Platz ist in der kleinsten Hütte

  • Da heute in Berlin das Wetter nicht dazu einläd, nach draußen zu gehen, dachte ich mal wieder darüber nach, was man drinnen aufnehmen könnte. Auch hatten wir schon mehrere Post´s, in denen es um Beleuchtung und Aufbau ging. Auch habe ich schon öfters Lampen von so einem Möbelhaus aus Skandinavien ins Spiel gebracht.


    Also hier ist mein kleines Ministudio: Küchentisch, 2 laufende Meter schwarzer Stoff (auf 1,45 m), 2 Lampen auf dem Tisch, 1 Lampe von oben, Tageslicht von links (Fenster), die Teleskoplampen MAL-1 von Olympus, Stativ, Kabelauslöser, Makrozwischenringe, OM-D E-M5, 12-50 (das mit dem Makro) und das 45 1,8.



    Als Motiv diente ein kleines Blumentöpfchen, welches ich nicht ganz uneigennützig meiner Frau mitgebracht hatte.


    Und so sehen die Ergebnisse aus, wobei mir heute der Wassertropfen einfach nicht richtig scharf wurde.






    Wobei Ihr bei Bild 4 sehr schön sehen könnt, dass manchmal auch zuviel Licht im Spiel ist. Diese Serie soll auch nur dazu dienen, zu sehen, was mit so einem einfachen Aufbau möglich ist. Mal habe ich auch eine Lichtquelle weggenommen.


    Jetzt könnte man noch das Tageslicht aussperren, in dem man einen dunklen Karton oder Styroporplatte davor stellt. Umgekehrt geht es natürlich auch. Einen kleinen Spiegel rechts und so ausrichten, dass das Tageslicht auch die rechte Seite ausleuchtet.


    Die skandinavischen Lampen kosten unter 10 €. Allerdings sind sie als LED´s genauso wie die MAL-1 doch sehr kalt in ihrer Lichtfarbe. Auch da kann man einfach Butterbrottütchen aus Papier darüber stülpen und schon wird es angenehmer.


    Die Fotos sind kaum bearbeitet. Gerade im Farbspektrum habe ich nichts gemacht. Ich habe sie lediglich durch DxO gejagt, damit die Objektivfehler raus sind und in FastStone habe ich die Größe verändert.


    Viel Spaß bei experimentieren. "Soviel" Platz findet bestimmt jeder von Euch.

  • ...Schön, wenn jemand Spaß an dem Bereich Tabeltop bekommt.


    Grundsätzlich würde ich dir den Tip geben (Hast du auch schon vermerkt) Sperre falsches Licht aus. Und dann schalte nicht 5 Lampen an, sondern probiere es mit einer, nehme etwas weisses Styropor als Reflektor und helle damit entsehende Schatten auf etc. Ein Hauptfehler ist, viel hilft viel. Wenn du mit so vielen Lichtquellen arbeitest, bastele dir aus schwarzem Karton kleine Spots, damit du das Licht gezielter auf den Punkt bringen kannst. Ein Licht nach dem anderen, nicht alles auf einmal. Das ist die hauptsächliche Feinarbeit.


    Hab hier mal ein Beispiel von mir, mit 4 Lichtquellen, in dem Falle alles Blitze mit Spotvorsätzen, teilweise mit Wabe, um das Licht noch stärker zu richten. So kann ich einzelne Strukturen sehr fein rausarbeiten. Das Bild hier ist ebenfalls nahezu unbearbeitet, nur Staub entfernt. Einen Hotspot hatte ich selber noch, aber das wird später in der Produktion nochmal etwas anders ausgeleuchtet.


    Probiers mal aus und vor allem nehme am Hauptobjekt einen manuellen Weissabgleich per Graukarte oder weissem Blatt Papier ab.. .

  • Ich habe sie lediglich durch DxO gejagt, damit die Objektivfehler raus sind und in FastStone habe ich die Größe verändert.

    Die Grösse kannst Du auch in DxO mit dem Zuschneide-Werkzeug verändern.

  • Ein Licht nach dem anderen, nicht alles auf einmal.

    Das mit dem Licht ist immer schwierig. Mir ging´s bei diesem Post nur darum den Aufbau zu zeigen. Ich hatte heute nicht genügend Zeit, vernünftig zu arbeiten (auf einmal wollten alle in die Küche und etwas essen). Du siehst ja, wie ich die Schärfe des Tropfens sauber daneben gesetzt habe. Ich habe es während der Aufnahme nicht gesehen. AF per Finger genau auf den Tropfen gesetzt und trotzdem daneben. Wahrscheinlich war ich mit dem 45er ein paar Millimeter zu nah. Als ich dann hier geschrieben habe, hatte ich schon wieder alles abgebaut und keine Lust, alles erneut hinzustellen.


    Mein Ziel ist es mal Aufnahmen zu schaffen, die Deinen schon etwas entgegen kommen. Die Perfektion der Uhr auf Deiner Webseite werde ich als Amateur wahrscheinlich nie hinbekommen. Aber dafür fehlt mir auch noch Ausrüstung. Beispielsweise habe ich bisher nur den kleinen mitgelieferten Blitz. Wenn ich sehe, was Andrea mit dem Blitz von unten duch das Lochblech "zaubert", sehe ich, dass ich da nachlegen muss.


    @geebo
    Ich verändere sehr gern mit FastStone die Größen und mache meinen Rahmen und das Logo, weil es damit so schön einfach ist. Damit bin ich schneller, als mit DxO. Habe mich da einfach besser eingefuchst. Bei DxO geht´s mir wirklich nur um die automatische Verzeichniskorrektur der Objektive. Da habe ich persönlich noch nichts besseres gesehen.

  • Sieht doch schon gut aus, mir gefallen diese Fotos und ich finde mit den einfachsten Mitteln gute bis sehr gute Fotos zu machen ist eine grössere Kunst als wenn ich alles habe, und nichts improvisieren muss (auch wenn der Ausschuß bedeutend höher ist) - der Wassertropfen sieht doch spitze!!! aus :daumenhoch::daumenhoch::daumenhoch::daumenhoch:


    Viele Grüsse: rainer :cheers::kaffee:

  • ... Thomas, dass mit dem Licht ist eben nicht schwierig, wenn man sich an gewisse Regeln hält. Ich hätte dir das Bild mit der Uhr mit 4 LED Taschenlampen erstellen können, es kommt wirklich nur darauf an, dass du das Licht führst. Denkt nicht, ihr braucht da teure Technik, die hatte ich früher auch nicht. Es macht die Sache nur präziser.


    Deshlab immer eins nach dem anderen. Alles dunkel lassen und einfach erstmal mit dem ersten Licht schauen, wo es am besten wirkt. Dann dieses festmachen. Wenn es zu breit streut, enger machen. Danach das nächste Licht usw. usw. usw.


    Thema LED, schöne Sache, aber leider problematisch. Die meisten LEDs haben ein ziemlich enges Lichtspektrum. Sowas wie die Blume, wirkt da schnell mal leblos, weil die entsprechenden Farben gar nicht wiedergegeben werden.also nicht wundern, wenn die Farben nicht richtig wollen....

  • interessanterer Hintergrund als 'Futter' für die Spiegelung

    Ich hatte heute nur einen gelben Karton zur Hand. Ich müsste mir mal bunt gestreifte Servietten anschaffen. Solche Effekte habe ich schon öfters im Internetz gesehen. Heute ging es mir mehr um das Thema Beleuchtung. Auch muss ich das nächste mal manuell messen. Die Farbe der Blume auf dem Foto hat eigentlich nix mit der Blume zu tun, die vor mir auf dem Tisch steht. Irgend etwas stimmt nicht. Die Kamera stand auf Auto-WB. In der Realität ist die Blüte eher rot. Zur Zeit quäle ich mit DxO herum, um den Farbton besser an die echte Farbe zu bringen, aber auch das klappt nicht so richtig. Habe ja auch das RAW.


    Falls es mir noch gelingen sollte, stelle ich noch ein Bild ein.

  • ...Also ich befürchte das es das Tageslicht ist, welches hier ein bissel den Kontrast zerstört. Gerade auch der Hintergrund ist nicht so perfekt für solche Geschichten. Ich gehe für sowas in den Zeichenbedarf, die haben da 100derte von Fotokartons. Da kann man sich die passende Stimmung für nen Euro kaufen ^^ . Versuch das doch nochmal, wenn es, wie jetzt, duster drausten ist...

  • Ein manueller Neutralabgleich auf eine Neutralreferenz (Graukarte o.ä.)
    vor der Aufnahme sorgt für deutlich bessere Farben, und wenn man
    Blumen in einem Farbton wählt der weniger anfällig dafür ist in die
    Sättigung zu gehen, dann wird es auch schärfer.


    Manche Kameras können Highlight Warning auch in RGB, dann
    blinkt die Warnung bereits wenn nur einer der drei Kanäle in die
    Sättigung geht.

  • Das ist vermutlich näher als Du denkst.


    Meine "Graukarten" sind Binderücken für Drahtkammbindungen in grau.


    De facto Papier in Kartonstärke, einseitig genarbt (=besser für den Neutralabgleich),
    Format DIN A4, 100 Stück für 18 Euro bei Printus - heute vielleicht teurer.


    Die vergilben, wenn man sie an der Sonne liegen lässt, also lagere ich den
    Vorrat dunkel und schmeisse alle paar Wochen/Monate das Stück aus der
    Fototasche weg. Aus Platzgründen habe ich oft nur ein Stück von DIN A6
    (Postkarte) dabei. Da reicht ein 100er Stapel für 400 Stück.


    Die frischen Kartons sind ausreichend neutral um als Referenz zu dienen,
    wenn das was ich fotografiere sehr farbkritisch ist, dann nehme ich eben
    eine frische Karte aus dem dunkel gelagerten Vorrat.


    Wichtig ist daß man den Neutralabgleich auf einer grauen Neutralreferenz
    macht - der historische Begriff "Weissabgleich" ist so falsch wie unsterblich.


    Und natürlich haben die anderen einen wichtigen Punkt wenn es um sortenreine
    Beleuchtung geht. Gerade kaltweisse LEDs opfern einen großen Teil ihres
    Farbwiedergabeindexes zugunsten der Helligkeitsausbeute.


    Der Rest ist Lichtführung. Das Bild hier ist einzig mit einer LED-Taschenlampe
    für einen Euro und Langzeitbelichtung vom Stativ enstanden.

  • Meine "Graukarten" sind Binderücken für Drahtkammbindungen in grau

    Das paast! Bei mir auf der Reichsstraße ist ein kleiner feiner Schreibwarenladen (seit Generationen in Familienbesitz). Der hat einfach alles, wenn nicht besorgt er es. Das ist wie in einer alten Apotheke. Hunderte Schubladen bis zur Decke und nur der Chef weiß, in welcher Schublade, welcher "Schatz" liegt. Danke!


    Eine Frage zu Deinem Foto. Ich erkenne von oben den Lichtkegel, der vermutlich von der Taschenlampe stammt. Der Hintergrund ist ein Druck, den Du beleuchtet hast oder stammt der von einer "Lichtmalerei"?

  • Das ganze Bild ist gemalt, 30 Sekunden Belichtungszeit.
    Die Taschenlampe ist so ein kleines Teil mit Schlüsselring dran.


    Sogar mit einer OM-D E-M5..... das habe ich so demonstriert bei den
    Einführungsworkshops für die Kamera.


    Ich hab einen externen Monitor and die Kamera gehängt und die
    Kursteilnehmer konnten per Livetime verfolgen wie ich den Kuchen
    aus der Dunkelheit gemeisselt habe.


    Der Hintergrund ist ebenfalls Lichtmalerei, an der Stelle mit dem
    Lichtstrahl in Richtung Kamera, sonst mit einem kleinen Röhrchen
    aus schwarzer Pappe über der Lampe um den Lichtstrahl zu richten.

  • Was ist falsch an einer farbechten 18% Graukarte?

    Der Preis von 25 Euro für eine einzelne Pappe angesichts der Tatsache
    daß die auch nicht grauer ist und genauso vergilbt.


    Da fahre ich mit 100 Stück DIN A4 für 18 Euro preiswerter und besser,
    weil immer frisch.


    Graukarten sind Verbrauchsmaterial, die gehören regelmässig erneuert.