, da machst du dann wirklich Augen ^^ . Da geht so einiges...

  • Ich fotografiere NUR in TIFF :pink:


    Spaß beiseite oder besser auch nicht, Birdy hat es angesprochen: die Entwicklung sollte Spaß machen!


    Den Aspekt vermisse ich bei vielen Beiträgen hier - da gehts um Anmut der Bilder, Größe, Dynamik,... aber ob der eigene Workflow Spaß macht, das schreibt hier niemand...?


    Ich jedenfalls sitze gelegentlich gerne am PC und spiele mit Bilders, und wenn ich keine Lust habe mache ich nichts damit. Ob das dann raws oder jpegsvsind, wen kümmerts. Ist doch bloß Hobby. :whistling:

  • Danke für die Antworten auf meine Frage. Dann werde ich wohl nicht daran vorbei kommen, es auszuprobieren. Normaler Weise würde ich beim HDR bleiben, aber, wie gesagt, dies ist bei bewegten Motiven nicht möglich.
    Mein erster Kontakt mit Lightroom war ernüchternd: Ich hasse es nämlich, wenn eine Bildbearbeitung Verwaltungsfunktionen mitbringt und es dann auch noch offensichtlich unmöglich ist, mit einem "Datei - öffnen" und dem Windows-Explorer einfach nur ein Bild zur Bearbeitung zu öffnen. Daher war ich bei meinen ersten Versuchen ziemlich genervt. Hier gefallen mir JPG-Illuminator und Machinery wesentlich besser, die haben ein normales Menü und speichern ihre Informationen in einer normalen Datei.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, nee CC, so bierig sehe ich das auch nicht. Spaß ist ein gutes Stichwort. Ich hab vor Jahren ein gutes Buch von David DuChemin über Lightroom gelesen. Als ich LR neu hatte. Und das Buch hat genau das ausgelöst: Spaß.


    Mir macht es Spaß, aus einem Bild das herauszukitzeln, was ich darin sehe und sehen will. Und zeigen will. Und Lightroom macht Spaß, weil man hin und her zuppeln kann, ohne mit der Reihenfolge Einfluss auf's Ergebnis zu nehmen. Wie jpg-Illuminator im Übrigen auch. Bei Lightroom geht mir das heute einfacher von der Hand als mit dem Illuminator. Lightroom 'braucht' aber RAWs, um besser zu sein als der Illuminator ( :mrgreen: ) . Deshalb fotografiere ich auch RAW.


    'Auch', weil die Mehrheit der Bilder bleibt, wie ist ist. Deswegen will ich ein fertiges jpg aus der Kamera auf der Festplatte. Der Plattenplatz ist mir wumpe. Zumal ich mit 'moderaten' 16 - 20 MP unterwegs bin.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hasse es nämlich, wenn eine Bildbearbeitung Verwaltungsfunktionen mitbringt und es dann auch noch offensichtlich unmöglich ist, mit einem "Datei - öffnen" und dem Windows-Explorer einfach nur ein Bild zur Bearbeitung zu öffnen.

    Das verstehe ich. Und gleichzeitig ist diese Verwaltung für mich ein Key-Feature von LR. Seit ich die verwende, bin ich die doofen Doubletten los und habe meine Bilder ordentlich nach Datum sortiert auf der Platte. Wenigstens das.

  • Wenn man Lightroom einmal begriffen hat mag man gar nicht mehr ohne.
    Auch wenns hier und da noch an der Geschwindigkeit hakt.
    Ich behaupte von mir dass ich Lightroom für meine Bilder ganz gut beherrsche.
    Etwa 95% meiner Bilder sind nur in Lightroom bearbeitet.
    Lediglich meine Nachtaufnahmen werden in Lightroom vorbereitet und dann in Photoshop zu einem Exposure Blending weiterverarbeitet.
    Sonst nutze ich Photoshop fast nur zum verkleinern, schärfen und Signatur einsetzen :D

  • Den Aspekt vermisse ich bei vielen Beiträgen hier - da gehts um Anmut der Bilder, Größe, Dynamik,... aber ob der eigene Workflow Spaß macht, das schreibt hier niemand...?

    Natürlich macht es auch Spaß, bringt Zufriedenheit, Selbsverwirklichung,.. was auch immer ein kreatives Hobby so auslöst, gerade wenn man Ende ein Ergebnis steht, auf das man selbst ein bisschen stolz ist.


    Den kurzen Anteil Raw-Entwicklung sehe ich mehr als Handwerk, wenn das Bild ohne gleichgut werden würde, würde mir dieser Arbeitsschritt nicht fehlen. Der kreative Part passiert bei mir in Photoshop.
    Da ist es eher andersrum - wenn ich auf solide Arbeit verzichtet habe, nur das jpeg genommen habe, dann habe ich mich nach einer halöben Stunde Photoshoperei im Nachhinein manchmal über die typischen Tonwertabrisse im Himmel geärgert, ewig herumgedoktort, um die halbwegs zu entfernen, oder teils auch einfach nochmal mit einem Raw ganz von vorne angefangen... Habe ich keine Lust mehr drauf und investiere lieber die 2-3 Minuten Rawentwicklung am Anfang. Das zusätzliche Plus an Bildqualität nimmt man für den kleinen Mehraufwand natürlich auch mit.