Allgemeine Smartphone(Kamera) Diskussion...

  • Ich möchte ein Beispiel mit "schlechtem" Licht beitragen:


    Als gestern dieser Junge ganz versunken vor den Fotos stand, habe ich schnell mit dem Handy "zugeschlagen". Würde man das Foto auf Plakatgröße aufziehen wollen, wäre es wohl nicht zu gebrauchen, aber in kleinem Format funktioniert es für mich wunderbar.

    Lieben Gruß
    Andrea


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    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.

  • Ich glaube, es braucht eigentlich keine "Beweisfotos", um zu demonstrieren, dass man mit aktuellen Smartphones "gute Fotos" machen kann, auch unter anspruchsvollen Lichtbedingungen. Dieses X vs. Y ist in meinen Augen nicht wirklich zielführend. EInes muß uns hier und jedem anderen konventionellen Fotografen da draußen (ganz gleich ob nun Profi oder Amateur) bewußt sein: wir haben den Background eines Fotografen und können daher auch ganz anders mit einem Smartphone als Fotoapparat umgehen, als dies nicht Fotografen tun können. Für uns ist das einfach ein anderes Werkzeug, das wir aber mit dem selben Erfahrungsschatz bedienen können, wie unsere konventionellen Kameras.


    Die Frage, die ich mir oft stelle, und darauf will ich mit dem vorherigen Absatz hinaus, ist: wie sehr ist das Ziel abhängig vom Weg? Ist der Blick durch einen richtigen Kamerasucher (ob nun optisch, Meßsucher oder EVF) und das Hinhalten eines Smartphones wirklich vergleichbar? Für mich persönlich ist der Weg ein wichtiger Teil zum Ziel, dazu gehört auch der Blick durch einen Sucher, denn dieser erfüllt für mich eine wichtige Rolle, denn er blendet alles andere drumherum aus. Dieses Weglassen des Drumherums und die Konzentration auf den sichtbaren Bildausschnitt sind für mich wichtige Bestandteile bei der Auswahl, Gestaltung und Inszenierung eines Motivs. Ebenso halte ich das vergleichsweise beschwerliche Prozedere mit Stativ und allem drum und dran durchaus auch für einen Vorteil, denn ich überlege mir sehr genau, wo ich mich positioniere, wie ich das tue und warum. Diese vermeintliche "Bremse" verhindert zumindest, dass ich in den "knipsi knipsi Modus" verfalle und mich dann später darüber ärgere, dass ich mir nicht mehr Zeit genommen habe, das Motiv sorgfältiger zu komponieren.


    Versteht mich bitte nicht falsch, ich behaupte nicht, dass "knipsi knipsi" und akribisches konventionelles Fotografieren automatisch zu schlechten bzw. guten Ergebnissen führt. Es geht mir nur darum, dass ich keinen Zweifel daran habe, dass wir hier vor allem davon profitieren, unser fotografisches Auge bereits geschult zu haben, und zwar nicht mit dem Smartphone sondern mit "richtigen" Kameras. Und genau das macht ein Smartphone in unseren Händen durchaus nutzbar. Aber wie sieht das mit den "Newbies" aus und denen, die nur das Smartphone als Kamera kennen?


    Fotografie ist oftmals ein Prozeß des bewußten Weglassens, der Konzentration auf Wesentliches, des Transports von Emotionen u.v.m., ich bin mir einfach nicht sicher, ob eine zukünftige Welt des reinen Smartphone Fotografierens das leisten kann. Zu leicht scheint es mir, einfach schnell mal draufzuhalten, den Auslöser zu drücken und den Rest der Software zu überlassen.


    Wie wird sich das mit Blick auf die Fotografie qualitativ auswirken/gestalten/entwickeln, wenn zukünftig auch das Erlernen der Fotografie mit dem Smartphone passiert?



    Das sind einfach Gedanken, Überlegungen und Fragen, die mir in Hinblick auf die Zukunft in den Sinn kommen, auch wenn ich mir über die vielen Vorteile und Möglichkeiten von neuer Technik durchaus bewußt bin ... :smile:



    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ich denke, dass ein Fotoneuling auch über das Smartphone einen fotografischen Blick erlernen kann - indem er es eben nicht nur "hinhält", sondern etwas über Bildgestaltung lernen will. Wenn sich jemand für Bildgestaltung interessiert, dürfte das Werkzeug m.M. nach zunächst nahezu egal sein. Man könnte ein Motiv zunächst sogar zeichnerisch skizzieren und so das Auge schulen.

    Im Gegenzug sind vermutlich im Knipsmodus auch viele unterwegs, die eine Kompaktkamera oder gar DSLR dabei haben - und dann zum Beispiel auch mal versuchen, beim Festival of Lights den 100m entfernten beleuchteten Dom mit dem eingebauten Blitz der DSLR zu beleuchten.


    Vermutlich kommt bei entsprechender Beschäftigung (und der Erkenntnis, dass mit dem Smartphone aufgrund des Sensors und der verbauten Optiken eben nicht alles möglich ist) dann auch der Wunsch nach einer Kamera mit Wechselobjektiven. Bei mir war es zumindest so, dass meine erste digitale Kompaktkamera den Wunsch nach mehr geweckt und zum Kauf einer DSLR geführt hat. Das wäre vermutlich genauso, würde ich heute mit dem Smartphone starten.

    Lieben Gruß
    Andrea


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    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.

  • Das Problem beim Schritt von einem Smartphone aktuellster Bauart zu einer DSLR oder Systemkamera könnte die erste Enttäuschung sein, dass die Kamera eben nicht so intelligent belichtet, nicht so gute Panoramen erstellt, sondern erstmal dafür der RAW Konverter oder die Stitching Software womöglich noch auf dem sonst kaum noch genutzten PC angeschmissen werden muss.

    Wie ich schon mehrfach schrieb, die Kameraindustrie muss dringend wach werden und mit der Digitalisierung richtig beginnen.


    Bisher ist nicht so arg viel mehr passiert, als die analogen Konzepte aufs Digitale zu übertragen.


    Wenn man aber sieht, was die Smartphone Hersteller aus ihren kleinen Sensoren herausholen und sich die Ergebnisse mit besserer Hardware ausmalt.........

  • Das Problem beim Schritt von einem Smartphone aktuellster Bauart zu einer DSLR oder Systemkamera könnte die erste Enttäuschung sein, dass die Kamera eben nicht so intelligent belichtet, nicht so gute Panoramen erstellt, sondern erstmal dafür der RAW Konverter oder die Stitching Software womöglich noch auf dem sonst kaum noch genutzten PC angeschmissen werden muss.

    Nicht zu vergessen der Wunsch, die Fotos möglichst schnell zu zeigen/zu teilen. Schon alleine dieser Grund wird viele davon abhalten mit einer "richtigen" Kamera zu fotografieren.


    Ich habe eben auf dem iPhone einen kurzen Film mit meinen Urlaubseindrücken erstellt. Alle Fotos und Videos sind direkt unbearbeitet vom Handy und die Erstellung des Films auf dem Smartphone hat ca. 1 Minute benötigt:


    Bitte in HD angucken!

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    • Offizieller Beitrag

    Das gute ist ja, dass die Fotografie mit dem Glasbrettchen - logisch - keine Pflicht ist. Es ist eine Möglichkeit die aus einer anfänglichen Unmöglichkeit erwachsen ist. Dass sie heute so gut funktioniert, führt dazu, dass heutige Einsteiger schon von vornherein kein allzu großes Interesse an der konventionellen digitalen Fotografie mehr entwickeln. Wenn man in Betracht zieht, dass die Smartphones in diesem Punkt auch weiterhin noch besser werden, dann ist die Perspektive 'unserer' Kamerawelt eine älter werdende und eine semiprofessionelle.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man in Betracht zieht, dass die Smartphones in diesem Punkt auch weiterhin noch besser werden, dann ist die Perspektive 'unserer' Kamerawelt eine älter werdende und eine semiprofessionelle.

    So ist es, eher noch mit Schwerpunkt auf der (semi-)professionellen Zielgruppe, würde ich schätzen. Die Altersfrage spielt sicher auch eine Rolle, würde ich aber eher als untergeordnet einstufen. Aber wer Fotografie (semi-)professionell betreiben will, landet einfach automatisch bei einer Systemkamera, aus den schon genannten Gründen. Und in meinem Umfeld sind das gerade auch sehr viele junge Menschen, die teils sehr erfolgreich sind und ihre Bekanntheit heute halt in erster Linie durch Instagram&Co erlangen.


    Daher sehe ich diese Entwicklung auch weniger düster, ehrlich gesagt. Das, was aktuelle Smartphones liefern, ist doch erfreulich gut. Wenn man noch sieht, wie durch Mehrfach-Kameras und Periskop-Mechanismen auch zunehmend ein "echter" optischer Zoom in Smartphones realisiert wird, wird irgendwann auch der letzte Vorteil klassischer Kompaktkameras wegfallen und dieser Markt vollends zusammenbrechen. Aber den Markt der Systemkameras sehe ich da kaum gefährdet. Sicher weiterhin auf deutlichem Schrumpfkurs, aber nicht existenziell bedroht. Dafür gibt es einfach zu viele Profis, die mit professionellem Equipment ihren Lebensunterhalt verdienen und noch mehr Semi-Pros, die dem nacheifern...

    • Offizieller Beitrag

    [Dieses Posting bezog sich auf einen mittlerweile wieder gelöschten Beitrag von phoenix66 ]


    Kann Deinen Text nicht nachvollziehen, lese hier keinen Spott und glaube auch nicht daran, dass 'sie' sich über 'eingeschränkte Möglichkeiten' ärgern. Es gibt in meinen Augen ohnehin keine homogene Gruppe Menschen, die mit dem Smartphone fotografieren. Ich würde im Gegenteil sagen, dass nahezu jeder Benutzer eines Smartphones auch - mindestens gelegentlich - auch damit fotografiert. Das wären dann 57 von 82 Millionen Menschen in Deutschland. Oder 70%. Über eine solche Gruppe kann man keine einheitlichen Aussage treffen.


    Das Smartphone ist in der Fotografie längst einer unumstössliche Tatsache. Exotisch ist nicht mehr das Smartphone, exotisch ist eine dezidierte Kamera!

  • Martin, hast Du überhaupt die letzten ein, zwei Seiten dieser Diskussion gelesen? Manchmal lässt Du mich ratlos zurück...

    wegen der "Ratlosigkeit" habe ich meinen letzten Beitrag gelöscht.

    Ich hoffe, dass das so passt?


    Gruß Martin, der mit seinem NOKIA 1 nicht fotografiert.

    • Offizieller Beitrag

    Löschen muss man bei uns eigentlich nix, das würden notfalls wir Moderatoren machen (Einhaltung der Forenregeln, Netiquette). War hier auf keinen Fall erforderlich.

  • wegen der "Ratlosigkeit" habe ich meinen letzten Beitrag gelöscht.

    Ich hoffe, dass das so passt?

    Finde ich schade. Mich hätte es wirklich interessiert, warum Du diese Diskussion für so sinnlos hältst. Wieso muss es denn immer schwarz-weiß sein?

    Lieben Gruß
    Andrea


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    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.

  • Finde ich schade. Mich hätte es wirklich interessiert, warum Du diese Diskussion für so sinnlos hältst. Wieso muss es denn immer schwarz-weiß sein?

    ich sehe nicht s/w, sondern wollte erklären, dass man nicht auf Smartphonbesitzer nicht von oben herab sehen sollte. Denn sie sind zufrieden mit ihrer Art zu fotografieren. Als Beispiel nenne ich unsere Tochter, die auf Anfrage zwei Digitalkameras geschenkt bekam. Aber bisher haben wir noch nicht ein Bild mit diesen Kameras gesehen. Stattdessen kommen nur Bilder auf dem Smartphon, dass wir zum Chaten über WhatsApp nutzen. Vielleicht habe ich nur unverständlich ausgedrückt?


    Gruß Martin

  • So habe ich Deine Antwort tatsächlich nicht verstanden, ich empfand sie als etwas abfällig gegenüber den Smartphonenutzern.


    Aber hier sieht m.E. niemand auf Smartphonebesitzer herab. Wir tauschen uns doch lediglich über den Einfluss des Smartphones auf die Fotografie aus, und das beurteilt naturgemäß jeder etwas anders.

    Lieben Gruß
    Andrea


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    Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.

  • In dem Zusammenhang: Chase Jarvis und die Lego-Kamera.

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    Oder gleich die ganze Serie: Pro photographer, cheap camera.

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  • So habe ich Deine Antwort tatsächlich nicht verstanden, ich empfand sie als etwas abfällig gegenüber den Smartphonenutzern.


    Aber hier sieht m.E. niemand auf Smartphonebesitzer herab. Wir tauschen uns doch lediglich über den Einfluss des Smartphones auf die Fotografie aus, und das beurteilt naturgemäß jeder etwas anders.

    das ist ganz klar. Ich habe das auch so verstanden wissen. Wenn jemand mit seinen Smartphonbildern zufrieden ist, dann ist alles bestens.

    "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich"!:daumenhoch:


    meint der Martin

  • Ich hatte gerade ganz aktuell ein Wochenende mit beidem hinter mir, ich habe keinen genauen Vergleich gemacht, aber hier die sind doch sehr vergleichbar:


    und


    So, und jetzt werft mal den Stein auf eines der Bilder...


    Zumindest für hier und für die Weitergabe auf WhatsApp und co ist das Smartphone mittlerweile völlig ausreichend. Das Smartphonebild hier ist übrigens mit dem Weitwinkel entstanden und das DSLR Bild war ein Pano.
    Mal eben ein Schnappschuss wenn es dunkel ist ist mit dem Handy wirklich ohne Probleme (und auch maximal unauffällig) möglich.

    Aber ich würde trotzdem meine DSLR dafür nicht aufgeben, aber nach dem Wochenende weiß ich (mal wieder... ich hör' eh nicht drauf), dass ich meine Spiegelreflex auf Wandertouren mit einer Gruppe nicht mitnehmen muss...


    Liebe Grüße

    Stefan

  • Schaut euch doch nur das hier mal an...ohweia, wohin soll das noch führen?

    Ich weiß ja nicht, wie groß die Dateien dann sind und mit welcher Geschwindigkeit man sie bearbeitn könnte (obwohl die Rechentechnik ja auch leistungsfähiger wird), aber die Bilder sehen gut aus, ohne Frage....


    lg willi

    "Es kann von keinem vernünftigen Menschen jeden Tag was Gescheites kommen." Hans Meyer

    • Offizieller Beitrag

    Uff.


    Wobei ich klar sagen muss, wir hatten ja damals im ersten Pixelrausch immer nach Pixelbinning gerufen. Jetzt ist es da. Und damit praktisch eine 27 MP Kamera mit Vollffarbpixeln, also so gesehen ohne Bayer Demosaicing. Bei 27 MP kann man die Bilder dann jederzeit noch mal großzügig runter sampeln und wird womöglich sehr ordentliche Daten erhalten. Das wird besser sein, als die seligen Fujis mit 6 oder 9 MP...