Minimalismus in der Fotografie oder - wieviel braucht es wirklich?

  • Meinen "Senf" zum Thema (sorry, Stefan ;) ) :


    Ich kann die unterschiedlichen Sichtweisen durchaus nachvollziehen, aber

    Manchmal ist der Weg eben das Ziel ...

    wenn es immer der gleiche Weg ist, dreht man sich halt doch im Kreis, mit oder ohne Ziel. Und im Grunde ist es immer der gleiche Weg, der hier halt x-mal gegangen wird.


    Mehr oder weniger alle haben zu Beginn des Threads ihre Ansichten dargestellt, wie ich auch. Was sollte ich dem noch hinzuzufügen? Heute war ich mit dem Objektiv minimalistisch unterwegs und gestern mit dem anderen Objektiv und hatte nur jenen Body dabei? Ich empfinde das als munteres Karussellfahren...


    Zu dem von mir eingangs gesagten habe ich zum Thema nichts hinzuzufügen :duck:

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Sowas ähnliches ist mir vor kurzem bei Puma passiert, ich hatte das 24mm F1.4 dran, die Taschen voll und am Ende waren fast alle Bilder mit dem 24mm, welches sich ja an den 42Mpix einfachst auf 36mm hin und her schalten lässt.

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal ist der Weg eben das Ziel ;) Bzw. gibt es hier meiner Meinung nach gar kein Ziel, das es zu erreichen gibt.
    Die Eingangsfrage war ja recht offen gestellt, von daher hat doch alles was hier im Thread geschrieben wurde, in irgendeiner Weise eine Berechtigung.


    Wieso nun nach fast 4 Jahren diskutierens auf einmal nach einer Definition gefragt wird, erschließt sich mir nicht so richtig.

    Ich finde es auch beachtlich, dass wir das Thema hier schon seit 4 Jahren (mit Unterbrechungen) am Leben halten. Zwischenzeitlich waren wir ganz nebenbei über weite Strechken recht 'speziell' (man könnte auch sagen: OT).


    Vier Jahre sind überdies lange genug, dass meine erste damalige Antwort heute für mich nur noch wenig Bedeutung hat. Ähnliche Sinneswandel lese ich auch in anderen Beiträgen. Was spricht denn dagegen, dass ich aus dieser Beobachtung nun eine Nachfrage ableite, die uns hier aus dem Kreiseln womöglich zumindest auf eine gewisse (nach innen gerichtete) Spiralbewegung schicken könnte?

    • Offizieller Beitrag

    Ich versuche mich mal an einer Antwort auf meine Nachfrage (Vorsicht Spoiler: Das tue ich auch nur, um die Frage zu erneuern). Ich hatte gefragt...


    Jede dieser Kameras kann man argumentativ als minimalistisch bezeichnen weil dieses Wort schon nicht hinreichend definiert ist. Minimale Stückzahl in der Ausrüstung, Minimale Größe, minimales Gewicht, minimale Automatismen, minimaler Zoom, minimaler Preis, minimalistisches Aussehen, minimalistischer Nimbus, was ist denn hier gefragt?


    Im Eröffnungsposting war die Vorgabe dazu...


    (...) Ich möchte daher gern mal Eure Erfahrungen und Meinungen unter dem Aspekt "was fotografiere ich und welches Gerät brauche ich dafür?" wissen.


    Dabei interessiert mich (...) das, was Ihr für Euer Hobby tatsächlich einpackt wenn Ihr losgeht. Und wie effektiv im Sinne von "mit minimaler Ausrüstung die maximale Ausbeute" Ihr dabei seid.


    Welcher Minimalismus liegt da am nächsten? Tatsächlich scheint es mir um den 'Was-nehme-ich-wirklich-mit'-Minimalismus zu gehen. Das irritiert mich fast ein bisschen,weil es ja schon die Luxusvariante von Minimalismus ist. Gehässig könnte man schreiben: "Ich weiss kaum noch, wie ich die Schubladen zubekomme aber wenn ich raus gehe, hab ich nur ein Handy dabei.". Und das ist eine Gehässigkeit, die ich mir selbst vorhalten muss, denn ich hab definitiv selbst mehr Kameragedöns als ich ernsthaft 'brauche'. Nichts übertrieben exklusives aber 'genug'. Und ich gehe tatsächlich immer nur mit recht wenig los. Oft genug nur mit Smartphone. Ist das Minimalismus? Ich tu' mich schwer mit dem Begriff in diesem Kontext. Deshalb frage ich, ob nicht doch etwas anderes gemeint sein könnte. Doch der Nimbus? Die bewusste Reduktion der verfügbaren Mittel zur 'Befeuerung' der Kreativität? Dann wären wir ja unmittelbar an meinem alten Thema 'One Lens a Day'

  • Jede dieser Kameras kann man argumentativ als minimalistisch bezeichnen weil dieses Wort schon nicht hinreichend definiert ist. Minimale Stückzahl in der Ausrüstung, Minimale Größe, minimales Gewicht, minimale Automatismen, minimaler Zoom, minimaler Preis, minimalistisches Aussehen, minimalistischer Nimbus, was ist denn hier gefragt?

    Nun, es ist eine individuelle Definition. Alles ist möglich.


    Nach meinem Verständnis beziehe ich das auf meine (jeweils) einfachste / kleinste /preisgünstigste Fotoausrüstung, die ich verwende, um mein fotografisches Ziel bei einem gegebenen Anlass (im Wesentlichen) zu erreichen. Für mich ist gerade unterwegs wichtig, das mich die Fotoausrüstung nicht (oder möglichst wenig) in meinen Unternehmungen behindert. Fotografie in diesem Sinne ist kein technischer Selbstzweck / Spielerei, sondern (für mich) nur Mittel zum Zweck.


    Eine Rolle spielt hierbei, wieso man fotografiert. Ich fotografiere eigentlich nur für mich, Fotos sind mein visuelles Memo. Ich gehe eigentlich nie außer Haus, um zu fotografieren, sondern um etwas zu unternehmen (was auch immer das sein mag). Dabei halte ich dann diese Unternehmung (für mich) in Bildern fest.


    Im seltenen Falle der primär gewünschten reinen bildhaft-fotografischen Gestaltung ist das übrigens (für mich) nicht wesentlich anders.


    Diese Einstellung hat sich für mich im Grunde seit Jahrzehnten nicht ändert, und vor allem Dingen auch im Laufe dieses Threads nicht. Deshalb habe ich diesem Thread eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht einigen (kleineren) technischen Feinabstimmungen, die aber letztlich ohne Belang sind.


    Und deshalb verstehe ich auch dein Statement


    Vier Jahre sind überdies lange genug, dass meine erste damalige Antwort heute für mich nur noch wenig Bedeutung hat. Ähnliche Sinneswandel lese ich auch in anderen Beiträgen.

    nicht ganz.


    Da würde mich jetzt mal interessieren, was sich da bei dir und wieso geändert hat. Mglw. findest du dann für dich sogar deine eigenen Antworten für eine "gewisse (nach innen gerichtete) Spiralbewegung", um jetzt nicht "Zielnäherung" zu sagen.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    • Offizieller Beitrag


    Nun ja. Meine erste Antwort war:



    Das ist mir heute schon zu viel. Und geichzeitig zu wenig. Heute liegt die NX wieder im Schrank, die (inzwischen auch schon wieder fast 1,5 Jahre alte) Pentax KP ist das Mittel der Wahl. Und die Limiteds, die im späteren Verlauf des Threads schon Thema waren. One lens a day, wie gesagt. Manchmal auch zwei. An anderen Tagen ist es die KP mit dem 18-300 Sigma C Superzoom. In aller Regel ist es aber eben nur diese eine Kamera, kein Zubehör. Aber du hast auch Recht, Achim. Vielleicht ist das gar nicht wirklich anders. Vielleicht hat es sich nicht wirklich geändert. Der Sucher entfällt, weil eingebaut, der Rest ist ähnlich. Er ist sogar ähnlich wie das was Axel und Norbert hier zuletzt beschrieben haben.


    Bei mir gibt es mehrere Fälle. Manchmal gehe ich aus dem Haus, um zu fotografieren. Manchmal fotografiere ich weil ich 'aus dem Haus gegangen bin'. Auch bei mir ist das eigentlich der wichtigere Anwendungsfall. Andererseits ist es sozusagen das 'Abfallprodukt': Wenn ich nicht das Hobby als Selbstzweck betreiben würde, dann wäre ich sicherlich eher mit einem Smartphone oder maximal einer Kompaktkamera unterwegs. So war es ja auch phasenweise in der Vergangenheit. Das bedeutet, in diesem Falle wäre ich (nach Deiner Definition, Achim) 'minimalistischer' unterwegs als ich es heute bin.


    Tatsächlich betrachte ich es aber nicht als Minimalismus, wenn man etwas nicht besitzt oder benutzt. Minimalismus wird es, wenn ich es absichtsvoll (!) nicht besitze oder nicht benutze. In meinem Fall kann ich das wie gesagt nur auf das 'Benutzen' beziehen. In meinem Fall stellt sich also die Frage, ob der Minimalismus eher in der Reduktion der situativ benutzten Mittel oder - radikaler - eine Reduktioon der zur Verfügung stehenden Mittel wäre.


    In meiner Arbeit als Architekt habe ich es immer so empfunden, dass die Kreativität an Raum gewinnt, wenn man die Mittel (bewusst) eingrenzt, wenn man die Rahmenbedinungen bewusst enger fasst. Die Lösung habe ich immer in einer schrittweisen 'Vertiefung' der Fragen gefunden.

    • Offizieller Beitrag

    Interessante Überlegungen in diesem Thread. Ich war hergekommen, weil ich dachte, es handle sich um Minimalismus in der Fotografie. Gut, manchmal irre ich mich offensichtlich.


    Ich sehe die Selbst-Beschränkungen in der Wahl des Werkzeugs Fotografie offenbarein wenig anders als die meisten hier. Für mich ist "die Kamera", (betrifft also alle Kameras) Werkzeug wie auch die Objektive, Blitzgerät etc. Nun ist es so, dass ich auch die Rohrzange nicht unbedingt aus dem Werkzeugkasten nehme, um einen Nagel einzuschlagen.


    Anders ausgedrückt:


    Wenn ich zu einer Reportage gehe, dann sind meist ein bis zwei Kameras und Zooms von (U)WW bis mittleres Tele dabei. Ob das ein oder mehrere Objektive sind, ist nicht so wichtig. Die zweite Kamera dient meist nur als Backup, ganz selten für einen zweiten Brennweitenbereich.


    Gehe ich außer Haus, um Archgitektur zu belichten, so reicht mir eine Kamera (die Gebäude stehen auch noch später, wenn die Kamera eingegehen sollte) und in der Regel ein bis zwei Weitwinkel. Bei Sport wird wohl eher eine schnelle Kamera mit längeren Brennweiten dabei sein.


    Gehe ich "nur für mich" fotografieren, so reicht mir meist eine Kamera mit Standardzoom, ganz selten noch ein UWW in der Tasche.


    Immer soviel wie nötig, immer so wenig wie möglich. Was mir nicht ausreicht: mein Handy, wiewohl es über eine brauchbare Kamera und RAW-Modus verfügt. notfalls eine Notiz damit, wenn wirklich mal keine Kamera dabei ist. Das wars aber auch schon.

    • Offizieller Beitrag

    Das kann ich in weiten Teilen nachvollziehen. Nur als Minimalismus betrachte ich es nicht (du selbst ja auch nicht, wenn ich Dich richtig verstehe), hier greift wohl eher so was wie 'Zweckmäßigkeit' oder 'Angemessenheit'.

  • Ich war hergekommen, weil ich dachte, es handle sich um Minimalismus in der Fotografie. Gut, manchmal irre ich mich offensichtlich.

    Nein Du irrst Dich nicht. Der Begriff Minimalismus war ursprünglich durchaus auch inhaltlich gemeint.
    Allerdings geht es dann um Minimalismus als Kunstrichtung, die ja allgemeinere Natur besitzt und sich nicht
    auf Fotografie beschränkt.
    Vielleicht trifft es die Formulierung Reduzierung auf das Wesentliche genauer. Formal wie inhaltlich.


    Zufällig gibt es aktuell in der Reihe Planet Wissen auch einen Beitrag mit dem Titel
    Leben ohne Ballast – Ist weniger mehr?


    Und es geht dabei eben nicht um Einschränkung. Ganz im Gegenteil.

  • Es gibt bei mir häufig Situationen, wo ich überhaupt nicht die Option habe, mich mit viel Fotozeugs abzuschleppen. Im Rucksack für die Arbeit ist aktuelle die Z6 mit dem Nikkor Z 35 1.8 S drin. Der restliche Platz ist durch Arbeitsmaterial und Essen und Trinken ausgefüllt. Das 35er ist so eine universelle Brenweite, weil es mich zum Bildreporter meiner eigenen Erlebnisse werden lässt. In der gerade abgelaufenen Woche war ich bei meiner Mutti in Chemnitz. Da hatte ich nur noch zusätzlich das Sigma Art 135 1.8 mit. Mit Letztgenanntem entstanden die beiden Bilder von meinem 1 1/2 jahre jüngeren Bruder.



    Als ich einen Tag später mit meiner Mutti unterwegs war, hatte ich nur das 35er an der Z6.
    Damit entstanden in Annaberg-Buchholz zwei Bilder, die meinen Fotografiergewohneiten sehr entsprechen.
    Einmal meine Mutti vor meinem neuen T-Roc vor dem Empfangsgebäude des Bahnhofes Annaberg-Buchholz Süd

    Und natürlich ein Zug der Ergebirgsbahn bei der Abfahrt nach Cranzahl.

    Ich habe festgestellt, dass ich mit 35 mm einen Bildausschnitt erreiche, der mich die Masten im Bild(Lampenmasten, Oberleitungsmasten[auf elektrisch betriebenen Strecken]) nicht anschneiden lässt, das mag ich nämlich überhaupt nicht.
    Das ist quasi meine Art des Minimalismus in der Fotografie. Wenn ich Ende Mai in Tschechien auf Fotoour bin, habe ich meinen fetten Rucksack Lowepro Flipside 500AW mit dem ganzen Fotogeraffel mit dabei, dabei ist dann die D 750 meist mit dem Tamron 35 1.8 Di VC bestückt und an der Z 6 ist das Sigma Art 24 -105/4 dran, welches aktuell in der Reparatur ist. Aus irgendeinem Grund ist genau 4 Monate nach Ablauf der Garantie der Blendenmitnehmerhebel am Bajonett gebrochen/ von der Feder abgerissen/was auch immer. Man kann natürlich auch die bewegte Eisenbahnfotografie mit Festbrennweiten durchführen. Aber je nach vorhandenem Platz und Aufnahmestandort ist ein Zoom dabei viel praktischer. Minimalistisch sind manchmal die Ergebnisse, weil der erhoffte Zug gar nicht oder erst bei Eintritt der Dunkelheit erscheint. Aber meist zeigen meine Bilder eben nur Züge oder Lokomotiven, die für mich den Himmel auf Erden bedeuten. Die Eisenbahn ist absoluter Bestandteil meines bescheidenen Lebens. Und das versuche ich in meinen Bildreportagen festzuhalten. Und der zweite positive Nebeneffekt ist der Fakt, dass ich dabei dem Alltag entfliehe und mal richtig loslasse.

  • Es gibt bei mir häufig Situationen, wo ich überhaupt nicht, die Option habe, mich mit viel Fotozeugs abzuschleppen.

    So ist es bei mir auch. Eigentlich ist mir - manchmal - schon eine Kamera zuviel ;)


    Dein kleiner Bericht zeigt sehr gut, wie höchstindividuell sich das Thema Minimalismus gestalten lässt.
    Der direkte Bezug zum eigenen Leben.


    Ich kenne Fotografen die ausschliesslich mit Stativ und Plattenkamera losgehen. Sie beschreiben ihre Fotografie
    ebenfalls als extrem reduziert.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch es fehlt ein wenig an einer Definition, was wir unter Minimalismus verstehen wollen. Andererseits machen die unterschiedlichen Sichtweisen das Thema gerade interessant. Der durchschnittliche Handy-User würde es vermutlich nicht minimalistisch nennen, mit einer Ausrüstung für ca. 3000 Euro stehende Lokomotiven zu fotografieren. ;)


    Welcher Minimalismus liegt da am nächsten? Tatsächlich scheint es mir um den 'Was-nehme-ich-wirklich-mit'-Minimalismus zu gehen. Das irritiert mich fast ein bisschen,weil es ja schon die Luxusvariante von Minimalismus ist.

    Für mich persönlich ist Minimalismus immer ein Stück Luxus, eine selbst auferlegte Einschränkung. Sie soll helfen, sich beim Fotografieren und auch das entstehende Werk von Ablenkungen aller Art zu befreien. Beim Fotografieren z.B. nur eine Brennweite oder nur ein Bild pro Motiv. Beim Werk keine unnötigen Bildelemente, keine zusätzliche Kunstgriffe durch Nachbearbeitung, Filter, Vignetten o.ä.. Das meiste davon fällt mir verdammt schwer, nur die Sache mit der einen Brennweite habe ich bisher geschafft durchzuziehen.

  • Andererseits machen die unterschiedlichen Sichtweisen das Thema gerade interessant. Der durchschnittliche Handy-User würde es vermutlich nicht minimalistisch nennen, mit einer Ausrüstung für ca. 3000 Euro stehende Lokomotiven zu fotografieren. ;)

    So wenig Minimalismus kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen. :winke: Aber zur Ehrenrettung derselben sei gesagt, ich würde mir die Z6 und das Z35 1.8 S auch für 1000€ kaufen. Und die neueste Generation der Smartphones ist nicht wirklich billiger. :o_o: Okay, man kann mit einem Smartphone noch viel mehr als knipsen, aber das Knipsen mit einem Smartphone ist aus meiner Sicht zu minimalistisch. :roll:

  • Das ist alles stark blickwinkelabhängig. Unter dem Aspekt daß ein Smartphone heute zur Grundausstattung gehört wie
    vor 30 Jahren die Armbanduhr und daß sich viele Leute heute damit den Computer sparen (und die Armbanduhr :pink: )
    Ist das mit den Preisen alles relativ. Und dann hinkt der Vergleich an der Stelle, wo ja keiner das Fon abschafft wenn er sich
    eine Kamera kauft.


    Wir neigen nur immer zu so kurzen "Vergleichen" aus Bequemlichkeit ;)

    • Offizieller Beitrag

    Das meiste davon fällt mir verdammt schwer, nur die Sache mit der einen Brennweite habe ich bisher geschafft durchzuziehen.

    Geht mir genauso. Aber die Sache mit nur einer Brennweite reicht mir persönlich auch schon völlig aus, um der Kreativität hin und wieder wieder einen kleinen Schub zu geben... :smile:


    Man muss auch aufpassen, dass Minimalismus nicht zum Selbstzweck wird, da kann ich die Gedanken von @Subjektiv eine Seite vorher sehr gut nachvollziehen. Ich käme bspw. nie auf die Idee, bei wirklich wichtigen Anlässen auf Teile der Ausrüstung oder gar auf die bestmögliche mir verfügbare Kamera zugunsten einer Minimalismus-Idee zu verzichten. Zu einer Hochzeit bspw. würde ich im Zweifel lieber zuviel Ausrüstung mitnehmen als zuwenig. Nicht, dass man immer zwingend alles einsetzen muss, aber sicher ist sicher, gerade wenn es um so unwiederbringliche Momente geht.


    Mir kam dieses Beispiel in den Sinn, weil ich mich da an einen Thread in einem anderen Forum erinnere, in dem jemand ein wenig provokant gefragt hat, ob sich schon mal jemand getraut hat, eine Hochzeit nur mit einem 35mm-Objektiv zu fotografieren. Wenn ich mich recht erinnere, hat er das dann auch so durchgezogen. Klar, kann man machen, wenn man über genügend Erfahrung verfügt und wirklich weiß, worauf man sich da einlässt. Aber bei einer solchen Fragestellung habe ich dann irgendwie das Gefühl, es geht da so langsam nicht mehr nur darum, ein bestimmtes Ereignis auf bestmögliche Weise festzuhalten, sondern auch darum, einer bestimmten Plattform/Community irgendwas beweisen zu müssen...

  • Man muss auch aufpassen, dass Minimalismus nicht zum Selbstzweck wird, da kann ich die Gedanken von @Subjektiv eine Seite vorher sehr gut nachvollziehen.

    Ich grenze das in sofern ab, daß ich Minimalismus als Haltung oder Vorgehensweise betrachte. Dort wo sie mir Vorteile bringt.
    Mit dem falschen oder fehlendem Werkzeug zum Kunden zu gehen hat nichts mit Minimalismus zu tun. Das ist schlicht ein
    Mangel in der persönlichen Organisation. Das Gleiche gilt für Situationen in denen ich ein Objektiv verleihe das ich dann aber
    doch brauche. Schlecht geplant ;)


    Die Wahl einer Brennweite für eine bestimmte Fotoaufgabe obliegt dem Fotografen. Wenn jemand sich dafür entscheidet, eine Hochzeit ausschliesslich mit 35mm zu fotografieren ist das für mich einfach ein interessantes Ereignis das ich gern verfolge.
    Die Frage, welche oder wieviele Bilder dabei nicht gemacht werden/können ist doch rein hypothetischer Natur.


    Jeden Augenblick werden viel mehr mehr Bilder nicht gemacht als fotografiert. Das bleibt auch so - ob ich nun drei Kameras
    um den Hals hängen habe oder eine in der Hand. Es wird immer ein Eichhörnchen im Baum hinter mir geben das eine
    lange Nase macht ohne dabei fotografiert zu werden :pink:


    Am Ende steht häufig die Frage ob und wie weit ich meine Ängste im Griff habe etwas zu verpassen. Ein hochaktuelles
    Thema heute in unserer Welt der "unbegrenzten Möglichkeiten".

    • Offizieller Beitrag

    Die Wahl einer Brennweite für eine bestimmte Fotoaufgabe obliegt dem Fotografen. Wenn jemand sich dafür entscheidet, eine Hochzeit ausschliesslich mit 35mm zu fotografieren ist das für mich einfach ein interessantes Ereignis das ich gern verfolge.

    Da sage und habe ich wie gesagt auch überhaupt nichts dagegen. Wenn jemand weiß, auf was er sich da einlässt (und idealerweise auch die betroffenen Personen vorher informiert), kann das unter Umständen sogar bessere Ergebnisse bringen als mit der klassischen Ausrüstung, insbesondere bspw. durch die Reduzierung auf eine Brennweite. Aber es kommt ganz auf die Veranstaltung an. Um bei dem Beispiel zu bleiben:

    Die Frage, welche oder wieviele Bilder dabei nicht gemacht werden/können ist doch rein hypothetischer Natur.

    Wer schon mal eine Hochzeit begleitet hat, der weiß, dass aus dieser hypothetischen Frage sehr schnell eine ganz praktische werden kann, je nach Größe/Gesellschaft natürlich...


    Das war auch nur ein Beispiel dafür, dass sich in manchen Fällen ein wenig der Verdacht aufdrängt, dass mitunter eher die persönliche Profilierung im Vordergrund steht als die tatsächliche Notwendigkeit oder ein eventueller Benefit, der durch die Wahl eines minimalistischen Ansatzes erzielt werden soll. Und das kann im schlimmsten Fall dann sogar kontraproduktiv sein.

  • Da habe ich eben eine ganz andere Sicht.
    Ich bin seit 34 Jahren Fotograf und habe - meist ungern - auch so manche Hochzeit fotografiert.
    Aufgabenstellung und notwendiges Equipment sind vor dem Ereignis geklärt. Neben einigen wiederkehrenden
    Einstellungen sind die Prioritäten der Bildverwender zu berücksichtigen. Wenn ich dann die Entscheidung treffe,
    alles mit einer Brennweite realisieren zu können wird das schon seinen Grund haben ;)


    Ich habe nicht in einem einzigen Gespräch Fragen zu Brennweiten bekommen und umgekehrt auch nie das
    Bedürfnis verspürt meinerseits darüber zu referieren.


    Aber das alles geht in den Bereich der Auftragsfotografie der mich im Zusammenhang mit dem Thema des threads kaum interessiert.
    Da sind wir uns wohl alle einige - falsches Werkzeug ist Operatorfehler :cheers: