jpg-Illuminator: Tipps / Wie mache ich was?

  • Eine Frage...wie muss ich den JPG-Illuminator einstellen, daß er keine .jif-Dateien anlegt...die mögen ja bei Bildbearbeitungen an sich ihre Berechtigung haben, aber wenn ich nur einen crop aus dem Bild ausschneide sind sie eher störend....

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    1. Kann man auch eine Eingabe in Pixeln machen?


    Nein, die Rahmenbreite lässt sich nur relativ in % eingeben. Das ist beabsichtigt und der besonderen Art geschuldet, wie ji die Reglereinstellungen abarbeitet.

    Zitat

    2. Was bedeutet "als Vorgabe"?


    Beim Öffnen eines neuen Bilds werden alle Regler auf Vorgabewerte zurückgesetzt. Für manche Regler (Rahmen, Gradation, Schärfen) kann der User sich seine Vorgabewerte selber zurechtlegen.

    • Offizieller Beitrag

    Wie bestimme ich die richtige Gradationsanpassung für meine Kamera?


    JPG-Illuminator hat schon immer einen Regler zu Gradationsanpassung, mit dem man die interne Gradationskennlinie an die Kennlinie der verwendeten Kamera anpassen kann. Eine gute Übereinstimmung der ji-Kennlinie mit der Kamera-Kennlinie ist Voraussetzung für eine natürliche Aufhellung und einen hochwertigen Weißabgleich.


    Ab Version 4.1.4 verfügt ji über eine zweiten Regler, mit dem man den Verlauf der Gradationskennlinie in den Lichtern beeinflussen kann. Die Frage ist nun, wie man die optimale Einstellung beider Regler für die eigene Kamera findet, was leider nicht so ganz einfach ist.


    Wer sich nicht so sehr dafür interessiert, kann die Standardwerte lassen wie sie sind, die Ergebnisse sind dann für die meisten Kameras schon recht gut.


    Wer das Optimum aus ji herauskitzeln möchte, möge weiterlesen.


    Um die Gradationsparameter selber zu bestimmen, muss man ein Testbild in zwei Versionen machen, einmal normal und einmal zwei Blendenstufen unterbelichtet. Die Kamera sollte dabei in neutraler Standardeinstellung sein. Das Testmotiv muss den gesamten Dynamikumfang der Kamera ausreizen, also sehr dunkle Bildteile als auch sehr helle haben und auch möglichst Mitteltöne zur Beurteilung des Kontrastes enthalten.


    Nachdem die Bilder im Kasten sind, versucht man das unterbelichtete Bild unter Benutzung der Belichtungs- und Gradationsregler so aufzuhellen, dass es möglichst genau dem richtig belichteten Bild entspricht. Dabei muss man die Helligkeit der Schatten und Lichter und den Kontrast der Mitteltöne vergleichen. Verändert wird immer nur das dunklere Bild, das Helle dient als Vergleichsbild. Da drei Regler aufeinander abzustimmen sind, muss man in der richtigen Reihenfolge vorgehen. Ich habe mit folgender Vorgehensweise gute Erfahrungen gemacht:


    1. Zuerst stellt man den Gradationswert auf 5 und die Lichter-Charakteristik 0.
    2. Nun hellt man das dunkle Bild mit dem Belichtungsregler solange auf, bis die mittleren Töne (RGB-Wert ca. 120) ungefähr die gleiche Helligkeit wie im Vergleichsbild haben.
    3. Wenn man nun die Helligkeit der dunklen Bildtöne (RGB-Wert ca. 40-50) gegen das Original vergleicht, sind diese jetzt möglicherweise zu hell oder zu dunkel. Dann passt man mit dem oberen Gradationsregler den Kontrast an:
      Dunkle Bildteile zu dunkel -> Gradation weicher stellen.
      Dunkle Bildteile zu hell -> Gradation härter einstellen.
      Wichtig ist dabei den Belichtungsregler etwas nachzuregeln, denn die Gesamtstärke der Aufhellung wird durch den Gradationsregler mitbeeinflusst.
    4. Nach dieser Prozedur vergleicht man noch die hellsten Töne des Bildes. Wenn diese zu hell sind und härter als im Original clippen, schlägt jetzt die Stunde der Lichter-Charakteristik. Diese solange aufdrehen, bis die hellsten Bildteile so abgebildet werden, wie im Vergleichsbild.
      Durch Vergleich der Histogramme kann man das ganz gut beurteilen, die Histogramme sollten am rechten Rand sehr ähnlich verteilt sein. Im Zweifelsfall die Lichter-Charakteristik eher kleiner einstellen.
    5. evt. die Schritte b) bis d) nochmals wiederholen.


    (Hinweis: Um auf zwei Blendenstufen Aufhellung zu kommen, nimmt der Belichtungsregler normalerweise Werte zwischen 1.3 und 1.7 an. Das ist historisch bedingt und wir haben es aus Gründen der Kompatibilität der Filtereinstellung/Presets bisher nicht geändert.)


    Etwas genauer geht diese oben beschriebene Prozedur, wenn man einen solchen abgestuften Graukeil formatfüllend auf den Bildschirm bringt und diesen in abgedunkelter Umgebung aus ca. zwei Meter Distanz zweimal abfotografiert. Dabei sollte die Kamera auf niedriger ISO-Stufe stehen und wenn möglich leicht abgeblendet (wg. Vignettierung) und leicht unscharf (wg. Moiré) eingestellt sein. Das erste Bild so belichten, dass das Histogramm ganz kurz vor dem rechten Rand endet. Das zweite Bild dann zwei Blendenstufen unterbelichten.


    Beide Bilder nun in zwei ji-Instanzen öffnen und folgendermaßen bearbeiten: mit der Registerkarte S/W den Grünkanal betonen (Filterstellung "Grün") und das Bild verkleinern, um möglichst wenig Rauschen zu haben (so sind die Histogramme weniger verschmiert). Eine evt. vorhande Vignettierung bei beiden Bilder ungefähr ausgleichen (hierzu den grauen Bildrand mit der ji-Arbeitsfläche vergleichen). Anschließend das dunklere Bild unter Verwendung der Punkte a) bis e) wie oben justieren. Wenn man mit der Maus über die Grautöne wandert, zeigt ji auf der Registerkarte "Farben" die aktuellen RGB-Werte an, das ist zur Orientierung eine gute Hilfe.


    Wer will, kann mir auch gerne zwei Testbilder zuschicken. Solange es nicht überhand nimmt, werde ich versuchen, die besten Gradationsparameter zu bestimmen und diese dann auch fest in die Auswahlliste von ji eintragen.

  • Hallo wieder einmal!


    Ich hätte eine Frage zu dem Filter Preset P5 - Dynamik-Ausgleich: kann man das, vereinfacht ausgedrückt, als eine Art Mini-HDR oder DRI-Funktion sehen?


    MfG prati

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

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    Zitat von prati

    Ich hätte eine Frage zu dem Filter Preset P5 - Dynamik-Ausgleich: kann man das, vereinfacht ausgedrückt, als eine Art Mini-HDR oder DRI-Funktion sehen?


    Ja, das ist so ähnlich. Wobei ich zugeben muss, mich mit HDR nicht so genau auszukennen. Meines Wissens wird bei "echtem" HDR zunächst ein flaues Bild erzeugt (meist durch Zusammenrechnen verschiedener Belichtungen), das viel Zeichnung in Lichtern und Schatten enthält, aber trotzdem unansehnlich flau wirkt. Danach wird mit speziellen Algorithmen (oder mehr oder weniger Handarbeit) der lokale Kontrast in einzelnen Bildregionen angehoben (also für Lichter, Schatten und Mitteltöne getrennt), so dass der flaue Eindruck verloren geht, aber keine Bildteile absaufen.


    Der Dynamikausgleich in ji arbeitet eigentlich umgekehrt: er versucht bestimmte Bildregionen aufzuhellen oder abzudunkeln, ohne dass der bereits richtige lokale Kontrast dabei verändert wird. Es soll also nur der globale Kontrast, nicht aber der lokale Kontrast beeinflusst werden. Die Hauptarbeit beim Preset "Dynamikausgleich" macht dabei die Schatten/Lichter-Funktion. Die Parameter des Presets haben wir so eingestellt, dass sich ein ähnlicher Bildeindruck ergibt, wie bei einer entsprechenden Funktion eines bekannten Kameraherstellers.


    Dynamikausgleich mit jpg-Illuminator


    Ich hab hier ein Beispiel, wie man mit ji den sichtbaren Dynamikumfang vergrößern kann:



    Von links nach rechts:
    Original / Mitten+Kontrast / Aufhellung+Lichterkompression / Dynamikausgleich 200%


    Am wenigsten ansprechend finde ich das Ergebnis der Standard-Methode mit Kontrast- und Mittenregler.


    Besser ist die Version mit Aufhellung und Lichterkompression. Hier ist wichtig den Schwellwert der Lichterkompression durch Klick ins obere Histogramm auf den kleinstmöglichen Wert (4) einzustellen. Dadurch wirkt die Lichterkompression nicht mehr nur auf die Lichter sondern komprimiert die Dynamik gleichmäßig in Schatten, Mitteltönen und Lichtern.


    Die Version ganz rechts ist mit dem voll aufgedrehten Dynamikausgleich-Preset zwar am schnellsten erstellt, wirkt aber für meinen Geschmack schon etwas überzeichnet. Man kann aber zum Glück die Verfahren miteinander kombinieren, also z.B. den Dynamikausgleich etwas zurückdrehen und dafür den Mittenregler etwas hochziehen.


    Das ist natürlich alles Geschmackssache und hängt auch sehr vom Bildmotiv ab. Manchmal entstehen beim Dynamikausgleich unschöne Halos, dann muss man den Effekt zurückdrehen oder im Schatten/Lichter-Fenster mit der Halo-Unterdrückung, dem Schatten-Schwellwert und der Auflösung entgegen steuern. Mit diesen drei Parametern kann man den Effekt deutlich verändern.

  • Danke.


    Also mir gefällt das letzte Bild am besten.


    Hab die Funktion erst kürzlich ausprobiert, und damit kann ich endlich Stellen in Bildern, die mir - manchmal nicht zuletzt durch die vorhergehende Bearbeitung - zu dunkel sind, entsprechend anpassen.


    Edit: eigentlich ist dieser Filter genau das, was mir bisher gefehlt hat (oder ich es halt nicht wußte). Denn gerade durch vorangegangene Bearbeitungsschritte (Kontrast und Klarheit erhöhen) wurde die Bilder oder Teile davon manchmal zu dunkel...da hilft oftmals eben dieser Filter.

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

    Einmal editiert, zuletzt von prati ()

  • Zur erklärung: echtes HDR (high dynamic range) erfordert mehrere unterschiedlich belichtete original-fotos, also eine bracketing-reihe mit zB drei belichtungen (-1/0/+1). Die fotos werden dann am pc mit einem hdr-programm zusammengefügt . Nur im hdr-programm selbst kann man dann über das bild fahren und alle lichter und schatten mit voller zeichnung sehen (als wenn man mit dem auge per iris adaptiert).


    Der übergroße kontrast wird dann mit demselben hdr-programm per "tone mapping" zu diesen typischen dramatisch aussehenden hdr-fotos "komprimiert" (das ist dann eigentlich wieder "LDR" - low dynamic range). Beim tone mapping kann man nun alles mögliche bei der übersetzung der tonwerte regulieren.


    Unechtes "pseudo-hdr" kann man aus dem dynamik-umfang eines einzigen bildes erstellen (vorzugsweise aus raw, aber auch aus jpg), hier meine methode mit dem illuminator:
    http://www.digitalfototreff.de/index.php?thread/2867

  • Hallo, da es auch was mit Gradationsanpassung zu tuen hat, frage ich mal hier:
    Wie geht man am besten vor, wenn man z.B. ein ungleich beleuchtetes Blatt Papier abfotografiert hat und daraus eine Halbtonvorlage machen möchte? Also quasi kopieren mit der Kamera.

    • Offizieller Beitrag

    wilsberg:
    Du meinst die ungleichmäßige Beleuchtung möglichst kompensieren? Das wird schwierig, denn der ji kann nur (genähert) runde Vignetten bzw. Spots und vertikale Verläufe. Alles andere müsste man manuell mit der Lupe aufmalen. Oder das Bild so hindrehen, dass der vertikale Verlauf passt und dann wieder zurückdrehen.

  • Hallo Wilsberg,


    bei Deinem Beispiel versagt G'MIC völlig. Die Anleitung in gimpusers bringt auch kein wirklich gute Ergebnis... aber ich erinnere mich, so ein Filter einmal gesehen zu haben
    Ich meinte wohl das da: http://registry.gimp.org/node/24852. Es versteckt sich unter Farben--> Simple Contrast mask
    Es bleibt immer ein Gradient links dunkel - rechts hell

    • Offizieller Beitrag

    Als erstes würde ich beim Fotografieren auf besseren Weissabgleich achten und gleichmäßigere Ausleuchtung.
    Mit ji bin ich zu diesem Ergebnis gekommen:


    Wie Franz schon bemerkte: als ersten Schritt mit einem Verlauf versuchen, möglichst gleichmäßige Helligkeit übers ganze Bild zu erreichen. Da ji nur vertikale Verläufe kann, muss man das Bild um 90 Grad drehen. Anschließend "Bild > Filter anwenden für 2. Bearbeitungsdurchgang". Dann das Bild wieder zurückdrehen.
    Jetzt hab ich viel probiert mit:
    - Weißabgleich: die drei Hügel im Histogramm kommen von den unterschiedlich hellen Farbkanälen (Histogramm in drei Farben, Berge möglichst übereinander bekommen). Der Berg ist die weiße Papierfläche, links davon die breite niedere Ebene ist die dunkle Schrift.
    - etwas Kontrastausgleich bringt beide Teile etwas weiter auseinander, außerdem viel normalen Kontrast anwenden, dabei die Kontrastposition knapp links des Berges setzen, die Breite gering wählen
    - Weißabgleich nochmal nachregeln
    - S/W-Umwandlung
    - Mit dem Helligkeitsregler nur so hell machen, dass der Berg nicht übers Histogramm hinausrutscht. Eventuell mit dem Lichterregler etwas gegensteuern.
    - Glätten mit "Tonwertübergänge", Position auf die weiße Papierfläche legen
    - Schärfen


    Ob das deinen Ansprüchen genügt??

    • Offizieller Beitrag

    Hier mal mein Ergebnis:


    So bin ich vorgegangen:

    • Ich habe das Bild zuerst (etwas ungenau) entzerrt
    • dann aufgehellt, den Schwarzpunkt etwas angehoben, ziemlich Kontrast hinzugefügt und S/W eingestellt
    • Als nächstes gedreht und möglichst günstige Verlaufsparameter gesucht (Stärke, Form, Position variiert).
    • Danach "Filter anwenden für zweiten Durchgang..." gewählt und das Bild wieder zurückgedreht
    • Rechts oben gab es noch eine dunkle Stelle, die habe ich mit einem Spot aufgehellt.
    • Als letztes geschärft



    Edit: Einen Weißabgleich habe ich gar nicht probiert - kann sein dass man damit etwas bessere Ergebnisse bekommt, siehe Bertram.