EOS M wird erwachsen

  • Die Beschwerden klingeln vielen noch in den Ohren daß Canon das M-System
    nicht ernst nehmen würde.


    Zumindest die Vogelknipser haben bald nichts mehr zu meckern:
    Canon patent for EF-M 600mm f / 5.6 DO IS lens - CanonWatch


    Effektiv das Äquivalent von 860mm Brennweite (KB) bei immer noch f=5,6!


    Damit kann man nun wirklich *jedem* Piepmatz tief in die Augen gucken.


    - EF-M, also dankenswerterweise etwas mehr Schärfentiefe als im Vollformat.
    - Wegen kleinerem Format und DO-Optik wesentlich kleiner und leichter
    - Wegen sehr viel kleinerer Linsen auch deutlich presiwerter zu fertigen.


    Im Vergleich zu einem 4,0/600 plus Konverter wird das Ding soviel billiger
    und leichter werden, daß die "Birder" alle für eine EOS M Schlange stehen.
    Ich wette wir kriegen noch vor der Photokina eine M Pro zu sehen.


    Überhaupt wird das bis einschliesslich zur Photokina ein enorm spannendes Jahr.


    Die ersten Höhepunkte werden vermutlich Canon und Nikon mit
    D5 und 1D-X Mk II setzen, gefolgt von der angekündigten großen
    Samsung-Pressekonferenz.


    Und dann gucken wir mal........

  • Hm... interessant ist das M-System auf jeden Fall auch. Letztens haben sie ein ziemlich gutes 11-22 Ultraweitwinkel vorgestellt, dann haben sie das kleine und gute 22/2 - insbesondere alles zu relativ gesehen sehr erschwinglichen Preisen. Und da kommt sicher noch mehr.

    Ich hab vor zwei Jahren die originale M gekauft, dazu den Adapter EF/EF-S auf EF-M
    und das 22er Pancake. Jetzt hab ich auch die M3 gekauft, inclusive 10:1 Lottoschein.
    Mein Zielpunkt war 500 Euro für Body only. Es gab aber immer nur Kits bislang, und
    das 18-55 ist zwar nicht schlecht, passt aber so gar nicht zu dem was ich so mache.
    Wollte ich um's Verrecken nicht kaufen. Jetzt gab es Black Friday den Kit aber für
    444 Euro, also unter meinem Preispunkt - zugeschlagen.


    Geht das Kitobjektiv eben mit der M ab und an zu meiner Frau oder der Kurzen.
    Abgeben will ich die M nicht. Wenn man sich Strategien überlegt hat um mit den
    Eigenheiten der kleinen Knipse klarzukommen ist das eine enorm fähige Kamera.


    Und ihre Bilder passen farblich und vom Workflow nahtlos zu dem was ich mit den
    5ern mache.


    Interessant ist übrigens daß man als CPS-Mitglied (hab Platin) zwar die M/M3
    registrieren kann (ohne CPS Support/Berechtigung), aber kein einziges EF-M Objektiv.


    Das EF-M 11-22mm ist tatsächlich sehr gut, aber bitter lichtschwach.
    Ich nehme an, daß wir in naher Zukunft noch deutliche Steigerungen in
    der Empfindlichkeit erleben werden - das erklärt den Umstand daß in
    letzter Zeit einige Neukonstruktionen lichtschwächer ausgefallen sind
    als ihre Vorgänger. Ich verwende momentan das EF-S 10-22mm via Adapter
    an den Ms. Ist nicht ganz so gut wie das EF-M, aber auch nicht wirklich schlecht.
    Und es ist schon da und bezahlt ist es auch.


    Als kleines Schmankerl quasi zu Weihnachten habe ich mir noch eine
    Canon CS 100 Connect Station zugelegt. Kamera dranhalten -> NFC koppelt
    und Bilder werden per WLAN überspielt. Schon komfortabel.....
    werden

  • Das EF-M 11-22mm ist tatsächlich sehr gut, aber bitter lichtschwach.

    Bei einem Ultraweitwinkel ist mir das fast egal, das wird zu 95% eher im Bereich f8-11 verwendet (Landschaft, Architektur). Manchmal stelle ich mit dem 18-35 ein bisschen frei (Details, Reportage). Und vielleicht dreimal im Jahr "brauche" ich die Lichtstärke wirklich, um den Nachthimmel mit scharfen Sternchen zu fotografieren oder in einem stockdunklen Innenraum ohne Stativ (nicht selten verboten bzw. nicht machbar).


    Dass man an aps-c noch spürbar freistellen könnte, bräuchte man schon f2.8 und das ginge weder zu dem Preis, noch bei den Abmessungen. Denke da ergänzt man es besser mit dem 22er. :)

  • Wieso "dankensweterweise" ? Also warum ist die Einschränkung von Schärfen(un)tiefe ggü. Vollformat ein Vorteil ?
    Und ist das Objektiv denn überhaupt über das Stadium des Patents hinaus ?
    Wenn die Größenverhältnisse wie hier stimmen:
    Impressive Canon lens patent: 600mm f/5.6 for EOS-M mirrorless camera! - mirrorlessrumors ,
    würde ich damit wohl eher nicht auf Pirsch gehen ...

  • Zitat


    Wieso "dankensweterweise" ? Also warum ist die Einschränkung von Schärfen(un)tiefe ggü. Vollformat ein Vorteil ?


    Weil man damit die Reichweite hinbekommt, aber trotzdem den Pieper
    von Schnabel bis Schwanzfeder scharf abbilden kann. Das ist nämlich
    tatsächlich ein Riesenproblem. Selbst dieses Objektiv erzielt bei Blende 5.6
    an APS-C auf 8m Entfernung einen Schärfebereich von gerade mal 4,6 cm.
    Das Bildfeld beträgt dabei rund 20x30cm. Es wird also wirklich noch
    unscharf genug.


    Das 4.0/600mm schafft an Vollformat nur 3,95 cm Schärfebereich und
    das Bild ist dabei viel kleiner. 1,4x Konverter drauf, dann sind wir auch
    bei effektiv Blende 5,6 und fast gleicher Abbildungsgröße, dabei aber
    eben geringerer Schärfentiefe.


    Zitat


    Und ist das Objektiv denn überhaupt über das Stadium des Patents hinaus ?


    Es wird sicher Prototypen geben.


    Zitat


    Wenn die Größenverhältnisse wie hier stimmen:
    Impressive Canon lens patent: 600mm f/5.6 for EOS-M mirrorless camera! - mirrorlessrumors ,
    würde ich damit wohl eher nicht auf Pirsch gehen ...


    Das abgebildete Objektiv im Link ist das aktuelle 4.0/600mm IS II, und zur
    Verwendung an einer EOS M/M2/M3 gehört da noch der EF/EF-S zu EF-M Adapter
    zwischen.


    Mit genau diesem Trumm von 448mm Länge (unter Brüdern "45cm") an einer
    Vollformatkamera stiefeln aber momentan sehr viele Leute in den Wald. Das
    Objektiv für EF-M wäre ein Drittel kürzer (30cm) und vermutlich auch um einiges
    leichter, hat dabei den Cropfaktor 1,6x, kommt also ohne den 1,4x Konverter
    aus, den man längenmässig und gewichtstechnisch ja auch einrechnen müsste.


    Das Ding ist - wenn es denn so kommt, woran ich nicht zweifele - ein
    enormer Fortschritt für die Vogelfotografen im Lande.

  • Warum vergleichst du die ganze Zeit APS-C mit Vollformat? Ich kenne mich mit Canon nicht wirklich aus, aber eine Canon 7DII ist im Birding Bereich, glaube ich, auch recht beliebt. Neben der Brennweite sind ja auch noch in dem Bereich AF-Tracking, Serienbildgeschwindigkeit und Handling wichtig. Da muesste das Canon M-System noch einiges aufholen...

  • Zitat


    Warum vergleichst du die ganze Zeit APS-C mit Vollformat?


    Weil das ein Objektiv für eine APS-C Spiegellose werden wird.


    Zitat


    Ich kenne mich mit Canon nicht wirklich aus, aber eine Canon 7DII
    ist im Birding Bereich, glaube ich, auch recht beliebt.


    Prinzipiell ja, aber erstaunlicherweise dominieren die Vollformatkameras
    nach wie vor die entsprechenden Wettbewerbe. Und an der 7D MkII
    bleibt das 4,0/600 ja so groß. Packmaß, Gewicht und vermutlich Preis
    werden erst durch die Konstruktion für Spiegellos extrem attraktiv.


    Zitat


    Neben der Brennweite sind ja auch noch in dem Bereich AF-Tracking,
    Serienbildgeschwindigkeit und Handling wichtig. Da muesste das
    Canon M-System noch einiges aufholen.


    Ich bin mir sicher daß es noch vor der Photokina eine M4 oder
    M Pro geben wird. Oder wie auch immer das Tier dann heissen mag.
    So ein Objektiv wäre sonst keine Freude.


    *Daß* es solch ein Objektiv geben wird zeigt aber sehr gut daß
    es Canon sehr ernst ist mit dem M-System. Und das ist der eigentliche
    Kern meiner Aussage gewesen. Die nutzen alle spezifischen Stärken
    des Formats sehr gezielt aus.


    Da wo andere Hersteller erst mal versuchen ein Gesamtsystem aufzubauen,
    haben die Roten zwei massentaugliche Allerweltskameras am Start und
    steigen dann gleich bei den Alleinstellungsmerkmalen ein. Das Ziel ist
    vorerst nicht die DSLR zu ersetzen sondern sie mit etwas zu ergänzen
    das vorher so nicht möglich war.

  • Was spricht gegen abblenden, wenn man mehr Schärfentiefe will ?
    Der Unterschied ist doch nur, dass man mit Vollformat am Unschärfeende mehr Freiheiten hat, DAS Argument für Vollformat, das noch übrig geblieben ist. Wer's nicht benötigt - gut. Aber wie ein Vorteil durch die Einschränkung kleinerer Sensoren werden soll, ist mir ein Rätsel.

  • Zitat

    Was spricht gegen abblenden, wenn man mehr Schärfentiefe will ?


    Davon wird das Objektiv eben nicht so viel kleiner, leichter und preiswerter.
    Ein Drittel kürzer, kleineres Frontelement, das sogar noch als DO-Element,
    das könnte auf halben Preis und geschätzt 40% Gewichtsreduktion hinauslaufen.


    Man muss ein 4.0/600 wohl mal einen ganzen Tag durch die Gegend
    geschleppt haben um zu verstehen welche dramatische Erleichterung
    dieses Packmaß sein wird. Mal abgesehen davon daß halber Preis gegenüber
    dem 4.0/600er das Ding für viele Leute überhaupt erst bezahlbar macht.


    Zitat

    Der Unterschied ist doch nur, dass man mit Vollformat am Unschärfeende
    mehr Freiheiten hat, DAS Argument für Vollformat, das noch übrig
    geblieben ist. Wer's nicht benötigt - gut.


    Momentan ist die Anfangsblende f=4.0 den Rahmenbedingungen geschuldet,
    wie begrenzt skalierbare Empfindlichkeit, Einsatz schon/noch in der Dämmerung,
    schnelle Verschlusszeiten bei Bewegung. Die sehr schmale Schärfentiefe ist
    bei Vogelknipsern eher die Kröte die man schlucken muss als gewünschtes
    Kriterium. Federkleid von vorne bis hinten scharf wird vorgezogen.
    Der Schärfebereich ist immer noch schmal genug um den Hintergrund
    sowieso komplett zerfliessen zu lassen, man verschenkt da nichts.


    Wir werden im kommenden Jahr gute Fortschritte in Bezug auf Empfindlichkeit
    und dynamischen Umfang, vermutlich auch bei der Farbauflösung erleben.
    Das macht in Verbindung mit dem kleineren Format die f=4.0 weitgehend
    überflüssig. Wer unbedingt noch weiter an den Rand muss, der kann ja
    immer noch ein 4.0/600 plus Konverter an Vollformat nutzen.


    Für alle anderen wird das geschätzt zwei Kilo leichter und 5000 Euro billiger.
    Starke Argumente, wie ich finde.

  • Informationen über konkrete Veröffentlichungstermine habe ich nicht,
    aber Canon hat oft innerhalb eines Jahres (oder wenig mehr) nach den
    Patentveröffentlichungen dann auch Produkte nachgelegt.


    Sie können jedoch nur patentieren wenn sie erhebliche Mittel in R&D
    stecken, und das macht niemand zum Selbstzweck. Daß das Zeug
    bald kommt kann man als gesichert annehmen.


    Der Markt für EF ist gut gesättigt. Natürlich werden sie auch weiter
    EF verkaufen für die Leute die beides parallel verwenden und den
    Adapter auf die M einsetzen.


    Aber es gibt eine Menge von Leuten die spiegellose Kameras nur in
    klein akzeptieren (ich hab lieber größere Kameras), und die Rufe nach
    nativen EF-M-Objektiven sind schon ziemlich laut.


    Canon will und muss das abdecken. Ich bin mir sicher daß wir bis zur
    Photokina sicher mehr als ein Dutzend native EF-M-Objektive haben
    werden.


    Den Brennweitenbereich von 11-200mm decken sie überlappend mit
    den bisherigen Zooms ab. Nicht sonderlich lichtstark, aber für den
    sehr schlichten Amateurmassenmarkt statt Smartphone ausreichend.


    jetzt geht es an Festbrennweiten, und da suchen sie sich zuerst Bereiche
    raus, die in APS-C spiegellos besser funktionieren als in DSLR.


    Mit dem 600er bringen sie einen für das Genre enorm kleinen Preisbrecher
    (Preis ist Vermutung, aber sehr plausibel), das Macro deckt sicher auch
    Focus Stacking per STM-Motor ab und wird ebenfalls sehr kompakt sein.
    Naturfans werden von Canon meiner Ansicht nach mit neuen EF-Ms ziemlich
    gut versorgt.


    Wird spannend was als nächstes kommt.


    Edith sagt gerade: Normales EF ist nicht. Die Schnittweite des Macros
    ist für spiegellos APS-C gerechnet.