Minimalismus in der Fotografie oder - wieviel braucht es wirklich?

  • Also, optische Sucher sind für mich nicht zuletzt deshalb besser, weil die Helligkeit eben zu den Lichtverhältnissen passt. Meine Augen werden hinsichtlich der Akkomodation auch nicht jünger. Monitor aus, gut. Nur blöd, dass genau das bei meinen Spiegellosen nicht geht. Diese Blendung bleibt...

    Hm, an meiner E-M5 II habe ich bislang noch nichts von Blendung bemerkt. Sie hat ein ellenlanges Menü, das ich einmal Punkt für Punkt abgearbeitet und eingestellt habe und ich meine mich an einen Menüpunkt zu erinnern, der die Helligkeit es Suchermonitors und Displays an die Umgebungshelligkeit anpasst ... :)


    Ist mir bislang auch nicht negativ aufgefallen - sowohl in sSonne wie in Dunkelheit habe ich eine gute und in der Helligkeit angepasste Sicht durch den elektronischen Sucher :)


    Gut - das ist aber ein Nebenthema hier :)

    Olympus TG4
    Olympus OM-D E-M5 Mark II, E-M1.1, Oly f=4-5,6/9-18, Oly f=2,8/12-40, Pana 2,8/35-100, Pana 4-6,3/100-400,
    verschiedene ältere Metz-Blitzgeräte,
    Manfrotto-Stativ mit Manfrotto Neiger

    Einmal editiert, zuletzt von Thomy ()

  • Diese Blendung bleibt...

    Eine Blendung habe ich noch nie wahrgenommen.


    Aber zurück zum Minimalismus:


    Am Samstag war eine Urbextour geplant. Tolles Gelände, offizielle Genehmigung,
    ideales Wetter. Knapp ein Dutzend Teilnehmer, dabei einige Anfänger, die im
    Vorfeld fragten was man denn zu sowas mitnimmt.


    Ich hab beschrieben was ich mitnehme, und wurde gefagt ob ich mit der Schubkarre
    komme.


    Fangen wir mit der Liste an:
    - Knipse und Objektive
    - Stativ
    - 3 funkgezündete Aufsteckblitze
    - Haken, Klettbänder, Aufstellfüße um die Blitze zu platzieren
    - Flashdisc
    - Diverse Lee Filter
    - Taschenlampe
    - akkubetriebene Mininebelmaschine (Atmosphäre)
    - Ersatzakkus für die Kamera
    - Polfilter in allen verfügbaren Größen



    Taschentücher, kleine Butterbrotplastikbeutel (Blitze im Regen),
    festes Schuhwerk (Vandalismus -> Scherben), warme Kleidung,
    Handschuhe, Taschenwärmer.....


    Bild 1 zeigt die gesamte Zusammenstellung, die beiden weiteren
    zeigen das Zeugs eingepackt und ausgepackt.


    Die Nebelmaschine inclusive Akku und Tank ist das was senkrecht
    im Neoprenköcher steht.

    Wie man sieht ist keine Schubkarre nötig.
    Links im Bild ist die Flashdisc an die Tasche angehängt.
    In der Seitentasche auf der gleichen Seite sind 4 AA-Eneloops
    und 3 Ersatzakkus für die M5.
    In der Seitentasche auf der anderen Seite sind die Plastiktüten,
    ein weiterer Kameraakku und eine Manfrotto ML 120 LED-Leuchte.
    In der Reissverschlusstasche auf dem Deckel ist ein 52er und ein
    77er Polfilter, Visitenkarten, zwei Packungen Papiertaschentücher.
    Darunter in der Vortasche sind die Lee Filter und eine kleine
    Graukarte. Im Deckel innen sind noch zwei Reissverschlusstaschen,
    darin sind 37mm und 58mm Polfilter, eine weitere Speicherkarte
    und eine AAA-Eneloop als Ersatz für die ML 120.
    In den Inneneinteilungen der Tasche (aus den 6 möglichen
    Einteilungen 1-1-2-1-1 aufgeteilt) befindet sich das
    EF-S 55-250mm STM mit EF->EF-M Mount Adapter, das
    Sigma 1.4/50mm mit EF->EF-M Mount Adapter, zwei Yongnuo
    YN600EX-RT, ein Canon 430EXIII-RT, das EF-M 18-55 IS STM,
    das EF-M 2.0/22mm Pancake (direkt auf dem 18-55), und der
    Canon ST-E3-RT Sender. Die Blitze sind jeweils mit dem Standfuß
    in ihrer eigenen Tasche. Auf dem 430 EXIII-RT ist die CTO-Kappe
    drauf, passt so noch in die Blitztasche rein. Zwischen den beiden
    600ern sind die Haken mit Cold Shoe um die Blitze irgendwo hin
    zu hängen.



    In der Streulichtblende des 50mm Sigma ART liegen drei
    zusammengerollte Speed Straps für die Lee Filter, und in
    der Jackentasche habe ich neben zwei Taschenwärmern
    noch zwei lange Klettbänder (ca 40cm) mit Öse und zwei
    Streukappen für die Blitze.



    Alles in allem also das Äquivalent von 17,6mm bis 400mm
    Brennweite an KB ("Vollformat"), dabei lichtstark (1,4/2.0)
    und mit drei separat regelbaren Blitzen.



    Das Ganze zusammen keineswegs voluminös.

    • Offizieller Beitrag

    Aber das läuft jetzt nicht ernsthaft unter 'Minimalismus', oder? Das sind ja schon fast 'Alternative Fakten'. So sagt man das heute, glaub ich. :lol:

  • Naja, ich hab nicht die 1er mitgenommen, hab keinen Porty eingepackt,
    bin mit einer Tasche plus der Nebelmaschine ausgekommen.


    Für meine Verhältnisse ist das schon ziemlich minimal......


    Noch minimaler waren allerdings die Ergebnisse. Keinen Kilometer vom
    Ziel entfernt pfiff mich ein Stammkunde für einen gut bezahlten Job zurück.


    Kagge gelaufen.


    Edith wirft gerade ein daß das alles zusammen noch keine 3000 Euro gekostet hat.
    Nicht einmal die böse Königin jammert über den Zustand der königlichen Schatzkammer.

    • Offizieller Beitrag

    Für meine Verhältnisse ist das schon ziemlich minimal......



    Noch minimaler waren allerdings die Ergebnisse. Keinen Kilometer vom
    Ziel entfernt pfiff mich ein Stammkunde für einen gut bezahlten Job zurück.

    :lol:
    :shock:

  • Fortschreitender Minimalismus bei mir. Die F770EXR wurde inzwischen durch die F900EXR abgelöst was aber
    eher symbolischen Charakter als technische Konsequenzen hat. Alles wie bisher, vielleicht etwas
    performanter und etwas weniger Krümel bei hohen ISOs...


    Interessant sind meine Erfahrungen bei Bildern mit extremer Telebrennweite > 200mm. Viele unangenehme
    Erscheinungen in Telebildern sind ja physikalischer Natur. Mit knapp 400mm an APS-C ist gar nicht so viel
    rauszuholen wie ich dachte gegenüber den 500mm der Kleinsensorigen.
    Wenn erstmal alles stimmt (Licht, Dunst, Beugungseffekte, Bewegungsunschärfe etc.) "geht" es auch mit
    der kleinen Fotowerkzeugkiste.


    Nachdem Manfred vor ein paar Tagen abends den Mond geknipst hatte bin ich kurz raus und musste das mit
    der Kleinen auch mal probieren.
    Mein Ergebnis war nicht schlecht genug dafür, daß ich bereit wäre mich künftig
    wieder mit großen Objektiven abzuschleppen.


    Aktuell nehme ich also eine Kamera mit einem Objektiv mit wenn ich fotografieren gehe. Das ist meist die APS-C mit
    35mm Festbrennweite. Mehr mag ich nicht rumschleppen. Manchmal packe ich noch ein zweites Objektiv ein aber
    beim Wechseln unterwegs schwindet bereits wieder der Spaß. Je mehr ich mich auf die Eigenheiten der Kleinen
    einstelle umso weniger wird mit den Großen fotografiert. Wenn geht es mehr um mein Bedürfnis mal wieder eine
    "richtige Kamera" in der Hand zu haben.

    Bilder


    Wir müssen alles erwarten. Auch das Gute.

    (Jo Schück, Aspekte)

    Einmal editiert, zuletzt von Axel ()

  • Naja, zu Analogzeiten hiess es - Nimmst du alles mit, schleppst du dich tot - Nimmst du nicht alles mit, ärgerst du dich tot. :lol:


    Um wieviel einfacher ist doch alles geworden, wenn ich mir hier alles durchlese. Wenn ich aktuell unterwegs bin, nehm ich die Nikon D7000 mit. Dran ist das 18-70mm, je nach Laune das Sigma 55-200mm. Das passt noch prima in die Jackentasche. Brauch ich aber ehr selten.

    Gruß Jürgen :winke:


    Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.
    Über meine Bilder darf gerne gesprochen werden

  • Also bei mir ist es gerade so, dass ich nicht ohne große Brennweite aus dem Haus gehe,


    da ich sehr gerne Tiere fotografiere, und da ist eine lange Brennweite notwendig, überhaupt bei scheuen Tieren!
    Das Gewicht ist schon heftig, aber irgendwie ignoriere ich es, und trage die Last.


    Angefangen mit 300mm, dann 200-500 und dann auf 700mm gedopt!


    Gruß


    Joachim



    Du musst nicht der Beste sein.
    Nur besser als die anderen.

  • Also bei mir ist es gerade so, dass ich nicht ohne große Brennweite aus dem Haus gehe,


    da ich sehr gerne Tiere fotografiere, und da ist eine lange Brennweite notwendig, überhaupt bei scheuen Tieren!
    Das Gewicht ist schon heftig, aber irgendwie ignoriere ich es, und trage die Last.


    Angefangen mit 300mm, dann 200-500 und dann auf 700mm gedopt!

    Auf welches Gesamtgewicht kommst Du dann?

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • sind es ca. 5,2 kg

    Da sparst Du Dir wenigstens die Muckibude. :twisted:


    Da kann ich mit meiner Ausrüstung nicht mithalten. Ich hatte zum Usertreffen meine E-M5 MK II mit Akkugriff (in Erinnerung an die große Nikon D200 brauche ich das irgendwie), dem 12-40, den kleinen Systemblitz von Oly und ein ganz kleines Stativ (max. 30 cm Höhe) dabei. Mehr nicht. Achso, eine kleine Wasserflasche war auch dabei. Das ganze wog so gut wie nichts. Da ich die Kamera eh um den Hals oder in der Hand hatte, hätte ich mir die Tasche auch noch sparen können.


    Ein Bekannter von mir kommt immer nur mit der gleichen Kamera und Optik und hat maximal noch ein 40-150 irgendwo im Sakko.

  • Das Thema hier soll ja Minimalismus sein. Wir wollen hier darüber nachzudenken,
    ob und in wie weit sich Ausrüstung und Fotografierweise vereinfachen lassen und welchen
    Einfluss das letztendlich auf die eigene fotografische Entwicklung hat.


    War das vor Jahren noch recht statisch so spielt inzwischen die rasante technische
    Entwicklung eine immer größere Rolle. Im Telebereich fiele mir in diesem Bezug jetzt gerade
    kein Argument pro großer Sensorfläche ein. Großes Aufnahmeformat also im Hinblick auf
    große und schwere Ausrüstung.

  • @Axel: Wenn Du z.B. wie bei den Profifußballfotos einen hohen Grad an Freistellung erzielen willst, sollte selbst im Telebereich der Sensor nicht zu klein sein.


    Diese Anforderung dürften jedoch nur wenige hier haben.


    Beim Weitwinkel wird es mit Freistellung bei kleinen Sensoren noch schwieriger (Makro mal außen vor gelassen). Z.B. bei mft sind die entsprechenden Objektive weder klein noch günstig.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Ich würde hier gern den "Profibereich" aus verschiedenen Gründen mal komplett rauslassen.
    Das wäre ein komplexes und interessantes Thema für einen weiteren thread.


    Freistellen bei Weitwinkelbildern ist, obwohl ich da für mich kaum praktische Anwendungen
    sehe, sicher bis auf Weiteres eine Domäne der Aufnahmeformate ab etwa Kleinbild aufwärts.


    Bei der Betrachtung von Minimalismusgeschichten ist es sicher sinnvoll, Extreme weitgehend
    aussen vor zu lassen. Freistellung mit kleinen Sensoren in der Weitwinkelperspektive sortiere
    für mich unter extrem ein. Konsequenter Weise ergibt der Umkehrschluss, daß es mit der Tiefenschärfe
    bei großen Aufnahmeformaten im Telebereich genauso schwierig ist. Ähnlich verhält sich mit Makro
    und großen Aufnahmeformaten. Alles Physik.

  • Axel: Ja, macht Sinn, und auch, diese physikalisch unveränderten Grundlagen nochmal herauszustellen - sonst drifted die Diskussion hier ganz schnell ab in die übliche Streiterei über Sensor-Formate und deren Vor- und Nachteile.


    Eine kluge Reduzierung der Ausrüstung auf das wirklich Notwendige (von Minimalismus würde ich noch nicht sprechen) kann man in jedem Format vornehmen: weniger Gehäuse, weniger Objektive, weniger sonstiges Zubehör.


    Und natürlich wird sich so eine Reduzierung immer daran orientieren, was man fotografieren will und mit welchem Anspruch. Wer Tiere fotografiert, braucht ggfs. mehr Tele als ein Landschafts-Knipser. Wer einen Kirchen-Innenraum nur professionell ausgeleuchtet gutieren kann, muss halt Blitz- und Beleuchtungs-Set mitschleppen. Wer's nimmt, wie es kommt, braucht nur eine Cam - hat aber vielleicht überstrahlte Fenster.


    Ich erreiche grade INNERHALB des mfT-Systems eine deutlich Reduzierung von n auf ein Objektiv. Da die Wackeldackel-Kombo Unglaubliches leistet, bleiben auch Stativ und (externer) Blitz jetzt meist zuhause. Als Luxus leiste ich mir ein zweites Gehäuse (manchmal mit einem zusätzlichen Objektiv bestückt) und 2-3 Akkus; gelegentlich noch eine Nahlinse und einen Grau-Verlauf-Filter. Bin echt zufrieden mit dieser Entwicklung - jetzt muss ich nur noch das ganze Altglas loswerden, ehe alle auf die gleiche Idee kommen.