Minimalismus in der Fotografie oder - wieviel braucht es wirklich?

  • Spannend. Bis hier ist das doch schon ein schöner Querschnitt durch alle Fotografiererschichten


    Ich bin unter anderem ganz bei thbo und geniesse bei meinem Hobby den Weg bisweilen komplett ohne Ziel
    Ich habe auch ein paar Kameras die wahrscheinlich nie mehr zum Einsatz kommen, die aber einfach so schön sind
    daß sie allein dadurch ihre Anwesenheit rechtfertigen.


    Ich habe nach Minimalismus gefragt weil ich im Laufe meiner Fotografie immer wieder auf zwei für mich wichtige
    Faktoren gestossen bin: die (blinde) Beherrschung und das Gefühl fürs Fotogerät.
    Als Angehöriger der 50+ Generation hier habe ich da gewisse Vorprägungen.
    Zum Beispiel fällt es mir heute immernoch leichter eine Aufnahmesituation nach der "sunny16" Regel zu beurteilen
    als das Moduswahlrad einer aktuellen Digitalkamera effektiv einzusetzen.
    Ausserdem geniesse ich es, unterwegs oder irgendwo meinen Motivblick schweifen zu lassen und im Bedarfsfall
    ein Motiv so direkt wie gesehen abzulichten.
    Meine Fotografie ist also stark stimmungsabhängig und wenn ich Stimmung (meine eigene wie die Umgebungsstimmung)
    im Bild ausdrücken will stört jeder Gedanke ans Gerät (oder ein leerer Akku )


    Nun liegt einigen der kurze Schluss auf der Zunge, daß ein gutes Schlaufon hier bereits die Lösung sei.
    Bedingt ja. Aber der Spassfaktor und das Gefühl fürs Gerät tendieren gegen null. Immerhin immerdabei.


    Also Kamera.

    ...
    Fotografischer Minimalismus bedeutet für mich, einfach nur mit dem 35/1.8 loszuziehen, mich auf diese Brennweite einzulassen und zu versuchen, damit einigermaßen kreativ zu fotografieren. Bei diesen Gelegenheiten nehme ich Fotografie dann wirklich als Hobby wahr, weil ich mir viel bewusster Gedanken machen muss über interessante Perspektiven, meinen Standpunkt, Spiel mit dem Schärfeverlauf usw...

    Das liebe ich auch. Da sind wir wieder beim Weg zum Bild und seiner Faszination.
    Es gibt also einen Schnittpunkt an dem Minimalismus, Leidenschaft und Fähigkeit zu einer eigenen
    Form von Bild führen.


    Ich bin da so ziemlich beim kleinen Hobbit: Meine FZ1000 macht mich weitestgehend glücklich.
    Aufgrund meiner fünfköpfigen Familie besteht mein fotografischer Alltag im Wesentlichen aus dem, was man so auf Ausflügen erlebt - und ab und zu mal Urlaub. Und da hat man mit der FZ1000 alles dabei, was man braucht....

    Das wäre dann der praktische Aspekt. Für mich ebenfalls durchaus nachvollziehbar.
    Gibt es noch mehr user die ihr Standardequipment so oder so ähnlich reduzieren?

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

    Einmal editiert, zuletzt von Axel ()

  • Kann sich eigentlich jemand von Euch noch an die Dinger erinnern, die man "Blitzgerät" nannte?

    Ich konnte mich als 50+er auch nicht mehr erinnern. Das schreibt Wiki dazu:


    Unter der Sammelbezeichnung Blitzlicht werden in der Fotografie Beleuchtungseinrichtungen zusammengefasst, die mit einem Lichtblitz für die notwendige Objektausleuchtung im Moment der Aufnahme sorgen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Blitzlichtfotografie.


    Schlauer bin ich jetzt dadurch auch nicht. :mrgreen:

  • Da der Großteil meiner Fotos auf Reisen oder Ausflügen entsteht, habe ich nicht wirklich ein spezielles Reisegepäck - bzw. ein Großteil meiner Ausrüstung ist mein Reisegepäck oder nochmal anders: Ich kaufe eigentlich (fast) nichts, was ich unterwegs nicht dabei haben kann oder mag, kein 70-200/2.8 oder supermassives Stativ, etc.


    Mein Reisegepäck auf der letzten Reise (Rundreise mit Flug/Mietwagen) waren Gehäuse, 4 Objektive (18-35, 50, 85, 70-300), Polfilter, zwei Graufilter, Ersatzakku, (halbwegs kompaktes und leichtes) Karbonstativ. Das ist dann eigentlich alles was ich brauche. Bis auf den Polfilter wurde alles oft genug benutzt, dass es beim nächsten mal wieder mitkommen würde. Stativ und Filter sind je nach Ziel oft in Auto/Unterkunft geblieben.
    Ein altes Ai-Nikkor mit Zwischenring hatte ich auch noch manchmal dabei, habe aber Makro unterwegs nie genutzt, das ist dann eher eine Spielerei daheim.



    Wenn das Gepäck noch leichter sein soll, könnte ich es ohne sehr große Bauchschmerzen auf nur Geäuse und zwei Objektive reduzieren.
    Eine Konstante bleibt, da es mir genauso geht:


    Weitwinkel ist eben doch eine feine Sache ;)

    Das UWW, das muss sein. Und da das UWW allein zu kurz ist, muss noch ein zweites Objektiv mit. 18-35+85 (Allround) oder 18-35+70-300 (Gebirge, da habe ich das Freistellpotenzial das 85ers bisher nicht so wirklich genutzt) wäre dann meine Wahl.


    Wenn ich nicht überlegt Fotografieren mag, sondern rein ein paar Erinnerungsbilder knipsen können möchte (Party, Festival,...), dann kommt eine kleine canon s90 zum Einsatz.

  • Bis vor 6 Monaten hätte ich geschrieben, dass ich auf die K5 mit Sigma xyz/10-20mm, Pentax 2,8/16-50 und Pentax 2,8/50-135 auch im Urlaub nicht verzichten kann ....
    Im Sommer habe ich mir die Oly Tough TG-4 gekauft und sie ist gerade dabei, die K5 zu einem "ich-bleibe-zu-Hause-Gerät" werden zu lassen, nicht zuletzt weil sie auch RAW-Bilder macht,die ich dann zu Hause auch noch optimieren kann. Während der Tagestouren (Wanderungen) hatte ich dann doch fast nur noch die Oly dabei, nur in der Stadt die Pentax mit dem WW-Sigma dazu genommen.


    Gut, ein Handy habe ich auch, das HTC One mini 2, das macht bei Tageslicht ganz ordentliche Aufnahmen. An die Bilder der Oly kommt es aber bei weitem nicht ran, schon gar nicht bei weniger Licht.


    Gut, wenn ich auf Bildqualität Wert lege und bereit bin, das Schwergewicht zu schleppen - dann nehme ich natürlich nach wie vor die K5.


    Man muss eben wissen, ob man lieber schleppen :x will oder weniger Last haben möchte. :winke:

    Olympus TG4
    Olympus OM-D E-M5 Mark II, E-M1.1, Oly f=4-5,6/9-18, Oly f=2,8/12-40, Pana 2,8/35-100, Pana 4-6,3/100-400,
    verschiedene ältere Metz-Blitzgeräte,
    Manfrotto-Stativ mit Manfrotto Neiger

    Einmal editiert, zuletzt von Thomy ()

  • Ich hab auch den Schnitt gemacht, und mich von meinem Fotokoffer mit Inhalt verabschiedet


    plus externes Geraffel (A55-Sony-16-80, diverse Ofenrohre und Festbrennweiten und eine Vielzahl von Kleingelumpe). Glücklicherweise mußte ich mich nicht um den Verkauf kümmern, da mein kleiner Sohn ;) (29 Jahre) sagte, (das nehme ich).


    Nach vielen Testlesungen (auch im Forum) ist es eine Sony Rx10 geworden. (habe auch noch die R1 :daumenhoch: ). Die FZ 1000 war auch im Rennen.


    Fazit für mich: Richtige Entscheidung , Fotos gut, Videos sehr gut.
    Meine digitale Fotozeit begann im Jahr 2000, ich möchte nicht wissen, was ich bis jetzt an Hardware verbrannt habe.


    Viele Grüße Lutz

  • Ich habe eine Panasonic FZ1000, weil ich gerne in der Eifel, dem Hunsrück & an der Mosel unterwegs bin (wandern).


    Ich habe eine Fuji Ausrüstung (X-T1, X-E1, drei Objektive), weil ich gerne gerne in der Eifel, dem Hunsrück & an der Mosel unterwegs bin und Fotoreisen mache.


    Ich habe eine Sony Alpha 99, weil ich schon immer mal Vollformat haben wollte, zuhause zwei prima Objektive mit durchgehend f2.8 habe (KoMi 28-75 plus Tamron 70-200) und ich die Kamera so günstig bekam, dass ich einfach kein Argument gegen den Kauf fand. :ugly::lol: Zumal ich vorher die Alpha 77 hatte und einen großen Body nach deren Verkauf irgendwie vermisst habe.

    • Offizieller Beitrag

    Mir war gestern mal wieder meine NX 300 zu groß und zu schwer ich glaube, es geht noch kleiner. Wenn die RX100III nicht so teuer wäre, hätte ich schon eine...

  • Ich mags auch nach wie vor Kompakt: eine Powershot G10 oder G12 mit CCD-Sensor reicht mir an schönen Tagen für ausgedehnte Touren völlig aus - über "must haves" wie riesigen Dynamikumfang usw. mache ich mir keinen Gedanken. Und wenn ich mal Lust auf DSLR habe ist es seit langem eine Nikon D200 (natürlich mit CCD) mit aus Analogzeiten stammendem Tamron SP 24-135. Fehlende Brennweite ersetzen die Beine. Mehr Kamera "brauche" ich eigentlich nie, auch wenn ich noch einiges angesammelt habe. Und schweres, mehrteiliges Equipment in großen Taschen rumtragen will ich schon mal gar nicht. (Btw., moderne leichte Spiegellossysteme haben für mich eine viel zu "digitale" Bildanmutung, sind also keine Alternative). :smile:

    • Offizieller Beitrag

    Das zuletzt geschrieben gilt nicht, wenn Du alte Objektive verwendest. Dann ist aber auch nichts mehr auffallend klein und leicht an den Dingern...

  • Wenn ich für einen konkreten Job unterwegs bin, dann lade ich auch schon mal einen Sprinter voll.


    Das mindeste was immer am Mann ist ist eine EOS M mit dem
    22er Pancake und eine Manfrotto ML 120 LED-Funzel.


    Die ist aber selten alleine, meist ist auch eine EOS 5D Mk3 mit dem 50er Sigma ART dabei.


    Die M wird vermutlich durch die M3 vollständig ersetzt werden,
    wenn die M3 kommende Woche hier eintrifft.


    Und wenn ich nicht ganz so minimalitisch unterwegs bin, dann kommen als erstes
    drei Pixel X800C Pro Blitze mit eingebautem Funk plus einem Sender und einem
    Speedbounce 40 ("Collapsible Diffusor", ähnlich wie die f-stoppers flashdisc)
    in die Tasche, bevor es an andere Objektive geht. Und eine schöne Sammlung
    Farbfilter, mit denen ich das Blitzlicht feintunen kann. Wenige starkfarbige Filter,
    eher subtile Farben. Dazu ein kleiner Beutel Spannfixe und Türhaken mit Cold Shoes,
    mit denen ich die Blitze nahezu überall positionieren kann.

  • Nur eine Frage.


    Oft sehe ich via Television (anläßlich irgendeiner Vermarktung bzw. Werbeveranstaltung) Prominente der Klassen A, B oder C auf roten Teppichen vor einer Meute ‚schwerbewaffneter‘ Photographen posieren.


    Nun meine Frage: Warum benutzen diese Photographen nicht die handlichen ‚Handys‘ zur bildlichen Dokumentation?

    • Offizieller Beitrag

    @Schweizerknabe: für den Fall, dass das eine Frage war: so weit sind die (technisch) einfach noch nicht. Das sind Kunstlichtsituationen mit bewegtem Motiv da braucht es


    Lichtstärke
    Blitz
    Geschwindigkeit
    ein Teleobjektiv und am Ende
    saubere Bildqualität


    Wie das aussieht, wenn trotzdem nur ein Handy zur Hand ist, kann man aber inzwischen in mancher Schmierenpostille bewundern, wenn man's braucht...

  • Versucht mal, aus 5 oder 10m Entfernung und mit einem Handy (Festbrenweite!) ein ordentliches Portrait zu machen. Wäre da nicht ein Teleobjektiv - welches für Handys meines Wissens nicht existiert - sinnvoller? Zumal auf dem roten Teppich nicht stillgestanden wird, die Leute bewegen sich. D.h. es muss zusätzlich ein lichtstarkes Tele sein, und ein Blitz ist da dann auch nicht so ganz verkehrt. Eine gute Serienbildfunktion wäre vermutlich auch ganz nett. Ganz zu schweigen von einem schnellen und treffsicheren Autofokus.


    Hat man das Equipment nicht, muss man seinem Chef u.U. erklären, warum man nur drei bis vier verwackelte Smartphone Bilder mitbringt, während der Kollege mit seiner DSLR qualitativ brauchbares Material abliefert.


    Um also die Frage zu beantworten: man hat die Ausrüstung, weil man sie braucht und darauf angewiesen ist, um ordentliche Ergebnisse abzuliefern.


    Im Büro habe ich auch einen Laptop mit zwei Bildschirmen stehen und keine Schreibmaschine, weil ich die Ausrüstung brauche (und nicht, weil ich angeben will. Das interessiert da keinen, weil alle das gleiche Equipment haben und brauchen). ;)

  • Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich zwar zum Urlaub viel Zeug mitgeschleppt habe, aber dann vor Ort nur eine M5 und das 12-50 benutzt habe. Den gesamten Irlandurlaub habe ich damit bestritten. Unlängst hatte ich bei einer Runde um den Bahnhof Zoo zwar in der Jackentasche das 40-150 dabei, habe es aber auch nicht benutzt.


    Ich nehme jetzt wirklich nix anderes, als die M5 mit besagtem Objektiv und noch einen Ersatzakku.


    Für jeden Tag habe ich eine E-PL 5 mit dem 14-42 II im Rucksack dabei. Falls ich spontan einem Motiv über den Weg laufe.


    Wenn ich da noch an meine D200 mit 18-105 denke. Man hatte man da was zu schleppen. Obwohl ich sehr gern damit fotografiert habe.

  • Mir ist zur Zeit gerade mal alles zu schwer und zu umständlich.
    Nur die ist immer dabei:

    Wenn das die Fujifilm FinePix F900EXR ist, dann hat sie mehr Tele als meine Oly, die Oly ist dagegen robuster. Bei Regen draußen, Schnee, Skifahren, Fahrradfahren, .... naja und nicht zuletzt auch im Kajak nutzbar. Da würde ich die nicht wegtauschen wollen. Die Fuji F850EXR macht ja leider keine RAW-Bild - und darauf wollte ich persönlich keinesfalls mehr verzichten !

    Olympus TG4
    Olympus OM-D E-M5 Mark II, E-M1.1, Oly f=4-5,6/9-18, Oly f=2,8/12-40, Pana 2,8/35-100, Pana 4-6,3/100-400,
    verschiedene ältere Metz-Blitzgeräte,
    Manfrotto-Stativ mit Manfrotto Neiger