Minimalismus in der Fotografie oder - wieviel braucht es wirklich?

    • Official Post

    Da habe ich eben eine ganz andere Sicht.

    Das glaube ich gar nicht mal, ehrlich gesagt. Denn es geht mir ja primär gar nicht um die Frage, mit welchem Equipment man nun konkret zu welchem Anlass am besten fotografiert, sondern viel grundsätzlicher darum, dass manche Themen in diversen Communities eine gewisse Eigendynamik entwickeln, der sich manche offenbar nur schwer entziehen können. Und dann besteht auch bei einem an sich reizvollen Thema wie "Minimalismus in der Fotografie" die Gefahr, dass manches nur noch zum Selbstzweck praktiziert wird. Unsere kleine Community hier hatte ich dabei übrigens gar nicht im Sinn, wohlgemerkt...

  • Wenn jemand sich dafür entscheidet, eine Hochzeit ausschliesslich mit 35mm zu fotografieren ist das für mich einfach ein interessantes Ereignis das ich gern verfolge.
    Die Frage, welche oder wieviele Bilder dabei nicht gemacht werden/können ist doch rein hypothetischer Natur.

    Na, das ist für mich eher nicht hypothetischer Natur, Axel! Ich käme nie im Leben auf die Idee, mit 35 mm einen Headshot zu machen. Dafür würde ich immer ein 85er oder mein geliebtes 135er nutzen. Und ich bin der Meinung, solche Kopfportraits gehören auf Hochzeiten dazu.
    Ich habe bei Youtube vor einiger Zeit einen Kanal von zwei Hochzeitsfotografen entdeckt, den ich verfolge. Die beiden Protagonisten sind Stefan und Kai, Ersterer ist häufig in den USA und Kai rund um Münster unterwegs. Im verlinkten Video stellt Stefan die These auf, dass zwei Brennweiten für die Hochzeitsfotografie ausreichen können, 35 und 85 mm.

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    Das kann man machen, aber nur mit 35 mm zu fotografieren, empfinde ich fast schon als vorsätzlichen Unterlassungsdelikt in Bezug auf Kopf- und Oberkörperportraits.
    Das war jetzt vielleicht ein kleines bisschen vom Thema weg, aber eben nur ein bisschen. :pink:

  • Wie gesagt sehe ich einen Riesenabstand zwischen Auftragsfotografie und dem Thema hier.
    Das soll auch so bleiben.


    Aber um kurz das off topic weiterzufüttern sei angemerkt daß es mir auch heute häufig passiert daß ich mit
    was-auch-immer portraitiere weil die Situation danach ist. Auch mal mit weitaus "schlimmeren" Dingen als
    einem 35er.
    Wenn ich ein Bild haben will ist bisweilen keine Gelegenheit mehr komplexe theoretische Betrachtungen
    zu berücksichtigen. Sowas führt in aller Regel zu gar keinem oder einem schlechten Bild bei mir.


    Darüber hinaus, wie soll es auch anders sein, gibt es natürlich auch Fotografen die sich intensiv gerade mit der
    35mm-Portraitfotografie befassen und dieser Brennweite eine ganz eigene Handschrift für dieses genre
    zuweisen ;)


    Und nun ergibt sich ein Bogen aufs Thema: wenn ich weiss, wie ich mit dem gerade verwendeten Gerät, also meinetwegen
    einem 35er Objektiv, umgehen muss um damit ich mein Bild bekomme ist mir das wichtiger als alle kaufbaren anderen
    Lösungen selbst wenn sie an der Schulter baumeln.

  • Gerade entdecke ich eine ganz andere Form von Minimalismus in der Galerie des rangefinderforums.
    Das ist mir schon öfter begegnet - Leute die mit irgendeiner (technisch) simplen Kamera Fotos machen
    die man denen nach heutigem Verständnis kaum zutrauen würde.


    Triathlon



    Ein Schwarzweissfilm, eine rein manuelle Kamera und ein Objekiv das mit allem anderen als
    Lichtstärke glänzt.

  • Mein Minimalismus hat ja durch aktuelle Ereignisse eine ganz neue wende bekommen.

    Deshalb hänge ich meinen Post mal an diesen alten thread an.


    Nach dem schier unvorhersehbaren und somit unvermeidbaren Diebstahl meiner Alltagskamera mache ich

    mir nun einmal mehr Gedanken darum, was es braucht (und was nicht) um fotografisch schlank unterwegs zu sein ohne sich einzuschränken.

    Die eierlegende Wollmilchsau an Kamera haben wir schon oft diskutiert. Ich habe mit meiner das Problem daß sie

    schlichtweg wenig Spaß macht. Und damit entfällt ein Motivationsfaktor.

    Zur Zeit habe ich eine kompakte APS-C Kamera mit ebenso kompaktem 16-50 in der Jackentasche. Da ist alles dran, sogar ein guter (elektronischer) Sucher.


    Wenn ich so durch mein anderes Forum schaue bin ich damit maximalkompakt unterwegs.

    Gleichzeitig hat meine Fotografie einen Schub erhalten. Ich will ja, wie auf der Straße so auch auf Reisen,

    keinen unnötigen Anreiz durch aufwändiges oder erkennbar teueres Fotogerät wecken.


    Wie macht Ihr das?

  • Wie macht Ihr das?

    Na ja, wie du selbst sagst, schon mehrfach diskutiert:


    - für 08/15 Alltags-Shots bei normalem Tageslicht ist das Handy wohl die leichteste Form der Kamera, und mit einem 3-linsigen Schlaufon kommt man schon recht weit. Was damit nicht geht: "richtiges" Tele, Tiere, Sport, und nur mit Einschränkungen Fotografieren bei schlechtem Licht / Dämmerung / nachts.

    - für "richtige" Fotos schleppe ich nach wie vor meine mfT-Ausrüstung bis auf den Mond und zurück - ich fürchte, weit jenseits deiner Komfort-Ansprüche. ;) 

    - Dazwischen gab es früher mal Bridge-Cams oder Kompakte mit Langnasen-Zooms. Gibt's die überhaupt noch? Das Segment habe ich gar nicht mehr auf dem Schirm.

  • - Dazwischen gab es früher mal Bridge-Cams oder Kompakte mit Langnasen-Zooms. Gibt's die überhaupt noch? Das Segment habe ich gar nicht mehr auf dem Schirm.

    Ruf dir eine beliebige Preisvergleichsseite auf und gib als Suchbegriff "Bridgekamera" ein - da wirst du geholfen :mrgreen:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Die Gebrauchtpreise fallen für ehemalige Spitzenmodelle der Bridgekamerakategorie fallen ins Bodenlose.

    Ich hab jetzt schon mehreren Sony DSC-R1 hinterhergeschaut die sich gerade für zweistellige Eurobeträge nach Tagen bis Wochen einen neuen Besitzer gesucht haben.

    Hachja das waren Zeiten :smile: