jpg-Illuminator: Tipps / Wie mache ich was?

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    jpg-Illuminator - Tipps / Wie mache ich was?


    Zum jpg-Illuminator gibt es ein ausführliches Handbuch (das zuletzt für die Version 4.0 aktualisiert wurde). Dort werden an Beispielen die wichtigsten Bildbearbeitungsfunktionen erklärt. Darüber hinaus können hier wertvolle Tipps gegeben werden oder unterschiedliche Lösungsansätze bei der Bildbearbeitung diskutiert werden.


    Weitere aktuelle Threads zum jpg-Illuminator:


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    Alternative Farbsättigung


    Das Standard-Sättigungsverfahren des jpg-Illuminators sättigt alle Farben mit einer eingebauten Begrenzung, damit bereits gesättigte Farben nicht übersättigt und somit verfälscht werden. Jedoch können bei manchem Bildern Artefakte in Form von Flecken entstehen. Gelb wird außerdem nicht nur gesättigt, sondern auch aufgehellt.


    Wenn solche Mängel das Bildergebnis trüben, kann man die Farbsättigung auf "balanciert" umschalten. Bei der balancierten Sättigung werden blasse Farben tendenziell stärker gesättigt als ohnehin schon kräftige und Hautfarben schonender behandelt.


    Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit die Farben mittels der S/W-Funktion zu sättigen (auch wenn sich das kurios anhört):

      1. Zur Registerkarte "S/W" wechseln



      2. Filter auf "Neutral" stellen
      3. Bei Tonung "Originalfarbe" wählen
      4. Der Stärke-Regler der Tonung beeinflusst nun die Farbsättigung.




    Hier habe ich ein Beispiel, dass die Unterschiede der Sättigungsverfahren zeigt:


    Zuerst das Originalbild:


    Standard-Sättigung +37%



    Alternative-Sättigung +1.37 mit der Originalfarbtonung:


    Balancierte Sättigung 37%:



    Man sieht beim Standard-Verfahren unschöne Artefakte in Form von Flecken im gelben Tisch, die bei der Sättigung mittels Originalfarbtonung nicht auftreten. Dafür kommt es dort zu einer Verschiebung des gelben Farbtons nach Orange. Die balancierte Sättigung stellt einen guten Kompromiss dar, so ganz "knallige" Farben kann sie aber nicht liefern. Bei schwierigen Fällen lohnt es sich auf jeden Fall mit den unterschiedlichen Möglichkeiten zu experimentieren.

  • Hmmm...ich weiss jetzt nicht, ob das an dieser Stelle vorgesehen ist, aber ich habe genau das an einem Bild, wo mir das Gelb-Orange fast schon etwas zu intensiv scheint, ausprobiert...genau so, wie oben beschrieben, und den Stärkeregler der Tonung von 1,0 auf 0,8 gestellt und dann zwei 100% crops von der genau gleichen Stelle des Bildes ausgeschnitten und aneinandergereiht...das ist dabei rausgekommen.



    Das Originalbild ist im Lets talk about PEN 1 Thread am Do 20. Jan 2011, 15:48 zu sehen.

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

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    prati:
    Ich habe eigentlich nur die halbe Wahrheit über das Sättigen geschrieben. Die andere Hälfte ist das Entsättigen. ;) Dabei gibt es aber keinen Unterschied zwischen dem Standard-Sättigungsregler und dem Stärkeregler der Originalfarbtonung und auch die balanciert-Option bewirkt keine Veränderung. Der oben beschriebene Unterschied der Sättigungsverfahren besteht also nur beim Erhöhen der Farbsättigung. Das ist historisch bedingt, denn früher gab es noch keine S/W-Funktion im ji und wir wollten damals, dass die Entsättigung (s/w) etwas anders als die Sättigung arbeitet.


    Die Originalfarbtonung ist aber auf jeden Fall eine interessante Option, darum schreibe ich gleich noch ein wenig dazu.

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    Originalfarbtonung


    Mit der Originalfarbtonung kann man recht einfach schöne Effekte erzielen, z.B. wie in folgendem Fall:



    Links das Originalbild, rechts mit Originalfarbtonung plus aktiviertem Rotfilter.
    (Man sieht die Unterschiede am besten, wenn man die Links öffnet und zwischen den Bildern hin- und herschaltet)


    So geht's:

    • Zur Registerkarte "S/W" wechseln
    • Filter auf "Rot" stellen
    • Bei Tonung "Originalfarbe" wählen
    • Nach Geschmack mit dem Stärke-Regler des Rotfilters den Effekt verstärken oder abschwächen.
    • Durch den Stärke-Regler der Tonung kann zusätzlich die Farbsättigung verändert werden.



    Was passiert dabei eigentlich?


    Bei der Originalfarbtonung wird zuerst ein s/w-Bild erzeugt, diesem aber dann wieder die originale Farbe verpasst. Wie bei der gewöhnlichen s/w-Umwandlung kann die Umwandlung in Grautöne nicht nur neutral erfolgen, sondern durch einen virtuellen Farbfilter (Rot, Gelb etc.) oder durch den Kanamixer (Filtereinstellung "individuell") beeinflusst werden. Z.B. gibt eine s/w-Umwandlung mit Rotfilter rote und orangene Farben als sehr helle Grautöne wieder, blaue Farben jedoch abgedunkelt.
    Prägt man einem solchermaßen veränderten s/w-Bild anschließend die originale Farbe wieder mit der Originalfarbtonung auf, hat man den Effekt des Rotfilters der s/w-Fotografie (z.B. dramatisierende Wirkung durch Abdunkelns des Himmels) auch bei einem Farbbild.

  • Ich hätte da gleich noch eine...bei Innenaufnahmen...ich hatte den Weissabgleich auf Auto gelassen, spät aber doch habe ich auf Manuell - Glühlampenlicht umgeschaltet und der gefürchtete Gelbstich der Bilder war deutlich weniger zu sehen.


    Jetzt wird im Handbuch des JPGIllu zwar auf den Weißabgleich eingegangen, aber ganz schlau bin ich daraus noch nicht geworden, mit welchen Schritten im Detail ich da vorgehen soll - speziell im obgenannten Fall.


    Übrigens, Franz, die Bildveränderung mit der Originalfarbtonung ist mMn ganz grosse Klasse auf den Beispielbildern.

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

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    prati:
    Weißabgleich bei Glühlampenaufnahmen


    Wenn du im Bild ein Objekt hast, das bei Tageslicht weiß oder neutralgrau ist, dann benutze einfach die linke Pipette für den Weißabgleich auf dem Register "Farben" und klicke auf die Stelle. Fehlt so ein Objekt, so kannst du es auch mit der Hauttonpipette durch Klick in ein Gesicht oder auf einen Arm versuchen. Setze bei stärkeren Änderungen den Haken bei Farbtonkontrolle. Falls es nötig ist, den Schwarzpunkt zu verschieben (weil die Schatten zu wenig dunkel sind), dann benutze die rgb-Schwarzpunkteinstellung und klicke mit der Pipette an eine Stelle die sehr dunkel ist und schwarz werden soll.


    Bei Korrektur des Glühlampenlichts wird Rot abgesenkt und Blau aufgehellt. Dadurch wird das Bild insgesamt dunkler. Mit dem Belichtungsregler kannst du das ausgleichen.


    Wenn du eine Einstellung gefunden hast, kannst du den Rot-Regler bei gedrückter Shift-Taste nochmals hin- und herbewegen. Dabei werden die drei Farbregler gekoppelt und du kannst den Effekt abschwächen oder verstärken, um die optimale Einstellung zu finden.


    Alternativ zu diesem Vorgehen kannst du das Demo-Preset "Weißabgleich Glühlampe" zum Einsatz bringen. Dazu musst du die Demo-Presets erst aus dem Ordner "Presets" importieren (Filter > Presets verwalten > importieren). Dann stehen diese im Menü "Filter" zur Verfügung. Nach der Anwendung des Preset kannst du mit einem eigenen Regler die Stärke des Effekts einstellen.

  • Ich hätte da wieder eine Frage...beim Filter P7 Dunstreduzierung...wenn ich den bei Fotos mit viel blauem Himmel (oder Wolken) einsetze, tut er beim Himmel und den Wolken des Guten zuviel und haut mir diese Bildstellen zusammen....das untere ist das Originalbild, das obere das bearbeitete, ich meine die Dinger rechts oben....wie kann man dem entgegenwirken?

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    Ich nehme an, du weißt: Die Stärke eines Preset lässt sich, solange man inzwischen keinen Regler verändert hat, mit dem Regler für die Preset-Stärke anpassen.
    Wenn das nicht ausreicht, solltest du einfach auf den Registerkarten nachsehen, was der Preset macht. Dieser erhöht u.a. den Kontrast, ändert aber auch auf der Registerkarte "Spektrum" den hellen Blaubereich durch leichte Verschiebung ins dunklere und vor allem durch Zurücknahme seiner Helligkeit. Hier kannst du effektiv eingreifen, indem du die Helligkeit des Blau weniger stark zurücknimmst als der Preset es wollte.


    Ein anderer Ansatz wäre:
    Du kannst am Histogramm sehen, dass der Schwarzpunkt nicht richtig gesetzt ist. Klicke mit der Schwarzpunkt-Pipette auf die schwarze Fläche im linken Eck. Damit ist schon ein Teil des dunstigen Eindrucks weg. Dann brauchst du den Dunst-reduzieren-Preset eventuell gar nicht oder nur mit schwacher Stärke, oder vielleicht nur noch den Regler "Klarheit". Oder du benutzt die Originalfarb-Tonung, die Franz oben beschrieben hat.

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    Dunst reduzieren


    Erste Wahl um Dunst zu reduzieren ist die Schwarzpunkt-Einstellung, am bestem im RGB-Modus, bei dem man die Farbkanäle einzeln regeln kann. Für das Bild oben eignet sich z.B. die Einstellung 12/18/24.


    Der Schwarzpunkt ist keine Trickserei sondern zieht den Blaugrau-Schleier des Dunstes physikalisch korrekt vom Bild ab (der Schwarzpunkt im ji funktioniert etwas anders als bei den meisten Programmen für JPEG-Bildbearbeitung, eher so wie bei einem RAW-Konverter).


    Hier ein Beispiel, was man mittels Schwarzpunkt erreichen kann:

    Eine Einschränkung gibt es allerdings: das Bild sollte keinen oder nur wenig Vordergrund enthalten. Dieser wird schnell zu dunkel und verfärbt, weil der Vordergrund ja nicht genauso dunstig wie die Ferne ist.


    Der Preset "Dunst-Reduzieren" macht im Vergleich ganz andere Dinge (Spektrum, Kontrast/Klarheit, Rot-Filter) um den Kontrast in den typischen dunstigen Regionen zu erhöhen. Dabei können auch deutliche Artefakte entstehen, in dem Fall muss man die Stärke des Presets zurücknehmen. Der Dunst-Reduzieren-Preset enthält absichtlich keine Einstellung für den Schwarzpunkt, da dieser für jedes Bild individuell festgelegt werden muss.

  • Hmmm...den Schwarzpunkt verschiebt aber manchmal auch der ATW-Korrektur-Button...und so gut wie immer sehr zum Vorteil des Bildes.


    Aber auch wenn dieser Button keine Veränderung des Schwarzpunktes bringt, bringt die manuelle Verstellung des SchwP auch eine Besserung...bei meinen Kandidaten-Bildern.


    BTW: wie ist das eigentlich mit den Einstellungen bzgl. der JPG-Kompressionsqualität...was würdet ihr sagen, müssen es wirklich immer 100% sein...etwas kleinere Dateien wären schon nicht schlecht... ;)

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

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  • Ich würde sagen, kleinere Dateien sind immer schlechter, jedenfalls in der Bildqualität. Welcher der beste Kompromiss Speicherplatz/Qualität ist kann jeder nur individuell festlegen. FestplattenPlatz ist aber dermaßen billig geworden (so circa 1 Cent pro Foto, das Backup mitgerechnet 2 Cent), daß sich für mich z.B. die Frage erübrigt.

  • Von Haus aus sind 90% eingestellt, oder?....Dann werd ich auch mal die 92% versuchen...


    edit: macht schon einiges aus...da wird aus einer 5,7 MB-Datei nach der ATWK eine 2,5 MB-Datei, bei 100% sind es 7,1 MB.

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  • Da verweise ich noch mal auf das von mir schon erwähnte RIOT. Damit kann man in quasi Echtzeit die Komprimierung ändern, und sehr schön nachvollziehen wie viel % mögich sind bevor es zu sichtbaren (!) Artefakten kommt. Und das ist deutlich mehr als ich vorher dachte, weswegen mich auch die ungewöhnlich hohe (effiziente?) Komprimierung meiner Powershot S95 nicht mehr stört. Wenn ich's nicht sehen kann...was soll's...


    http://luci.criosweb.ro/riot/


    Im Illu verwende ich derzeit 91, ausgehend von einer ähnlichen Bildgrösse nach Bearbeitung.

  • Ich habe wieder eine Frage.


    Ich Depperl habe vergessen, den Weissabgleich von Glühlampe auf Auto zurückzustellen und jetzt sind die Bilder sehr blau. :shock:


    Gibt es da auch irgendein Werkzeug, daß das korrigiert? (Wirklich schlimm ist es nicht es sind eh nur Probeaufnahmen, die ich irgendwann wiederholen kann).


    Manchmal frage ich mich wirklich, ob nicht doch eine P & S Knipse die bessere Lösung für mich wäre....den Kamera-Bildstabi aus und den Objektiv-Bildstabi eingeschaltet habe ich, für die Umstellung des WB reichte das Hirn nicht mehr... :cry: auch die Gegenlichtblende vergess ich immer zu draufzutun. Bei der FZ2 tu ich sie drauf, sobald ich die Kamera aus der Tasche nehme, da passiert mir das nicht.

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    Zitat von "prati"

    Ich habe wieder eine Frage.


    Ich Depperl habe vergessen, den Weissabgleich von Glühlampe auf Auto zurückzustellen und jetzt sind die Bilder sehr blau.


    Setze den Haken bei "Nur Helligkeit beeinflussen" und versuche mit der Grauton-Pipette auf ein neutralgraues Objekt zu klicken oder mit der Hautton-Pipette auf ein Gesicht. Sollte wegen der starken Verfärbung der Regelbereich von Rot oder Blau nicht ausreichen, dann kannst du nach dem ersten Klick die Funktion "Bild > Filter anwenden für zweiten Bearbeitungsdurchgang" wählen. Anschließend nochmal mit der Pipette klicken.

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    prati:
    Das vierte Bild (der Wasserfall) in unserer Beispielgalerie hat so einen Blaustich. Zur Korrektur muss man meist den Rot-Regler ungefähr so weit aufdrehen, wie man den Blau-Regler runterregelt. Diese Kopplung erreichst du automatisch, wenn du beim Verstellen der Regler die Umschalt-Taste gedrückt hältst.


    Um eine Verfärbung der Lichter zu vermeiden kannst du die Farbtonkontrolle einschalten, das bringt oft eine deutliche Verbesserung. Die Option "nur Helligkeit beeinflussen" wirkt sich nur bei gleichzeitigem Einsatz des Mitten-Reglers, der Lichterkompression oder der Kontrast-Funktionen aus.

  • Gestern ist mir aufgefallen, dass bei etlichen Bildern bei der automatischen TWK mit dem JPG-Illu der Schwarzpunkt ziemlich hochgeschossen ist, bei dem beigefügten Bild (das hier ist das unbearbeitete Original) z.B. von 0 auf 36.


    Die Bilder wurden dadurch m.E. auch merklich besser.


    Mache ich da was falsch oder habe ich was in der Kamera falsch eingestellt (dieses Bild wurde mit dem Kitobjektiv aufgenommen)?


    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

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    Nein, du machst nichts falsch.
    Es gibt Motive und Lichtverhältnisse, die weniger Dynamikumfang enthalten als der Sensor darstellen kann. Das Histogramm reicht dann entweder nicht bis zum linken Rand (es kommt kein völliges Schwarz vor) oder nicht bis zum rechten Rand (es gibt keine ganz hellen Lichter) oder beides.
    Die Automatik des ji nutzt den möglichen Dynamikumfang des Jpegs aus und spreizt das Histogramm entsprechend, sodass die rgb-Werte etwa von (0/0/0) bis (255/255/255) verteilt sind.
    Das Ergebnis ist ein deutlich höherer Kontrast, der im Extrem auch unnatürlich wirken kann.