Feuerwerk mit Lifecomposit

  • Mein erster Versuch, ein Feuerwerk mit der LIFECOMP Funktion aufzunehmen. Dabei wird zunächst ein "Grundbild" aufgenommen und gespeichert - in diesem Fall das Ufer-Gedöns. Ab dann zeichnet die CAM nur noch Veränderungen auf, die ggü. dem Grundbild deutlich heller sind, also insbesondere Leuchtspuren etc.. Eigentlich eine feine Sache, dachte ich mir. Aber so richtig gut geht das dann doch nicht. Zum einen ist es so, dass bei Feuerwerken immer ganze Salven von einer einzigen Batterie aus abgefeuert werden. Die explodieren dann NACHEINANDER an der gleichen Stelle. Für das Auge sehr schön. Wenn man das aber mit LIFECOMP aufnimmt, überlagern sich all diese Raketen GLEICHZEITIG, und das ganze wirkt irgendwie schon nach 10-15 sek. überladen. Bei diesem Bild wurde in der Schluss-Szene von 3 Batterien aus gefeuert (eine davon von einem Boot aus). Das war zum Zuschauen fantastisch, aber so richtig auf's Bild bekomme ich diese Faszination dann doch nicht: es fehlt dieses "man-weiß-gar-nicht-wo-man-zuerst-hingucken-soll" Gefühl.


    Dass das Bild nach oben hin etwas knapp ausfällt, fällt dabei kaum noch ins Gewicht. Liegt daran dass mir nicht mehr als 9mm WW zur Verfügung standen. Merke: 7mm wären noch besser gewesen (=14mm KB).


    Zum anderen braucht die Cam (OMD E-M10) zum Speichern eines Langzeit-RAWs doch bis zu 10 sek. - natürlich treten die besten Effekte am Himmel genau dann auf, wenn die Cam sich grade mit dem Speichern beschäftigt. Danach muss man auch erst wieder ein neues Basisbild schießen, erst dann kann man die nächste LIFECOMP Aufnahme starten - bloss sind da schon wieder 10% des Feuerwerks vorbei. Fazit: beim nächsten mal wieder BULB + die altbewährte Filzmütze. Und das LIFECOMP für andere Motive nutzen.


  • Die Probleme, die Du schilderst, lassen sich bei diesem Verfahren vermutlich kaum vermeiden. Ich würde daher eher eine Serie von Feuerwerksfotos machen, wo sich genau das darstellt, was man sehen/zeigen möchte im späteren Bild. Viele Software Programme bieten eine vergleichbare Möglichkeit per Ebenenverrechnung an (in Photoshop z.B. 'hellere Farbe'), um die jeweils helleren Bildanteile zum Basisbild zu addieren. Mit etwas Maskenarbeit und freier Positionierung lassen sich wunderbare Feuerwerksszenarien kreieren, ist zwar etwas Arbeit, aber dafür hat man dann am Ende auch genau das, was man eben haben will ... ;)


    Davon abgesehen finde ich, dass sich das Ergebnis doch absolut sehen lassen kann ... :)



    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    Einmal editiert, zuletzt von Picturehunter ()

  • ich habe das früher (vor jahrzenten) mal mit Doppelbelichtungen gemacht. Das ist dann ähnlich wie es Picturehunter vorgeschlagen hat, nur direkt in der Kamera. Aber ich finde dein Ergebniss auch recht gut gelungen.

  • Danke für Eure Rückmeldungen.


    frank: genau das mache ich - händisch - mit der schwarzen Filzkappe. Ist natürlich nicht so flexibel wie die SW-Lösung, aber hat den Reiz, dass ich mein Bild quasi über Kappe drauf - Kappe weg selbst komponiere und es trotzdem den Reiz des Spontanen behält. Aber Du hast naürlich recht: man kann sich auch einzelne "Werke" zu einer Bibliothek zusammen stellen, aus der man dann beliebige Feuerwerke in ebenso beliebige Nachthimmel zaubern kann.


    @Philipp: doch hat sie natürlich. Und genau zu dieser werde ich zurück kehren. Aber die LIFECOMP eignet sich ja auch noch für ganz andere Zwecke, ich hab' da so ein paar Ideen im Kopf, und wenn ich mal Zeit finde ...

  • Ich finde das Ergebnis auch so schon sehr gelungen! :thumbup:

    Hat die E-M10 denn nicht auch diese Live-Bulb Funktion?


    Was spricht denn dagegen die Filzmützen-Variante bei Live-Comp zu nutzen?
    Das müsste doch eigentlich noch viel besser gehen als mit Live-Bulb, da Überbelichtungen von permanenten Lichtquellen oder auch der Umgebung leichter vermieden werden können.

  • Was spricht denn dagegen die Filzmützen-Variante bei Live-Comp zu nutzen?
    Das müsste doch eigentlich noch viel besser gehen als mit Live-Bulb, da Überbelichtungen von permanenten Lichtquellen oder auch der Umgebung leichter vermieden werden können.

    Du hast recht, das ist einen neuen Versuch wert.


    Entscheidend ist für mich, dass ich die CAM nach einer Aufnahme schnell wieder startklar bekomme. Ich dachte eigentlich, dass das "Nachbelichten" bei LIFECOMP nur so lange dauert wie die eingestellte Belichtungszeit (in meinem Fall oben 1 sek.). Aber weit gefehlt, das Abspeichern dauerte zwischen 10 und 15 sek.!! Ich verstehe schon, dass dieses Nachbelichten der Rauschunterdrückung dient - aber muss es deshalb automatisch so lange dauern wie die kumulierte Belichtungszeit einer Aufnahme?