jpg-Illuminator - was passiert mit einem JPG beim Speichern?

  • Hallo Franz, hallo Bertram,


    aufgrund einer Diskussion im blauen Nachbarforum würde es mich interessieren, ob oder unter welchen Bedingungen ein Speichervorgang beim JI mit Verlusten behaftet ist.


    Der Test war wie folgt:
    Man nehme ein JPG, öffne dieses und speichere dieses unter einem neuen Namen ab.
    Nun nimmt man dieses neu gespeicherte Foto, öffnet dieses und speichert es wiederum unter einem neuen Namen ab.
    Das wiederholt man 10 Mal. Es werden ansonsten keinerlei Veränderungen vorgenommen, es geht wirlich nur darum das Bild zu öffnen und neu abzuspeichern.


    Das Ergebnis, welches dort von einem anderen User gezeigt wurde, zeigte deutliche Qualitätseinbußen beim 10. gespeicherten Foto.
    Sein Fazit: je öfter man ein JPG abspeichert, desto mehr verliert es an Qualität.


    Ich habe den selben Test mit dem JI gemacht und bei einer Speichereinstellung von 100% kann ich zwischen dem ersten und dem letzten gespeicherten Foto keine Unterschiede feststellen. Ich vermute daher, dass der andere User keine optimalen Speicheroptionen für JPG eingestellt hat, bzw. das verwendete EBV-Programm für diesen Qualitätssschwund verantwortlich ist.


    Speziell für den JPG-Illuminator würde mich interessieren:
    Wird ein JPG in irgendeinerweise beim Speichern verändert, wenn man dieses lediglich öffnet - keinerlei Veränderungen vornimmt - und dann mit 100% abspeichert?


    Qualitätseinbußen (z.B. Rauschen oder Tonwertabrisse) dürfte es doch eigentlich nur geben, wenn man das Bild vor dem Speichern verändert/bearbeitet oder eine Speicheroption von weniger als 100% wählt. Es dürfte meiner Meinung nach auch keine Qualitätseinbußen geben, wenn man ein Foto lediglich dreht, die enthaltenen Bildinformationen ändern sich ja dadurch nicht.


    Ich würde mich über eine kurze Erklärung freuen, ob/wie es bei Speichern mit 100% zu Qualitätsverlusten kommen kann.


    Danke!


    Claudia :smile:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Claudia,


    das Speichern eines Bilds im jpeg-Format ist grundsätzlich nicht verlustfrei. Das heißt, bei der Komprimierung (auch bei 100%; diese Angabe ist irreführend) entstehen Rundungsfehler und andere Fehler, die bei der Dekomprimierung (beim Öffnen des Bilds) nicht wieder rückgängig gemacht werden können.


    Es gibt spezielle Programme, die folgendes können:
    Wenn ein Bild schon als komprimiertes jpeg vorliegt, und wenn man dieses nur um 90 oder 180 Grad drehen oder horizontal/vertikal spiegeln möchte, ohne sonst eine Veränderung vorzunehmen, dann ist es möglich, einige Schritte des Kompressionsverfahrens so zu umgehen, dass die Bildinformation identisch bleibt.


    jpg-Illuminator kann (und will) das aber nicht. Wir komprimieren beim Speichern jedes Bild standardmäßig neu, ohne irgendeine Prüfung. Das bedeutet, dass auch bei mehrmaligem Speichern mit 100% die Verluste jedesmal zunehmen.


    Viele Grüße
    Bertram

  • Wir komprimieren beim Speichern jedes Bild standardmäßig neu, ohne irgendeine Prüfung. Das bedeutet, dass auch bei mehrmaligem Speichern mit 100% die Verluste jedesmal zunehmen.

    Danke für die Erklärung!
    Nichtsdestotrotz scheint der JPG-Illuminator einen sehr "schonenden" Speicheralgorithmus zu verwenden.


    Ich habe es eben mit einem von meinen Fotos mit PS Elements mit Qualitätsstufe 12 (mehr geht nicht) probiert und das Ergebnis ist nach 10maligen Speichern deutlich schlechter als wenn ich das selbe Foto entsprechend 10mal mit dem JPG-Illuminator abspeichere. Dies betrifft vor allem Farbübergänge.


    Hier mal ein Bildausschnitt bei 300% im Vergleich
    Links: Photoshop Elements
    Mitte: jpg-Illuminator
    Rechts: Original JPG



    Bei 100%-Ansicht sieht es irgendwie noch gruseliger aus




    Ein weiterer Grund, warum man den jpg-Illuminator verwenden sollte ;)

    • Offizieller Beitrag

    Bei der JPEG-Kompression gibt es unabhängig von der Kompressionsrate einige Freiheitsgrade, am wichtigsten wohl die Farbabtastung und die Quantisierungsmatrix, die ist hier ganz gut erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/JPEG#Quantisierung


    Dass die Kompression im ji aber anscheinend stabiler arbeitet als in PSE, verblüfft mich auch etwas.


    @kleiner_Hobbit: Wie verhalten sich die Dateigrößen dabei?

  • kleiner_Hobbit: Wie verhalten sich die Dateigrößen dabei?

    JPG-Original = 8379 KB


    PSE nach dem 1. speichern = 8994 KB
    PSE nach dem 10. speichern = 9128 KB


    JI nach dem 1. speichern = 8959 KB
    JI nach dem 10. speichern = 9224 KB


    Die Dateigröße wird bei jedem neuen Speichern größer, wobei die Zuwächse mit jedem speichern abnehmen.

  • Wie sieht es mit dem Farbensubsampling aus, welche Einstellung wird da benutzt?
    Bei Irfanview (an/aus) oder Faststone (hoch/mittel/ohne) ist diese zusätzliche Kompressionseinstellung vorhanden und sie hat sichtbare Auswirkungen auf die Dateigröße und, zumindest wenn man schon kleiner/gleich 90% JPG Kompression arbeitet, auch sichtbare Auswirkungen auf die BQ.


    Ich hab das mal (zu penum Zeiten) quergetestet und die meisten Programme, die keine Option für das Farbsubsampling hatte, speicherten, im Vergleich zu faststone, wohl mit einer Einstellung ab, die "hoch" entsprach, bzw. zwischen mittel und hoch lag.
    Wobei es da aber um Bilder ging, die, mehr oder weniger, Webtauglich sein sollten und schon von vorneherein mit JPG Kompressionswerten zwischen 75%-max 90% abgespeichert wurden, das Verhalten bei 100% hab ich mir da nicht angesehen (hätte auch nicht zum Topic Webtauglichkeit gepasst)

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

    • Offizieller Beitrag

    Wie sieht es mit dem Farbensubsampling aus, welche Einstellung wird da benutzt?

    Keine Ahnung. Unsere Delphi-Komponente für jpeg's bietet keine Möglichkeit, subsampling (auch: downsampling) zu benutzen. Ich vermute deshalb, dass dieses Verfahren, das ja die Qualität immer verschlechtert, in dieser Komponente überhaupt nicht benutzt wird.